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China verbietet iPhones für Regierungsbeamte – Antwort auf US-Sanktionen?

Die überwiegende Mehrheit der iPhones verbringen ihren ersten Lebensabschnitt in den Händen chinesischer Fließbandarbeiter. Nicht alle Geräte sind jedoch für den Export bestimmt. Laut dem Wall Street Journal erwirtschaftet das kalifornische Unternehmen 19 % seines Umsatzes in China – Tendenz steigend. Die chinesische Bevölkerung scheint somit Gefallen an den Smartphones aus Übersee gefunden zu haben. Regierungsbeamte sind laut WSJ jedoch erneut „angehalten“ worden, diesem Trend tunlichst nicht zu folgen. Stattdessen müssen künftig ausschließlich chinesische Smartphones innerhalb der Regierung zum Einsatz kommen.


Unter dem Stern der Cybersicherheit
Sicherheitsbedenken haben die chinesische Regierung dazu veranlasst, ihren Mitarbeitern die Nutzung von iPhones während der Arbeit zu verbieten. Selbst die zuvor noch gestattete Mitnahme in die Räumlichkeiten ist ihnen fortan nicht mehr erlaubt. Dieser Schritt ist nur eine weitere Stufe auf der Eskalationsleiter, die die chinesische Obrigkeit seit langer Zeit emporklettert. Seit einem Jahrzehnt ist es bereits etwa nicht gestattet, im Ausland entwickelte Technologie innerhalb der Regierungsbüros zu verwenden. Für die Mitarbeiter kommt dieser Schritt daher vermutlich wenig überraschend. Vielmehr könnte die Aktion darauf abzielen, die Attraktivität von ausländischen Produkten, worunter auch Apple fällt, herabzusetzen. Gerüchte um mögliche Spionage könnte sich sehr negativ auf den Absatz auswirken.

US-Sanktionen möglicher Grund?
Warum es genau jetzt zu diesem Schritt kam, ist nicht vollends klar. Die Vereinigten Staaten halten seit geraumer Zeit eine Vielzahl von Sanktionen gegenüber China aufrecht. Dazu zählt auch ein Verbot von Technologie aus dem Hause Huawei. Dem Reich der Mitte dürfte dies sicherlich ein Dorn im Auge sein, zumal es für Huawei seit dem Export-Verbot von modernen, amerikanischen Halbleitern schwierig ist, wettbewerbsfähige 5G-Mobilgeräte auf den Markt zu bringen. Der chinesische Staatschef Xi Jinping drängt zunehmend auf eine technologische Unabhängigkeit Chinas. Ausländische Produkte sollen durch sichere inländische Varianten ersetzt werden.

Erst 2020 erklärte Lijan Zhao, Vertreter des chinesischen Außenministeriums, auf einer Pressekonferenz, dass man auf iPhones und weitere Apple-Gerätschaften verzichten werde, sollte es zu einem US-Verbot vom chinesischen WhatsApp-Pendant, WeChat, kommen. In seinen Augen würden US-Politiker ihre Macht zu sehr missbrauchen, um Konzerne außerhalb Amerikas zu unterjochen. Apples CEO Tim Cook ist jedoch seit jeher viel daran gelegen, seine diplomatischen Beziehungen gen Osten aufrechtzuerhalten. Dies zeigt eine Vielzahl an Zugeständnissen an den chinesischen Absatzmarkt.

Kommentare

zactech06.09.23 23:11
Das Vokabular ist bei Diktaturen anders belegt als bei uns. „Cybersicherheit“ bedeutet als Begründung ganz einfach, dass die Kontrollfunktionen der Staatstrojaner auf iPhones schlechter integriert werden können. Das iPhone ist somit im Sinne der Cyber-Staatssicherheit weniger sicher.
+4
andreasm06.09.23 23:57
Hat man China nicht auch längst ein eigenes OS auf Linuxbasis für Regierungscomputer im Einsatz?
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DonBiela07.09.23 02:25
Der Westen ist einfach zu doof. China sperrt faktisch alle ausländischen weibseiten und Apps , welche nur via VPN besuchbar sind, aber der Westen lässt alles aus China ungefiltert durch. Der Chinese lernt nur aus Strafen. Wieso nicht China von Internet abschneiden ? Nach 5 Jahren fressen die dann wieder ihre eigene scheisse wie bei Mao und betteln dann wieder nach dem Westen .
3 Chinesen mit dem Kontrabass
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kackbratze
kackbratze07.09.23 09:20
Ich denke auch, dass man zu nachlässig bei chinesischen Produkten auf dem Heimatmärkten ist. Sie untersagen in ihrem Wahn ihren Bürgern alles, auf der anderen Seite produzieren sie extrem viele Produkte für das Ausland, aber auch mit ihren eigenen Produkten fluten sie die Märkte, am Ende bleibt extrem viel China-Schrott übrig, die Entsorgung kostet ein Vermögen und der Kunde kauft oft jedes Produkt 2mal - was absolut nicht nachhaltig ist. China soll seinen Mist behalten und wir müssen schauen die Lieferketten neu zu ordnen, so dass wir auf lange Sichtweise unabhängig werden - sonst werden wir definitv zum Spielball der Chinesen - und das will sicher keiner der in der westlichen Welt aufgewachsen ist und die Freiheit zu schätzen weiss!
Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. Einstein
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tolved07.09.23 13:11
DonBiela
Nach 5 Jahren fressen die dann wieder ihre eigene scheisse wie bei Mao und betteln dann wieder nach dem Westen .
Dann gibt es vielleicht auch wieder Hardware von Apple zu kaufen.
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Leichtbau
Leichtbau07.09.23 13:29
kackbratze
China soll seinen Mist behalten und wir müssen schauen die Lieferketten neu zu ordnen
Dir scheint überhaupt nicht bewusst zu sein, dass mittlerweile aus dem Land hochwertigste Produkte kommen. Insgesamt werden in Deinem Beitrag voneinander unabhängige Dinge in einem Topf verrührt. Bitte künftig mehr nachdenken vorm Verfassen von Beiträgen, danke.
robbie@compjutah ~ % sudo deindustrialisierung /schland
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DSkywalker07.09.23 14:12
Wie war das zum Anfang für Apple in China ?

Wenn ich mich recht erinnere musste Apple alle iCloud-Kommunikation über "Apple Server" in China führen. Die chin. Kontrollöre haben vollen Zugriff auf die "Apple Infrastruktur". Somit wäre es für die Chinesen ein leichtes um zu Prüfen ob Apple Spionage betreibt...
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