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Bildschirmtastatur am iPhone: Schlechtere Buchstabenerkennung seit iOS 18?

Die Schreibgeschwindigkeit am iPhone steht und fällt mit der Bildschirmtastatur. Dank ihr lassen sich schnell und geräuschlos Textnachrichten beantworten oder flüchtige Gedanken festhalten. Seit dem ersten Modell zeigte sich die iOS-Buchstabenerkennung recht zuverlässig; die später hinzugefügte optionale Autokorrektur sowie Wortvorschläge erleichtern den Eingebenden ein schnelles Formulieren. Doch häufen sich die Berichte, dass sich in den letzten iOS-Versionen die Erkennung zum Schlechteren gewendet hat. Ein Video führt das Phänomen anhand der Phrase „Thumbs up“ vor: Beim Tipp auf die Bildschirmtastatur wird noch der korrekte Buchstabe (u) hervorgehoben, im Textfeld erscheint dann ein j – und so erfasst iOS „Thjmbs up“ als Texteingabe.



YouTube NekoMichi ging dem Phänomen auf den Grund und zeichnete eine Texteingabe in der Notizen-App mit einer Bildwiederholrate von 120 Bildern pro Sekunde auf. Damit belegt er die Dissonanz zwischen korrekt identifiziertem Buchstaben und dem, was schließlich in der Notiz landet. Sein zweieinhalb Minuten langes Video fand auf YouTube großen Anklang; viele Anwender haben in der Vergangenheit Ähnliches beobachtet, waren sich aber nicht sicher, was die Ursache sein könnte.

Unabhängig von Auto-Korrektur
Eine beliebte Ursache für fehlerhaft korrigierte Eingaben ist die automatische Korrektur eingegebener Wörter. Doch auch wenn NekoMichi diese in Einstellungen/Allgemein/Tastaturen deaktivierte, blieb es dabei, dass u hervorgehoben wurde, aber j im Text landete. Die Fehlerkennung scheint also unabhängig von der Autokorrektur zu sein. Zudem gibt es in der englischen Sprache kein Wort, welches mit „Thj“ beginnt.

Selbst bei deaktivierter automatischer Rechtschreibkorrektur taucht das Problem der fehlinterpretierten Buchstaben auf.


Fehlgriff in Buchstabenerkennung
Möglicherweise hängt der Fehler mit einer Besonderheit der Bildschirmtastatur zusammen, welche Ken Kocienda in seinem Buch „Creative Selection“ beschreibt. Er war maßgeblich an der Entwicklung des iPhone-Betriebssystems beteiligt. Intern sind die Erkennungsbereiche für die Buchstaben regional gruppiert, iOS erkennt zunächst eine Aktivierung eines Bereichs aus zwei bis drei Buchstaben. Aus dem sprachlichen Kontext heraus wird entschieden, welcher am wahrscheinlichsten gemeint war. Es sieht fast so aus, als würde die Bildschirmtastatur den ursprünglichen (korrekten) Erkennungsalgorithmus anwenden, für die Eingabe an das Textfeld kommt jedoch ein anderer zum Zuge – und dieser kommt gelegentlich zu einem anderen Ergebnis.

Alternative Eingabemethoden
Nicht alle Nutzer können das beschriebene Problem im aktuellen iOS 26.1 nachvollziehen; zudem fällt ein Vergleich über Sprachgrenzen schwer, da die Buchstabenerkennung stets die Sprache der ausgewählten Tastatur berücksichtigt. Wer Schwierigkeiten bei der Eingabe mittels zwei Daumen hat, kann auf Wischeingabe wechseln. Dafür ist keine Voreinstellung nötig – die Funktion ist standardmäßig aktiviert. Dies erfordert allerdings einige Umgewöhnung. Sie können sich auch über den App Store alternative Tastaturen installieren, welche ihre eigene Erkennungslogik mitbringen; diese müssen Sie anschließend unter Einstellungen/Allgemein/Tastaturen/Tastatur hinzufügen, um sie dann in einem Textfeld über die Weltkugel-Taste zu aktivieren. Schließlich steht in jedem Textfeld die Option bereit, Ihre Gedanken zu diktieren: Das Mikrofonsymbol in der rechten unteren Ecke der Bildschirmtastatur startet die Live-Transkription des Gesprochenen.

Kommentare

iPat05.11.25 16:12
Das ist mMn niht erst seit iOS 18 so eine Katastrophe sondern schon seit einigen führeren Versionen (zumindest gefühlt). Auf jeden Fall hatte ich das Problem schon mit menem iPhone SE und iOS 15.x Aktuell 12er mini mit iOS 18.x. Es gibt hier bei mir fast kein Wort mehr, was nicht irgendeinen falschen Buchstaben drin hat. Mein (subjektiver) Bekanntenkreis beobachtet das Phänomen auch seit Jahren und beschwert sich immer bei mir. Ich bin hier der (vermeintliche) Apple-Fritze, daher kommt jeder zu mir mit seinen Problemchen.

Ich hatte letztens mal wieder ein altes iPhone 3GS und 4S aus meiner Sammlung in der Hand. Die Tipperei war eine Wohltat. TROTZ viel kleinerem Displays und damit kleineren Tasten. Auf den alten Schinken lies sich einfach zackig drauflos tippen und es gab kaum bis keine "Fehltipper".

Das scheint aber ein generelles (Qualitäts)Problem bei Apple zu sein. Die kleinen Fehlerchen häufen sich zunehmend. Ähnliches gilt auch bei Musik und Audio. Ich erinner mich noch an "früher". Da hat man zwischen Apps hin und her geswitched oder auch bei Youtube etc. im Browser von Vollbild auf Fenster hin und her und das Audiosignal brach nie irgendwie kurz ab oder stockte. Egal welche App grad von Vordergrund zu Hintergrund wechselte, dem Ausiosignal schien immer irgendwie der Vorrang vom Betriebssystem gewährt zu werden. Mittlerweile hab ich regelmäßig ganz kurze Audioaussetzer beim wechseln von Apps oder innerhalb von Apps etc. Das gabs auch "früher" nie bis viel seltener. Und es ist nicht App-abhänging. Scheint also eher ein Problem am iOS zu sein, wie Audio gegenüber anderen Sachen priorisiert wird...

Aber zurück zum Thema...gut, dass es nicht nur mir so geht. Ich dachte schon in meiner nicht represantiven Bubble bin ich einer Fehlinterpretation aufgesessen...
+8
macwiz05.11.25 16:20
Und ich habs auf die immer dicker werdenden Finger geschoben, mich aber trotzdem massiv geärgert und bin dadurch mehr zum diktieren gekommen, was allerdings dank der aktuellen Siri auch ein pain in the butt ist.

Immer öfter gehe ich freiwillig an einen meiner Macs statt auf iPad oder iPhone zu tippen, einfach weil es schneller und wesentlich fehlerfreier funktioniert.

Aber der Hit sind die "Falschkorrekturen" bei aktivierter Autokorrektur. Das passiert ständig, obwohl die Wörter ganz normal deutscher Sprachgebrauch sind.

Dazu kommt die nicht vorhandene Grammatikprüfung. So macht das auf den iOS Geräten überhaupt keinen Spaß und - als Mac User seit 1988 sag ich es nur ungern - das können andere inzwischen *deutlich* besser.
+6
semmelroque
semmelroque05.11.25 16:31
Schön, dass es (endlich) mal thematisiert wird - hatte ebenfalls die Wurschtfinger im Verdacht. Dabei nutze ich „extra“ ein 15 Plus und denk mir schon so lang, kleiner darfs zumindest wegen der Displayfläche nicht mehr werden.
+5
jeti
jeti05.11.25 16:36
Geht mir ebenfalls so, von daher tippe ich sehr oft im Querformat,
dort ist die Trefferqoute der Tasten deutlich besser. Abgesehen davon
daß ich es vom Tippen auch viel angenehmer finde als im Hochformat.

Aber schön, beziehungsweise nicht, das es nicht nur mir so geht.
+1
erikhuemer
erikhuemer05.11.25 16:55
Ich war froh über den Bericht, weil ich ernsthaft Angst hatte zu verblöden.
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
+5
reproid05.11.25 17:12
Neben der zum Teil seltsamen Schreibweise, die Apple automatisch ausführt, wenn dem iPhone meine Wörter nicht gefallen, bin ich seit iOS 18 irritiert von den Wortvorschlägen. Ich dachte, das sei ein lernendes System. Wenn ich früher einem Roland eine Nachricht geschrieben habe, dann war der Name spätestens nach 2 Buchstaben sichtbar. Seit über einem Jahr bekomme ich immer – ohne irgendeinen Lerneffekt – die Vorschläge „Herr“, „Thomas“, „Michael“. Vielleicht hilft ein Wechsel zu iOS 26, bin mir aber nicht sicher, ob ich das auf einem 12er mini draufhaben will.
0
aerdbaer
aerdbaer05.11.25 17:33
Hatte auch das Gefühl und dachte, es liegt an mir
0
macwiz05.11.25 17:44
oT. Siri ist unterdessen hierzulande zumindest noch so saudumm, dass sie eine Aufforderung, Frau Maier anzurufen mit "kann ich in deinen Kontakten nicht finden" quittiert, weil ich nicht "Anke Maier" gesagt habe, wie es in den Kontakten hinterlegt ist.

Außerdem nervt Siri bisweilen auch mit der Aufforderung, das iPhone erst zu entsperren, bevor die angeforderte Aktion ausgeführt werden kann, was beim Autofahren ein echter pain in the butt ist. Natürlich hab ich das iPhone schon vor dem Einsteigen ins Auto/Verbinden mit dem CarPlay System entsperrt gehabt.

Und, Klassiker schlechthin: "ich kann danach nicht suchen, wenn du im Auto bist".
Von solch dummem "Hightech" bekomme ich in 2025 Fußpilz.
/oT.
-1
UBahn
UBahn05.11.25 17:57
Spannend und unschön.
Irgendetwas in die Richtung weist auch (off topic) macOS mit der Notizen App auf.
Dort habe ich eine längliche Tabelle und schreibe monatlich neues hinzu. Einfach ein bisschen Ausgaben-Management (ja, Numbers ginge auch, aber es sind nun eben die Notizen).

Kurios: Ich tippe irgendwelche Wörter, Datumsangaben oder Beträge und mitunter verdreht macOS die Eingabe. Dann kommt ähnliches raus wie oben beschrieben, die Buchstaben sind verschluckt/verdreht.
Lösung: Ganz langsam tippen (kein Witz, aber witzlos).

Ich hoffe immer noch auf Besserung und ja, natürlich habe ich das bei "Apple Feedback" beschrieben.

PS: Handelt sich um ein MacBook M3 Max - an der Leistung kann es nicht liegen. Vermutlich taugt Notizen nur für superkurze Texte oder Tabellen sind das Problem

Kann das jemand von euch nachvollziehen? Hat wer vielleicht sogar eine Lösung?
0
frankh05.11.25 18:11
Als ich vor Jahren mal ein Android Phone gekauft habe, etwa selbe Größe wie das SE oder mini, war ich so baff, dass die Tastatur da viel besser funktioniert als auf den iPhones. Primär das richtige Treffen von Tasten, statt einer links oder rechts daneben.
Gerade wollte ich schreiben „was allerdings besser funktioniert ist das Wörter malen ohne den Finger zu heben“ und was schreibt es statt „was“? „es“ 🙈
0
Kehrblech05.11.25 18:14
Geht es nur mir so, oder haben auch andere den Eindruck, dass bei Apple ganz schön der Wurm drin ist? iOS 26 (und alles 26er Versionen) erscheint mehr oder weniger als Beta und ästhetisch weder zu Ende gedacht noch zu Ende umgesetzt. Dazu ziehen immer neue Fehler mit jedem größeren Update ein. Jetzt(?) gehen selbst Basisfunktionen nicht mehr einwandfrei. man sitzt eigentlich nur noch da, und wartet von einem Update zum nächsten, ob sich vielleicht etwas bessert, was meistens nicht der Fall ist. (ich bin ultrafroh, nur mit dem iPad auf eine 26er-Version gewechselt zu haben, denn Sequioa funktioniert noch immer weitgehend wie gewohnt – und war am Ende ja auch recht zuverlässig.
Das ganze klingt mir irgendwie nach einer stark unterbesetzten Software-Mannschaft, die auch noch weiter ausgedünnt wurde, weil das Riesendrama KI plötzlich unerledigt war und binnen kürzester Zeit plötzlich funktionieren musste. Um davon abzulenken, wurde noch schnell eine neue Oberfläche aus dem Boden gestampft, ohne fertig oder in sich schlüssig zu sein. Apple scheint im Moment zu vergessen, dass ein guter Ruf nur sehr langsam aufgebaut, aber sehr schnell zugrundegerichtet werden kann.
Und substantielle Updates, die etwa neue nützliche Funktionen bringen, suche ich vergebens oder werden nicht beworben, wie etwa die regelmäßigen Sicherheitsupdates. Ich mache mir langsam echte Sorgen um das Ökosystem meiner Wahl.
+1
Sitox
Sitox05.11.25 18:46
frankh
Als ich vor Jahren mal ein Android Phone gekauft habe, etwa selbe Größe wie das SE oder mini, war ich so baff, dass die Tastatur da viel besser funktioniert als auf den iPhones. Primär das richtige Treffen von Tasten, statt einer links oder rechts daneben.
Gerade wollte ich schreiben „was allerdings besser funktioniert ist das Wörter malen ohne den Finger zu heben“ und was schreibt es statt „was“? „es“ 🙈
Das Wörter malen funktioniert heute natürlich auch auf Android deutlich besser als „vor Jahren”. Nach dem Diktieren meine bevorzugte Eingabeform.
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Dunnikin
Dunnikin05.11.25 19:33
Das ist schon viele Jahre so und habe ich auch schon reproduzieren können, ähnlich des Videos.

Ich habe es mental mittlerweile als Bug mit bleibendem Wohnrecht zu den anderen unzähligen derartigen Bugs gesteckt.
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