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iPhone-Verkäufe: Apples Probleme in China nehmen zu – Foxconn verkündet trübe Aussichten

Wenn Apple viele iPhones, iPads und Macs verkauft, herrschen naturgemäß für Zulieferer und Auftragsfertiger ebenfalls gute Zeiten. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Blicken Apples wichtigste Partner negativ in die Zukunft, könnte das ein Hinweis auf künftig sinkende Absatzzahlen sein. Die jüngste Geschäftsprognose von Foxconn, in dessen Werken bekanntlich die überwiegende Mehrzahl der iPhones vom Band läuft, deutet auf eine solche Entwicklung hin. Grund dafür sind neben der allgemeinen wirtschaftlichen Lage offenbar die zunehmenden Schwierigkeiten, mit denen Apple in China zu kämpfen hat.


Apples größter Auftragsfertiger blickt negativ in die Zukunft
Hon Hai Precision Industry, so der offizielle Name von Apples größtem Auftragsfertiger, verzeichnete bereits in den beiden zurückliegenden Quartalen sinkende Umsätze. Für das laufende Kalendervierteljahr rechnet das taiwanische Unternehmen mit einem weiteren Rückgang. Ursache dafür ist einem Bericht von Bloomberg zufolge das nachlassende Interesse chinesischer Kunden an iPhones. Foxconn erzielt rund die Hälfte seiner Erlöse durch die Produktion von Geräten für Apple. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte der Umsatz in etwa gleich bleiben, teilte das Unternehmen mit. Ähnliche Erwartungen hegt man auch in Cupertino im Hinblick auf den Absatz im aktuellen Weihnachtsquartal.

Drei Herausforderungen für Apple in China
Apple steht in China gleichzeitig vor drei Herausforderungen, die sich negativ auf die dortige Geschäftsentwicklung auswirken dürften. Zum einen ist mit Huawei ein äußerst starker Mitbewerber erwachsen, der dank des neuen Highend-Smartphones Mate 60 große Erfolge im Reich der Mitte feiert. Besonderheit des Geräts ist die Ausstattung mit einem in China neu entwickelten und gefertigten 5G-Modem. Für Experten kommt letzteres einigermaßen überraschend; angesichts der gegen Huawei verhängten US-Sanktionen hatten sie das in so kurzer Zeit nicht für möglich gehalten.

Angebliche Sicherheitsvorfälle und politische Querelen
Darüber hinaus hat sich die chinesische Führung in den vergangenen Monaten – zumindest unterschwellig – gegen Apple positioniert. Ein vor einigen Wochen kolportiertes Verbot der Nutzung von iPhones durch Regierungsmitarbeiter wurde zwar dementiert. Gleichzeitig verwiesen staatliche Stellen allerdings auf angebliche „Sicherheitsvorfälle“ im Zusammenhang mit dem iPhone. Dahinter könnte die Absicht stecken, Apple in der chinesischen Öffentlichkeit zu diskreditieren, was die Geschäfte beeinträchtigen dürfte. Das dritte Problem betrifft die iPhone-Fertigung in China. Die Behörden kündigten nämlich vor einigen Wochen eine Überprüfung der Werke von Foxconn an. Dabei geht es um Steuer- und Grundstücksfragen sowie die Nutzung natürlicher Ressourcen. Angeblich handelt es um eine Routinemaßnahme, Beobachter vermuten allerdings einen politischen Hintergrund. Foxconn-Gründer Terry Gou kandidiert nämlich für das Amt des taiwanischen Präsidenten.

Kommentare

misc17.11.23 12:24
Könnte der trübe Ausblick der Taiwanesischen Fertiger nicht auch daran liegen, daß Apple zunehmend die Produktion in andere Länder auslagert?
+1
HAL 9000
HAL 900017.11.23 12:47
misc
Könnte der trübe Ausblick der Taiwanesischen Fertiger nicht auch daran liegen, daß Apple zunehmend die Produktion in andere Länder auslagert?

Nein. Es wird ja keine Fertigung aus China abgezogen, nur weil in anderen Länder zusätzliche Fertigungsstraßen aufgebaut werden.
Indien ist ein gutes Beispiel: die Indische Regierung hat Smartphones, die nicht wenigstens in Indien endgefertigt werden, mit Strafzöllen belegt. Und da der indische Markt stark wächst, hat Foxconn dort zusätzlich Fertigungskapazitäten für Apple aufgebaut. In China wurde dafür nichts "abgezogen"...
Darüberhinaus fertigt Foxconn in China nicht nur für Apple, auch wenn Apple ihr größter Kunde ist, sondern auch für Samsung und diverse andere Firmen..
+3
HAL 9000
HAL 900017.11.23 13:28
Foxconn ist der größte Auftragsfertiger der Welt. Mit Produktionsstätten in China, Indien, Tschechien und weiteren Ländern. Das Werk in den USA, in dem die Mac Pro gefertigt wurden, gehörte auch Foxconn.
Apple ist zwar der größte Kunde von Foxconn, aber nicht der einzige.
Foxconn fertigt z. B. für:

- Samsung
- Sony (Playstation)
- Microsoft (Xbox, Surface)
- Dell
- HP
- Acer
- Google
- Amazon
- Cisco
- Motorola
- Toshiba

etc.

Wenn Foxconn etwas trübere Aussichten kommuniziert, muß das nicht an Apple liegen...
+6
eastmac
eastmac17.11.23 14:00
Es muss ja mal ne delle geben, irgendwann ist es mal so weit.
+1
HAL 9000
HAL 900017.11.23 14:01
eastmac
Es muss ja mal ne delle geben, irgendwann ist es mal so weit.
Ja, die Xbox, die Surface und die Playstation verkaufen sich schlechter...
+1
HAL 9000
HAL 900017.11.23 14:07
TSMC ist momentan der einzige Chip-Fertiger, der Chips im 3nm-Prozess herstellen kann. Und Apple hat alle Kapazitäten für die 3nm-Fertigung "gebucht".
Erst wenn TSMC, ohne das sie ihre Fertigungskapazitäten in diesem Bereich erweitert haben, plötzlich auch für andere Kunden Chips im 3nm-Verfahren fertigen würden, fange ich an, mir wirklich Sorgen zu machen...
+1
andreasm17.11.23 14:16
misc
Könnte der trübe Ausblick der Taiwanesischen Fertiger nicht auch daran liegen, daß Apple zunehmend die Produktion in andere Länder auslagert?
Wenn die Fabrik außerhalb Chinas ebenfalls Foxcon gehört, dann ändert sich für den Konzern Foxcon zunächst wenig.
Da Apple ja soweit ich weiß nur die Umsätze je Sparte, nicht jedoch konkrete Verkaufszahlen liefert ist vieles nur Spekulation.
0
Magicbuster
Magicbuster17.11.23 14:37
Mit der Tatsache, dass der Foxconn-Gründer Terry Gou für das Amt des taiwanischen Präsidenten kandiert, ist die Erklärung schon gegeben. Die Taiwanfrage ist für China eines der sogenannten "Fünf Gifte" und durch die "ein Chinapolitik" von höchster Priorität für die chinesische Partei. Die Kontrollen werden zunehmen und sollen mit Sicherheit dazu dienen, Gou daran zu "erinnern", welcher Nationalität er angehört.
+2
HAL 9000
HAL 900017.11.23 14:41
Magicbuster
Mit der Tatsache, dass der Foxconn-Gründer Terry Gou für das Amt des taiwanischen Präsidenten kandiert, ist die Erklärung schon gegeben. Die Taiwanfrage ist für China eines der sogenannten "Fünf Gifte" und durch die "ein Chinapolitik" von höchster Priorität für die chinesische Partei. Die Kontrollen werden zunehmen und sollen mit Sicherheit dazu dienen, Gou daran zu "erinnern", welcher Nationalität er angehört.

Im Gegensatz zum aktuellen Ministerpräsidenten von Taiwan vertritt der Foxconn-Gründer Terry Gou allerdings eine sehr China-freundliche Politik, China hätte also eher ein Interesse, ihn zu unterstützen als ihm zu schaden.
+3
Magicbuster
Magicbuster17.11.23 15:22
HAL 9000
Magicbuster
Mit der Tatsache, dass der Foxconn-Gründer Terry Gou für das Amt des taiwanischen Präsidenten kandiert, ist die Erklärung schon gegeben. Die Taiwanfrage ist für China eines der sogenannten "Fünf Gifte" und durch die "ein Chinapolitik" von höchster Priorität für die chinesische Partei. Die Kontrollen werden zunehmen und sollen mit Sicherheit dazu dienen, Gou daran zu "erinnern", welcher Nationalität er angehört.

Im Gegensatz zum aktuellen Ministerpräsidenten von Taiwan vertritt der Foxconn-Gründer Terry Gou allerdings eine sehr China-freundliche Politik, China hätte also eher ein Interesse, ihn zu unterstützen als ihm zu schaden.
So eine "Erinnerung" zwischendurch schadet sicherlich nicht.
Was hinter den Kulissen stattfindet, ist für uns nicht ersichtlich.
+2
HAL 9000
HAL 900017.11.23 15:27
Magicbuster
So eine "Erinnerung" zwischendurch schadet sicherlich nicht.
Was hinter den Kulissen stattfindet, ist für uns nicht ersichtlich.

Das Programm von Terry Gou ist nicht geheim. Also nichts "hinter den Kulissen".
Abgesehen davon, das er eh nur ein Außenseiter-Kandidat ist.
Die Mehrheit der Taiwanesen hat keinen Bock auf Bevormundung durch China. Daher ist es für einen Kandidaten eher hilfreich, wenn er anscheinend in Opposition zu China zu stehen scheint. Obwohl das nicht der Realität entspricht...
+1
Fuji_X17.11.23 15:38
... wo hat HUAWEI denn das 5G-Modem in den Smartphones her, sicher nicht von Qualkomm....
0
HAL 9000
HAL 900017.11.23 15:47
Fuji_X
... wo hat HUAWEI denn das 5G-Modem in den Smartphones her, sicher nicht von Qualkomm....

Selbst entwickelt? Ist Huawei nicht auch einer der größten Hersteller von 5G-SENDETECHNIK?
Ein Hersteller, der die 5G-Sendetechnik entwickelt, sollte schon in der Lage sein, auch 5G-Empfängertechnik zu entwickeln. Sogar schneller als Firmen wie Qualcomm, Intel oder Apple, die keine Sender-, sondern lediglich Empfänger-Technik entwickeln.
+1
Achtlos weggeworfener Vogel18.11.23 22:08
Ich habe ja immer noch den Verdacht, dass the amazing Tim Cook wirklich glaubte, man könne in China Telefone und andere Geräte verkaufen, die den Nutzer vor Bespitzelung schützen, und eine chinesische Regierung, die die Bespitzelung einer ganzen Gesellschaft immer weiter voran treibt, sagt dazu nur „ja okay, alles kein Problem“.
-1

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