iPhone, iPad, Mac, Apple Watch: Apple drängt Hersteller zum Einsatz von Robotern


Bei der Vorstellung neuer Hardware zeigt Apple häufig Videos, welche ausgewählte Fertigungsschritte des überarbeiteten Modells zeigen. Oftmals spielen CNC-Fräsen oder computergesteuerte Laser eine Hauptrolle, welche mit minimalen Toleranzen perfekte Resultate erzielen. Was diese Clips so gut wie nie zeigen, sind die vielen Produktionsschritte, für die immer noch Handarbeit notwendig ist. Zukünftig soll deren Anteil auch weiter sinken,
berichtet das taiwanesische News-Portal DigiTimes. Bei der Vergabe neuer Aufträge setzt Apple einen verstärkten Automatisierungsanteil in der Produktion voraus – und bevorzugt Firmen, welche zunehmend auf Roboter setzen.
Bereits seit über zwei Jahren wirbt Apple bei den Produktionsdienstleistern für automatisierte Produktion. Jetzt jedoch, berichten Branchen-Insider, macht der Konzern den Robotereinsatz zum priorisierten Entscheidungskriterium bei der Auftragsvergabe. Dabei sind die Auftragsfertiger selbst gefragt, ihre Produktionsstätten aufzurüsten, Apple unterstützt entsprechende Umrüstungen nicht durch eigene Investitionen oder Darlehen.
Ziel: gleichbleibende Qualität, höhere UnabhängigkeitApple soll für die geforderte Automatisierung mehrere Gründe haben: Einerseits wolle der Konzern die Abhängigkeit von sowohl einer großen Anzahl von Arbeitern als auch von speziellen Standorten reduzieren – kurz gesagt: Man hat vor, sich von China zu lösen. Der Robotereinsatz soll eine gleichbleibende Qualität über mehrere Produktionsstandorte hinweg sicherstellen; langfristig sinken dabei auch die Herstellungskosten, so die Hoffnung. Derzeit sinkt vorwiegend die Marge der Produktionsfirmen, welche hohe Beträge in neuartige Fertigungstechniken investieren müssen.
Trump will Produktion in USADie neue Strategie lässt eine Erinnerung an Gespräche aufflackern, welche Apples Vorstandsriege mit Vertretern des Trump-Regimes führte. Nachdem der US-Präsident eine Verlagerung der iPhone-Produktion in die Vereinigten Staaten gefordert hatte, erklärte Tim Cook gegenüber dem Handelssekretär Howard Lutnick, woran es derzeit noch mangele:
Roboterarme für eine weitestgehend automatisierte Fertigung. Nur in dieser Form wäre es möglich, eine Fertigung im Heimatland des Konzerns aufzubauen. Ob die Auftragsfertiger willens sind, Fertigungsstätten in den USA hochzuziehen, wird sich zeigen. In der Vergangenheit haben sowohl der chinesische Hersteller Foxconn als auch der taiwanesische Chip-Hersteller TSMC dazu verpflichten lassen, Werke auf dem amerikanischen Kontinent aufzubauen.