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Ausfall des halben Internets bei Pannen verhindern: Amazon und Google kündigen weitreichende Partnerschaft an

Erst vor wenigen Tagen konnte man wieder einen klassischen Fall von "das Internet ist kaputt!" erleben – wenngleich es sich natürlich nicht um den Ausfall des World Wide Web, sondern eines der wichtigsten Dienstleister handelte. Eine Panne bei Cloudflare hatte dazu geführt, dass bis zu 20 Prozent des Webtraffics für wenige Stunden blockiert wurden. Hintergründe dazu hatten wir in diesem Artikel zusammengefasst.

Ebenfalls noch nicht lang her ist eine Panne bei AWS. Ende Oktober waren die Instanzen der Region "us-east-1" beeinträchtigt, was zwar nach lokalen Problemen klingt, jedoch weltweit eingesetzte Authentifizierungs-Mechanismen betraf. Jetzt haben Amazon und Google allerdings eine Partnerschaft angekündigt, die derlei weitreichende Ausfälle verhindern soll.


"Interconnect" für Redundanz und Ausfallsicherheit
Amazon Web Services (AWS) und Google Cloud starten nämlich eine neue Kooperation, die Rede ist von einem direkten "Interconnect" zwischen beiden Cloud-Plattformen. Unternehmen können damit in wenigen Minuten eine private, schnelle Verbindung zwischen AWS und Google Cloud einrichten. Wenn eine Cloud ausfällt, soll die andere für den jeweiligen Dienst einspringen und somit mehr Ausfallsicherheit bieten. Die oben genannte Cloudflare-Panne, welche auf falsche Konfigurationen zurückging, wäre damit zwar kaum verhindert – die AWS-Auszeit im Oktober hätte man aber möglicherweise abfangen können. Anbieter von Streaming, Online-Spielen und anderen Plattformen wären anschließend nicht mehr in solchem Ausmaß betroffen gewesen.

Offene Multi-Cloud-Architektur? Zumindest ein Schritt dahin
Technisch basiert der Dienst auf offenen Spezifikationen für Netzwerk-Interoperabilität, weswegen sich andere Cloud-Anbieter theoretisch anschließen können. Derzeit ist nur der Weg zwischen AWS und Google Cloud explizit adressiert, von einer kompletten Multi-Cloud-Architektur kann daher nicht die Rede sein. Hierzu bedürfte es neben zusätzlichen Partnern außerdem gemeinsamer API-Standards für Storage, Identity-Management, Service-Portabilität, Datenschutz – und auch des Willens aller Beteiligten, auf "Vendor Lock-In" zu verzichten, der den Kundenwechsel hin zu Konkurrenten erleichtert. Zumindest Microsoft Azure wird im kommenden Jahr aber noch dazustoßen, sodass die "großen Drei" mit mehr als 75 Prozent Cloud-Marktanteilen allesamt an Bord sind.

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