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Amazon fürchtet bei Google Books ebenfalls die Schaffung eines Monopols

Wie Macworld UK berichtet, hat sich nun auch Amazon den Protesten gegen Google Books angeschlossen. Der Internet-Versandhändler, der mit Kindle selbst ein digitales Vertriebsmodell etabliert hat, fürchtet mit der Vereinbarung zwischen Google, Autoren und Verlagen eine Wettbewerbsverzerrung beim digitalen Vertrieb. Nach Ansicht von Amazon wird mit der Einigung zwischen den Autoren, Verlagen und Google ein Kartell geschaffen, welches damit den Markt beherrscht und zudem gegen Wettbewerbsrecht verstößt. Die Einigung zwischen den Autoren, Verlagen und Google enstand auf sonderbarem Weg. Seit 2005 hatte Google Bücher digitalisiert und dabei nicht selten gegen Urheberrecht verstoßen, woraufhin 2006 Autoren- und Verlagsverbände gegen Google vor Gericht gingen. Zwei Jahre später konnte man sich dann allerdings außergerichtlich einigen, wobei Google sowohl Autoren als auch Verlage, sofern bekannt, für die Digitalisierung finanziell entschädigt. Im Gegenzug darf Google die Bücher allerdings digital, auch kostenpflichtig, anbieten. Entgegen anderer Meldungen soll es sich dabei allerdings nicht um eine exklusives Vertriebsmodell handeln. Kritiker sehen in dem Abkommen dennoch praktisch eine Monopolstellung, da es Konkurrent wohl kaum gelingen dürfte, eine Einigung in so großem Umfang zu erzielen. Bis zum 8. Oktober gibt es noch die Möglichkeit, gegen die außergerichtliche Vereinbarung seine Einwände einzureichen, welche viele Unternehmen beispielsweise Sony auch nutzten.

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Kommentare

analyst03.09.09 17:09
Ich hoffe, Google gewinnt den Streit! Einfach deshalb, weil Google uns so viele tolle Sachen wie google maps, Office Produkte und eben auch Fachbücher gratis anbietet. Das viele Geld, das sie mit ihrer Werbung verdienen, setzen sie meines Erachtens für eine (meist kostenlose) Verbesserung des Internets für alle ein! Wegen mir darf Amazon zu Grunde gehen, kommt unserem Einzelhandel nur zugute.
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zwirn
zwirn03.09.09 18:52
Einschränkungen wär'n nicht gut für 's Tablet!
http://www.youtube.com/watch?v=HGmjr4p34Y8
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FoundInTheFlood
FoundInTheFlood03.09.09 19:01
HAHAHA Amazon hat Angst vor einem Monopol, herrlich. Was sagen da die vielen Buchhändler die wegen Amazon alle alt aussehen?
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user_tron03.09.09 19:27
Vor ein paar Stunden war noch Kartell zu lesen
Ich erwarte von niemanden Zustimmung für meine persönlichen Ansichten ;-)
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dreyfus03.09.09 22:49
Sich eine Meinung zu dem Thema zu bilden ist gar nicht so einfach... ich zumindest bin da sehr unschlüssig.

Einerseits haben Verlage und etablierte Vertriebswege bis jetzt dabei versagt Literatur (und das schliesst die, die sich wenig verkauft mit ein) verfügbar und durchsuchbar zu halten. Jedes Jahr verschwinden hunderte, wenn nicht tausende von Büchern einfach im Nirwana. Wenn Google da als Archiv einspringt und das vollständig mit eigenem Kapital und Risiko tut... sollten Andere erst einmal etwas Besseres vorschlagen. Kindle mit DRM, geschlossenem Format, horrenden Hardware-Preisen und einer lächerlichen Auswahl an Mainstream-Titeln, die man weder verleihen noch weiterverkaufen kann und das zu Mondpreisen ist auf jeden Fall nicht die Antwort.

Andererseits ist Google schon jetzt zu sehr Hans Dampf in allen Gassen und die Art und Weise, wie sie das Projekt angefangen haben, war schon eher kriminell. Ob man das auch noch belohnen sollte...

Aber jemandem, der praktisch noch gar nichts verkauft hat, ein Monopol andichten... wirkt dann doch eher dümmlich. Zumal Google bei praktisch allen in Books gelisteten Titeln eine "Get this book" Spalte einblendet, die Links zu Amazon, Barnes & Noble etc. enthält. Monopolisten, die Besucher zur Konkurrenz schicken, sind eine eher rare Spezies.
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sierkb03.09.09 23:37
dreyfus:

Lies mal:

FAZ: Der Kampf um das digitale Buch
Handelsblatt: Paris öffnet Google Tür und Tor

Ich denke, das steht dahinter. Das sind Herkulesaufgaben, die da bewältigt werden müssen, das Ganze ist einProblem, dass seit Jahren Archivaren und Kulturbewahrern Kopfzerbrechen bereitet: wie unsere schriftlichen Kulturgüter und unser Wissen in die nächsten Jahrhunderte und Jahrtausende hinüberretten bzw. in eine zeitgemäße Form bringen, die über diese langen Zeiträume leicht archivierbar, konservierbar und konvertierbar ist? Viel Versuche sind bisher gescheitert, viele Modelle schon im Ansatz erstickt oder spätestens dann erstickt, als das Geld ausging.

Kein Wunder, dass da allen voran Microsoft, Yahoo, Amazon und Co. gegen Googles Ansinnen nun Sturm laufen! Die wollen alle selber ewas vom Kuchen abhaben, haben es bisher aber nicht vermocht, echte, überzeugende Ansätze zu präsentieren, die in sich tragend sind. Microsofts Buchdigitalisierungsprojekt, auf dass viele Bibliotheken, Archivare und Wissenschaftler ihre Hoffnung gesetzt haben, ist vor Monaten (oder war es sogar schon 2008) eingestampft worden, weil die Kosten explodiert sind bzw. Microsoft die Kosten zu groß geworden sind. In Zeiten einer Wirtschaftskrise ist dann sowas das Erste, was gestrichen wird.

Und nun halt Googles Versuch, sich des Problems mal anzunehmen, an dem schon einige gescheitert sind -- selbst Microsoft.

Du siehst an den Franzosen, dass die da pragmatischer denken. Ausgerechnet die Franzosen! Geben ihre heilige Nationalbibliothek in amerikanische Hände, und dazu noch Google. Aber irgend jemand muss es ja mal anpacken -- und vor allem auch bezahlen können. Die französischen Steuerzahler z.B. haben jedenfalls nicht genug Geld, um so ein Riesenprojekt zu schultern. Und ähnlich wird es in vielen anderen Ländern der Welt aussehen.

Ich finde, Google hat da eine Chance verdient. Erst recht, wenn nun vor allem diejenigen dagegen aufbegehren und das Abendland untergehen sehen, die in der Vergangenheit ebenfalls nicht nur eine Chance hatten, sich ihrerseits des Problems zu nähern und eine Lösung oder Mithilfe anzubieten bzw. welche wie Microsoft an dem Versuch -- in den viele eine Hoffnung gesetzt hatten -- bereits schon mal gescheitert sind.

Und dass die Verlage dagegen sind, ist auch klar. Vollzieht da doch jemand eine Aufgabe, die eigentlich ihre höchst ehrenvolle welche gewesen wäre, und die sie bisher nicht hinbekommen haben, aus welchen Gründen auch immer.

Der rest ist Miteinanderreden und die gegenseitigen Problembereiche erkennen, ausloten und einen gemeinsamen Nenner finden. Da spielen aber eben dann vor allem diejenigen Speilverderber, bei denen es dadurch offenbar wird, dass sie bisher nichts zustandegebracht haben auf dem Gebiet. Deshalb blockieren die dann.
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