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Weitreichende Kurswende? Apple bereitet Öffnung mehrerer Plattformen und Kerntechnologien vor – von Store bis NFC

In den vergangenen Jahren hatte sich immer deutlicher gezeigt, dass aus dem kleinen Underdog Apple, der Ende der 90er noch ums Überleben kämpfte, eines der mächtigsten Unternehmen der Welt wurde. Plötzlich war es nämlich immer häufiger Apple, das sich für Geschäftsverhalten rechtfertigen musste, da Vorwürfe bezüglich wettbewerbswidrigen Gebarens aufkamen. Während das Scheinwerferlicht zunächst eher auf Google, Facebook und Amazon gerichtet war, rückte Apple immer stärker in den Vordergrund. Stein des Anstoßes waren nicht nur der App Store und Apples strikte Politik bezüglich Abrechnung, Vertrieb bis hin zu inhaltlicher Kontrolle, sondern auch Vorgaben hinsichtlich Standard-Apps und Kerntechnologien im System. Ironie der Geschichte: Mit Microsoft bringt indes kaum noch jemand monopolartiges Verhalten in Verbindung.


Bericht: Öffnung in Arbeit, mehrere große Änderungen
Nachdem Apple bereits zahlreiche Zugeständnisse machen musste, darunter freie Browserwahl unter iOS oder entschärfte Bedingungen im App Store, stehen wohl bald die nächsten großen Schritte an. Freiwillig sind diese nicht, denn Apple kommt (erneut) gesetzlichen Regelungen zuvor bzw. setzt bereits beschlossene EU- und US-Vorgaben um. Zahlreiche Schlüsseltechnologien und private Schnittstellen, die Apple bis dato zugunsten eigener Produkte abgeschottet hatte, stehen laut Bloomberg vor der Öffnung. Im Detail handelt es sich um folgende Bereiche:

  • Browser: Kein WebKit-Zwang mehr, dadurch echte Konkurrenz zu Safari möglich
  • Kamera: Offenlegung zahlreicher Schnittstellen für Drittanbieter
  • NFC-Chip: Erstmals Nutzung für andere Zahlungsanbieter als Apple Pay
  • Wo ist?: Weitere Öffnung für Drittanbieterprodukte
  • App Store: Download von iPhone- und iPad-Apps aus anderen Quellen
  • Nicht geplant jedoch: Öffnung von iMessage (Stichwort: RCS-Standard)

Herbst 2023, spätestens 2024
Es ist zwar noch nicht bekannt, wann die angesprochenen Änderungen in Kraft treten, angesichts des üblichen Jahresverlaufs bei Apple kann man aber dennoch eine gute Prognose anstellen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgt die Ankündigung im Juni auf der WWDC 2023, die Veröffentlichung der angepassten Systeme erfolgt demnach im Herbst 2023. Allerspätester Zeitpunkt wäre 2024, denn bis dahin haben die Tech-Giganten sämtliche Neuregelungen des Wettbewerbsrechts umzusetzen.

Kommentare

Dirk!14.12.22 09:34
Bloomberg? Waren das nicht die, die von Spionagechips in allen möglichen Produkten schrieben und das nie widerrufen haben?
-5
PorterWagoner
PorterWagoner14.12.22 09:37
Dirk! Da haben sie Unsinn geschrieben, anscheinend. Aber seitdem habe ich auch ganz viele hundert sehr gute und richtige Artikel bei Bloomberg gesehen. Für Apple haben sie viele Sachen früh und richtig gewusst. Ob man deswegen jeden Bloomberg-News immer mit der komischen Chipgeschichte in Verbindung bringen muss?
+17
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck14.12.22 09:45
PorterWagoner
Das sind halt deren Hitler-Tagebücher...so was wird man so schnell nicht mehr los, auch wenn Bloomberg im Apple-Bereich eine extrem hohe Trefferquote bezüglich kommenden Neuerungen hat.
+3
MetallSnake
MetallSnake14.12.22 09:52
Dirk!
Bloomberg? Waren das nicht die, die von Spionagechips in allen möglichen Produkten schrieben und das nie widerrufen haben?

Genau, und dass bei denen inhaltliche Korrektheit überhaupt keine Rolle spielt erkennt man schon daran dass die den Journalisten mehr Boni Auszahlen je mehr deren Artikel die Märkte bewegen.

Von dem Laden würde ich nichts, aber auch gar nichts zitieren, verlinken, oder sonstwie verbreiten.


Mendel Kucharzeck
Das sind halt deren Hitler-Tagebücher...so was wird man so schnell nicht mehr los

Sie hätten einfach zugeben können dass sie Unsinn schreiben, aber nein sie beharren darauf dass die "Tagebücher" echt sind.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
-6
surangumal14.12.22 09:55
Zur Einordung: viele Menschen brauchen ein klares Freund/Feind Weltbild. Alles was in Gradienten verwirklicht ist, macht ihnen Unwohl und wird einfach abgelehnt. Wenn man das mal gehört hat, versteht man die Reaktion vieler Menschen.
+3
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck14.12.22 09:55
MetallSnake
Mendel Kucharzeck
Das sind halt deren Hitler-Tagebücher...so was wird man so schnell nicht mehr los

Sie hätten einfach zugeben können dass sie Unsinn schreiben, aber nein sie beharren darauf dass die "Tagebücher" echt sind.

Richtig, das hätten sie machen können und das hätte ich auch gut gefunden. Aber: Trotz dieses sehr merkwürdigen (und hoffentlich falschen) Berichts hat Bloomberg eben im Apple-Markt schon sehr oft bewiesen, über gute Kontakte zu verfügen – und daher zitieren wir das Magazin auch weiter.
+7
Sascha77
Sascha7714.12.22 09:55
Auch iMessage wird Apple noch für die EU öffnen müssen, ob via RCS oder anders.
+2
eastmac
eastmac14.12.22 10:20
So lange ich als Nutzer mein iPhone so verriegelt und verrammelt lassen kann wie es jetzt ist, dürfen die offen was die wollen.
+14
Dirk!14.12.22 10:31
PorterWagoner
Dirk! Da haben sie Unsinn geschrieben, anscheinend. Aber seitdem habe ich auch ganz viele hundert sehr gute und richtige Artikel bei Bloomberg gesehen. Für Apple haben sie viele Sachen früh und richtig gewusst. Ob man deswegen jeden Bloomberg-News immer mit der komischen Chipgeschichte in Verbindung bringen muss?

Fehler passieren, ABER journalistische Integrität würde aber bedeuten, dass man einen Widerruf veröffentlicht!
+5
Kapitän14.12.22 10:40
eastmac
So lange ich als Nutzer mein iPhone so verriegelt und verrammelt lassen kann wie es jetzt ist, dürfen die offen was die wollen.

Leider könnte sowas passieren wie am PC Gamingmarkt. Dort benötigt man mittlerweile x verschiedene Stores, da es immer Exklusivsoftware in jedem gibt. Absolut nervig. Hoffentlich wird das dann auf iOS nicht so. Beim Banking bin ich auch skeptisch. Das die Banken ApplePay nutzen müssen ist für den User eigentlich gut.
+9
desko7514.12.22 10:55
eastmac
So lange ich als Nutzer mein iPhone so verriegelt und verrammelt lassen kann wie es jetzt ist, dürfen die offen was die wollen.
Und das wird so lange der Fall sein, bis es eine bestimmte App nur in "Manni's tollem App-Shop" gibt, die Du aber unbedingt brauchst.

Ich hoffe, Apple schreibt vor: Wenn außerhalb des (Apple-)App-Store, dann nur zusätzlich. Eine App sollte auch immer im normalen App-Store kaufbar sein. Von mir aus teurer, wegen 30%-Abgabe, aber es sollte grundsätzlich möglich sein.
+8
eastmac
eastmac14.12.22 11:54
desko75
eastmac
So lange ich als Nutzer mein iPhone so verriegelt und verrammelt lassen kann wie es jetzt ist, dürfen die offen was die wollen.
Und das wird so lange der Fall sein, bis es eine bestimmte App nur in "Manni's tollem App-Shop" gibt, die Du aber unbedingt brauchst.

Ich hoffe, Apple schreibt vor: Wenn außerhalb des (Apple-)App-Store, dann nur zusätzlich. Eine App sollte auch immer im normalen App-Store kaufbar sein. Von mir aus teurer, wegen 30%-Abgabe, aber es sollte grundsätzlich möglich sein.

Deswegen... gern als Option offen.
So lange es geht werde ich es geschlossen halten.

+5
smileone14.12.22 12:04
Kapitän
… Das die Banken ApplePay nutzen müssen ist für den User eigentlich gut.

Finde ich auch. Zumal ich davon hörte, das eine große deutsche Bankengruppe versucht hat einen Loginprozess mit 13(!) Schritten für deren Apple Pay-Integration bei Apple durchzukriegen. Apple hat wohl gelacht und gesagt "Genau zwei Schritte und nicht meht – was habt Ihr nicht verstanden?" Ergebnis: Die Bank hat die Prozesse angepasst … das ist alles gut für den User.

Aus meinem Kundenkreis (andere Bankengruppe) weiß ich aber auch, dass Apple Pay für die Bank finanziell extrem unattraktiv ist. Insofern wäre definitiv ein Anreiz vorhanden etwas zu verändern.
+4
heubergen14.12.22 13:04
Sehr, sehr schade. Ich wünschte mir Apple würde sich aus den EU Ländern zurückziehen. Wer dann noch echte Freiheit mag kann sich das iPhone aus der Schweiz importieren und der Rest lässt sich von der Kommission jedes Detail ihres Privatlebens vorschreiben, so kann man Demokratie auch abschaffen.

Vermutlich fehlt Apple aber das Rückgrat ihre früheren Prinzipien auch konsequent und selbstbewusst auszuleben.
-23
LoCal
LoCal14.12.22 13:22
heubergen
Sehr, sehr schade. Ich wünschte mir Apple würde sich aus den EU Ländern zurückziehen. Wer dann noch echte Freiheit mag kann sich das iPhone aus der Schweiz importieren und der Rest lässt sich von der Kommission jedes Detail ihres Privatlebens vorschreiben, so kann man Demokratie auch abschaffen.

Vermutlich fehlt Apple aber das Rückgrat ihre früheren Prinzipien auch konsequent und selbstbewusst auszuleben.

Irgendwie lustig deine Argumentation:
Du verlangst "echte Freiheit", willst aber, dass man Dir vorschreibt, was Du nutzen sollst?
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+11
heubergen14.12.22 13:58
LoCal
Du verlangst "echte Freiheit", willst aber, dass man Dir vorschreibt, was Du nutzen sollst?

Echte Wirtschaftsfreiheit. Apple sollte die Freiheit haben das Benutzererlebnis zu optimieren (oder für egal welchen Grund) indem sie bestimmte Funktionen einschränken.

Wenn ein User lieber die Freiheit haben möchte ein System zu benutzen das nicht einmal die offenen Standards CalDAV und CardDAV unterstützt (damit die User die eigenen nicht-offenen Dienste benutzen) und dessen OpenSource Gehabe eine komplette Farce ist kann das gerne machen, ohne mich.
-9
Kapitän14.12.22 14:42
Da viele amerikanische Firmen Dinge, welche die EU betreffen auch direkt für die Schweiz mit anwenden, müsste man das iPhone vermutlich direkt aus den USA importieren. Ich gehe davon aus, dass ein deutsches iPhone sich nicht von einem schweizerischen iPhone unterscheiden wird.
0
Plüschprum14.12.22 15:00
Ich werde so lange wie möglich im geschlossenen Apple-System bleiben, weil,ich persönlich eine solche Öffnung nicht benötige.
Was der Apple-Store anbietet, reicht mir völlig aus, genau so wie der Datenschutz von Apple.
0
LoCal
LoCal14.12.22 15:43
heubergen
LoCal
Du verlangst "echte Freiheit", willst aber, dass man Dir vorschreibt, was Du nutzen sollst?

Echte Wirtschaftsfreiheit. Apple sollte die Freiheit haben das Benutzererlebnis zu optimieren (oder für egal welchen Grund) indem sie bestimmte Funktionen einschränken.

Auch das wenn Du es "Wirtschaftsfreiheit" nennst … dann ist das immer noch keine Freiheit, sondern … und nun Achtung … eine Form von Diktatur.

Unternehmen XYZ diktiert Dir nämlich, was Du zu nutzen hast.
heubergen
Wenn ein User lieber die Freiheit haben möchte ein System zu benutzen das nicht einmal die offenen Standards CalDAV und CardDAV unterstützt (damit die User die eigenen nicht-offenen Dienste benutzen) und dessen OpenSource Gehabe eine komplette Farce ist kann das gerne machen, ohne mich.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Hier Android (ich denke das meinst Du) gegen iOS aufzuwiegen macht überhaupt keinen Sinn. Zu dem machst Du dich damit mehr angreifbar, denn Apple blockt sich mehr gegen Standards.

Spaßig an dieser Diskussion finde ich, dass ich ja, wie wahrscheinlich die meisten hier, trotzdem bei den Apple Diensten bleiben würde und zwar sowohl als Entwickler als auch als Kunde … aber wenn z.B. ein Store wie Steam dann auch auf iOS vertreten wäre und die es vll hinbekommen würden, dass, so wie bei SteamOS, einige Spiele relativ einfach nach iOS portiert werden können, warum sollte ich mich dieser Möglichkeit verschliessen.

Und noch mal zu dem von dir angedeuteten Mangel von CalDAV auf Android … den kann man dort immerhin nachrüsten. *

*Ohje, jetzt verteidige ich hier schon Android m(
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+4
heubergen14.12.22 17:13
LoCal
Echte Wirtschaftsfreiheit. Apple sollte die Freiheit haben das Benutzererlebnis zu optimieren (oder für egal welchen Grund) indem sie bestimmte Funktionen einschränken.

Die Freiheit der User ist es, ein anderes System zu benutzen. Es gibt auch ausserhalb des Duopol noch andere Ökosysteme.
LoCal
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Hier Android (ich denke das meinst Du) gegen iOS aufzuwiegen macht überhaupt keinen Sinn.

Ja, meine Android. Es macht Sinn als Argumentation gegen die User im Internet die immer behaupt wie besser Android doch sei. Mein Standpunkt ist, das iOS besser für OpenSource ist als Android.
LoCal
aber wenn z.B. ein Store wie Steam dann auch auf iOS vertreten wäre und die es vll hinbekommen würden, dass, so wie bei SteamOS, einige Spiele relativ einfach nach iOS portiert werden können, warum sollte ich mich dieser Möglichkeit verschliessen.

Ein anderer Store würde ausschliesslich die Qualität verschlechtern oder Sachen erlauben die kein User benötigt. Mehr Möglichkeiten ≠ besser. Die ersten schreien hier ja z.B. nach ihrem Lieblingsemulator was zu 99% illegal ist und gegen die Richtlinien der verletzten Parteien (Rechteinhaber) verstösst.
LoCal
Und noch mal zu dem von dir angedeuteten Mangel von CalDAV auf Android … den kann man dort immerhin nachrüsten.
Ja u.a. mit DAVx5 das aber nicht so schön ins System integriert (sein kann) ist wie unter iOS und daher mit einigen Einschränkungen laufen muss.
-9
Peter Longhorn14.12.22 20:05
desko75
Ich hoffe, Apple schreibt vor: Wenn außerhalb des (Apple-)App-Store, dann nur zusätzlich. Eine App sollte auch immer im normalen App-Store kaufbar sein. Von mir aus teurer, wegen 30%-Abgabe, aber es sollte grundsätzlich möglich sein.
Na klar... und wie stellst dir das vor? Wenn Apple der willkürlichen Meinung ist, dass ne App in ihrem eigenen Store nicht angeboten werden darf, dann darf sie auch in keinem anderen Store angeboten werden. Und für Updates der Apps bitte immer so lang warten bis die Prüfprozesse bei Apple durchlaufen wurden, vorher darf die App auch im anderen Store nicht aktualisiert werden.

Das würde ganz ganz sicher dem entsprechen was der Sinn hinter den EU-Richtlinien ist.
0
AreYouDoneYet?13.01.23 23:02
heubergen
Ja, meine Android. Es macht Sinn als Argumentation gegen die User im Internet die immer behaupt wie besser Android doch sei. Mein Standpunkt ist, das iOS besser für OpenSource ist als Android.
Es gibt keine GPL-Software im App Store. Unter dieser Lizenz sind fast alle Open-Source/FOSS-Programme. Da Apple in der AGPL für GPL-Software bestimmte Anforderungen stellt, welche die Verletzungen der GPL bedeuten, ist iOS nicht besser für Open-Source-Software, es verhindert fast (eigentlich ja aktiv), dass diese auf einem iOS-Gerät genutzt werden kann, da es nur den App Store von Apple gibt, um an Software zu gelangen. (Falls ich da unrecht haben sollte, mein Wissen ist etwas veraltet, bitte korrigieren)
-1

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