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Wird sich Linux breitflächig durchsetzen?

dom_beta21.01.1109:51

Hallo!

Ein Dozent von mir benutzt seit einigen Jahren Linux auf seinem Privat-PC und wir hatten letztens eine Diskussion darüber, ob sich Linux irgendwann breitflächig durchsetzen wird, sodaß es mehr Marktanteile bekommt.

Ich glaube dies eher wenig, auch wenn ich für Linux noch Chancen sehe, aber ich denke, aufgrund der Verschiedenheit der Linux-Distributionen und der Uneinheitlichkeit der Systeme wird sich Linux wohl nie bei Privat-Leuten durchsetzen.

Es ist mir durchaus bekannt, daß Linux im Serverbereich - relativ - weit verbreitet ist. Aber wird das so auch bei den Privatleuten werden?

Wie seht ihr das?

MfG
„...“
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Kommentare

dom_beta24.01.1108:58
h@cmac
Ich glaube nicht, dass wir über kurz oder lang noch Computer haben werden wie wir sie jetzt kennen.

Ich denke schon.

Nahc der Bildschirmarbeitsplatzverordnung (oder wie das Ding auch heißen mag, Name entfallen) muß die Tastatur vom Gerät trennbar sein und der Bildschirm darf nicht spiegeln.

Ich denke, der klassische PC wird uns noch lange begleiten.
„...“
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Esäk
Esäk24.01.1109:40
Aha hfkbuchstabensalat, wo habe ich unrecht und warum?
„Die Todesstrafe gehört auch in Hessen abgeschafft!“
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daimeon24.01.1111:01
Ich habe während meines Studiums fast ausschließlich Linux eingsetzt (Suse und Mandrake), bin aber vor ein paar Jahren zum Mac konvertiert. Im Büro muss ich zwingend Windows einsetzen, daran bin ich quasi gewöhnt.

Was mich an Linux massiv stört sind die leider immer wieder vereinzelt auftauchenden fehlenden Programme, respektive deren Hardwareunterstützung.
"Privat" reicht mir ein Rechner, der Mails abrufen kann und mit dem ich surfe und Musik höre. Und da geht's los:
Mails kein Problem, Surfen kein Problem. Sogar mit meinem Lieblingsbrowser Mozilla.
Aber Musik ist dann doch wieder problematisch. Nämlich mangels iTunes. klar gibt es da Alternativen, aber ich habe noch nichts gefunden, was mich auch im iTunes gekaufte mit DRM versehene Musik, Filme oder Fernsehsendungen abspielen lässt.
Vielleicht gibt es da mittlerweile etwas (ähnlich komfortables), ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren.
Das Gleiche gilt für andere Software. Natürlich liegt es am Ende am Softwareentwickler, aber auf den ist natürlich in vielen Fällen nur schwer Druck auszuüben.
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MacMark
MacMark24.01.1120:35
sierkb
dom_beta
Mac OS X ist doch ein zertifiziertes UNIX während Linux doch eher ein UNIX-Abklatsch ist. Die haben ja auch einen eigenen eigenbrötlerischen Standard den "Linux Standard Base"


Bis zu der Zertifizierung (die eine Menge Geld kostet!!!) durch die Open Group ist MacOSX genauso irgendein Unix-Derivat gewesen wie jede x-beliebige Linux-Distribution auch. MacOSX Tiger und alles was davor war, ist unter diesem Gesichtpunkt und Deiner Definition nach nur ein UNIX-Abklatsch. Weil unzertifiziert.

Linux ist genauso ein Unix-Derivat und erfüllt die POSIX-Richtlinien wie auch die ganzen BSDs es tun, wie es OpenSolaris tut, wie es MacOSX tut. …

Hüstel, dom_beta hat völlig recht.

Apple hat lange daran gearbeitet, daß OS X konform zum UNIX-Standard wurde. Die letzten OS X-Versionen sind UNIX.

Die Linux-basierten Betriebssysteme sind nicht und waren auch noch nie konform zum UNIX-Standard. Sie sind nicht und waren auch noch nie 100%ig POSIX-kompatibel, was nur eine Teilmenge des UNIX-Standards ist.

Für Ubuntu-Gründer und Milliardär Mark Shuttleworth wäre es weniger als ein Taschengeld, Ubuntu zu zertifizieren. Ubuntu ist jedoch genau wie die anderen Linux-basierten Systeme nicht POSIX- und erst recht nicht UNIX-konform und damit nicht zertifizierbar.

Die Linux-basierten Systeme werden sich so nicht auf dem Desktop durchsetzen können, weil:

• Die Linux-basierten Systeme sind nicht einmal untereinander kompatibel. Die zum POSIX- und UNIX-Standard inkompatible Linux Standard Base ist ein erster Versuch, dies zu beheben. Aber versuch mal, die gleiche GUI-App auf Suse, Gnome und Ubuntu zu installieren. Damit fallen sie schon für den Dau raus.

• Die Linux-basierten Systeme sind von der GUI her noch grauenhafter als Windows. Wieder nix für Daus.

• Die Linux-basierten Systeme sind monolithisch. Viele Treiber kann man nicht separat installieren, sondern muß sie in den Kernel compilieren. Ich mußte das schon für eine Grafikkarte. Das ist nix für Daus.
„@macmark_de“
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Timmeyy24.01.1121:27
MacMark
Apple hat lange daran gearbeitet, daß OS X konform zum UNIX-Standard wurde. Die letzten OS X-Versionen sind UNIX.
Sorry, Sierkb hat zwar unrecht, aber deine Aussage ist auch nicht richtiger.
OS X ist historisch aus Unix gewachsen, also tatsächlich ein Derrivat. Linux hingegen wurde mehr oder weniger gut von Minix abgekupfert, ist also kein Unix-Derrivat, sondern sieht so (ähnlich) aus und verhält sich so (ähnlich).

• Die Linux-basierten Systeme sind nicht einmal untereinander kompatibel. Die zum POSIX- und UNIX-Standard inkompatible Linux Standard Base ist ein erster Versuch, dies zu beheben. Aber versuch mal, die gleiche GUI-App auf Suse, Gnome und Ubuntu zu installieren. Damit fallen sie schon für den Dau raus.

Du kannst doch so ziemlich alles aus dem jeweiligen Repository ziehen. Ich sehe hier überhaupt keinen Nachteil, warum OpenOffice für SuSE inkompatibel zu OpenOffice für Ubuntu ist. So oft zieht man das nicht auf nen USB-Stick und gibts dem Nachbarn. Sieh halt jede Distri als eigenes OS. Nach deiner Argumentation hätte kein Betriebssystem eine Chance, das nicht zu Windows95 binärkompatibel ist.
• Die Linux-basierten Systeme sind von der GUI her noch grauenhafter als Windows. Wieder nix für Daus.
Gnome schlägt das Windows-UI um Längen. Ich habe DAUs im bekanntenkreis, die kommen mit Ubuntu prima zurecht.
• Die Linux-basierten Systeme sind monolithisch. Viele Treiber kann man nicht separat installieren, sondern muß sie in den Kernel compilieren. Ich mußte das schon für eine Grafikkarte. Das ist nix für Daus.
Intel810 auf nem 2.2.er Kernel
Die Treiber von ATI und NVIDIA sind Closed Source, die konnte man noch nie in den Quellcode patchen. Ich kann mich erinnern, dass man die Kernel-Header brauchte um einen Wrapper für den Treiber zu kompilieren, oder sowas ähnliches (ist lange her), Heute klickst du nur noch die richtige GraKa an.

Ich glaube auch, dass Linux sich nicht Flächendecken durchsetzt, aus Bequemlichkeit, Xenophobie oder Abhängigkeit von bestimmten Formaten, aber deine Argumentation finde ich nicht schlüssig.
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sierkb25.01.1100:29
MacMark
dom_beta hat völlig recht.

Womit? Mit seiner Fragestellung?
Apple hat lange daran gearbeitet, daß OS X konform zum UNIX-Standard wurde. Die letzten OS X-Versionen sind UNIX.

Tests bestanden nach UNIX 03 , , . Und haben demnach das UNIX 03 Papperl bekommen. Ja und? Who cares? Dieses Papperl haben außerdem noch Solaris, HP/UX und AIX. Und wen juckt das? Diese kommerziellen Unices verlieren derzeit alle Boden gegen Linux. Alle. Teilweise sogar vom betreffenden Hersteller selbst aus.
Was ist dieses Papperl also (noch) wert außer dass es zu Marketingzwecken noch genutzt wird?
Zumal die OpenGroup ebenfalls Linux-Zertifizierungen (COE Linux Platform V1 , COE Linux Platform Specifications, COE Linux Platform Government-Supplied Kernel Source) durchführt, wie mein Auge hier entdecken kann:
Die Linux-basierten Betriebssysteme sind nicht und waren auch noch nie konform zum UNIX-Standard.


Darwin bzw. MacOSX doch auch nicht!!! Und das dem Darwin/MacOSX eng verwandte FreeBSD auch nicht!!!
Bis zu dem Zeitpunkt, wo Apple MacOSX der Zertifizierung vorgelegt hat. Und dafür unter der Haube erstmal so Einiges hat verändern müssen. Ob zum Guten oder Schlechten, das bleibt jetzt erstmal dahingestellt.

Und so mancher eingefleischte alte UNIX-Hase fragt sich manchmal, ob MacOSX dieses Papperl auch nach dieser Zertifizierung verdient hat, so eigentümlich ist MacOSX an mancher Stelle aufgebaut und konfiguriert. Für so manchen alten UNIX-Hasen und Entwickler ist es manchmal angenehmer, mit Solaris oder einem Linux zu arbeiten als ausgerechnet mit dem was MacOSX ihm da anbietet. Kann man zumindest drüber lessen, und nachvollziehen könnte ich das auch.
Sie sind nicht und waren auch noch nie 100%ig POSIX-kompatibel

Wenn diese Aussage mal stimmt. Zweifel sind sehr angebracht. Und wenn -- erfüllt und erfüllte MacOSX denn stets dieses?
Und: siehe zuvor Gesagtes.
Für Ubuntu-Gründer und Milliardär Mark Shuttleworth wäre es weniger als ein Taschengeld, Ubuntu zu zertifizieren.

Wozu? Wozu das Geld für etwas ausgeben, das eigentlich nicht so wirklich notwendig ist? Warum hat Apple sein MacOSX erst mit Leopard eingereicht und zertifizieren lassen und nicht vorher? Bis zu Leopard und inklusive Tiger ist MacOSX genau so ein unixartiges und kein "echtes" (zertifiziertes) UNIX gewesen wie FreeBSD, wie OpenBSD, NetBSD und eine Linux-Distri von Debian oder Red Hat oder Novell.
Ubuntu ist jedoch genau wie die anderen Linux-basierten Systeme nicht POSIX- und erst recht nicht UNIX-konform und damit nicht zertifizierbar.

Dort wie solche Zertifizierungen überhaupt eine Rolle spielen, nämlich im Enterprise-Geschäft und Hich-Performance-Computing-Geschäft (HPC), da spielt das UNIX03-Papperl eine eher untergeordnete und unwichtige Rolle.
Die Linux-Zertifizierungen von Red Hat, Novell, IBM, HP und Oracle (Oracle gibt eine eigene Red Hat-basierte Linux-Distribution raus und pflegt sie), die sie mit ihren Big Irons ausliefern, sind mittlerweile mehr wert und gefragter als diese UNIX03-Zertifizierung, nach der da draußen im harten Alltag eigentlich nicht wirklich jemand fragt.
Die Linux-basierten Systeme werden sich so nicht auf dem Desktop durchsetzen können

Bevor Du weiterschreibst: am nicht vorhandenen UNIX03-Papperl liegt's ganz bestimmt nicht. Solaris und OpenSolaris spielen auf dem Desktop eine noch viel kleinere Rolle. HP/UX auch. AIX auch. Trotz UNIX-Papperl.
Die Linux-basierten Systeme sind nicht einmal untereinander kompatibel.

An den wichtigen Stellen, wo es drauf ankommt, sind sie es. Sie wären es mehr, wenn an gewissen Stellen (z.B. Paketmanager) Debian und Ubuntu sich mehr nach der LSB richten würden, die hier RPM als Standardformat vorschreibt. Allerdings müssen sie laut genau derselben LSB lediglich mit RPM umgehen können, und das können sie.
Die zum POSIX- und UNIX-Standard inkompatible Linux Standard Base ist ein erster Versuch, dies zu beheben.

Schau Dir mal an, wer im Board der LSB und FHS sitzt. Das sind nicht alles ausschließlich Linux-Leute. Dementsprechend übergreifend für die gesamte Unix-Welt sind auch teilweise gewisse Beschlüsse und Regularien, die dort gemeinsam erarbeitet werden. Und wenn Du aufmerksam so manches Apple Developer Dokument mal durchgelesen hast, so findest Du an mancher Stelle auch da einen Hinweis auf die LSB, nach der wohl auch Apple sich folgsam richtet.
Aber versuch mal, die gleiche GUI-App auf Suse, Gnome und Ubuntu zu installieren.

Stichwort: Paketmanager. Sagte ich oben schon was dazu.
Außerdem: Versuche mal die gleiche App auf MacOSX und iOS zu installieren. Da bekommst Du auch Schwierigkeiten.
Damit fallen sie schon für den Dau raus.

Eigenartigerweise finden die aber in den letzten Jahren ihren Weg zu Ubuntu. Wenn Linux, dann bei denen wohl Ubuntu.

Und es gibt noch viel DAU-freundlichere Distributionen. OLPC eingeschlossen.
Die Linux-basierten Systeme sind von der GUI her noch grauenhafter als Windows.

Es gibt genügend Stimmen, die kommen zu einer umgekehrten Bewertung.
Wieder nix für Daus.

Siehe zuvor Gesagtes. Gerade was DAU-kompatibilität angeht, gibt es im Bereich Embedded Systems derzeit eine Fülle von Linux-Installationen, wo der DAU gar nicht merkt, dass unter der Haube ein Linux bzw. irgendeine Linux-Distribution steckt. TomTom, OLPC, POS, öffentliche freistehende Telefon-Terminals der T-Com (die mit dem Bildschirm, da läuft bspw. eine Linux-Distribution drauf mit dem an NextStep angelehnten Windowmaker drauf)
Die Linux-basierten Systeme sind monolithisch. Viele Treiber kann man nicht separat installieren, sondern muß sie in den Kernel compilieren.

Das ist bewusst und so gewollt. Weil die Vorteile die Nachteile überwiegen.
Lies dazu mal folgende Stellungnahme von Kernel-Entwickler Greg Kroah-Hartman The Linux Kernel Driver Interface (all of your questions answered and then some)
Ich mußte das schon für eine Grafikkarte. Das ist nix für Daus.

Gerade die Grafikkarten-Hersteller nvidia und Ati haben sich hier sehr positiv hervorgetan bzgl. ihrer propritären Treiber und haben das Ganze schon seit Jahren sehr DAU-freundlich gestaltet. Da muss man auch als DAU nix groß tun. Das dazu nötige Skript dieser hersteller bracht nichts weiter als die aktuelle Kernel-Header, dann kompiliert es gegen diese Header automatisch seinen Treiber, klinkt ihn ein, und fertig. Eine Sache von 5 Minuten. Und für aktuelle Shipping-Kernel gibt es fertig downloadbare und out-of-the-box installierbare binäre Treiber von nvidia und Ati. Wo ist das Problem? Installieren. Fertig. Noch weniger müsste man tun, wenn diese Treiber frei wären, dann könnten sie nämlich selbstverständlicher Bestandteil des Kernels sein.

Und außerdem kommt's immer drauf an, ob ich einen Treiber in-space (also noch als integraler Bestandteil des Kernels) oder im user-space (außerhalb des Kernels im user space) ranflanschen will. Stichwort: FUSE. Das geht. Wunderbar geht das. Und zwar genauso unaufwendig wie FUSE auch unter Darwin/MacOSX mit dem XNU-Kernel geht.

Abgesehen davon flanscht auch unter MacOSX kein DAU einfach so mal eben einen Kernel-Treiber an den Kernel ran.
0
MacMark
MacMark25.01.1121:19
Kerneltreiber für OS X installieren: Doppelklick, Admin-Authentifizierung, Return.

Natürlich ist OS X POSIX-konform. Ist ja eine Teilmenge des UNIX-Standards.
Timmeyy
MacMark
Apple hat lange daran gearbeitet, daß OS X konform zum UNIX-Standard wurde. Die letzten OS X-Versionen sind UNIX.
Sorry, Sierkb hat zwar unrecht, aber deine Aussage ist auch nicht richtiger.
OS X ist historisch aus Unix gewachsen, also tatsächlich ein Derrivat.
[/quote]

OS X ist eines der wenigen Systeme (und das einzige BSD), das ein UNIX ist:
 opengroup.org/openbrand/register/xy.htm]
„@macmark_de“
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Timmeyy25.01.1122:51
MacMark
OS X ist eines der wenigen Systeme (und das einzige BSD), das ein UNIX ist:
 opengroup.org/openbrand/register/xy.htm]

Es muss richtig heißen: "OS X ist eines der wenigen Systeme (und das einzige BSD), das bei der OpenGroup Unix-zertifiziert ist."
Klar hat die OG die Markenrechte und alles was nicht zahlt, darf sich nicht Unix schimpfen. Aber die Geschichte von Unix ist fast 20 Jahre älter als die OG und genau genommen dürfte DAS Unix (von Thompson und Ritchie bzw. AT&T 1969) sich auch nicht mehr so nennen. DAS BSD hingegen (Berkeley 1977) ist eine Portierung des Codes von System V6 auf die PDP11. Ende der 80er musste dann aus lizenrechtlichen Gründen jeder urpsrüngliche Unix-Code aus BSD verschwinden. BSD hatte also bis Version 4.3 eine gemeinsame Codebasis mit SystemV - und die selben Standards - technisch gesehen also ein Unix. FreeBSD hat auch heute noch ein Gremium, das sich um die Einhaltung der Standards kümmert: http://www.freebsd.org/projects/c99/ - Der Unix-Begriff sollte hier also reine Form- und Geldsache sein.

Aber mal ganz ehrlich: Da scheißt doch der Hund drauf; Ein OS wird durch so einen Stempel nicht besser. Das DSG von VW hebt sich vom Namen her auch von anderen Doppelkupplungsgetrieben ab, trotzdem ist es nicht besser, als die vom Benz oder BMW. Wir streiten uns hier nur über einen Namen. Und der lässt z.B. auch nicht zu, dass Oracle ohne Änderungen auf HP-UX und Solaris läuft. Im Gegenteil: Während die aktuellen Critical Patch Updates für Solaris, Linux, etc. verfügbar sind, dürfen die Kunden von HP warten.
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sierkb25.01.1123:28
MacMark
Kerneltreiber für OS X installieren: Doppelklick, Admin-Authentifizierung, Return.

So ist es mit auf den jeweiligen zu den Kernel passenden out-of-the-box Grafiktreibern von nvidia und Ati ebenso. Neu müssen die nur kompiliert werden, wenn man einen Non-default-Kernel einsetzt. Und mit jeder neuen Kernel-Version liefern nvidia und Ati z.B. auch dazu passende binary Grafik-Treiber, die man von ihrer Download-Webseite runterladen kann.
Natürlich ist OS X POSIX-konform.

So natürlich ist das nicht. Bis einschließlich Tiger war's das wohl auch nicht, jedenfalls nicht "fully POSIX-compliant" und bestenfalls auf dem Stand von FreeBSD und diversen anderen Linux-Distris, die "mostly POSIX-compliant" sind. MacOSX ist auch erst seit Leopard "fully POSIX-compliant". Und wohl auch nur aufgrund der SUS03 (Single UNIX Specification, Version 3)-Zertifizierung bzw. der damit verbundenen Änderungen, die an MacOSX bzw. Darwin unter der Haube dafür haben stattfinden müssen:

Wikipedia: POSIX: Fully POSIX-compliant
Sind i.d.R. die meisten aller Linux-Distributionen auch, nicht zuletzt aufgrund der ISO-standardisierten LSB , , welche auf SUS03 aufbaut bzw. SUS03 zu 100% erfüllt. Bis eben auf die bisher fehlende formale SUS 3-Zertifizierung (die MacOSX bis einschließlich Tiger auch noch nicht vorzuweisen hatte): Mostly POSIX-compliant

FreeBSD, OpenBSD, NetBSD und sogar OpenSolaris sind den Wikipedia-Einträgen nach ebensowenig "Fully POSIX-compliant", sondern lediglich "Mostly POSIX-compliant" -- wie ein Linux-System auch. Nicht zuletzt auch aufgrund der fehlenden SUS 03-Zertifizierung. Sind sie dadurch weniger wert? Nein! Werden sie dadurch weniger genommen? Nein! Also was soll diese zu nichts führende Spitzfindigkeit und Aufrechnerei?

Man könnte sogar gemeinerweise sagen: Trotz "Fully POSIX-compliant" und erfolgreich durchlaufener SUS 03-Zertifizierung verlieren folgende "echte" (weil zertifizierte) Unices seit Jahren in zunehmendem Maße an Boden gegenüber den "nur" "mostly POSIX-compliant" und nicht SUS03-zertifizierten Linux-Distris kontinuierlich an Boden: Solaris, HP True64, IBM AIX. Oder bekommen im Enterprise-Bereich und im HPC-Bereich (High Performance Computing) kein Bein an die Erde im Fall von MacOSX Server. Trotz UNIX-Papperl. Weil überall viel lieber Linux genommen wird. Und selbst IBM, die sowohl das "vollwertige" AIX und gleichzeitig das in Deinen Augen "minderwertige" Linux auf ihren dicken Servern verwenden und an die Kunden ausliefern, hat schon vor ein paar Jahren mal ganz deutlich gemacht, dass sie selbst darauf hinarbeiten, dass Linux eines Tages ihr eigenes AIX mal ablösen wird, auf dass sie AIX in Rente schicken können. Und man merkt das auch, dass IBM hinter dieser Ansage steht und da ganz schön viel Kraft in Linux und seine mit Linux laufenden Server (teilweise nur mit Linux, teilweise mit Linux als Subsystem auf ein AIX aufgesetzt) reinsteckt.
Ist ja eine Teilmenge des UNIX-Standards

Es gibt nicht "den einen" UNIX-Standard. Es gibt derer evolutionsgemäß mehrere.

Relevant bei unserer Betrachtung ist hier in diesem Fall: POSIX:2001, Single UNIX Specification version 3 :
2001: POSIX:2001, Single UNIX Specification version 3

Beginning in 1998, a joint working group known as the Austin Group began to develop the combined standard that would be known as the Single UNIX Specification Version 3 and as POSIX:2001 (formally: IEEE Std 1003.1-2001). It was released on January 30, 2002.[2]

This standard consisted of:

  • the Base Definitions, Issue 6,
  • the System Interfaces and Headers, Issue 6,
  • the Commands and Utilities, Issue 6.

and is at the core of the UNIX 03 brand.

SUS03 ist also das Herzstück des UNIX 03 Markennamens. Nur, wer SUS03 (und damit IEEE Std 1003.1) erfolgreich besteht, darf also das UNIX 03-Papperl tragen.


Wikipedia: POSIX sagt:
Originally, the name "POSIX" referred to IEEE Std 1003.1-1988, released, as the name suggests, in 1988. The family of POSIX standards is formally designated as IEEE 1003 and the international standard name is ISO/IEC 9945.

The standards, formerly known as IEEE-IX, emerged from a project that began circa 1985. Richard Stallman suggested the name POSIX in response to an IEEE request for a memorable name.

Süffisante Anmerkung meinerseits: ausgerechnet jener Mann hat den Namen POSIX ins Leben gerufen, der Deiner Ansicht und der Ansicht einiger anderer Mac-Fanboys für das angeblich nicht so für voll zunehmende GNU und GNU/Linux mit ganzer Kraft eintritt: Richard Stallman.
OS X ist eines der wenigen Systeme (und das einzige BSD), das ein UNIX ist:
 opengroup.org/openbrand/register/xy.htm]

Bzgl. "einziges BSD": gemeint ist wohl, das einzig von den freien BSDs Abstammende. Denn auch in HP/UX ist wohl Einiges von BSD drin.
Im Übrigen: und darauf kann sich Apple ein Ei pellen! Mehr verwendet im hohen Olymp, dem Enterprise- und HPC-Segment, wird MacOSX dadurch auch nicht. Ich werte die erfolgte SUS03-Zertifizierung als reine Marketing-Maßnahme, um MacOSX Server im Enterprise-Markt, an dem Apple seit Jahren schon Schwierigkeiten hat Fuß zu fassen und wo andere Unices wie Solaris, AIX und vor allem Linux das Feld bestellt und den Markt fest im Griff haben, besser an den Mann/die Frau zu können. Mit wohl bestenfalls mäßigem Erfolg -- anscheinend zündet das aber nicht so richtig. Sonst würde man wohl nicht zu solchen Maßnahmen und Vollbremsungen greifen müssen, den XServe mit installiertem MacOSX Server einzustellen. Und über eine völlige Einstellung von MacOSX Server wird derzeit ja auch schon gemunkelt und orakelt.

Bringt also nicht so super viel, so ein UNIX-Papperl. Außer dass man damit werben kann. Praktischer Nutzen in der Realität offenbar: fast oder gleich Null. Kostet nur Geld. Da sind den Rechenzentren der Welt die LSB-zertifizierten und von den jeweiligen Distributoren zertifizierten und supporteten Linux-Distris mit de facto inzwischen 100% SUS03-Synchronität und ohne teures UNIX-Papperl wohl in der Praxis mehr wert als dann so ein "Papiertiger" wie MacOSX Server, der zwar ein UNIX-Papperl trägt, aber teurer ist und die Dinge, die er können soll, nicht unbedingt besser kann und macht, sondern nach Ansicht einiger Admins und Verantwortlichen auch noch schlechter oder/und komplizierter als eine Linux-Distri und darüberhinaus auch noch teurer ist in Anschaffung und Support/Unterhalt. Nicht unbedingt sehr attraktiv.

Das derzeitige fragwürdige Schicksal von XServe und MacOSX Server zeigen sehr schön, was dieses UNIX-Papperl in der Praxis wert ist: Nichts oder bestenfalls sehr wenig bzw. im Fall von MacOSX Server nicht ausreichend genug, um im Markt attraktiv genug zu sein. Und auf dem Desktop und bei Joe User spielt so ein UNIX-Papperl erst recht keine Rolle. Und bei Admins und wissenden Entscheidern wohl auch nicht so, wie Apple es gerne gehabt hätte. Allenfalls bei Marketing-Leuten, die sich von derlei formalem Schmuckwerk gerne beeindrucken lassen.

Was bringt diese ganze Aufrechnerei jetzt? Genau: nüx. Verkauft sich MaxOSX nun besser mit UNIX-Papperl als zuvor und bis inklusive Tiger ohne? Zweifel bzgl. der Desktop-Version sind angebracht. Und bzgl. MacOSX Server wohl auch. Sonst sähe das zukünftige Schicksal von XServe anders und das von MacOSX Server rosiger aus, und wir würden diesbzgl. ganz andere Erfolgsmeldungen zu hören und zu lesen bekommen als jene der vergangenen letzten Wochen und Monate.
0
dom_beta25.01.1123:33

Ich habe mal irgendwo eine historische Auflistung gesehen, wer mit wem verwandt ist.

Das müßte sich bei Wikipedia finden, dann dürfte es klar sein.
„...“
0
dom_beta25.01.1123:37

Aber ganz eigentlich kommen wir von der ursprünglichen Frage ab.

Denn ich wollte ganz gerne wissen, weswegen sich Linux nicht breitflächig durchsetzen wird.

Oder anders: Wird Linux bald einen 90%igen Marktanteil haben? So wie es MS jetzt hat?
„...“
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sierkb25.01.1123:56
Timmeyy:
Es muss richtig heißen: "OS X ist eines der wenigen Systeme (und das einzige BSD), das bei der OpenGroup Unix-zertifiziert ist."

+1
Klar hat die OG die Markenrechte und alles was nicht zahlt, darf sich nicht Unix schimpfen.


+1

Wobei das Copyright über UNIX sogar bei Novell liegt.
Aber die Geschichte von Unix ist fast 20 Jahre älter als die OG und genau genommen dürfte DAS Unix (von Thompson und Ritchie bzw. AT&T 1969) sich auch nicht mehr so nennen.

+1

Siehe auch: UNIX History

Übrigens, Meldung von heute:

heise (TP): UNIX-Entwickler erhalten den Japan-Preis (einer der wichtigsten Wissenschaftspreise der Welt)

Und, Anmerkung am Rande: Preisträger Ken Thompson arbeitet derzeit bei Google (Google ist ja bekannt als die Firma, die Open-Source und Linux geradezu inhaliert hat und nach innen wie nach außen hin lebt) als "Distinguished Engineer". Ebenso wie TCP- bzw. TCP/IP-Erfinder, Internet-Pionier und -Legende Vint Cerf [url]„Chief Internet Evangelist“[/url], , der bei Google nicht nur "Chief Internet Evangelist", sondern auch noch Vize-Präsident ist.

Noch nicht mal Google nimmt also Geld in die Hand, um wenigstens "sein" verwendetes Linux bei der OpenGroup zertifizieren zu lassen, um dann das angeblich so hochwichtige UNIX-Papperl zu bekommen. Und die hätten das Geld doch wirklich über für sowas. Oder auch IBM in ihrem HPC- und Enterprise-Markt. Die geizen da auch, obwohl sie das doch eigentlich mal eben aus der Portokasse zahlen könnten, wenn's denn so wichtig wäre. Doch: what for? Sui bono?
Aber mal ganz ehrlich: Da scheißt doch der Hund drauf; Ein OS wird durch so einen Stempel nicht besser.

+1

Sag' ich doch die ganze Zeit!
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sierkb26.01.1100:14
dom_beta

Ich habe mal irgendwo eine historische Auflistung gesehen, wer mit wem verwandt ist.

Das hier: dürfte eigentlich DIE Anlaufstelle sein, die Dir das allumfassend und schön grafisch aufbereitet, beantwortet. Von der ersten Stunde an bis zum heutigen Zeitpunkt. Wird laufend aktualisiert.
Denn ich wollte ganz gerne wissen, weswegen sich Linux nicht breitflächig durchsetzen wird.

Wenn Du gelesen und verstanden hättest, dann wäre Deine diesbzgl. Frage schon längst beantwortet bzw. sind Dir Antworten gegeben worden.

Linux ist verbreiteter als Du denkst und es merkst. Was den Desktop angeht, so müsstest Du erstmal sagen, was Du mit Desktop und Desktop-Betriebssystemen meinst, denn der definiert sich gerade neu. Selbst Microsoft hat schon erkannt und ausgesprochen, dass der klassische Desktop nach alter, bisheriger Definition tot ist. Und abseits dieser klassischen Definition ist Linux weiter verbreitet und verzeichnet Wachstum, als man nach außen gemeinhin wahrnimmt. Im Server-Bereich hat es sich schon breitflächig durchgesetzt und gegen so gut wie alle kommerziellen "klassischen" Unices behauptet (wenn man mal von IBMs Doppelstrategie mit AIX und Linux im Doppelpack absieht, bei den Top500 Supercomputern sind 459 von 500 der registrierten Supercomputer Linux-Rechner bzw. Linux-Cluster: , Tendenz wie seit Jahren: weiterhin steigend), und in allen übrigen Segmenten kommt's halt auf leisen Sohlen aber zunehmend schnellen Schrittes (Beispiel: Android et al.) und manchmal nur unbemerkt durch die Hintertüre (Stichwort: Embedded Systems bei Netzwerk-Geräten, Unterhaltungs-Elektronik (TV und HiFi etc.), Navis (z.B. TomTom) etc. pp.) bzw. begleitet uns schon täglich (mal mehr mal weniger unsichtbar oder sichtbar).

Und für alles Weitere unterstreiche ich Timmeyys weiter oben gefundene Stichworte Bequemlichkeit, Xenophobie, Abhängigkeit als wohl am besten passende Antwort auf Deine wiederholt gestellte Frage.
0
dom_beta26.01.1108:23

Soweit mir bekannt, ist der Begriff "Desktop" bereits definiert. Da muß man also nix neues definieren.
„...“
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MacMark
MacMark26.01.1117:15
Die linuxbasierten Systeme sind wie Java: Auf dem Desktop gescheitert und auf den Server verbannt.
„@macmark_de“
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sierkb26.01.1117:58
MacMark
Die linuxbasierten Systeme sind wie Java: Auf dem Desktop gescheitert und auf den Server verbannt.

Immer wieder diese nicht der Realität entsprechenden Plattitüden...

Java würde ich auch auf dem Desktop nicht als gescheitert ansehen, sein sicher größtes Revival erlebt es derzeit durch Googles Android und dessen Applikationen und die IDEs dafür bzw. durch seine auf Apache Harmony aufbauende Dalvik VM. Kein Wunder, dass Oracle dagegen klagt: schließlich wollen die auch ein Stück vom Kuchen abbekommen bzw. sehen da Dollarzeichen winken. Und auf dem Server ist im Enterprise-Bereich J2EE eh nicht mehr wegzudenken und fest verankert.

Bzgl. MacOSX schaut es vielmehr umgekehrt aus: auf dem Server gescheitert (bzw. dort nie wirklich angekommen) und auf den Desktop verbannt.

Und bzgl. Linux sei gesagt: wer zu letzt lacht, lacht am Besten. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Langsam kommt er, aber er kommt, der Meister Pinguin. Nicht so, wie einige erhofft hatten, dafür aber anders und nicht weniger reizvoll. Und an Stellen taucht er auf, wo einige ihn nie vermutet hätten.

Und schließlich:
MacMark, was sollen diese immer wieder kehrenden Sticheleien und dieses ständige Lästern und Rumkritteln an Linux und GNU/Linux und das Hervorheben von BSD und MacOSX? Hatten wir das nicht schon 2008 ausgefochten? Findest Du nicht, dass das eher in den Kindergarten gehört? Lass' endlich mal gut sein damit. Zeige doch mal Größe und gönne der Konkurrenz auf dem OS-Markt auch mal was, statt immer weiderkehrend MacOSX und/oder BSD als das einzig Wahre und Schöne hochzustilisieren. Im Olymp ist für viele Platz, nicht nur für einen.
0
MacMark
MacMark26.01.1120:58
Seit 20 Jahren will "Linux" das Unix fürs Volk auf dem Desktop sein. Dann kommt OS X und rollt den Markt auf. Selbst iOS hängt "Linux" ab.

http://en.wikipedia.org/wiki/File:Operating_system_usage_share.svg

Das Schöne an "Linux" ist ja, daß es soviele davon gibt. Die teilen sich auch noch diesen mikrigen Anteil.
Und wenn man dann noch in Betracht zieht, daß "Linux" kostenlos ist, OS X Geld kostet und auch noch an Apple-Hardware gebunden ist, dann ist "Linux" wohl den Leuten auch geschenkt zu teuer. Das wird nichts mehr. Echt nicht. Vielleicht steigt die Verbreitung von "Linux" auf dem Desktop, wenn man für die Nutzung bezahlt wird

Beim "Linux"-basierten Android passiert der gleiche Fehler: Der eine Android ist zum anderen inkompatibel.
„@macmark_de“
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sierkb26.01.1122:47
MacMark:
Seit 20 Jahren will "Linux" das Unix fürs Volk auf dem Desktop sein

Ja? Will es das? Oder legt man ihm das nur in den Mund?
Dann kommt OS X und rollt den Markt auf. Selbst iOS hängt "Linux" ab.

Genau, so wird's sein. Welche Länder/Kontinente betrachtest Du denn dabei?

Zum Rest mag ich schon gar nicht mehr Stellung beziehen. Das ist mir langsam echt zu kindisch. Immer wieder dieselben einseitigen, eingefahrenen und langweilenden Plattitüden und Schlachtengesänge, die weder willens noch fähig sind, das eigene Planschbecken mal zu verlassen und über den Planschbeckenrand zu schauen und einfach mal Genugtuung, Akzeptanz und Generösität auch der Konkurrenz gegenüber auszustrahlen.
0
MacMark
MacMark27.01.1117:16
Danke für Deine warmen Worte. Ich habe Jahre mit diversen "Linux"-Versionen gearbeitet -beruflich, als Entwickler.
„@macmark_de“
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Johloemoe
Johloemoe27.01.1117:37
Hach wie schön, eine Linux-auf-dem-Desktop-Diskussion

Ohne jetzt alles gelesen zu haben (nur die letzten Nachrichten): Linux auf dem Desktop (*der* Desktop, aka. die typische Definition, also PC oder Notebook) ist eine Alternative für Menschen, die sich damit auseinandersetzen *wollen*. Linux macht Dinge richtig gut. Mac OS X tut dies auch. Nur ist meiner Meinung nach die Gesamtmenge an Menschen, die sich damit beschäftigen *möchten* zu gering, um signifikante Marktanteile zu ergattern. Ganz einfach.

Was zählt für Otto-Normal-User?
* Kompatibilität mit seinem ganzen Legacy-Krams (Software, Hardware): Vorteil Windows oder OS X, je nachdem wo man herkommt
* einfache Bedienung, as is "Mich interessiert nicht, wie mein Grafiksystem funktioniert, es soll nur funktionieren" Vorteil: Windows, OS X weil die Treiber dort 'moderiert' werden und sich demzufolge gut ins System (z.B. Systemsteuerung) einpassen. Der Linuxer muss damit rechnen, dass er auch mal ne Config-Datei anfassen muss, sich root-Rechte besorgen muss, irgendwas kompilieren muss
* Usability: Linux-Programme sind nicht prinzipiell schlecht, aber es ist schwerer, Software zu finden und zu installieren. Ein "App Store" würde da helfen. Es gibt ja diese Paketverwaltungen, die sind aber sehr technisch angelegt. User interessieren sich nicht für Technik sondern für das was dabei rauskommt. UND: Das UI ist inkonsistent. Das geht los bei Qt vs GTK und geht weiter bei Xfce, GNOME, KDE und co.

Ergo: Linux ist toll, aber massentauglich wirds wohl schon allein aus seiner Definition heraus nicht.
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sierkb27.01.1122:08
MacMark:
Ich habe Jahre mit diversen "Linux"-Versionen gearbeitet -beruflich, als Entwickler.

Ich auch. Und tue es (in kleiner gewordenem Umfang) immer noch. Diesbzgl. Ergebnis-Fragmente davon befinden sich teilweise auch in Darwin/MacOSX bzw. in den von Apple offengelegten Sourcen. Und wenn dieser Satz stimmte, den Du da sagst, dann würde ich eigentlich erst recht von Dir einen etwas anderen und geöffneteren Blickwinkel und ein anderes Wissen erwarten als Du bisher an den Tag legst.
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sierkb27.01.1123:55
Johloemoe:
Nur ist meiner Meinung nach die Gesamtmenge an Menschen, die sich damit beschäftigen *möchten* zu gering, um signifikante Marktanteile zu ergattern.

Man kann ein aufgesetztes Linux-System auch so nutzen wie ein Windows-System oder ein MacOSX: einfach so und out-of-the-box. Installieren, fertig, loslegen. Nicht ohne Grund hat gerade auch Ubuntu so einen Erfolg bei den Nicht-Nerds. Und nicht ohne Grund haben Dell und HP Ubuntu (mir persönlich wird da ein wenig zuviel Wind um diese Distri gemacht, aber das ist eine andere Sache) mit in deren Programm aufgenommen, um es vorinstalliert an entsprechend interessierte Käufer auszuliefern. Mit teilweise gutem, mit teilweise schlechtem Ergebnis, weil einerseits Microsoft das gar nicht gefiel und interveniert hat und andererseits HP und Dell sich nicht unbedingt so sehr viel Mühe gegeben hatten dabei, die nach der Intervention von Microsoft dann auch nochmal abflaute.
Abgesehen davon gibt es aber auch noch andere Händler, die auf Wunsch ein super auf die jeweilig ausgelieferte Hardware abgestimmtes Linux ausliefern.
Diese Mühe bzgl. Treiber-Vorauswahl etc. ist unerlässlich. Bei Macs macht diese Vorauswahl Apple. Im Fall von Windows- und Linux-Händlern wie Dell und HP liegt diese Aufgabe in der Hand von HP und Dell. Erst, wenn die ihre Aufgabe nicht ausreichend erfüllt haben, ist der Benutzer genötigt, auf eigene Faust tätig zu werden. Wenn da also irgendwas im Argen liegt bzgl. Hardware und Treiber, dann sollte man die Schuld nicht in erster Linie bei Linux im Allgemeinen suchen, sondern beim betreffenden Hardware-Hersteller bzw. Händler, der diese Hardware vertreibt und dafür sorgen muss, dass auch Treiber für diese Hardware existieren bzw. wenn er es selber nicht macht, er überhaupt Informationen preisgibt, dass Treiber für seine Hardware überhaupt hergestellt werden können. Und jahrelang beschränkten sich viele Hardware-Hersteller dann auf Windows als Zielsystem und stellten nur Windows-Treiber zur Verfügung. Macs und Linux-Systeme hatten und haben da bis heute nicht selten das nachsehen, auch wenn sich die Lage ein wenig gebessert und gelockert hat. Viele Linux-Treiber sind erst durch eine interessierte vitale Community bzw. durch beherzte Entwickler entstanden. Durch ausdauernde Eigeninitiative. Von diesen Früchten profitiert dann die gesamte Unix-Community, nicht nur die Linux-Community. Auch MacOSX profitiert davon, wenn man sich so manchen MacOSX-Treiber für Drucker, Scanner, Kartenlesegeräte etc. anschaut. Ohne die seit Jahren vitale CUPS-Community und die Community rund um Gutenprint und linux-printing.org sähe es was Drucker-Treiber angeht, teilwise recht düster aus für MacOSX. Apple stützt sich ganz offiziell auf diese Ergebnisse und Sourcen, nennt sie z.B. einen integralen Bestandteil für seine Printing-Strategie. Warum auch nicht? Wenn Apple das schon anerkennt und würdigt, dass man da -- wie drückt es Linux Torvalds eigentlich immer gerne treffend und kleinmütig aus? -- "auf den Schultern von Riesen steht", dann sollten MacOSX-Benutzer und -Fans das doch eigentlich auch anerkennen können dass man durchaus davon profitiere, was gerade auch die Linux-Community seit Jahren für die gesamte Unix-Welt mitgeholfen hat zu schaffen und mithilft, am Leben zu erhalten, oder?
Der Linuxer muss damit rechnen, dass er auch mal ne Config-Datei anfassen muss

Ach, und das erleben wir unter MacOSX nicht?
Was sind dann die vielen Fragen, Probleme und Problemlösungen auch hier bei MTN, die nicht selten im Ergebnis zur Problemlösung auf z.B. ein "defaults read ..." bzw. "defaults write ..." hinauslaufen oder Shell-Skripting oder AppleScript-Skripting hinauslaufen?
sich root-Rechte besorgen muss

Siehe zuvor Gesagtes. Ergänze um "sudo".
irgendwas kompilieren muss

Kommt für John Doe User auch unter Linux eher selten und im Regelfall gar nicht vor. Bzgl. Grafiktreiber: da gibt es seit Jahren vorgefertigte und auf die jeweiligen defaults-Kernel angepassten Binaries besonders von den großen beiden Grafikkartenherstellern nvidia und ATI, die einfach nur installiert werden, und fertig ist die Laube. Das geht so problemlos und schnell wie unter Windows.

Und wenn mal was kompiliert werden muss, dann aus ähnlichen Gründen, warum er es unter MacOSX dann evtl. auch machen würde oder müsste: wenn er sich selber eine Software aus einem Tarball bzw. den Sourcen heraus kompilieren will. Nicht, weil er muss. Grafikkartentreiber von nvidia und ATI muss man nur kompilieren (und auch da ist's durch die Automatisierung eine Sache von wenigen Sekunden und wenigen Handgriffen), wenn man abweicht vom default-Kernel. Und diesbzgl. eine Abweichung dürften nur die wenigsten Nutzer haben, die haben alle den vom Distributor voreingestellten default-Kernel laufen und installiert und rühren i.d.R. nicht daran.

Unter MacOSX gibt's zudem in dieser Richtung noch MacPorts (oder auch das von Debian GNU/Linux entliehene Fink), unter FreeBSD bzw. den anderen BSDs gibt's dazu die Ports-Collection, unter den Linux-Distributionen gibt's die Paket-Verwaltung (die Paketverwaltung apt bzw. apt-get von Debian und Debian-Sprössling Ubuntu und das Debian/Ubuntu'sche Paketformat .deb feiern in Form von Cydia und dem Cydia AppStore auf dem jailbroken iPhone fröhliche Urstände).
Was zählt für Otto-Normal-User?
* Kompatibilität mit seinem ganzen Legacy-Krams (Software, Hardware)

Siehe zuvor gesagtes.

* Usability: Linux-Programme sind nicht prinzipiell schlecht, aber es ist schwerer, Software zu finden und zu installieren. Ein "App Store" würde da helfen.

Dann schau Dich mal schlau, wo Apple sein AppStore-Konzept überhaupt herhat. Ubuntu hat sowas Ähnliches vorher schon gehabt. Und vor Jahren hat dieses Konzept schon die Firma Ximian gehabt, die das für den GNOME-Desktop konzipiert hatte. Ximian wurde später von Novell gekauft. Red Carpet war seiner zeit zu weit voraus, konnte sich damals nicht etablieren. Zu groß waren damals die Vorbehalte der Community wegen zu sehr aufgegebener Kontrolle über diese damit eingekauften Programme. Ähnliche Vorbehalte und Kritiken, wie es sie heute gegenüber Apples AppStore auf dem iPhone und auf dem Mac gibt. Alles schon mal dagewesen. Nur scheint jetzt die Zeit reifer zu sein für sowas als damals.
Es gibt ja diese Paketverwaltungen, die sind aber sehr technisch angelegt.

Die sind durch entsprechende GUI-Konzepte dem Benutzer gegenüber inzwischen so vereinfacht worden, dass er von der Technik darunter gar nichts mehr oder nur am Rande mitbekommt. Das geht ja hin bis zur 1-Klick-Installation übers WWW.

Eine solche natürliche Paketverwaltung fehlt MacOSX bisher. Sie gibt's nur inoffiziell: in Form des von Apple gehosteten und teilweise von Apple-Ingenieuren weiterentwickelten MacPorts. Würde sie offizieller Bestandteil von MacOSX werden oder auch meinetwegen in den AppStore bzw. in das Software-Update-System von MacOSX integriert werden, wäre das ganz sicher eine echte Bereicherung.
So ist's halt optional bisher und bisher eher für Entwickler interessant und von diesen genutzt.
UND: Das UI ist inkonsistent.

Das mag wohl an der einen oder anderen Stelle so sein, hat sich in den letzten Jahren aber sehr stark gebessert.
Und ich verweise darauf, dass nicht ausgerechnet der den Finger diesbzgl. heben sollte, der da selber Leichen im Keller hat.
Auch das Windows-GUI ist in sich inkonsistent. Und auch das GUI vom diesbzgl. "Musterschüler" MacOSX weist Inkonsistenzen auf. Mal stärker, mal schwächer. Das weißt Du sehr genau, und darüber beklagen sich die Mac-Anwender auch hier teilwesie selber. Also bitte nicht von anderen was einfordern, was man selber nicht imstande ist besser hinzulegen.
Das geht los bei Qt vs GTK und geht weiter bei Xfce, GNOME, KDE und co.

Siehe zuvor Gesagtes. Zudem solltest Du wissen, dass diese GUIs zwar alle imemr nur und allein Linux und der Linux-Community zugerechnet werden (weil die Arbeit und Hauptarbeit von dieser diesbzgl. getätigt wird und dort auch die meisten diesbzgl. Entwickler und Ideengeber sitzen), diese GUIs aber durchaus GUIS für ALLE Unices sind. Sprich: diese GUIs werden auch verwendet von den BSDs und sogar von den kommerziellen Unices (namentlich Sun/Oracles Solaris). Sun/Oracle hat vor Jahren das altbackene und völlig angestaubte, im Unix-Bereich aber seit Jahren etablierte "Standard"-GUI namens CDE (ebenfalls proprietär) für sein Solaris eingetauscht für das aus der Linux-Community erwachsene GNOME. Sun hat da sogar selber Arbeit reingesteckt in GNOME, hat selber ein Usability-Labor geführt, hat selber Usability Guidelines und Human Interface Guidelines rausgegeben, die geholfen haben, GNOME zu verbessern. So wie GNOME vor allem um GNOME version 2 herum ausssieht, ist im Wesentlichen nicht zuletzt diesen Einbringungen auch und gerade von Sun und deren jahrelangem Engagement auf dem Feld zu verdanken.

Der Datei-Manager von GNOME mit seiner seit Jahren existierenden Vorschau-Funktion für Bilder, Audio und Video fußt maßgeblich auf Nautilus, einem Produkt des vor jahren existierenden Startup-Unternehmens Eazel, das Ex-Apple-Veteran und Open-Source- und Linux-Freund Andy Hertzfeld führte (der Name dürfte jedem eingefleischten Apple-Fanboy sehr geläufig sein). Das Ding ist im Grunde Hertzfelds Baby, auch wenn es sich nicht in die Richtung entwickelt hat, wie Hertzfeld es ursprünglich vorgesehen hatte. Hertzfeld arbeitet heute für Google und ist immer noch ein bekennender Freund von Open-Source und Linux.
Nautilus war damals seiner Zeit weit voraus. Damals waren die Rechner noch zu langsam, um das alles in zumutbarer Geschwindigkeit dem Nutzer anzubieten. Weshalb man dann zwischenzeitlich Nautilus auch dann um Funktionalitäten beschnitt zugunsten besserer Benutzbarkeit. Das war bahnbrechend damals so vor 10 Jahren etwa. MacOSX bekam das alles erst mit Leopard.
Ergo: Linux ist toll, aber massentauglich wirds wohl schon allein aus seiner Definition heraus nicht.

Massentauglich ist auch MacOSX nicht allein aus seiner Definition heraus geworden. Und erst recht nicht dadurch, dass es ein offizielles UNIX-Papperl an seiner Brust trägt (iOS hat im Gegensatz zu MacOSX (Intel) Leopard+ kein UNIX-Papperl). Erst durch die Zwangsbundelung mit attraktiver Hardware und entsprechendem Marketing. Und hinzukommt dann noch der Umstand, dass es immer mehr Windows-müde und Wechselwillige gibt bzw. Nutzer, die einfach mal was anderes haben und ausprobieren wollen.

Übrigens:

cnet News: Paid developers power the Linux kernel (incl. schöner Tabelle, welches Unternehmen wieviel Anteil derzeit zum Linux-Kernel beiträgt. Übrigens: auch von Microsoft stammen Kernel-Treiber für Linux. Sogar unter der GPL2 stehend. )
zdnet: Big Business backs Linux
apc: 75% of Linux code now written by paid developers
Forget lofty ideals about the open-source community: most Linux kernel code is written by paid developers at major corporations
und
The success of Linux also shows that bizarre hybrid governance models can be successful if everyone is motivated and aligned. IBM, Intel, Hitachi, Fujitsu, Oracle, NEC and others collectively pump hundreds of millions of dollars into developing Linux.

Details: Linux Foundation: Linux Kernel Development: How Fast it is Going, Who is Doing It, What They are Doing, and Who is Sponsoring It (PDF)

Würden Red Hat, Novell, Canonical (die von den Distributoren wohl am ehesten) oder gar IBM, Intel (Intel is ja seit Jahren ebenfalls ziemlich aktiv und rührig in Bezug auf Linux), Dell oder HP (entweder einer oder mehrere zusammenspielend) hier mal ähnlich wie Apple agieren und einen attraktiven Rechner bzw. attraktive Hardware zusammenschnüren mit einer auf Hochglanz polierten und nur auf diese eine Hardware abgestimmten Linux-Distribution, die bis in den letzten Winkel und bis zur letzten Einstellung hin genau auf diese Hardware abgestimmt wäre und das Maximum da herausholte, dann sähe es bzgl. Verbreitung und Attraktivität des darauf laufenden Linux auch schon wieder anders aus. Dazu dann ein stimmiges, attraktives und zugkräftiges Marketing-Konzept. Das würden die Leute sehr wahrscheinlich genauso kaufen wie sie derzeit Apple-Produkte kaufen. Und man sieht: dort wo so eine intelligente und gut durchdachte Bundelung von Hardware und darauf laufender Linux-basierter Software stattfindet, wird's auch gekauft (Beispiel: Embedded Systems wie z.B. TomTom oder auch Android) und gar nicht weiter hinterfragt, was da unter der Haube eigentlich für ein Betriebssystem läuft und ob das jetzt ein offizielles UNIX-Papperl trägt oder nicht.

Aber offenbar traut sich kaum ein Distributor und Hardware-Hersteller eine solche Herkules-Aufgabe nicht zu bzw. hat die Hoffnung aufgegeben, da neben Microsoft und Apple allein schon was die finanzielle Stützung einer solchen Herkulesaufgabe mit sich bringen würde, hier was entgegensetzen zu können. Zumal gerade Microsoft ja gut und geübt darin ist und es sich leisten kann, derlei Bestrebungen immer auch mit entsprechenden Drohungen und Interventionen gleich im Keim zu ersticken wo diesbzgl. was aufblühen sollte, so wie zuletzt gegenüber Dell und ihrer Linux-Marketing-Kampagne geschehen. Das ist dann eben volles Auspielen von Marktmacht, wenn derlei Methoden und Einschüchterungsversuche des Marktführers dann auch noch positiv verfangen. Die Hoffnung dürfte sein, dass es zunehmend Hardware-Hersteller gibt, die da Rückgrat zeigen und sich nicht beeindrucken und einschüchtern lassen. Wenn nicht alleine, dann im Verbund.
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_mäuschen
_mäuschen28.01.1100:34

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sierkb28.01.1101:01
_mäuschen:

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MacMark
MacMark28.01.1107:14
„@macmark_de“
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Johloemoe
Johloemoe28.01.1117:58
sierkb
Oha, da hab ich ja nen Nerv getroffen, was?

Zu deinem ersten Rant, aka. "Das geht alles bei Linux genauso, wenn sich nur mal jemand Mühe geben würde": Macht aber niemand, und genau das war mein Punkt. Wenn ich jetzt ein Linux nutzen möchte, muss ich mich kümmern. Natürlich ist Ubuntu und auch andere Distributionen gut angepasst, bringt einen Haufen Treiber mit und macht den Großteil im Hintergrund. Aber wehe, wenn ich mal ein Gerät habe, was dort nicht gleich miterschlagen wird, dann wirds schwierig, und zwar schwieriger als bei Windows/OS X.
Oh, und: Ich kenne die Zusammenhänge zwischen Linux/Unix/*BSD, Open Source und Mac OS X und Co. Linux wird ja aber doch meistens als "oberbegriff" für eine Menge Sachen benutzt, so hab ich ihn hier auch verwendet. Ich begrüße auch die großen Synergieeffekte zwischen Open-Source und und kommerziellen Herstellern wie Apple, Novell und Co. CUPS gehört ja inzwischen (irgendwie) zu Apple, WebKit wird auch in vielen Linux-Webbrowsern benutzt (Konqueror), Darwin basiert auf FreeBSD und so weiter.. Find ich alles super!

Zum Thema "root, sudo, kompilieren und configs": Da OS X ein zumindest ähnliches Subsystem verwendet ist mir auch klar, dass im Hintergrund ähnliche Prozesse ablaufen. Bei OS X kriegste aber ein nettes UI eingeblendet, dass dich nach dem Passwort fragt, wenn du was tun willst, was du mit deinen aktuellen Rechten nicht darfst. Ein Großteil der Configs ist hinter "schönen" Setinngs-Dialogen versteckt, Software wird in der Regel per Drag&Drop-Installation verteilt. Apple hat halt viel Zeit darauf "verschwendet" den Unterbau vor dem Anwender zu verstecken.

"AppStore, apt-get, port und Co": Ist mir bekannt, daher hab ichs ja auch in meinem Text erwähnt. Trotzdem ist es einfacher, für Mac oder Windows Software zu finden, als für Linux. Vergleichen wir das mal grob mit Android/iOS: Der Android Market ist auch da, er ist auch ganz gut, es gibt auch noch andere Markets, aber den Nutzer interessiert sowas nicht. Er will einfach an Software rankommen, die er haben will. Das macht der AppStore schon extrem gut. Durch die prinzipbedingte Offenheit von Linux wirds da einfach komplexer. Siehe Paketquellenverwaltung und i.d.R. technische Beschreibungen etc.

UI-Foo: Das Problem der UI-Inkonsistenz auch unter OS X wird bestimmt nicht dadurch besser, dass ich noch 3, vom Konzept teilweise völlig unterschiedliche, Frameworks und Window Manager anbiete. Auch das ist Prinzipbedingt, da ja alles offen ist und jeder nach seinem Gusto entscheiden darf was er verwenden will.



Nochmal: Ich sage nicht dass irgendwas schlecht ist, nur dass einige Grundprinzipien es sehr schwer machen, "Linux" zu einem Massentauglichen System zu machen. Apple investiert seit 10 Jahren viele Ressourcen darin, das System einfach und gut bedienbar zu machen, Canonical versucht mit ubuntu einen ähnlichen Weg, ein paar Probleme werden aber immer bleiben. Linux ist nunmal offen, OS X dagegen wesentlich geschlossener.
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MacMark
MacMark28.01.1119:54
Dem sierkb fehlt einfach das nötige Wissen über den UNIX-Standard wie sein despektierliches Gerede von einem "Papperl" zeigt. Er weiß nicht, was das bedeutet und was das umfaßt. Andere halten UNIX für eine Software-"Familie" hier. UNIX ist ein Standard, der unterschiedliche Implementierungen zuläßt, die aber alle die gleichen 100% kompatiblen definierten Funktionen, Möglichkeiten, Tools, Verhalten und Schnittstellen et cetera (es sind Tausende Dinge) bieten. Die UNIX-Zertifizierung stellt nicht nur den Status Quo fest, sondern bindet das den UNIX-Standard implementierende Produkt und seinen Hersteller auch an künftige Kompatiblität. Und, sierkb, es gibt nur einen UNIX-Standard. Es gibt immer nur einen. Und der wird immer weiter verbessert.

Wie oft mußte ich mich schon über "Linux"-Distributionen ärgern, die nicht UNIX sind und darum nicht mal die einfachsten Shell-Befehle kompatibel ausführen. Das bringt so nichts! Das ist proprietärer Mist.
„@macmark_de“
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_mäuschen
_mäuschen28.01.1120:14
Unixoides, unixähnliches oder unixartiges System


Der Hacker und Programmierer Eric S. Raymond hat zusätzlich eine dritte Kategorie vorgeschlagen, sodass die Einteilung folgendermaßen aussieht:[1]

* genetische Unices, auch als Unix-Derivate bezeichnet: Diese Systeme haben eine historische Verbindung zur AT&T-Codebasis. In diese Kategorie fallen die meisten proprietären Unix-Varianten (zum Beispiel AIX, IRIX und HP-UX), sowie die BSD-Systeme, die im Laufe der Geschichte von der kommerziellen Variante abgespalten wurden und heute aber keinen originalen Unix-Quellcode mehr enthalten, was zum Beispiel auf von BSD abgeleitete Systeme wie FreeBSD oder Darwin zutrifft.

* Warenzeichen „UNIX“: Diese Systeme wurden von der Open Group zertifiziert, die Single Unix Specification zu erfüllen und dürfen das Warenzeichen UNIX® tragen. Die meisten dieser Systeme sind kommerziell und originäre Unix-Derivate, obwohl manche (zum Beispiel IBMs z/OS) das Warenzeichen durch eine POSIX-Kompatibilitätsschicht bekommen haben und ansonsten keine echten Unix-Systeme sind.

* funktionelles Unix: Allgemein jedes System, das sich in einer einigermaßen ähnlichen Weise verhält wie Unix; spezieller kann sich das auf Systeme wie Linux (siehe auch Linux-Distribution) und Minix beziehen, die sich ähnlich wie ein UNIX-System verhalten, aber keine genetische oder markenrechtliche Verbindung zur AT&T-Codebasis haben. Die meisten freien bzw. Open-Source-Implementierungen des UNIX-Designs, ob genetisch oder nicht, fallen in die eingeschränkte Definition dieser dritten Kategorie, da die Zertifizierung durch die Open Group sehr kostenintensiv ist.

Die Einordnung eines Systems vor allem in die erste und die letzte Kategorie ist nicht immer eindeutig möglich, da diese Systeme aufgrund ihrer freien Lizenzen und der bei Unix üblichen Trennung zwischen Kernel und Userland (s. u.) durchaus auch kombiniert werden können, wie etwa bei Gentoo/FreeBSD.

Um sämtliche unixoide Systeme zu erfassen wird manchmal der Begriff Un*x gebraucht.

Die erste Kategorie ist noch weiter in proprietär genetisches Unix und frei genetisches Unix (BSD-Linie) unterteilbar. Proprietäre genetische Unice sind zum Beispiel AIX, IRIX, HP-UX, Solaris, SCO Unix und Mac OS X, wobei bei letzterem das Subsystem Darwin frei ist (APSL, GNU GPL unter anderem), alle höheren Programmierschnittstellen und Frameworks jedoch proprietär sind. Frei genetische Unices sind zum Beispiel FreeBSD, NetBSD, OpenBSD und Darwin

***wiki

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sierkb28.01.1121:36
MacMark
Dem sierkb fehlt einfach das nötige Wissen über den UNIX-Standard

Oder Dir fehlt es. Oder Du deutest Dinge so um, dass sie Dir ins Weltbild passen.

wie sein despektierliches Gerede von einem "Papperl" zeigt.

Das ist keineswegs despektierlich gemeint, auch wenn ich es Dir gegenüber so gesagt habe.

Er weiß nicht, was das bedeutet und was das umfaßt.

Ich weiß es durchaus. Möglicherweise weißt Du es ja auch nicht so genau wie Du tust.
Andere halten UNIX für eine Software-"Familie"

Ja. Wobei: Unix? Oder UNIX® (in Versalien geschrieben)?
Auf wen oder was bezogen ist der Familienkreis denn? Und wenn wir schon den Begriff "Familie" nehmen, dann gehören unix-ähnliche Betriebbssysteme (inclusive FreeBSD/OpenBSD/NetBSD, iOS, GNU/Linux) nicht auch dazu?

hier
.

Was meint "hier"? "Hier" bei MTN?
UNIX ist ein Standard, der unterschiedliche Implementierungen zuläßt, die aber alle die gleichen 100% kompatiblen definierten Funktionen, Möglichkeiten, Tools, Verhalten und Schnittstellen et cetera (es sind Tausende Dinge) bieten. Die UNIX-Zertifizierung stellt nicht nur den Status Quo fest, sondern bindet das den UNIX-Standard implementierende Produkt und seinen Hersteller auch an künftige Kompatiblität.

Bevor wir hier Deiner Interpretation lauschen, schauen wir mal, wie die Open Group selber den Begriff UNIX und den Markennamen UNIX® definiert: . Da wird dann nämlich eine etwas andere Lesart draus als Du hier versuchst darzustellen.
Und, sierkb, es gibt nur einen UNIX-Standard. Es gibt immer nur einen. Und der wird immer weiter verbessert

Die Single UNIX Specification (SUS). Das habe ich auch nie bestritten. Und die alle paar Jahre weiterentwickelt wird und angepasst wird an aktuelle Entwicklungen. Zusammen mit der Community. Zwischendurch gibt's da Milestones, die dann nach dem Jahr benannt wurden und werden, in dem ein stabiler Stand erreicht worden ist und nach denen dann zertifiziert wird: diese hießen bisher: UNIX 93, UNIX 95, UNIX 98 und heißt aktuell UNIX 03. Und je nach Jahr/Milestone sind unterschiedliche kommerzielle UNIX-Systeme dann auch zertifiziert. Die Systeme, die heutzutage im Einsatz sind, die sind nicht alle nur und ausschließlich nach der neuesten UNIX 03 zertifiziert. Da gibt es durchaus auch Systeme, die sind noch nach UNIX 98 oder gar UNIX 95 zertifiziert (siehe auch ) bzw. deren Zertifizierung wurde nicht erneuert.

Doch wer bildet denn diese Community? Wer arbeitet da mit an dieser SUS?

Und was bedeutet die Aussage "The Open Group is committed to working with the community to further the development of standards conformant systems by evolving and maintaining the Single UNIX Specification and participation in other related standards efforts. Recent examples of this are making the standard freely available on the web, permitting reuse of the standard in open source documentation projects , providing test tools , developing the POSIX and LSB certification programs."?

Wer arbeitet da denn wem zu? Das ist nicht zufällig ein Geben und Nehmen in beide Richtungen? Nämlich einerseits von der Open Group weg in Richtung Community und einmal aus der Richtung Community kommend in Richtung Open Group?

Und warum erwähnt die Open Group hier selber POSIX und LSB in einem Atemzug mit der SUS? Open Group und LSB arbeiten da teilweise nicht etwa auch zusammen bzw. gleichen sich untereinander ab, verständigen sich untereinander, harmonisieren sich gegenseitig?
Wie oft mußte ich mich schon über "Linux"-Distributionen ärgern, die nicht UNIX sind

Ich wiederhole es gerne noch einmal: MacOSX ist erst seit Leopard ein zertifiziertes UNIX. Von der Open Group getestet und zertifiziert sind nur Leopard und Snow Leopard. Und dann auch nur die Intel-Plattform davon. Sprich: Alles, was von MacOSX älter ist als Leopard oder/und auf PPC-Prozessoren läuft, ist dieser strengen Auslegung nach auch kein UNIX! Jedenfalls keines, das von der Open Group zertifiziert worden ist! Und Apples iOS ist es auch nicht!
Sie alle sind demnach lediglich unixoide Betriebssysteme der großen Unix-Familie, zu denen auch GNU-Linux zählt. Und wenn Du Dich an dem Akronym GNU störst (GNU = GNU is Not Unix), dann vergegenwärtige Dir mal auch gleichzeitig bitte, was denn das Akronym von Darwins/MacOSX' Kernel, XNU, bedeutet. Das Akronym bedeutet nämlich genau dasselbe: XNU = X is Not Unix. Eine kleine (Wort-)Spielerei (wie seit Jahren im Unix-Bereich üblich), die eigentlich auch nicht so in Deine Argumentation reinpasen dürfte. Der Kernel des von Dir so hochgehaltenen so "reinrassigen" und gelabelten UNIX Darwin/MacOSX behauptet von sich selber, dass er gar kein Unix sei...
und darum nicht mal die einfachsten Shell-Befehle kompatibel ausführen.
Das bringt so nichts! Das ist proprietärer Mist.

Deswegen hat MacOSX, wie Solaris auch, irgendwann und inzwischen (MacOSX machte den Switch zur Bash hin, glaube ich, mit MacOSX 10.3, zuvor war die Z-Shell (zsh) die Standardshell unter MacOSX) die vor allem unter Linux gewachsene und bekannt gewordene und dort als Standardshell etablierte GNU Bourne-Again shell (Bash), basierend auf der Bourne-Shell der Free Software Foundation (angeführt auch von dem von Dir bekrittelten Richard Stallman) als Standardshell übernommen. Weil mit der unter den kommerziellen Unices und auch MacOSX bis dato üblichen Z-Shell, C-Shell und Korn-Shell soviel Staat zu machen ist in der heutigen Zeit. Weil diese alten Shells mit ihrem teilweise angestaubten rudimentären Befehlsumfang so "super komfortabel" in der Handhabung sind gegenüber der Bash und so "super viel" können.
Apple hat von der Z-Shell (zsh) auf die GNU Bourne-Again-Shell (Bash) als Standard-Shell gewechselt, weil die Bash leistungsfähiger und komfortabler ist als die Shell, die man bisher verwendet hatte bzw. als die anderen Shells. Sie erfreut sich nicht ohne Grund unter den Shells mit der größten Beliebtheit, und Apple hat nicht ohne Grund ab MacOSX 10.3 zu ihr hingewechselt bzw. sie zur bevorzugten Standard-Shell erkoren. Ebenso Sun bezüglich Solaris/OpenSolaris. Aus gleichen Gründen. Überhaupt haben in beiden Fällen die GNU Tools Einzug und den Vorzug erhalten vor den im traditionellen Unix-Bereich bis dato üblichen und etablierten Werkzeugen. Warum wohl? Weil sie besser waren/sind als das, was man bisher hatte und hat. Offenbar sind Apple und Sun da schmerzfreier und weniger ideologisch festgefahren was GNU angeht als Du.
Das bringt so nichts! Das ist proprietärer Mist.

Sorry und mit Verlaub, Du schreibst grad' einfach schlichten Blödsinn.
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MacMark
MacMark28.01.1122:18
Vielleicht versuchst Du es mal hier, dann sparst Du Dir eine Menge Tinte:
 unix.org/version3/online.html
Kostenlose Registrierung erforderlich. (Ist auch für Mäuse besser als "Wiki").

Ach ja: Nimm Dir ein paar Tage Zeit, alles zu lesen. Ist echt viel.

Du hältst hier nicht mal Shells und Shellbefehle auseinander. Du *** hier seitenweise über Shells rum, dabei habe ich geschrieben, daß auf "Linux" alle naselang Shellbefehle nicht POSIX-konform und damit nicht UNIX-konform umgesetzt sind. Der gleiche Befehl verhält sich anders auf "Linux" als auf UNIX. Proprietärer Mist eben. Proprietärer "Linux"-Mist. Und das noch nicht einmal einheitlich zwischen den "Linux"-Distributionen selbst. Darum auch kein "Papperl": Die "Linuxe" erfüllen bei weitem nicht die technischen Voraussetzungen für UNIX und selbst wenn sie es mal täten, dann könnten sie nicht garantieren, daß es so bleibt. Und das ist auch Teil des "Papperls". Da kannst Du jetzt weiter ... wie Du lustig bist, aber es ändert nichts.

Apple hat, wie Du richtig bemerkst und ich auch geschrieben habe, viele OS X Versionen gebraucht, um UNIX zu werden.
„@macmark_de“
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sierkb28.01.1123:03
MacMark
Du hältst hier nicht mal Shells und Shellbefehle auseinander.

Die haben nicht zufällig sehr eng miteinander zu tun? Weil unterschiedliches Shells auch eine teilweise sehr unterschiedliche Syntax und bzw. für ein- und denselben Shell-Befehl anbieten? Und es macht auch unter MacOSX nicht zufällig in dieser Hinsicht einen großen Unterschied, ob ich die Bash als /bin/bash anspreche oder als /bin/sh?
Du *** hier seitenweise über Shells rum

Den Schuh musst Du Dir selbst anziehen, dann bringe dieses Thema nicht auf den Tisch bzw. erzähle hier keinen Blödsinn, den man teilweise richtigstellen muss.
dabei habe ich geschrieben, daß auf "Linux" alle naselang Shellbefehle nicht POSIX-konform und damit nicht UNIX-konform umgesetzt sind.

Und unter MacOSX, welches dieselbe Bash verwendet und mit Masse (angefangen von der Shell bis hin zu anderen Bestandteilen des GNU Userlands) dieselben GNU Tools wie das von Dir nicht gemochte Linux, ist das dann anders? Wie kann das anders sein, wenn man dieselben Tools verwendet, ja dieselbe Shell?
Der gleiche Befehl verhält sich anders auf "Linux" als auf UNIX.

Beispiel nebst Begründung?
Und dann: welches UNIX, welches System, welche Version, welche Shell?

Und die LSB, die sich mit POSIX und der SUS synchronisiert, die sagt was im Einzelfall dazu?
Proprietärer Mist eben. Proprietärer "Linux"-Mist.

Was soll daran proprietär sein, wenn's einerseits offen ist, andererseits GNU und zudem noch von der LSB, welche sich zwischendurch immer mal wieder mit POSIX und der SUS synchronisiert? Und Apple sich derlei Dingen teilweise dann auch noch bedient und sie selber einsetzt (ebenso wie Sun bei seinem Solaris)?
Und das noch nicht einmal einheitlich zwischen den "Linux"-Distributionen selbst.

Beispiel nebst Begründung?
Gegenfrage: ist's denn einheitlich unter den kommerziellen und zertifizierten Unices? Ist's denn einheitlich zwischen MacOSX, Solaris, AIX, HP/UX?
Die "Linuxe" erfüllen bei weitem nicht die technischen Voraussetzungen für UNIX

Deswegen ist's auch und gerade von solchen "kleinen" Unternehmen wie IBM und Oracle (das ja mit Oracle Unbreakable Linux immerhin eine auf Red hat aufsetzende eigene Linux-Distribution für seine Kunden rausgibt und pflegt -- schon bevor man von Sun ein "richtiges" Unix namens Solaris dazukaufte) so sehr geschätzt. Weil's so irre schlecht aufgestellt ist gegenüber UNIX.
und selbst wenn sie es mal täten, dann könnten sie nicht garantieren, daß es so bleibt.

Du redest wirres Zeug alter Mann...
Apple hat, wie Du richtig bemerkst und ich auch geschrieben habe, viele OS X Versionen gebraucht, um UNIX zu werden.

Und? Was hat's ihnen bisher gebracht? Außer, dass man sich genötigt fühlt, den XServe, also die hardwaretechnisch optimierte "Heimat" für deren MacOSX Server in wenigen Tagen einzustellen, weil er sich zu schlecht verkauft? Und wie man grummeln hört, ist die Zukunft von MacOSX Server auch alles andere als gewiss.

Bleibt also nur noch der Desktop, wo das eine Rolle spielen könnte. Und? Kauft irgendein Mac-Kunde deshalb einen Mac oder ein MacBookPro mehr, weil das OS, das drauf läuft, nun ein zertifiziertes UNIX ist? Haben die Leute vorher, also in der Prä-Leopard-Ära, Abstand gehalten von MacOSX, weil es da noch nicht vorweisen konnte, ein zertifiziertes Unix zu sein?
Welchen tatsächlichen Wert an sich und für Apple hat denn diese Zertifizierung? Gibt's dadurch mehr Kunden, mehr Interessenten? Oder ist es dem Markt und denen, die damit arbeiten, schlichtweg egal bzw. zu unwichtig, ob MacOSX nun von der OpenGroup ein UNIX-Zertifikat nachweisen kann oder nicht?

Kann es sein, dass Du diesem formalen Zertifikat einen Wert beimisst und es auf einen Sockel stellst, den es in der Praxis da draußen so nicht hat?
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MacMark
MacMark29.01.1110:15
Was der UNIX-Standard für den normalen User bringt? Such Dir was aus: Programme, Apps, Applications, Anwendungen, Software.

Man muß schon ein alter Mann sein, um zu wissen, daß es damals große Verwirrung in der Software-Entwicklung gab, weil sich inkompatible C-Dialekte entwickelten. Die Gefahr: Auf jedem System mußte man ein anderes C können. Der UNIX-Standard schreibt unter anderem auch die C-Version vor in einer Spezifikation.

OS X und praktisch alle Tools und Programme inklusive der für normale Benutzer basieren auf C. Und Objective-C ist eine kompatible Erweiterung des vorgeschriebenen C-Standards. Diese objektorientierten Erweiterungen sind selbst in C geschrieben. Wer Standard-C kann, ist dadurch sofort Mac-Entwickler.

Ältere Versionen von OS X prüften beispielsweise im Kernel bestimmte Fehlerbedingungen nicht ab. Die betroffenen Systemaufrufe werden von C benutzt. Der UNIX-konforme Kernel macht das jetzt. Damit laufen nicht C-Standard konforme Programme eventuell auf Fehler, stürzen ab. Programmabstürze sind etwas, was den normalen Anwender sehr interessiert, auch wenn er den UNIX-Standard nicht kennt.

Angenommen, Du schreibst einen Webbrowser und der soll auf verschiedenen Systemen laufen. Dann wirst Du das in Standard-C machen nach UNIX-Standard, wenn Du unnötige Arbeit vermeiden möchtest. Den normalen Anwender interessiert schon, ob er einen Webbrowser hat.

Da Du es immer noch nicht geschnackelt hast: Shell-Befehle sind sowas wie sed, ls, grep und so weiter. Es gibt diverse Anomalien bei "Linux", so daß das gleiche Kommando inklusive Argumenten natürlich, was auf UNIX funktioniert, auf Linux so nicht klappt. Hatten ich und Kollegen schon mehrfach. Beispiele finden sich im Netz viele, hier ein Fall für Whitespaces-Nutzung im Stream-Editor (sed):
White space

Remember that sed uses the classical Regular Expressions, in which there is no easy way to specify a tabulation character.

In modern, GNU versions of sed, POSIX character-classes are accepted, so [[:blank:]] and [[:space:]] can be used to match white space. However, since POSIX support (required by some governments) is not yet present on all non-Linux systems, the use of POSIX character-classes may be non-portable.

Java ermöglicht doch auch kompatible Programme. Rate wie und warum! Die sind kompatibel, weil es für jedes System eine Java Virtual Maschine (JVM) gibt, die das sicherstellt. Und diese JVM ist meistens in C geschrieben. Und wenn C nicht Standard-C wäre, dann gäbe es auch nicht überall die JVM.

Kurzgefaßt: Die Erfüllung des UNIX-Standards bringt mehr Programme, stabilere Programme und portierbarere Programme für den normalen Benutzer.

Wenn sierkb nicht weiß, wozu so ein UNIX-Standard gut ist, dann ist das halt Pech für sierkb. Du bist viel zu oberflächlich in Deinen weitscheifenden Betrachtungen. Du hast Dir den UNIX-Standard noch nie angesehen, stimmt's?
„@macmark_de“
0
MacMark
MacMark29.01.1110:39
Auch interessant: "POSIX and Linux Application Compatibility Design Rules"
 opengroup.org/platform/single_unix_specification/uploads/40/13450/POSIX_and_Linux_Application_Compatibility_Final_-_v1.0.pdf

Da findest Du ein paar Details, was "Linux" and POSIX (ein Teil vom UNIX-Standard) fehlt. POSIX ist eine Vorschrift. Die LSB ist nur Doku und schreibt nichts vor. Es wird eher die LSB an eine "falsche" Distribution angepaßt als umgekehrt. Damit taugt die LSB nicht als Standard.

"Linux" verdankt den Großteil seines Erfolges dem Umstand, daß immerhin versucht wird, sich an POSIX und UNIX zu orientieren und damit ein Großteil an Kompatibilität zu bekommen. Solange das jedoch nicht zu 100% gelingt, wird es weiter gegeneinander inkompatible "Linuxe" geben, die dann natürlich auch nicht voll UNIX-kompatibel sind.
„@macmark_de“
0
sierkb29.01.1110:58
MacMark:

Nimm Dir am Besten mal Apples eigene Developer Dokumente vor und lies sie, statt Dich in Details der Open Group zu verstricken, die MacOSX im Zweifel selber nicht erfüllt.

Du gibst Dich nämlich päpstlicher als der Papst. So verbohrt und theoretisiert ist noch nicht mal Apple selber. Selbst Apple nimmt für sich z.B. nicht in Anspruch, dass MacOSX zu 100% POSIX erfüllt, sondern nur zum Großteil und teilweise eben die POSIX-Vorgaben bzw. die Konformität mit anderen Unices verfehlt oder diese bewusst bricht. Und Apple schreibt in seinen Developer-Dokumenten auch, wo und an welcher Stelle MacOSX von POSIX abweicht bzw. es anders macht als die restliche Unix-Welt (z.B. beim Filesystem Layout und bei I/O-Operationen). Und Apple hat im Gegensatz zu Dir in eben diesen Dokumenten auch kein Problem damit, Linux zu der großen Unix-Familie bzw. zu den unixoiden Betriebssystemen (wie z.B. auch FreeBSD) hinzuzuzählen statt es auszuklammern.

Und wenn Du Dich mal mit der LSB näher befasst hast, so ist Dir sicher auch der FHS (Filesystem Hierarchy Standard) ein Begriff. Der wird seit mehreren Jahren nicht nur von der Linux-Community geschrieben, sondern auch von der BSD-Community. Weil der FHS nämlich auf ALLE Unix-Systeme abzielt und nicht nur allein auf Linux (nur auf Linux bezogen hat FHS mal angefangen, inzwischen stützen sich aber auch die freien BSDs darauf).

Bitte fordere von GNU/Linux nicht irgendwas ein, was MacOSX selber nicht so erfüllt bzw. wo MacOSX selber eigene Wege geht, die abweichen von dem, was im ganzen Rest der Unix-Welt üblich und an der Tagesordnung ist. In so mancher Hinsicht ist ein Linuxsystem unixoider und ähnlicher den tradierten Unix-Gepflogenheiten als es MacOSX ist. Das fängt beim Filesystem-Layout z.B. an. Und geht u.a. weiter über das Init-Konzept, das Apple mit launchd einfach mal ersetzt hat und kein anderes Unix-System dieses Init-Konzept in dieser Form und in diesem Umfang als zentralen Bestandteil seines Unix-Unterbaus einfach mal so ersetzt hat. I/O-Operationen macht MacOSX anders als andere Unices bzw. als POSIX vorsieht, Apple schreibt selber.
Auch in dieser Hinsicht sind Linux-Systeme konservativer und näher an der ursprünglichen Unix-Tradition als es MacOSX ist, dass da gleich an mehreren Stellen ganz eigene Wege geht, die vom Rest der Unix-Welt (ausdrücklich inkl. Linux) teilweise mitgegangen oder ähnlich gegangen werden, teilweise aber auch nicht.
Von daher verwundert es fast, wenn man die vielen Unterschiede zu anderen Unices im Vergleich mit MacOSX mal nebeneinanderstellt, dass Apple dafür trotzdem von der OpenGroup die UNIX-Zertifizierung erhalten hat.
Oder auch anders ausgedrückt: wenn schon MacOSX bei so vielen Verschiedenheiten und Sonderwegen die UNIX-Zertifizierung erfolgreich durchlaufen hat, dann sollte es für ein Linux-System oder auch ein FreeBSD-System nicht viel schwerer sein, eine solche zu bestehen. Wenn mal jemand zuviel Geld überhätte, um es der Open Group für sowas auf den Tisch zu legen.
0
MacMark
MacMark29.01.1113:50
sierkb
… Selbst Apple nimmt für sich z.B. nicht in Anspruch, dass MacOSX zu 100% POSIX erfüllt…

Natürlich ist OS X POSIX-kompatibel, denn POSIX ist Teil der UNIX-Spezifikation.

Und nun zu Deinem Märchen, es läge an den Kosten für das "Papperl":
sierkb
sollte es für ein Linux-System oder auch ein FreeBSD-System nicht viel schwerer sein, eine solche zu bestehen. Wenn mal jemand zuviel Geld überhätte, um es der Open Group für sowas auf den Tisch zu legen.

Getestet für lau.

 de.wikipedia.org/wiki/Single_Unix_Specification#Linux_und_die_SUS
Linux und die SUS

Vor dem Erscheinen der SUSv3 im Dezember 2001 wurden von Linux-Distributoren häufig die hohen Kosten als Grund für eine fehlende Zertifizierung angeführt. Daher wurde von der Open Group eine Zertifizierung zu einem symbolischen Preis zugesichert. Das Zertifizierungsverfahren, bei dem OpenGroup-Mitglieder aktiv mithalfen machte zu Beginn gute Fortschritte, wurde jedoch 2005 wegen unüberbrückbarer Differenzen zwischen der Linux Standard Base und der Open Group abgebrochen; es gibt keine aktuellen Bestrebungen, hier die Konformität zu verbessern. Linux ist deshalb bis auf weiteres nicht vollständig SUSv3-konform.

Die "Linuxer" sind aber auch ein bockiges Volk. Eigenbrötlerisch und verstockt und dem Standard abgeneigt.

Und schon bei POSIX durchgefallen (ganz zu schweigen vom kompletten UNIX-Test).

Conflicts between ISO/IEC 9945 (POSIX) and the LinuxStandard Base:
 opengroup.org/personal/ajosey/tr22-07-2004.txt

Bin mal gespannt, was Dir nun noch einfällt.
„@macmark_de“
0
sierkb29.01.1117:08
MacMark
Natürlich ist OS X POSIX-kompatibel, denn POSIX ist Teil der UNIX-Spezifikation.

Es geht um 100% kompatibel. Oder um "weitgehend" kompatibel. Und selbst wenn eine LSB-zertifizierte Linux-Distro nur 99% POSIX-kompatibel wäre -- wäre das so schlimm?
Und nun zu Deinem Märchen, es läge an den Kosten für das "Papperl"

Ich denke, den Platz des Märchenonkels füllst Du besser aus als ich.
Die "Linuxer" sind aber auch ein bockiges Volk. Eigenbrötlerisch und verstockt und dem Standard abgeneigt.

Da kann und möchte ich nix näher zu sagen, da sollte man vielleicht mal schauen, weshalb man da unüberbrückbare Differenzen hatte und noch hat. Vielleicht hat das ja triftige und sehr nachvollziehbare Gründe, möglicherweise dahingehend, dass man bei der LSB alte, überholte bzw. heute nicht mehr gebrauchte Zöpfe, die in der heutigen Zeit keine Relevanz mehr haben, in der LSB nicht gerne mitschleppen will, POSIX und die SUS aus reiner formaler Traditionspflege aber darauf bestehen?
Müsste man sich näher anschauen.

Da steht offenbar ein ISO-Standard gegen den anderen: ISO/IEC 9945 (POSIX) versus ISO/IEC 23360 (LSB).

Und angesichts der Dominanz und wachsenden Anzahl von Linux-Rechnern gegenüber einer weiterhin sinkenden Anzahl an Unix-Rechnern im Big Business mag es vielleicht auch daran liegen, dass hier die LSB-Mitglieder ein recht starkes Selbstbewusstsein und Beharrungsvermögen an den Tag legen, was das angeht, weil manche mögliche Forderung seitens POSIX und SUS ein wenig an der Wirklichkeit und Praxis vorbeigehen und teilweise selbst einer Überprüfung unterzogen werden müssten, ob sie denn überhaupt noch zeitgemäß sind? Könnte ja auch sein, dass sich der POSIX-Standard bzw. die SUS hier dem annähern, was die LSB für richtig und wichtig ansieht, weil's zeitgemäßer ist?
Und schon bei POSIX durchgefallen (ganz zu schweigen vom kompletten UNIX-Test)

Möglicherweise gewinnt die LSB (immerhin ebenso ein ISO-Standard wie auch POSIX einer ist) vor diesem Hintergrund ja an Bedeutung gegenüber POSIX und vor allem gegenüber der SUS beziehungsweise hat schon längst an Bedeutung gewonnen, sodass LSB-Konformität inzwischen wichtiger geworden ist als eine SUS-Zertifizierung?
Conflicts between ISO/IEC 9945 (POSIX) and the LinuxStandard Base

Wenn Du schon verlinkst, dann verlinke bitte auf den aktuellen Stand dieses Dokuments und nicht auf eine überholte Version.
Bin mal gespannt, was Dir nun noch einfällt.

Zum Beispiel jenes fiele mir noch ein:
Mac OS X offers most of the standard UNIX mechanisms for file and device I/O. There are, however, differences to be aware of when porting your application to Mac OS X from other UNIX-based and UNIX-like platforms.

Warum steht da most? Und nicht all?
Mac OS X contains all of the standard UNIX and POSIX file I/O functionality. For a basic port of an application to Mac OS X, you generally do not need to make any changes in this area unless your application assumes that the file system stores files in a case-sensitive manner. (HFS+, the default Mac file system, is case-preserving, but not case-sensitive.)

Functionality. Funktionalität ist ein weitgefasster und wässriger Begriff.
Case sensitive: weshalb verwendet MacOSX nicht standardmäßig ein Dateisystem, welches case-sensitive out-of the box ist, so wie im ganzen übrigen Unix-Bereich üblich?
However, traditional Mac applications have some enhanced behavior that you may want to incorporate in your application. The most powerful of these is the use of aliases to find files when their location has changed. It is not possible to use this capability through standard UNIX APIs. To obtain this functionality, you must use either Carbon or Cocoa APIs.

Aha. Erweiterung der Standard UNIX API durch eigene proprietäre Carbon und Cocoa APIs...
Also, Mac applications present the file system in a different way than POSIX applications in open and save dialogs. Mac applications have a directory structure multiply rooted from the individual volumes instead of singly rooted from the root volume. Using the Carbon or Cocoa APIs achieves this view of the file system automatically. These APIs also present standard file open and save dialogs that match the standard user experience that Mac users have come to expect.

Schon wieder etwas, das abseits von POSIX anders gemacht wird auf dem Mac bzw. von Mac-Applikationen.
File System Organization

The Mac OS X file system organization is slightly different from that of most UNIX environments, and is described in detail in the man page hier. This section presents only the most important differences between a typical UNIX environment and Mac OS X.

Apple unterscheidet also selber in "typical UNIX" und MacOSX bzw. sagt, dass MacOSX "slightly different" ist.
How Mac OS Networking Works

Mac OS X provides the usual POSIX and BSD networking functionality. For more information on the actual APIs, see Mac OS X Man Pages.

For the most part, this networking behaves just like it does on any other UNIX system. Mac OS X differs in one crucial way, however. It does not use /etc/hosts, /etc/resolv.conf, and other similar configuration files for network configuration. (More precisely, the file /etc/resolv.conf is provided for read-only use, but should not be modified directly. The file /etc/hosts is provided, but is not used by default.)

Soso. Mac OS X differs in one crucial way... It does not use...

Etc. pp.

Quelle von alledem:

Apple Developer: Porting UNIX/Linux Applications to Mac OS X

Und Du wirfst den Linux-Distributionen Abweichungen von anderen Unices bzw. POSIX vor? Wo MacOSX selber da teilweise ganz eigene Wege geht und zum Rest der Unix-Welt verschieden ist und sich sogar von den BSDs bzw. FreeBSD an einigen Stellen sehr entfernt hat?

MacMark, stelle MacOSX mal nicht als dasjenige Vorzeige-Unix hin, dass alle anderen Unices per definitionem in den Schatten stellt. Auch und gerade MacOSX ist eigenbrödlerisch in vielen Dingen. Und weicht von anderen Unices und Gepflogenheiten in der Unix-Welt ab, ohne von irgendeinem Standard oder irgendeiner Spezifikation gedeckt zu sein. So eigenbrödlersisch, dass mancher gestandene Unix-Admin es trotzdem vorzieht, lieber unter einem Linux oder Solaris zu arbeiten als unter MacOSX. Da ändert auch die SUS-Zertifizierung nix dran.

Und nochmal den Finger in die Wunde gelegt: Es hat seinen Grund, warum Apple die XServes einstellt. Bestimmt nicht, weil MacOSX -- als vollwertiges, zertifiziertes kommerzielles UNIX gesehen -- da draußen im Markt viele Anhänger gefunden hat unter den Unix-Admins und Entscheidern für deren Anforderungen. Denen ist es nämlich offenbar recht zweitranging oder gar egal, ob MacOSX nun SUS-zertifiziert ist oder nicht. Und dem normalen Konsumenten und Inhaber eines MacBook Air oder MacBooks oder iPads ist's erst recht egal.

Man könnte meinen, bei Dir ist es verletzter Stolz, verletzte Ehre, dass Linux trotz fehlender SUS-Zertifizierung trotzdem da draußen unter den Unices so gut gelitten ist und auf den Big Irons genommen wird und MacOSX in diesem lukrativen High-End-Markt quasi wie Sauerbier in der Ecke stehen darf, obwohl es doch ein teuer zertifiziertes echtes UNIX ist...

Tröste Dich: Solaris ergeht's seit längerem ähnlich.

MacMark, lass' das bitte mal langsam beenden hier. Das ist echt langsam Kindergarten. Ich habe da eigentlich keine Lust drauf. Auf dieses Klein-Klein und dieses Förmchengeschmeiße. Du hackst da echt auf was rum, was da draußen in der Welt und in der Praxis auf viel kleinerer Flamme gekocht wird und von offenbar viel kleinerer Wichtigkeit ist bzw. ein viel kleineres Problem darstellt als das, zu dem Du es hier hochstilisierst.

Meinetwegen noch eine Replik, noch ein letztes Wort von Dir an dieser Stelle, und dann lass' das mal auslaufen hier. Ich jedenfalls bekunde hiermit meinen Willen, mich jetzt hier auszuklinken.
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fabisworld
fabisworld29.01.1117:52
Wow! Ich habe wirklich alle Beiträge bisher gelesen... nicht alles verstanden , aber viel gelernt! Mit ca. 3900 Aufrufen ist es wohl auch ein Thema, welches viele andere Leute interessiert... wobei, mir fällt auf bzw. ich habe den Eindruck, dass es seit einigen Tagen immer mehr zu einer reinen sierkb <- vs MacMark Debatte wird Das liegt vermutlich auch daran, dass diese beiden "Spezialisten" sich inzwischen auf einem Niveau "bekriegen" , auf dem viele andere gar keine Beiträge mehr abliefern können oder wollen...

Vorschlag: Trefft euch doch mal persönlich, packt die 5-Unzen-Handschuhe ein und.... na bitte danach auf jeden Fall hier posten, was denn nun tatsächlich Sache ist...
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MacMark
MacMark29.01.1118:23
sierkb
Das ist alles? Deine aufbauschenden Schein-Fragen kannst Du bei weiterem Lesen in der Quelle selbst beantworten. Nur fallen die Antworten dort nicht so spektakulär aus, wie Du sie gerne hättest. Nun ja, das kann ja jeder dort selbst nachlesen.

OS X vereint GUI-User des alten MacOS <=9 mit Shell-Usern aus der Unix-Welt. Bei einem nicht zum UNIX-Standard kompatiblen System hättest Du ganz andere Portierungs-Probleme. Ich meine, echte Probleme. Nicht solche wie "in /Applications liegen die GUI-Apps".

Die Unterschiede zwischen Systemen und der Portierungs-Aufwand sind wesentlich größer, wenn sich eines von beiden nicht an den UNIX-Standard hält.

Danke, daß Du nochmal ausführlich bestätigt hast, daß "Linux" lieber sein eigenes Süppchen kocht jenseits des UNIX-Standards. Ist halt ein Frickel-System für Eigenbrötler.

Im Serverbereich ist "Linux" etwas weiter verbreitet als auf dem Desktop, weil es kostenlos ist und man Admins alles zumutet. Wenn Du eine Farm mit mehreren Tausend Rechnern brauchst, dann rechnet sich ein kostenlos erhältliches System besonders. Wenn man für "Linux" bezahlen müßte, dann würde es niemand einsetzen.
„@macmark_de“
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MacMark
MacMark29.01.1118:42
fabisworld
Vorschlag: Trefft euch doch mal persönlich, packt die 5-Unzen-Handschuhe ein und.... na bitte danach auf jeden Fall hier posten, was denn nun tatsächlich Sache ist...

Ich biete sierkb eine Runde Warcraft 3 The Frozen Throne an. Ich veröffentliche dann das Replay.
„@macmark_de“
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Walter Plinge29.01.1119:33
Als Linux User seit '96 möchte ich hier meinen Senf dazugeben. Meiner Meinung nach, wird sich Linux weder kurz noch mittelfristig auf dem Desktop durchsetzen können, und zwar aus mehreren Gründen.
1. Es ist zu komplex. Die Linuxer haben sich seit Mitte der 90er Jahre zu sehr auf zwei Dinge konzentriert, die Installation (die Otto-Normaluser ohnehin nicht macht) und das Aussehen/die Technik des Desktops (die für Otto-Normaluser irrelevant sind). Sicher sind dabei tolle Technologien entstanden, aber leider hat sich nie jemand um die Integration gekümmert. die Komplexität ist nicht versteckt, sondern nur verdeckt. Ein kleiner aber wichtiger Unterschied, denn sobald der durchschnittliche Anwender anfängt es zu benutzen kommen all die Lücken und Ungereimtheiten zum Vorschein. Das fängt damit an, dass manche Assistenten einem haarklein aufzählen was sie machen werden (das interessiert den Normalnutzer nicht und verunsichert ihn nur), und endet damit, dass bestimmte Techniken einfach nicht Massenkompatibel funktionieren. Um ein paar Beispiele aus der Vergangenheit zu bringen, die immer solange mit Frickelei verbunden waren, bis sich die Community auf eine Technik geeinigt hatte: Grafik, Sound, ISDN, USB, WLAN, 3D usw, usf.). Ganz zu schweigen von den Unfällen, die sich die Distributionen selber leisten, wo nach einem update dann plötzlich der halbe Desktop englisch spricht.

2. Es bietet dem Durchschnittsanwender keine Vorteile. All die Software läuft auch auf Windows. Und dazu kommt all die Software die zwar auf Windows läuft, nicht aber auf Linux. Ein Einsatz von Linux wäre dementsprechend eine Einschränkung für Otto-Normalanwender.

3. Es genießt keinerlei Unterstützung im kommerziellen Web. Fast alle Online Angebote (Videoverleih/verkauf, Musikverkauf, Onlinespeicher, etc) konzentrieren sich auf Windows und OSX (Clients, DRM, etc.). Wenn dann dochmal ein Linuxclient existiert, dann nur für einen der großen Desktops oder nur eine bestimmte Distribution.

4. Es kommt immer zu spät. Ich habe bereits weiter oben ein paar Techniken aufgezählt, die für den Privatanwender relevant waren, wo Linux einfach zu lange brauchte. Der aktuelle Trend der verpasst wird sind übrigens paradoxerweise die mobilen Geräte. Ja Linux läuft auf diesen Geräten. Aber wieviele Android, WebOS, usw. Geräte werden über Linux aktualisiert oder synchronisiert - und zwar Otto Normal tauglich also vom Gerätehersteller unterstützt.


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sierkb29.01.1119:38
MacMark:
Nur fallen die Antworten dort nicht so spektakulär aus, wie Du sie gerne hättest.

Du, ich lese da recht genau und regelmäßiger in Apples Developer-Dokumenten. Und gerne. Ich habe mir was dabei gedacht, als ich mir diese Passagen rausgepickt habe. Natürlich sind das teilweise rhetorische Fragen. Um Dir und der werten Mitleserschaft deutlich zu machen, dass Du nicht einfach nur mit dem Finger auf Linux zeigen kannst, ohne diese Dinge bzgl. MacOSX gleichzeitig auch einräumen zu müssen. MacOSX ist hier kein Musterknabe! Sondern durchaus auch sehr eigenbrödlerisch! Nicht jeder Spagat, den MacOSX macht, ist ein guter und gelungener Spagat!
OS X vereint GUI-User des alten MacOS <=9 mit Shell-Usern aus der Unix-Welt.

Ja und? Und legt dabei so manchen Spagat hin, der eingefleischten Unix-Nutzern und Unix-Admins manchmal die Haare zu Berge stehen lässt. Nicht alles unter MacOSX ist super klasse vorbildlich und sauber gelöst!
Die Unterschiede zwischen Systemen und der Portierungs-Aufwand sind wesentlich größer, wenn sich eines von beiden nicht an den UNIX-Standard hält.

Jetzt hat Apple es gerade mal seit zwei MacOSX-Versionen hinbekommen, MacOSX soweit auf Zack zu bringen, dass es sogar formell die SUS erfüllt und da ein Papperl auf die Stirn geklebt bekommen hat, und Du schreitest da gleich wie ein junger Gockel mit Hormon-Überschuss und dicken Klöten durch die Lande, drückst Deine stolz geschwellte Brust durch und rufst hinaus: "Höret ihr Völker! Hoppla, hier komme ich! Ich bin (wieder) wer! Schaut her auf die SUS-Plakette an meiner Brust"...
Danke, daß Du nochmal ausführlich bestätigt hast, daß "Linux" lieber sein eigenes Süppchen kocht jenseits des UNIX-Standards. Ist halt ein Frickel-System für Eigenbrötler.

Weißt Du, irgendwie ist mir das ziemlich egal, wie Du drüber denkst. Für mich und nicht wenige andere kocht da MacOSX teilweise viel mehr sein eigenes Süppchen. Die Welt da draußen denkt da jedenfalls offenbar anders als Du bzw. als Du gerne hättest.
Mir schwingt da bei Dir wirklich viel zuviel verletzte Eitelkeit mit. Glücklicherweise gibt es außer Dir noch ein paar mehr Menschen, deren Wissens- und Erfahrungshorizont da ganz sicher weiter gefasst ist als Deiner. Und die gehen mit dem ganzen Thema viel, viel entspannter um als Du.

So wie Du schreibst und zu denken scheinst, so denkt und schreibt eigentlich nur ein unzufriedenes verletztes/gekränktes Ego. Sorry. Meine Welt ist das jedenfalls nicht.
Wenn Du eine Farm mit mehreren Tausend Rechnern brauchst, dann rechnet sich ein kostenlos erhältliches System besonders. Wenn man für "Linux" bezahlen müßte, dann würde es niemand einsetzen.

Dann müssten die freien *BSDs, namentlich vor allem FreeBSD, OpenBSD und NetBSD ja mindestens eine ähnlich hohe Verbreitung haben wie Linux. Sie sind ebenfalls frei und kosten nix. Bzw. Du müsstest aus ähnlichen Gründen dort sagen: Taugt nix, weil kostet nix. Mindestens Apple ist und war da wohl anderer Meinung, als man sich derer und vor allem FreeBSD bediente bzw. den FreeBSD-Mitbegründer Jordan K. Hubbard bei sich als "Director of Engineering of Unix Technologies" einstellte (bei Sun/Oracle nimmt Debian-Linux-Gründer Ian Murdock eine vergleichbare Rolle seit ein paar Jahren wahr für Sun/Oracles Solaris). Bei Apple bedient man sich gerne solcher kostenlosen Dinge, um den Unterbau für MacOSX zu formen.
Dann kann ja eigentlich nur Schrott sein, was Apple da als Unterbau für sein MacOSX verwendet, denn der Unterbau, namens Darwin kostet ja nix.

Und trotzdem, obwohl diese freien BSDs ebenfalls kostenfrei sind wie GNU/Linux, haben sie heute und inzwischen einen geringeren Marktanteil im Unixmarkt als Linux bzw. werden weniger genommen. Irgendwas muss GNU/Linux also haben, dass die Leute dort trotzdem und trotz aller Verdammungs- und Verunglimpfungsversuche Deinerseits im Server- und Enterprise-Markt mehrheitlich dann trotzdem so beherzt bei Linux zugreifen. Warum verwendet Oracle Linux und verkauft's seinen Kunden? Warum verwendet IBM Linux und verkauft's seinen Kunden? Warum auch Dell und HP? Warum stützt Google sein gesamtes Server-Imperium auf Linux? Und nicht auf irgendein BSD?
Warum greifen die alle beherzt zu, statt es links liegen zulassen und stattdessen lieber ein FreeBSD oder OpenBSD zu nehmen oder Apples Darwin?
Warum ist SGI IRIX eingegangen? Warum kränkelt HP/UX? Warum kränkelt (das eigentlich sehr gute) Solaris? Warum verlieren die alle Anteile bzw. Marktanteile an GNU/Linux im Enterprise-Bereich? Warum ist IBM im Grunde das einzige Unternehmen, dass durch sein AIX und Z/OS in Kombination mit virtuellen Linux-Servern da noch einigermaßen gut dasteht? Überhaupt: warum investiert IBM soviel schon seit Jahren ausgerechnet in Linux?
Warum schreibt selbst Microsoft mehrere Hyper-V-Treiber für den Linux-Kernel und stellt sie sogar anschließend unter die von ihnen geschmähte GPL2 (Antwort bzgl. GPL2: weil sie mussten)?

Wo bleiben die freien BSDs? Die alle auch nix kosten?

Weil GNU/Linux nur deshalb interessant und attraktiv ist, weil's nix kostet?
Mit Verlaub, MacMark, ein bisschen mehr Intelligenz und Blick über den Tellerrand hätte ich Dir schon zugetraut als so eine billige Polemik.

Macmark, warum müssen wir uns hier zerfleischen? Die gesamte Unix-Welt feiert dieser Tage mehrfach irgendeinen 25-jährigen Geburtstag von irgendeinem Unix-Derivat. Kann es uns nicht freuen, dass es eigentlich nur zwei Arten von Betriebssystemen gibt, die da gegeneinanderstehen? Nämlich die Nicht-Unix-Betriebssysteme (namentlich derzeit eigentlich nur eines: nämlich Windows) und die Unix- und unixähnlichen Betriebssysteme in ihrer ganzen Vielfalt und Ausprägung.

Unix und UNIX ist kein Fetisch! Unix ist eine Idee, eine Philosophie, eine Art zu denken und Software zu leben! Teilen ist davon schon allein historisch bedingt, eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Säule überhaupt -- im Grunde schon immer gewesen! Und gerade in diesem Punkt hat nicht zuletzt auch GNU und Linux eine Menge an frischem Sauerstoff in die Unix-Community geblasen! Neben den freien BSDs, die zu dem Zeitpunkt, als GNU/Linux begann, noch gar nicht so frei waren wie sie es heute sind (deshalb entstanden ja GNU und Linux). Und das weißt Du auch.

Ich hatte Deinen Aufruf von 28.01.11 07:14 eigentlich als schpönen Schlusspunkt unter diese gesamte Diskussion sehen wollen. Habe dem extra nix hinzugefügt, weil ich Dir innerlich beigepflichtet hatte zu dem Zeitpunkt. Warum können wir es nicht dabei belassen und in diesem Sinne Einigkeit walten lassen als Kontrapunkt zu Windows? Müssen sich jetzt die Unices untereinander auch noch streiten und zerfleischen und sich gegenseitig die Existenz streitig machen bzw. das Existenzrecht absprechen und madig machen? Kann man sich nicht einfach als große Unix-Familie begreifen, in der jeder der Familie seinen Platz hat -- und sich auch so verhalten? Ohne die Messer auch noch gegeneinander zu wetzen? Sui bono?

Mir ist solche Familien-Streiterei eigentlich total zuwider. Sie nützt keinem (allenfalls Microsoft freut sich noch über solche Zwietracht). Und schadet nur.
Bitte lass' es dabei bewenden und das Kriegsbeil begraben. Und wenigstens einmal im Sinne einer Idee, die seit jüngstem gleich mehrere Geburtstage feiert, zusammenstehen.
0
dom_beta29.01.1119:49
sierkb
Warum schreibt selbst Microsoft mehrere Hyper-V-Treiber für den Linux-Kernel und stellt sie sogar anschließend unter die von ihnen geschmähte GPL2 (Antwort bzgl. GPL2: weil sie mussten)?

Ich dachte, daß wäre die 3er Version?

sierkb
Warum verlieren die alle Anteile bzw. Marktanteile an GNU/Linux im Enterprise-Bereich?

ich seh jetzt keinen Zusammenhang zwischen "Marktanteil" und "technische Basis".

„...“
0
MacMark
MacMark29.01.1120:27
sierkb
Die UNIX-Spezifikation hat damals die Unix-Kriege beendet. OS X macht keinen "Spagat". Es erfüllt die Spezifikation zu 100%. "Linux" nicht.
Walter Plinge
Der aktuelle Trend der verpasst wird sind übrigens paradoxerweise die mobilen Geräte. Ja Linux läuft auf diesen Geräten. Aber wieviele Android, WebOS, usw. Geräte werden über Linux aktualisiert oder synchronisiert - und zwar Otto Normal tauglich also vom Gerätehersteller unterstützt.

Das ist ja echt peinlich
„@macmark_de“
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sierkb29.01.1120:48
Walter Plinge:
Als Linux User seit '96

Ja, so ungefähr da habe ich meine Fühlerchen auch ausgestreckt in Richtung Linux. Nachdem ich im Rechenzentrum an der Uni von Solaris-Workstations angefixt/infiziert worden bin.

Zu 1.: Wenn Du die Desktop-Oberflächen meinst: das sind alles keine Oberflächen, die nur für Linux sind und nur dort laufen. So ziemlich jedes Unix bedient sich ihrer. Diese Bedienoberflächen werden zwar maßgeblich von der Linux-Community vorangetrieben, sie laufen aber prinzipiell unter jedem Unix bzw. dafür gemacht, dass das geht. Wer also Kritik an GNOME, KDE (das sind ja die beiden bekanntesten, die mit Masse beliebtesten Bedienoberflächen) oder auch alternativ an XFCE oder an der vom GNUStep abgeleiteten NextStep bis ins Detail gleichenden GUI namens Windowmaker anbringen will, der sollte das nicht allein der Linux-Community ankreiden. Sondern muss/müsste diese Kritik eigentlich der kompletten Unix-Welt vorhalten. Die Linux-Community ist nämlich diejenige welche gewesen, die mit dem alten, über Jahre angestaubten kommerziellen Motif-basierten CDE, welches unter kommerziellen Unices lange Jahre DIE Bedienoberfläche gewesen ist, gebrochen haben. Und selbst Sun und HP haben mit CDE irgendwann um die Jahrtausendwende gebrochen und haben ihrem Solaris bzw. HP/UX dann das aus der Linux-Community emporgekommene GNOME als Bedienoberfläche verpasst. Fotos von CDE gefällig? Bitte sehr: , Sieht doch klasse aus, oder?!
Ein Glück, dass es da solche Errungenschaften wie z.B. KDE und GNOME als greifbare Bedienoberflächen für Unix gibt, möchte man da meinen. Oder?

Apple ist somit der einzige kommerzielle Hersteller im Bereich der klassischen Unices, der als eigene Leistung hier eine neue und von CDE verschiedene Bedienoberfläche eingebracht hat. Leider aber eben nur für Apple-Rechner. Die Oberfläche von NextStep lebt weitgehend in Form von Windowmaker weiter, der sogar so konzipiert ist, dass er sich sowohl auf OpenStep-Systemen als auch auf X11-Systemen betreiben lässt.
Um ein paar Beispiele aus der Vergangenheit zu bringen, die immer solange mit Frickelei verbunden waren

Vergangeheit. Verbunden waren. Die Gegenwart sieht inzwischen deutlich, deutlich besser aus und muss sich wenigstens hinter Windows bestimmt nicht mehr verstecken. Und wenn was zu Frickeln ist: unter Windows und MacOSX gibt's auch hie und da mal Frickelei, wenn etwas nicht gleich so läuft wie es sein soll.
Ganz zu schweigen von den Unfällen, die sich die Distributionen selber leisten, wo nach einem update dann plötzlich der halbe Desktop englisch spricht.

Habe zumindest ich in all' den Jahren noch nie erleben dürfen. Und wenn: Unfälle gibt es immer und überall. Auch unter Windows, auch unter MacOSX. Unter MacOSX teilweise auch mal schwerwiegendere Unfälle bis hin zum datenverlust. Wenn der Migrationsassistent zum Beispiel Schmuh macht (so geschehen zwischen Tiger und Leopard). Oder die Spotlight-Indizierung das Dateisystem inklusive Journaling mal einfach so mittendrin und aus heiterem Himmel unrettbar zerschießt (so mir passiert unter Leopard, Recherchen ergaben: kommt wohl mal vor so ein Fehler, wenn auch äußerst selten; nun ja, dann war ich wohl einer dieser äußerst seltenen Fälle)

Zu 2.: Du merkst, wie Du mit diesem Pro-MS-Argument auch der Mac-Plattform die Existenzberechtigung absprichst oder sie zumindest infrage stellst? Demnach dürfte/müsste es auch keine Macs geben wegen fehlender Notwendigkeit und Du müsstest sagen: "Windows reicht doch vollkommen aus! Windows für alle!"

Zu 3.: spricht schon wieder vor allem nur für Windows. Und spricht nicht unbedingt für Macs. Ein Betriebssystem reicht doch! Wozu auch noch andere bedienen? Wozu überhaupt Rücksicht auf Vielfalt auf Andersartigkeit nehmen? Wozu Rücksicht nehmen auf Minderheiten gleich welcher Art? Du gibst hier der Minderheit der Linux-Nutzer eine Schuld oder Mitschuld, dass sie teilweise nicht so beachtet und gewürdigt wird wie die Mehrheit. Man ist als Linux-Nutzer also selbst schuld an seinem Schicksal? Und als Mac-Nutzer, also Mitglied einer anderen Minderheit im Vergleich zur Windows-Mehrheit, quasi ebenso und aus gleichen Gründen?
Bzgl. Drucker-Treiber und CUPS können Mac-Anwender zum Beispiel froh sein, dass die eine Minderheit der Linux-Community hier seit Jahren schön Vorarbeit geleistet hat für eine andere Minderheit, die Mac-Anwender, sodass auch Mac-Anwender von deren Früchten zehren können in Form von einer Vielzahl von Drucker-Treibern, die sich in CUPS einbinden und da nutzen lassen.

Zu 4.: Kann es sein, dass Du von einigen Dingen nicht weißt oder wusstest, die aber trotzdem existieren bzw. existierten?


Was ich jedenfalls an KDE und GNOME kritisiere ist, dass sie ihre Ressourcen nicht endlich mal zusammenschmeißen, um gemeinsam und mit vereinter Kraft an einem Desktop Environment zu arbeiten und zu entwickeln. Oder wenigstens die Distributoren. Es ist purer Luxus und Ressourcenverschwendung, sich diese gleichberechtigte Auswahl zu leisten. Und was passiert, wenn ein Distributor sich dann mal entscheidet, das hat man an Novells openSUSE Linux jüngst gesehen, die sich für GNOME entschieden hatten und GNOME höhere Priorität einräumen wollten als KDE (welches eigentlich das bevorzugte und auch mit viel eigener Entwickler-Kraft unterstützte Haus-GUI von SUSE Linux seit Jahren gewesen ist). Da gab's einen Aufschrei und Boykott-Drohungen in der Community, als wenn es keinen Morgen gäbe.
Dabei wäre genau sowas aber notwendig.
Selbst Canonical zieht hier bzgl. seines Ubuntu nicht alle Register und zieht hier mit aller Kraft und mit allem Nachdruck mal einen voranschreitenden Ego-Tripp im Sinne eines "wohlwollenden Diktators" durch. Stattdessen schustert Canonical nur das zusammen, was die restliche Linux-Community und die anderen Distributoren ihnen schluckreif vorkauen zusammen und hübscht es farblich und mit einer (zugegebenen sehr schönen Truetype-Schriftart namens Ubuntu) ein wenig auf.
Die Community will aber offenbar eher Vielfalt statt vorgegebener Einheitssoße (deshalb meiden sie teilweise Windows und Macs, weil sie nicht in so ein festes vorgegebenes Schema gepresst werden wollen und der Hersteller ihnen sagt, was ihnen zu schmecken hat), und beide GUIs haben ja auch jede für sich jeweils ihre Vorteile und eigenen Schönheiten.
Aber so langsam und nach mehreren Jahren sollte man da mal langsam einen Sieger küren, finde ich. U.a. genau deshalb, weil mich dieses Hin- und Her so genervt hat, habe ich irgendwann mal MacOSX eine Chance gegeben. Und war einerseits erfreut. Und andererseits auch enttäuscht. Weil nämlich vieles an MacOSX auch nicht besser gelöst ist als unter so mancher Linux-Distri und MacOSX auch seine Fehler und Probleme und Unzulänglichkeiten hat, die mich angesichts dessen, was ich mal erwartet hatte, dann doch mehr als einmal enttäuscht und geärgert haben.

So hat halt jedes Betriebssystem seine Stärken und seine Schwächen und seine Zipperlein. MacOSX ist da absolut nicht ausgenommen davon. Es hat seine Zipperlein und Unzulänglichkeiten halt an anderen Stellen und auf andere Art. Aber nicht minder nervig. Auch unter MacOSX muss und darf zuweilen gefrickelt werden, wenn's nicht anders geht bzw. wenn das der schnellste und effektivste Weg zur Lösung eines Problems ist. So ist es unter den Linux-Distributionen (oder auch freien BSD-Versionen wie FreeBSD oder PC-BSD oder OpenSolaris) aber inzwischen genauso: auch da muss nicht jeder, der damit in Berührung kommt, zwangsläufig basteln und frickeln. Er darf, wenn er möchte (OpenSolaris ist hier vielleicht ein wenig eine Ausnahme, weil es nicht so sehr in Richtung DAU und Desktop-Nutzung hin optimiert ist). Aber er muss nicht zwangsläufig. Sehr ähnlich wie unter MacOSX und Windows.
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MacMark
MacMark29.01.1121:23
Ich bin nach zwei Absätzen eingeschlafen
„@macmark_de“
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sierkb29.01.1121:37
dom_beta
Ich dachte, daß wäre die 3er Version?

GPLv2.

heise: Microsoft veröffentlicht Hyper-V-Treiber für Linux unter der GPL
Microsoft News Center: Microsoft Contributes Linux Drivers to Linux Community

Meiner Information nach steht der Linux-Kernel immer noch unter der GPL2 (), und Linus Torvalds macht bisher auch keine Anstalten, daran was zu ändern. Abgesehen davon, dass das ein enormer verwaltungstechnischer Aufwand für ihn wäre, weil Linus Torvalds das aus Urheberrechtsgründen nicht alleine ändern kann. Sondern er müsste für eine Lizenz-Änderung jeden Einzelnen, der je irgendwie Code zum Linux-Kernel beigetragen hat und dessen Code sich da noch im betreffenden Kernel-Baum befindet, um Erlaubnis fragen, und nur bei Einstimmigkeit aller (ohne eine einzige Gegenstimme also), wäre dann eine Lizenzänderung (z.B. eine Änderung in Richtung GPL3) möglich. Und das sind schon ein paar Personen (inklusive wenig aktiver Leute, deren Code aber noch Bestandteil des aktuelle Kernels ist), die er dann per email/Mailingliste anschreiben oder abtelefonieren müsste.
Nicht ohne Grund wird als Bestandteil des Linux-Kernel-Repositorys diese Credits-Liste nebst Kontaktadressen geführt: ,
ich seh jetzt keinen Zusammenhang zwischen "Marktanteil" und "technische Basis".

Weil in dem Bereich Marktanteil nicht nur darauf zurückzuführen ist, dass es kostenlos zu haben ist? Sondern durchaus auch darauf zurückzuführen ist, dass die technische Basis da von so vielen Beteiligten (vor allem auch von vielen kommerziellen Firmen) und in alle Bedarfsrichtungen beackert wird und dieses System und Ökosystem (und damit auch die technische Basis) einfach sauattraktiv ist für viele, weil es lebt, weil es atmet, weil es sich nach vorne entwickelt und nicht dahindümpelt und jeder, der Ahnung hat, sich da einbringen und beteiligen kann und darf (und viele Firmen und IT-Schwergewichte auch genau das tun: sich nämlich einzubringen mit ihren Ideen, mit ihrem Know-how, mit ihren Leuten, mit ihrem nicht unbeträchtlichem Geld)?
Das geschieht bestimmt alles nicht nur und ausschließlich deshalb, weil Linux kostenfrei ist. Was die Kostenfreiheit angeht, wären die freien BSDs (FreeBSD, OpenBSD, NetBSD) ebenso und auch noch da. Nur da stürzen sich halt weniger Interessenten drauf. Obwohl die auch ganz schick und technisch nicht schlecht aufgestellt sind. Aber zum Beispiel bezüglich Treiberversorgung schlechter aufgestellt als Linux. Weil halt weniger Interesse da ist, da Treiber für zu schreiben und zu liefern. Apples Rückführungen von Code zurück in die FreeBSD- oder OpenBSD-Repositories nehmen sich jedenfalls relativ bescheiden aus dafür dass sie so großzügig daraus nehmen dürfen (kein Wunder bei so einer Lizenz, die das Nehmen begünstigt, der das Zurückführen von Code aber egal ist). Also muss die kleine BSD-Entwicklerschar selber dafür sorgen. Bzgl. Linux ist dieser Kreis einfach größer u.a. auch durch die höhere Polularität. Aber auch durch die zum Mitmachen eher anregende Lizenz.
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MacMark
MacMark30.01.1109:32
Das ist der sierkb: Der schreibt ganz viel. Am liebsten Märchen. Klingt komisch, ist aber so:

Märchen: "Linux ist nicht UNIX, weil keiner die Zertifizierung zahlt".
sierkb
genausogut könnte z.B. Red Hat hingehen oder Novell oder Oracle oder HP oder IBM und der OpenGroup eine von ihnen bevorzugte oder zusammengestellte Linux-Distribution zur Prüfung und Zertifizierung vorlegen. Wenn man denn wollte und dafür das Geld ausgeben wollte.

die UNIX-Zertifizierung erfolgreich durchlaufen hat, dann sollte es für ein Linux-System nicht viel schwerer sein, eine solche zu bestehen. Wenn mal jemand zuviel Geld überhätte, um es der Open Group für sowas auf den Tisch zu legen.

Die Wahrheit:"Linux" wurde kostenlos getestet und ist durchgefallen:
 de.wikipedia.org/wiki/Single_Unix_Specification#Linux_und_die_SUS

Märchen: "Apple gibt kaum Code an die Community zurück".
sierkb
Apples Rückführungen von Code zurück in die FreeBSD- oder OpenBSD-Repositories nehmen sich jedenfalls relativ bescheiden aus

Die Wahrheit: Bei Apple ist außer der Aqua-GUI praktisch alles quelloffen verfügbar: OS X mit allem was dazu gehört, die Developer Tools, iOS. Apple gibt sogar Code raus, ohne etwas bekommen zu haben, beispielsweise launchd und in Kürze sogar die eigene Java-Implementierung.
 opensource.apple.com







„@macmark_de“
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gfhfkgfhfk30.01.1110:11
Esäk
Aha hfkbuchstabensalat, wo habe ich unrecht und warum?
Unwahrheiten?
"Linux sei etwas für Frickler."
Fakt ist mein Mac erfordert sehr viel mehr Wartungsaufwand als alle Linux Installationen zusammen, die ich privat betrieben habe. Das ist so, weil ich diverse OpenSource Software nutze, die es am Mac nur via MacPorts (oder Fink, was ich nicht nutze) gibt - ein nicht versiegender Quell an Ärger, weil MacPorts immer wieder kaputte Pakete enthält und ich die Portsdateien mehrfach von Hand editieren mußte. Unter Linux gibt's die Pakete via Repository mit sehr viel weniger Ärger. Mein Nutzungsprofil entspricht nicht dem Durchschnitts Mac-Nutzer, aber es zeigt auch, daß es Szenarien gibt, bei denen es mit der einfachen Nutzung des Macs nicht weit her ist.

Was das Herumfrickeln mit Linux betrifft, man kann sich Hardware von namhaften Hersteller kaufen, auf der Linux vorinstalliert und offiziell unterstützt ist. Da wird nicht herum gefrickelt. Auspacken und nutzen wie bei einem Mac. Auch das Installieren einer Standardinstallation ist auf solcher Hardware einfach. Der Aufwand ist gleich groß wie bei MacOS X und auch entsprechend einfach. Die MacOS X DVD kann ich ja auch nicht in einen x-beliebigen PC aus dem nächsten Elektronikladen stecken und darauf MacOS X installieren. Was bei einem Mac selbstverständlich ist, soll bei Linux nun ein Problem sein?

Ich nutze Macs seit vielen Jahren, allerdings entspricht die Plattform Mac immer weniger meinen Bedürfnissen. Früher ging es darum eine bezahlbare Plattform zu haben auf der ein CAS (Computer Algebra System) fürs Studium und eine halbwegs brauchbare Textverarbeitung läuft. Wenn das Geld kein Thema gewesen wäre, wäre es damals eine SUN SPARCstation geworden und kein Mac. Wie sich im Laufe des Studiums herausstellte, war weder Word noch WordPerfect ein Ersatz für TeX. Ein Ersatz für TeX mit GUI wäre eine SGML-Lösung gewesen, die es aber nie für MacOS gab. Framemaker+SGML hörte ungefähr da auf, wo es interessant wurde, und das war für Privatpersonen schon zu teuer - also doch nur TeX ohne GUI. (FrameMaker gibt es seit Jahren nicht mehr für den Mac.)

Die Verfügbarkeit von MS Office interessiert mich nicht mehr, da ich früher immer nur Excel genutzt habe und dafür nutze ich nun OpenOffice Calc, das ist ausreichend leistungsfähig. Wenn es mehr sein muß, nehme ich eine Skriptsprache in Kombination mit PostgreSQL um die Tabelle aus Calc weiterzuverarbeiten. Das ist deutlich leistungsfähiger als Excel es je sein kann. Die wirklich komplizierten Lösungen werden bei Excel ohnehin nur mit VBA gemacht, das setzt Windows voraus.

Ich habe auch noch eine alte 4D Version herumliegen - glatter Fehlkauf. Der Editor für die Datenbankstruktur ist eine Zumutung. Da man Felder nicht löschen kann, wie ich das von SQL gewohnt bin, muß man effektiv die Datenbank vorher auf dem Papier planen. Wozu dann noch ein GUI-Editor? Ein GUI-Editor hat nur dann einen Sinn, wenn man schnell ohne große Vorplanung seine Entwürfe eingeben kann, und dann eine visuelle Rückmeldung hat. Wo bitte ist hier etwas vom überlegenem GUI des Macs zu sehen?

OpenOffice Writer ist für meine privaten Ansprüche ausreichend, auch Dokumente mit 20-30 Seiten sind kein Problem. Dokumente gebe ich ohnehin nur als PDF/A weiter. Mit Inkscape lassen sich Vektorgraphiken zeichnen, die für private Zwecke ausreichend sind. Ich brauche da wirklich kein Adobe Monster Paket, das sicherlich deutlich leistungsfähiger ist.

Da stellt sich mir doch die Frage, weshalb man herumfrickelt, wenn man Linux nutzt und seine Aufgaben damit zuverlässig lösen kann. Natürlich hängt es sehr vom persönlichen und/oder beruflichem Umfeld an, mit was für einer Software man am besten die Aufgaben lösen kann. Ohne Frage gibt es die meiste Software für Windows, für Linux gibt es mehr technischwissenschaftliche Software. Der Mac bietet für viele Probleme Software. Nur ist das so, daß das Angebot an technischwissenschaftlicher Software für den Mac nicht wirklich so gut ist - das war einmal besser.

Ist ein OS schlecht, weil man die benötigten Programme nicht verfügbar sind? Wohl kaum - denn das hieße Windows sei das beste OS, weil es dafür die größte Softwareverfügbarkeit gibt.

Bleibt die Frage, ob Linux etwas für den durchschnittlichen Heimanwender ist. Das größte Problem sind hierbei ohne Frage die Spiele. Abseits dieser Frage ist es ein stabiles Betriebssystem mit dem ein Heimanwender gut zu recht kommen kann, ausgewählte Hardware vorausgesetzt. Für Profis aus dem technischwissenschaftlichen Umfeld ist Linux eine gute Wahl, aus meiner persönlichen Sicht sogar eine deutlich bessere Wahl als MacOS X.

Allerdings kann man Linux definitiv niemanden aus dem DTP/EBV Umfeld empfehlen, da es einfach an der passenden Software mangelt. Nur sollte man aus dieser Tatsache sich nicht dazu hinreißen lassen, daß das OS selbst schlecht sei. Denn das ist definitiv nicht der Fall.
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MacMark
MacMark30.01.1110:57
Märchen: "Mein Mac erfordert Wartungsaufwand"
gfhfkgfhfk
Fakt ist mein Mac erfordert sehr viel mehr Wartungsaufwand als alle Linux Installationen zusammen, die ich privat betrieben habe.

Wahrheit: "Die portierte Linux-Frickel-Software erfordert Wartungsaufwand"
gfhfkgfhfk
Das ist so, weil ich diverse OpenSource Software nutze, die es am Mac nur via MacPorts (oder Fink, was ich nicht nutze) gibt - ein nicht versiegender Quell an Ärger, weil MacPorts immer wieder kaputte Pakete enthält und ich die Portsdateien mehrfach von Hand editieren mußte. …

Vielleicht auch eigenes Unvermögen, denn ich hatte mit Fink noch nie Probleme. Aber das nutzt Du ja nicht. Ist vielleicht nicht frickelig genug für Dich
„@macmark_de“
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sierkb30.01.1114:31
MacMark
Das ist der sierkb: Der schreibt ganz viel. Am liebsten Märchen. Klingt komisch, ist aber so:

Wie wär's, wenn Du Deinen Umgangston einfach mal auf ein ertägliches Niveau hochschrauben und derlei ständigen Seitenhiebe gegenüber Andersdenkenden lassen würdest? Danke.
Märchen: "Linux ist nicht UNIX, weil keiner die Zertifizierung zahlt".

Da steht ein ISO-Standard gegen den anderen ISO-Standard. Weder Du noch ich wissen derzeit genau, was die wahren Gründe sind. Da liegt die Wahrheit wohl so irgendwo in der Mitte, bzw. da steht Aussage gegen Aussage. Das wird sowohl monetäre Gründe haben (wir beide wissen nicht, was die Open Group mit "symbolischem Preis" genau meint) als auch inhaltliche Differenzen. In der Praxis da draußen spielt jedenfalls LSB-Konformität de facto derzeit wohl eine höhere Rolle und Gewichtung bei der Entscheidungsfindung mancher Entscheider im High Business als unbedingte SUS-Konformität.
Die Wahrheit:"Linux" wurde kostenlos getestet und ist durchgefallen

"Durchgefallen" ist Polemik. "Nicht zum Test angetreten" träfe die Wirklichkeit schon eher. Demnach wären ebenso "durchgefallen" FreeBSD, OpenBSD, NetBSD, MacOSX Cheetah|Puma|Jaguar|Panther|Tiger. MacOSX Leopard und Snow Leopard sind sogar, formal betrachtet, nur ausschließlich auf der Intel-Plattform ein "richtiges" UNIX, weil von der Open Group nur auf der Intel-Plattform getestet. MacOSX auf der PPC-Plattform ist demnach erst recht kein UNIX (auch nicht auf PPC), weil dort nicht getestet, dort nicht anerkannt. Ebenso wie iPhone OS|iOS (das ebenfalls keine Zertifizierung durch die OpenGroup erhalten hat und somit formal kein UNIX ist, egal wo es herkommt und von wo es abstammt). Und IBMs AIX hat sein UNIX-Papperl auch nur, weil es eine Kompatibilitätsschicht eingezogen hat, um die Zertifizierung zu bekommen.
Und bzgl. IBM z/OS 1.9 ist Folgendes zu lesen (Quelle: ):
IBM kündigte am 28. September 2007 an, dass z/OS 1.9 die UNIX 03-Spezifikation „besser erfüllen“ werde. Welcher Grad der Kompatibilität damit gemeint war, ist unklar.
Auf englisch (Quelle: ): "IBM z/OS prior to 1.9 is registered as UNIX 95 compliant. IBM has announced that z/OS 1.9, released on September 28, 2007, will "better align" with UNIX 03 (partial or full compliance is unclear thus far)."
Und bzgl. IBM AIX: "AIX 5L V5.2 with some updates, AIX 5L V5.3 and AIX 6.1, are registered as UNIX 03 compliant. AIX 5L V5.2 is registered as UNIX 98 compliant."

und (Quelle: ):

"Non-registered Unix-like systems

Vendors of Unix-like systems such as Linux and FreeBSD do not typically certify their distributions, as the cost of certification and the rapidly changing nature of such distributions make the process too expensive to sustain"

Du siehst: selbst so ein Riese und UNIX-Schwergewicht mit seinen beiden Unices AIX und z/OS sieht das Ganze lockerer als Du und bekommt das gerade mal mit Ach und Krach hin bzw. gibt da Versprechungen für die Zukunft ab, die wohl noch nicht ganz eingelöst sind. Du stattdessen schrubbelst Dir da anscheinend einen drauf, dass Apple hier auf einmal ein Papperl für gerade mal zwei Generationen seines Betriebssystems an der Stirn kleben hat, das selbst so ein Riese wie IBM für weniger relevant und wichtig hält bzw. weniger verbissen damit umgeht als Du.
Märchen: "Apple gibt kaum Code an die Community zurück".

Das habe ich so nicht gesagt bzw. nicht so gemeint wie Du das das jetzt ausdrückst. Ich habe von der FreeBSD-Community geredet. Wo an welcher Stelle fließen denn in gleichem Maße und regelmäßig in nennenswertem Umfang Errungenschaften von Darwin nach FreeBSD oder OpenBSD oder NetBSD zurück? Und zwar angestoßen von Apple selbst?
Die Wahrheit: Bei Apple ist außer der Aqua-GUI praktisch alles quelloffen verfügbar: OS X mit allem was dazu gehört, die Developer Tools, iOS. Apple gibt sogar Code raus, ohne etwas bekommen zu haben, beispielsweise launchd

Das musst Du ausgerechnet mir nicht vor die Augen halten, ich selber bin einer derjenigen, die genau das zu Gunsten von Apple anderen und Zweiflern immer wieder vor Augen führen. Allerdings ist es ein Unterschied, ob (auf Darwin bezogen) ich ein Sammelbecken habe, indem ich andere Open-Source-Software einsauge und für meine Zwecke verwende, meine Lizenz aber so unattraktiv gestalte, dass kein anderer sich aus diesem Pool bedienen will. Oder ob ich diesen Pool so offen und attraktiv gestalte, dass andere da auch gerne wieder etwas hinausnehmen wollen.
Bisher ist Darwin eine total unattraktive Geschichte für alle anderen, die nicht Apple heißen. Apple ist da quasi sein bester Kunde. In Darwin wird nur eingesogen. Aus anderen Open-Source-Projekten. Und wenn überhaupt etwas zurückgegeben wird, dann i.d.R. mit unattraktiver und wohl berechneter Verspätung. So war es bei KHTML/WebKit der Fall (man hat die KHTML-Leute quasi am langen Arm verhungern lassen, die haben damals ewig gewartet, bis mal Patches von Apples WebKit zurückgeführt wurden zum KHTML-Stamm, und dann nur auf Drängen hin). So ist's mittlerweile bei CUPS auch so (durch eine Extra-Lizenz sogar lizenzrechtlich so sanktioniert). Apple kruschelt für sich. Und gibt dann irgendwann frei.
Apple nimmt erstmal, saugt ein. Macht dann damit was. Und gibt dann seine Veränderungen, wenn überhaupt, nur partiell und tröpfchenweise wieder zurück. Ein gleichberechtigter, fairer Austausch mit der Community sieht anders aus. Und das ist eben unattraktiv.

Genauso macht es im Moment Oracle. Und zwar bei jedem Projekt, das sie von Sun übernommen haben. Und die Communiyt wendet sich ab bzw. forkt. Bzgl. Apples Darwin hat ja noch nicht jemand Lust, zu forken. Noch nichtmal Psystar hatte damals die Lust dazu. Weil schon allein Apples Open-Source-Lizenzen alles andere als attraktiv und einladend sind, sowas überhaupt auf lange Sicht hin durchzuziehen.
und in Kürze sogar die eigene Java-Implementierung.

Du weißt selber, dass Apple das eigentlich nur macht, weil sie selber mittlerweile damit überfordert sind bzw. weil die Java-Community das im Zusammenspiel mit Oracle (und jetzt Apple) wohl besser und vor allem zeitnaher hinbekommt. Und außerdem gibt Apple nicht alles davon frei, sondern "nur" das Meiste. Und bezogen auf JDK 7, nicht bezogen auf das aktuelle JDK 6. Und erst recht nicht alles auf einmal. Sondern Stück für Stück. In einem länger andauernden Prozess, der schon seit längerem seitens Apple intern vorbereitet worden ist (deshalb auch die letzten Umstrukturierungen, die bei den zurückliegenden Java-Updates von Apple sicht- und spürbar geworden sind). Und die eine oder andere Sache geben sie nicht frei, weil da Interessen Dritter drinstecken, die sie nicht einfach so freigeben können oder wollen. Das hat Apple bzw. Mike Swingler, Apples Java-Verantwortlicher, auch schon klargemacht.

Dass Apple diesen Schritt bzgl. Java jetzt macht, ist keine tugendhafte und heldenhafte Handlung seitens Apple, so wie Du es darzustellen versuchst, sondern es ist im Grunde ein Ausdruck dafür, dass Apple damit überfordert ist und jetzt nicht anders handeln kann bzw. ihnen nix anderes übrigbleibt als diesen Stab weiterzugeben an die Community. Nein, es ist Not, es ist reine Not, warum Apple diesen Schritt gemacht hat. Wäre er tugendhaft, hätten sie diesen Schritt schon längst gemacht. Vor Jahren schon. Aber Apple wollte nicht, obwohl Sun mehrere Jahre bei Apple darum geworben hatte. Sagt jedenfalls u.a. Java-Erfinder und Ex-Sun-Mitglied James Gosling.
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