
macOS: Wann endet der Intel-Support?


Beinahe fünf Jahre sind vergangen, seit Apple den Wechsel auf ARM-Prozessoren ankündigte: Auf der WWDC-Keynote 2020 proklamierte Tim Cook das Ende der
Intel-Ära. Es dauerte noch bis November des Jahres, bis erste Macs mit Apple Silicon für die Allgemeinheit angeboten wurden. Seitdem umfasst jede macOS-Version umfangreichen Hardware-Support, denn sowohl Intel-Rechner als auch die mittlerweile vier Generationen M-Chips können das Betriebssystem betreiben. Eines Tages wird Apple einen Schlussstrich ziehen und fortan neue macOS-Versionen lediglich für Apple Silicon anbieten. Um abzuschätzen, wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, lohnt sich ein Blick auf die Architekturwechsel in der Vergangenheit: Von 68k zu PowerPC sowie von PowerPC zu Intel.
Mitte der Neunzigerjahre stand für Macintosh-Rechner der erste große Wechsel an: Die bisher verwendeten 68k-Prozessoren von Motorola waren am Ende ihrer Ausbaufähigkeit angelangt, weshalb Apple den Wechsel auf PowerPC ankündigte. Die Übergangsphase währte von März 1994 bis Oktober 1998, als Mac OS 8.5 erschien; letzte Macs mit 68k-Prozessoren wurden im Oktober 1996 verkauft, zweieinhalb Jahre nach Verkaufsstart der Nachfolger. Sie erhielten lediglich zwei Jahre lang Unterstützung in neuen Versionen des Betriebssystems.
Wechsel auf IntelEine Dekade später wechselte Apple zu Intel, und somit von RISC- auf CISC-Architektur. Beim Verkauf der Hardware vollzog Apple den Wechsel schneller als beim vorigen Übergang: Weniger als ein Jahr dauerte es, bis die gesamte Produktpalette von PowerPC auf Intel umgerüstet war. Wer einen der letzten PowerPC-Macs erwarb, bekam für weitere drei Jahre Updates: Das im Spätsommer erscheinende Mac OS X 10.6 (Snow Leopard) lief nicht mehr auf der vorherigen Prozessorarchitektur.
Apple SiliconBisher sind viereinhalb Jahre seit Verkaufsstart der ersten Macs mit Apple Silicon vergangen; als letzten Intel-Mac bot Apple den Mac Pro (2019) an: Er wurde bis Juni 2023 verkauft. Dies ist nun mehr als zwei Jahre her. Zum Juni befindet sich macOS also im Zeitfenster, welches die beiden bisherigen Architekturwechsel definiert haben. In den vergangenen Jahren hat Apple fortwährend ältere Modelle aus der Liste unterstützter Geräte ausgeschlossen. Macs mit einem Einführungsdatum vor 2018 können durch die Bank nicht mehr macOS 15 (Sequoia) installieren (zumindest nicht offiziell).
Prozessorarchitekturen und ÜbergangsphasenArchitektur | Erster Mac | Verkaufsende vorige Architektur | Ende macOS-Unterstützung |
PowerPC | 03-1994 | 08-1996 | 08-1998 |
Intel | 01-2006 | 08-2006 | 08-2009 |
Apple Silicon | 11-2020 | 06-2023 | t.b.a. |
Wann kommt das Support-Ende für Intel-Macs?Sobald Apple sich von Intel-Macs verabschiedet, dürfen eine Menge Kernel-Erweiterungen und Treiber ihren Hut nehmen. Neben der Prozessorarchitektur fallen auch Unterstützung für ATI-Grafikkarten weg – nebst vielen weiteren Hardware-Komponenten, die in der Intel-Ära Anwendung fanden. Ob Apple bereits im Jahr 2025 das Ende des Intel-Supports einläutet, wird frühestens auf der
WWDC 2025 am 9. Juni bekannt gegeben. Betrachtet man das Fortschreiten der ausgeschlossenen Modellreihen, besteht eine gewisse Hoffnung, dass zumindest die neuesten Intel-Macs noch macOS 16 verwenden dürfen. Dass ein Intel-Mac das für 2026 zu erwartende macOS 17 verwenden kann, ist allerdings mehr als fraglich.