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Samsung präsentiert weltweit ersten 2-nm-Mobilchip für Smartphones – Wettrennen gewonnen?

Samsung rühmt sich damit, den weltweit ersten 2-nm-Mobilchip präsentieren zu können. Dieser basiert auf dem hauseigenen GAA-Verfahren ("Gate-All-Around") und bringt zehn Kerne mit. Jener Exynos 2600 dürfte wohl zum Systemchip werden, welcher dem zukünftigen Galaxy S26 zu Performance verhilft. Besonders hervorgehoben werden neben 39 Prozent mehr CPU- und 113 Prozent mehr NPU-Leistung auch die besseren thermischen Eigenschaften. "Heat Path Block" (HPB) soll dafür sorgen, besser Wärme abgeben und damit längere Zeit ohne Drosselung durchhalten zu können. Das war allerdings auch dringend erforderlich, denn die bisherigen Exynos-Chips waren im Vergleich mit Apples Prozessoren diesbezüglich unterlegen, erhitzten sich stärker und mussten daher weitaus früher die Taktraten absenken.


Hat Samsung das 2-nm-Rennen gewonnen?
Wenn man nun aber Schlagzeilen liest wie "Samsung kommt Apple mit 2-nm-Chips zuvor", so muss man das sehr stark relativieren. Früher war "nm" tatsächlich physikalisch gemeint – hätte man also ein Miniaturlineal angelegt, so wären Gate-Längen und Strukturgrößen bei den angegebenen Werten wie beispielsweise 45 nm gelegen. Allerdings entsprechen die Marketingangaben schon seit rund zehn Jahren nicht mehr den wirklichen Werten. Reduzieren Hersteller die Zahl, so lässt sich das eher als "eine Generation neuer" denn als "ein nm weniger" interpretieren. Seit dem Übergang auf 14 nm begannen die Anbieter damit, unterschiedliche Dinge zu messen oder generell nur noch auszudrücken, dass die neue Architektur einer Reduzierung auf jene Werte entsprechen würde.

Nanometer längst schon keine Maßeinheit mehr
Die nm-Bezeichnungen bieten weiterhin grobe Anhaltspunkte zur Dichte und Energieeffizienz, haben sich aber zur Prozessgeneration anstatt einer Maßeinheit entwickelt. Spätestens seit Verfahren wie FinFET (unter anderem bei A-Chips der letzten Jahre) oder GAAFET/Nanosheet (nächster Schritt ab 2026) arbeitet man längst mit 3D-Strukturen. Gate-Länge, Höhe, Dicke und Abstand – all das ist je nach Messpunkt unterschiedlich, weswegen eine einheitliche nm-Zahl technisch sinnlos geworden ist.

Ein wichtiger Schritt ist der Exynos 2600 trotzdem
Das soll Samsungs Fortschritte nicht schmälern, wenngleich sich natürlich erst noch zeigen muss, wie die entsprechenden Chips dann in der Praxis abschneiden. Unabhängig von der Marketingbezeichnung markiert der Exynos 2600 dennoch einen wichtigen Technologieschritt, da der frühe Einsatz von Gate-All-Around-Transistoren im Mobilbereich als notwendige Grundlage für künftige Effizienz- und Leistungsgewinne gilt. Diese bringt Samsungs Chips laut Dokumentation eindeutig mit, Benchmarks dazu werden auf jeden Fall spannend. Von einem Sieger im Wettrennen um 2-nm-Chips zu sprechen, ist jedoch wenig zutreffend.

Kommentare

MacTaipan19.12.25 15:25
Wie dumm und herabwürdigend, die ehemalige Strukturbreite einfach abseits jeglicher Realität als reine Marketing-Größe weiter nach unten zu zählen. Lächerlich.
(soll kein Samsung-bashing sein sondern allgemein)
+3
Kehrblech19.12.25 16:18
In zehn Jahren haben wir dann subatomare Gateabmessungen …
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