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Wechsel-Akkus und Recht auf Reparatur: EU-Kommission will Apple & Co. an die Kandare nehmen

Seit Jahren tobt in den Vereinigten Staaten eine Auseinandersetzung um das "Right to Repair", in Europa stehen ebenfalls sowohl die Lebensdauer von elektronischen Geräten als auch deren Reparierbarkeit im Mittelpunkt vieler Diskussionen. Die Europäische Kommission will jetzt in dieser Hinsicht Nägel mit Köpfen machen: Mit einem Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft sollen die Hersteller zu größtmöglicher Nachhaltigkeit ihrer Produkte verpflichtet werden.


Gravierende Auswirkungen für Apple
Sollte der gestern veröffentlichte Beschluss Wirklichkeit werden, hätte das auch für Apple gravierende Auswirkungen. Nach Ansicht der EU-Kommission gehen derzeit nämlich viele Produkte zu schnell kaputt, lassen sich nicht reparieren oder nur einmal verwenden. Wenn es nach dem Willen des von Ursula von der Leyen geführten Gremiums geht, könnte sich das bereits ab 2021 ändern. Dazu sollen neue Vorschriften erlassen werden, welche die vor allem die Haltbarkeit, Nachrüstbarkeit und Reparierbarkeit von Geräten verbessern.


Das neue MacBook Pro ist nur schlecht zu reparieren.

"Recht auf Reparatur" soll gesetzlich verankert werden
Konkret bedeutet das: Ab dem kommenden Jahr soll EU-weit ein "Recht auf Reparatur" gesetzlich festgeschrieben werden. Mit dieser und anderen Maßnahmen will die EU-Kommission gegen "vorzeitige Obsoleszenz" vorgehen. Durch neue Regulierungen für Smartphones, Tablets und Laptops will die Kommission unter anderem vorschreiben, dass deren Akkus austauschbar zu sein haben. Zudem müssen Hersteller die Lebensdauer ihrer Produkte unter anderem durch längere Update-Zyklen und die Nachrüstbarkeit von Bauteilen und Software erhöhen. Für Apple könnte das bedeuten, dass iPhones, iPads und MacBooks zumindest teilweise technisch zu überarbeiten sind, wenn das kalifornische Unternehmen sie weiterhin in den Ländern der Europäischen Union verkaufen will.

Vereinheitlichung von Ladegeräten
Zum Aktionsplan gehört auch die Vereinheitlichung von Ladegeräten beziehungsweise -anschlüssen, hierzu hatte das Europäische Parlament die EU-Kommission bereits vor einiger Zeit aufgefordert. Er umfasst zudem zahlreiche weitere Maßnahmen, die Apple ebenfalls betreffen könnten. So sind Verpackungen zukünftig nicht mehr übertrieben aufwendig zu gestalten. Darüber hinaus soll der Anteil recycelter Materialien in neuen Produkten steigen. Zudem schlägt die EU-Kommission einen neuen Rechtsrahmen für Batterien und Akkus vor, welcher die Sammel- und Recyclingquoten deutlich erhöhen und die Rückgewinnung wertvoller Materialien sicherstellen soll.

Teil des "Europäischen Grünen Deals"
Der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft ist Teil des von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bei ihrem Amtsantritt angekündigten "Europäischen Grünen Deals". Mit dieser Initiative will die EU bis 2050 klimaneutral werden. Apple hat sich bislang nicht zu den Brüsseler Plänen geäußert, das Unternehmen steht allerdings dem darin enthaltenen Recht auf Reparatur sowie einheitlichen Ladegeräten beziehungsweise -anschlüssen bekanntermaßen kritisch gegenüber.

Kommentare

Bitsurfer12.03.20 13:15
Klaro, ich kann mir dann aus China einen Akku für 10€ kaufen, selbst einbauen und dann fackelt mir das Dinges ab. Wer ist dann Schuld?

Man sollte einfach keine Leyen darüber entscheiden lassen.
-8
becreart12.03.20 13:19
Solange es IP68 zertifiziert bleibt und nicht dicker wird.
-6
Foti
Foti12.03.20 13:28
Bitsurfer
Klaro, ich kann mir dann aus China einen Akku für 10€ kaufen, selbst einbauen und dann fackelt mir das Dinges ab. Wer ist dann Schuld?

Man sollte einfach keine Leyen darüber entscheiden lassen.
Man kann auch einfach mal sein Gehirn einschalten und nicht den maximalen Geiz darüber entscheiden lassen, welcher Preis und welcher Hersteller für einen Akku etc. noch ein gutes Produkt verspricht.
+15
andreasm12.03.20 13:28
Und wie wird z.B. bei Akkus die Austauschbarkeit definiert? In dem Sinne, dass ich wie bei meiner Kamera z.B. einfach eine Klappe öffne und den einen Akku gegen einen andere tausche oder genügt es, dass die Möglichkeit zur Reparatur in einem Servicebetrieb besteht?

Das Problem bei vielen Geräten ist doch (zumindest nach meiner Ansicht, kann mich aber auch täuschen) eher, dass für die Reparatur selbst kleiner defekte meist ganze Baugruppen getauscht werden müssen und sich daher die Reparatur häufig wirtschaftlich nicht rechnet
+8
Steffen Stellen12.03.20 13:44
Noch wichtiger: Right to upgrade: Speicher und Massenspeicher
+5
sierkb12.03.20 13:55
Bitsurfer
Man sollte einfach keine Leyen darüber entscheiden lassen.
Europäische Kommission
Der Plan und die darin enthaltenen Initiativen werden unter enger Einbeziehung der Unternehmen und der Interessenträger entwickelt.
0
Wiesi
Wiesi12.03.20 14:05
Bitsurfer
Klaro, ich kann mir dann aus China einen Akku für 10€ kaufen, selbst einbauen und dann fackelt mir das Dinges ab. Wer ist dann Schuld?

Noch klaroer: Du kannst Dich auch mit 20€ für einen Qualitätsakku entscheiden. Keine Leyen hindern dich daran.
Everything should be as simple as possible, but not simpler
+7
BarbedAndTanged12.03.20 14:13
Bitsurfer
Klaro, ich kann mir dann aus China einen Akku für 10€ kaufen, selbst einbauen und dann fackelt mir das Dinges ab. Wer ist dann Schuld?

Du. Was kaufst Du Dir auch für einen minderwertigen Mist?
+3
eiq
eiq12.03.20 14:13
Soll das wirklich nur für "Smartphones, Tablets und Laptops" gelten? Mir wäre viel wichtiger, wenn ich z.B. beim Rasierer oder beim Bartschneider den Akku leichter wechseln könnte. Beim Rasierer habe ich etwa zwei Stunden benötigt (die Lötfahnen müssen durch einen sehr schmalen Schlitz, der voll mit altem Lötzinn ist), beim Bartschneider finde ich nicht einmal einen passenden Ersatzakku … Selbst der Hersteller (Philips) will die Akkus nicht wechseln, sondern möchte, dass ich ein neues Gerät kaufe. Aber das ist der EU wohl egal.
+15
sierkb12.03.20 14:22
eiq:

Lies die obig bereits in der MTN-News-Meldung verlinkte Pressemitteilung der EU-Kommission, da steht's drin, auf welche Branchen die sich beziehen bzw. konzentrieren (Abschnitt: Konzentration auf Branchen, in denen die meisten Ressourcen genutzt werden und in denen ein hohes Kreislaufpotenzial besteht – Die Kommission wird konkrete Maßnahmen in folgenden Bereichen ergreifen: …). Dein Rasierer/Bartschneider dürfte da mit drin sein (Elektronik und IKT bzw. Batterien und Fahrzeuge).

Europäische Kommission, Pressemitteilung (11.03.2020): Änderung unserer Produktions- und Verbrauchsmuster: neuer Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft ebnet Weg zu klimaneutraler und wettbewerbsfähiger Wirtschaft mit mündigen Verbrauchern
+2
deus-ex
deus-ex12.03.20 14:34
Bye Bye Staub- und Wassergeschützt.
-2
tk69
tk6912.03.20 14:45
Willkommen „Geklappere“. #Nokia
deus-ex
Bye Bye Staub- und Wassergeschützt.
0
Stefan S.
Stefan S.12.03.20 14:54
iPhone 0,5mm dicker? Geht gaaaar nicht...
0
sierkb12.03.20 14:55
tk69
Willkommen „Geklappere“. #Nokia
deus-ex
Bye Bye Staub- und Wassergeschützt.

Ich dachte, wenn Apple sowas macht, klappert da nix?!
Ich dachte, wenn Apple sowas macht, kriegen sie es hin, es auch staubgeschützt zu machen?!
Kann Apple nun Engineering und mit Herausforderungen fertigwerden, oder können sie es nicht?

Und: wer sagt denn, dass die Lösung so sein muss, dass der Akku von außen drangeflanscht sein muss wie früher? Und es nicht ausreicht, die Geräte nach außen hin einfach zu lassen wie sie sind und innendrin den Akku leichter austauschbar zu machen? Und dazu auch Original-Akkus vom Hersteller bereitzustellen?

Wie machen denn Uhren-Hersteller ihre Uhren wasserdicht? Wie machen es andere Geräte-Hersteller für echte Unterwasser-Geräte oder Industrie-Geräte, die in tiefste Meerestiefen und hohen Drücken oder feinstem Staub standhalten müssen? Wie kommt man da denn an die Innereien ran und tauscht dort z.B. Batterien und Leuchtmittel aus?

Duscht ihr alle mit dem iPhone täglich, lasst ihr es täglich einmal ins Klo fallen oder unterzieht es in der Auto-Waschstraße dem Hochdruckreiniger?
Was sind das für Argumente, die da aufgefahren werden, um sich bloß nicht bewegen zu müssen?
+7
Appletiser
Appletiser12.03.20 14:59
deus-ex
Bye Bye Staub- und Wassergeschützt.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Es ist eine Frage der technischen Umsetzung. Eine im Vorfeld klar definierte Öffnung kann sogar einen besseren Schutz für den Rest eines Gerätes erlauben - man muss es nur richtig konstruieren.
Und ja, ich habe überhaupt nichts dagegen, wenn deswegen so ein Handy 1-2 mm dicker ausfallen würde.

Dann so aber auch unbedingt gleich der Kamerahügel mit weg-designed werden - etwas was ich nie verstehen (einsehen) werde, warum es sowas überhaupt geben muss…

vg.
+6
scheibe brot
scheibe brot12.03.20 14:59
Mir würde schon eine 2. Jährige Gesetzliche Garantie auf Appleprodukte reichen und nicht 1.Jahr mit anschliessender Gewährleistung die nicht hilft, wenn Das Phone nach 13 Monaten ein Platinenfehler hat und es nicht repariert wird, weil ich nicht beweisen kann, dass der Hersteller shice gebaut hat
+4
sierkb12.03.20 15:03
Europäische Kommission
Stärkung der Position der Verbraucher

Die Verbraucher werden Zugang zu zuverlässigen Informationen im Hinblick auf die Reparierbarkeit und Haltbarkeit von Produkten haben, damit sie ökologisch nachhaltige Entscheidungen treffen können. Die Verbraucher werden ein echtes „Recht auf Reparatur“ haben.

Was ist daran schlecht?
Entrechtung/Entmündigung/Gängelung/Abzocke auf Kosten des Verbrauchers ist besser?
+1
tranquillity
tranquillity12.03.20 15:05
scheibe brot

Meiner Erfahrung nach ist Apple da aber sehr kulant. Die haben mir sogar schon mein iPhone 6 damals getauscht (das GPS ging nicht mehr), obwohl es sogar schon älter als zwei Jahre war. Ohne dass ich Apple Care hatte.
+3
MikeMuc12.03.20 15:13
Bisher war noch in jedem iPhone der Akku zu wechseln. Nicht von einem selber, aber Apple macht es gerne. Manchmal günstig, manchmal auch weniger günstig...
Aber zB. in den Airpods, die sind hin, wenn der Akku am Ende ist. Die sollten also betroffen sein, nicht aber unsere geliebte iPhones
Und was man Esser auch mal in diese Gesetz schreiben sollte: Wenn die verlötete Grafikkarte in einem Apple Laptop den Geist aufgibt, dann hat Apple persönlich vorbei zu kommen und den Chip durch einen neuen ohne Fehler zu ersetzen. Nicht einfach die Platine zu tauschen wo es abzusehen ist, das nach 2 Jahren das gleiche Problem wieder auftaucht! Sowas gehört verboten
+6
Bitsurfer12.03.20 15:17
Wiesi
Bitsurfer
Klaro, ich kann mir dann aus China einen Akku für 10€ kaufen, selbst einbauen und dann fackelt mir das Dinges ab. Wer ist dann Schuld?

Noch klaroer: Du kannst Dich auch mit 20€ für einen Qualitätsakku entscheiden. Keine Leyen hindern dich daran.
Um es noch deutlicher zu sagen. Wer glaubt man bekommt für ein iPhone für 20€ einen Qualitätsakku der glaubt auch an den Wheinachtsmann.
+3
sierkb12.03.20 15:19
Bisher war noch in jedem iPhone der Akku zu wechseln. Nicht von einem selber, aber Apple macht es gerne. Manchmal günstig, manchmal auch weniger günstig...

Und selbst DAS musste man Apple erst aus den Rippen leiern, zu diesem Zugeständnis waren sie nicht immer bereit, das haben sie erst gemacht, als der öffentliche Druck durch Verbraucherverbände und Sammelklagen zu groß wurde. Ohne das alles würde Apple noch nicht mal das machen (sie sind ja auch der Ansicht, ein iPhone sei so produziert, dass es ein Jahr halte – da ist ein potentieller Akku-Tausch vom gesamten Konzept des Gerätes her gar nicht vorgesehen, ist im Grunde außerplanmäßig – Apple will möglichst jedes Jahr ein neues iPhone an den Mann/die Frau bringen, da stellt sich somit im Grunde gar nicht die Frage eines Akku-Tauschs – neues iPhone = neuer Akku).

Apple will auch an der Reparatur verdienen/mitverdienen. Deshalb halten sie auch die Original-Akkus für Jedermann (jedermann inkludiert auch Fachmann/Fachbetrieb) zurück und stellen sie nur jenen zur Verfügung, die bei ihnen zuvor eine teure Zertifizierung durchlaufen haben (an der Apple natürlich verdient, das lässt sich Apple gut bezahlen).

Und genau sowas, dieses unbedingt an den Hersteller gebunden sein müssen mit den Ersatz- und Verschleißteilen und der Reparatur, will diese Gesetzes-Initiative aufbrechen. Damit JEDER überhaupt die Chance dazu hat, wer kann und möchte bzw. es machen zu lassen, wenn man es selber nicht kann, von jemandem, den der Verbraucher sich aussucht, der's kann für sein Gerät und nicht der Hersteller bestimmt. Und man nicht auf Gedeih und Verderb nach der Nase des Herstellers tanzen muss.
+1
DeepVolt12.03.20 15:33
andreasm
Und wie wird z.B. bei Akkus die Austauschbarkeit definiert?
Es würde ja schon reichen wenn die Dinger nicht mehr quasi unlösbar verklebt werden dürften. Das für einen Akkuwechsel bei MacBooks das Topcase mit getauscht wird ist ein absolutes Unding und gehört sofort verboten. Das es ohne Verschraubung von außen zu wechseln ist wird keiner verlangen.
tk69
„Geklappere“.
Weil man ja ohne Klebstoff nichts innerhalb eines Gehäuses klapperfrei befestigt bekommt...

Es schadet euch aber doch nicht wenn die EU die Ingenieure bei Apple zwingt sich bessere Lösungen als Klebstoff zu überlegen. Ihr werdet nicht mal etwas davon merken.
+5
scheibe brot
scheibe brot12.03.20 15:52
tranquillity
scheibe brot

Meiner Erfahrung nach ist Apple da aber sehr kulant. Die haben mir sogar schon mein iPhone 6 damals getauscht (das GPS ging nicht mehr), obwohl es sogar schon älter als zwei Jahre war. Ohne dass ich Apple Care hatte.


Bei mir war das leider nicht so, bei dem SE Platinenfehler und Apple zeigte keine Kulanz, eher im andersrum.
Der/Die Applemitarbeiter im Applestore Hamburg hat/haben mich nach nebenan zum Vodafoneflagshipstore geschickt die mein Vertragspartner waren und die haben das dann nochmal Apple zugesendet zum überprüfen. Da ja Apple keine 2. Jährige gibt hat dann Vodafone auch keine Garantie gegeben, weil die den Applebedingungen unterliegen. Habe jetzt einen netten Briefbeschwerer hier rumliegen und bekomme immer noch Hals, wenn ich das hier runterschreibe!
+3
Mecki
Mecki12.03.20 16:04
Wie gravierend die Auswirkungen am Ende für Apple wirklich sind, sei mal dahin gestellt. Ich behaupte aber auf die Lebenszeit von Apples Produkten wird sich das in der Praxis kaum auswirken.

Das Problem ist, dass man hier mal wieder alles über einen Kamm schert, aber eine Regelung, die eben für manche Produkte dieser Art bzw. bei Produkten von manchen Herstellern durchaus Sinn ergibt, die ergibt eben bei anderen eben überhaupt keinen Sinn. Apple trifft hier hauptsächlich Kollateralschaden, denn deren Produkte gehören mit zu den langlebigsten am Markt, die oft noch einen Dritt- oder sogar Viertbetizer bekommen, bevor sie wirklich mal entsorgt werden.

Und zwei Dinge, die hier die EU halt völlig übersieht sind:

1) Da man nie im Vorfeld weiß, wie viele Ersatzteile man braucht und man aber Produktionsstraßen nicht ewig in Betrieb halten kann (die sollen ja irgendwann neue Geräte fertigen), muss man die geschätzte Menge an notwendigen Ersatzteilen irgendwann auf Halde produzieren. Werden die dann aber am Ende gar nicht gebraucht, dann muss man die alle neuwertig entsorgen. Davon hat kein Kunde etwas (im Gegenteil, der zahlt diese Müllproduktion auch noch), davon hat die Umwelt erst recht nichts, denn am Ende werden hier mehr Ressourcen verschwendet als heute.

2) Oft rechnet sich eine Reparatur finanziell nicht. Wenn mein Fernseher, der mal 699€ gekostet hat, den Geist aufgibt und die Reparatur kostet 299€, dann werden viele sagen: Moment mal. Wenn ich jetzt 299€ zahlen, dann bekomme ich für das Geld nur wieder meinen alten Fernseher zurück. Würde ich aber da nochmal was drauf packen, dann bekomme ich einen brandneuen Smart-TV, mit bessere Auflösung, helleren Display, besseren Apps, usw. Warum soll ich bitte so viel Geld in diese alte Kiste stecken? Ne, mach ich nicht! Das ist Geldverschwendung! Und dann wird zwar einen Reparatur geboten, aber niemand wird die in Anspruch nehmen. Und wieder liegen die Ersatzteile auf Halde.
+6
sierkb12.03.20 16:45
Mecki:

Du reparierst selber. Wechselst den Akku Deines iPhones selber. Hast laut eigener Aussage einen Akku eines Fremd-Herstellers eingebaut (Deiner eigenen Aussage nach sogar nicht nur notgedrungen, weil Dir mangels Zugriffsmöglichkeit auf einen Original Apple-Akku keine andere Möglichkeit blieb als einen Fremdhersteller zu kaufen, sondern sogar absichtsvoll, weil er besser sei und länger halten würde als Apples Original-Akku). Offiziell will Apple das nicht. Weder dass Du das selber machst (selbst, wenn Du es kannst), und erst recht nicht, dass Du einen Akku eines Fremd-Herstelles einbaust, der evtl. sogar besser ist und länger hält als Apples angebotener. Apple checkt das auch per Betriebssystem/Software, ob da ein Fremd-Hersteller drin verbaut ist (selbst, wenn er besser ist) oder nicht und hat und nimmt sich die Freiheit, Dir auf diese Weise ggf. das Leben schwer oder schwerer zu machen und ggf. zu sagen: "ist nicht von uns, ich verweigere den Dienst".

Dieses Recht, selber zu bestimmen und bestimmen zu dürfen, welchen Akku Du als der Besitzer des Gerätes drin haben möchtest, sei es aus Qualitätsgründen oder aus Geld-Gründen (einer, der von Anderen ein iPhone geschenkt oder übereignet bekommt, macht dann dicke Backen, wenn mal der Akku getauscht werden muss oder was Anderes, was man ihm da für ein kostenintensives und aufwendiges (nicht an jeder Ecke sind Apple Service Provider, erst recht nicht auf'm Land) Ei ins Nest gelegt hat, oder wie oder was), Kosten-/Nutzen-Abwägung oder whatever, sollst Du haben, per Gesetz verbrieft! Weil es Dein Gerät ist. Du entscheidest. Du entscheidest bzw. sollst das Recht und die Freiheit haben zu bestimmen, ob da ein Original-Apple-Akku drin sein soll oder aus bestimmten Gründen kein Original-Akku. Und der Hersteller des Gerätes hat Dir verdammt nochmal dieses Recht zuzugestehen statt es Dir abzusprechen, zu verhindern oder Dir diese Entscheidung zu erschweren. Und deshalb sollst Du auch das Recht haben, einen Original Apple Akku dafür kaufen zu können oder kaufen zu lassen oder eben nicht und das Recht, selbst zu bestimmen, ob Du selber diesen Akku – sei es ein Apple-Akku (sofern man ihn überhaupt bekommt und genau das sollte man eben) oder ein Nicht-Apple-Akku (weil man, wenn man es selber macht, ja gar keine andere Möglichkeit hat, selbst wenn man einen Original-Akku gerne selber einbauen wollte) – entweder von Dir selber oder jemandem Anderen, der es besser kann oder eben von Apple selbst.

Wo ist da eigentlich das Akzeptanzproblem, das zu begrüßen, wenn man diese Wahlfreiheit, dieses Recht, per Gesetz eingeräumt und zugesichert bekommt, dass man als Verbraucher/Nutzer/Eigentümer eines solchen Gerätes das dürfen können soll, diese Wahl- und Entscheidungsfreiheit per Gesetz zugestanden bekommt, weil der/die Hersteller es Dir freiwillig nicht einräumen/zugestehen wollen?
-3
sierkb12.03.20 17:13
Und wenn jetzt eingeworfen wird, dass die Geräte für einen einfachen Akkuwechsel (sowas ist ein Verbrauchs- und Verschleißteil) nur mit sündhaft teuren Spezialmaschinen zu öffnen sind und dass man dazu eine teure Spezialschulung/Spezialausbildung nebst Zertifizierung vom Hersteller braucht, dann hat genau das bei einem solchen Gerät gefälligst so zu sein, dass das auch ohne so ein kostenintensives Riesen-Brimborium geht und statthaft ist und nicht zwangsweise notwendig ist und vom Hersteller trotzdem akzeptiert und zugestanden wird. Ansonsten muss man annehmen: totale Fehlkonstruktion oder absichtlich so als kompliziertes und nur mit Riesen-Aufwand zu wartendes Quasi-Wegwerf-Produkt (das nie als reparierbares Gerät konstruiert worden ist) konstruiert ist bzw. um sich dann, wenn dann doch ein Verschleißteil ausgetauscht werden muss (bei Akkus ja nicht unüblich), daran dann auch noch (mittelbar oder unmittelbar, direkt oder indirekt) eine goldene Nase zu verdienen.
-2
cps12.03.20 18:04
Mecki
2) Oft rechnet sich eine Reparatur finanziell nicht. Wenn mein Fernseher, der mal 699€ gekostet hat, den Geist aufgibt und die Reparatur kostet 299€, dann werden viele sagen: Moment mal.
Das liegt doch aber oft an den Herstellern, weil meist nur ganze Baugruppen getauscht werden. Defekt ist aber vielleicht nur ein Kondensator oder Widerstand, der für einen einstelligen Eurobetrag als Ersatzteil zu bekommen ist. Und der - wenn es blöd gelaufen ist - nur gestorben ist, weil der Hersteller beim Einkauf um Bruchteile von Cents gefeilscht hat.
0
sierkb12.03.20 18:20
cps
Das liegt doch aber oft an den Herstellern, weil meist nur ganze Baugruppen getauscht werden. Defekt ist aber vielleicht nur ein Kondensator oder Widerstand, der für einen einstelligen Eurobetrag als Ersatzteil zu bekommen ist. Und der - wenn es blöd gelaufen ist - nur gestorben ist, weil der Hersteller beim Einkauf um Bruchteile von Cents gefeilscht hat.

Und das ist durchaus auch so beabsichtigt von den Herstellern – an so einer Baugruppen-Reparatur bzw. -Tausch verdient es sich viel besser, als wenn nur etwas in kleineren Einzelteilen, die im Extremfall nur ein paar Cent kosten, ausgetauscht werden müsste. Und das ist verbraucherunfreundlich. Und auch umwelttechnisch nicht sinnvoll. Auch das sollen die diesbzgl. Gesetzes-Initiativen der USA und der EU eindämmen, denn das hat Überhand genommen und hat zum Teil groteske und als irre zu bezeichnende Züge angenommen. Teilweise haste da einen finanziellen Totalschaden, obwohl das Beheben der Ursache eigentlich mit nur wenigen Handgriffen bzw. zu einem wesentlich geringeren Betrag möglich wäre (wenn es das nur als offizielles Ersatzteil angeboten gäbe geschweigedenn der Zugang dazu möglich wäre).
0
massi
massi12.03.20 18:57
Bye Bye Staub- und Wassergeschützt.
Totaler Quatsch, bei meinem Motorradnavi kann ich den Akku ohne Werkzeug selber wechseln und das Ding ist wasser- und staubdicht(hat zumindest schon einige Touren im Dreck und Dauerregen klaglos überstanden), allerdings ist es halt nicht so dünn wie zwei Blatt Papier.
+2
teorema67
teorema6712.03.20 20:15
massi
... allerdings ist es halt nicht so dünn wie zwei Blatt Papier.

Das jedoch ist der Knackpunkt bei auf Miniaturisierung ausgelegten Geräten, anders als beim Motorrad oder KFZ.

Die EU sollte durchaus weniger dämagogisch an die Sache rangehen. Bei der großen Mehrzahl der Geräte hält der Akku die Nutzungsdauer durch. Ist es dann ökologisch, eine zusätzliche Wechselinfrastruktur, die Platz braucht, mit den in der Regel proprietären Akku ins Gerät zu bauen und dann mit dem Gerät wegzuwerfen?
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
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