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Warum Apple den HomePod zurückbrachte – und dieser auf ältere WLAN-Technik setzt

Apple kündigte im Sommer 2017 den HomePod an – einen Smart-Speaker, welcher sich besonders durch die klanglichen Qualitäten von der Konkurrenz absetzen sollte. Presse wie auch Kunden lobten die hervorragende Musikwiedergabe – kritisiert wurde Siri, doch besonders der hohe Preis von über 300 Euro wurde allgemein als ungerechtfertigt angesehen. Apple erhoffte sich wohl einen weitaus größeren Erfolg und verschätzte sich maßgeblich bezüglich des Produktionsvolumens: Im Jahr 2019 verkaufte Apple wohl immer noch die Original-Produktionscharge aus 2017 ab.


Im März 2021 gab Apple schließlich bekannt, dass der HomePod eingestellt wird – nur der kleine Bruder "HomePod mini" verblieb im Programm. Überraschend gab Apple vor zwei Wochen bekannt, wieder einen größeren HomePod zu bauen, welcher sich von der Optik und den groben technischen Gegebenheiten kaum vom Original-HomePod unterscheidet. Maßgeblich neue Features (von der Matter-Unterstützung einmal abgesehen) sucht man vergeblich.

"Reges Kundeninteresse"
Normalerweise führt Apple einmal eingestellte Produktlinien nicht fort – umso überraschender war die Ankündigung, wieder einen großen und teuren Smart-Speaker anzubieten. Gegenüber "Men's Journal" und "TechCrunch" äußerte sich der Konzern nun bezüglich des neuen HomePods. Hauptsächlich hätte das Kundeninteresse zur Entscheidung geführt, den HomePod wieder einzuführen. Apple hat wohl viele Zuschriften erhalten, welche die Einstellung des Original-HomePods beklagten.

Vollständig klärend ist diese Antwort aber nicht, da Apple weder den Preis noch die grundsätzlichen Fähigkeiten des Produktes maßgeblich änderte. Vielerorts wird spekuliert, dass Apple mehr als fünf Jahre nach Vorstellung des Original-HomePods die Komponenten günstiger einkaufen und fertigen und trotz einer geringer als erwarteten Stückzahl eine hohe Marge erzielen kann.

Älteres WLAN wegen Wärmeentwicklung
Der Original-HomePod brachte Unterstützung für den 802.11ac-WLAN-Standard inklusive MIMO mit – doch die 2023er-Variante nur 802.11n. Im Interview gegenüber TechCrunch sagt Apple, dass der Standard für die Funktionalitäten des Smart-Speakers ausreichen – und deutlich weniger Energie benötigt. Der Stromverbrauch ist bei kabelgebundenen Geräten zwar nicht so relevant, doch Apple meint hiermit wohl, dass weniger Stromverbrauch auch zu einer geringeren Wärmeentwicklung führt.

Nur gleiche Geräte koppelbar
Bereits kurz nach der Präsentation wurde bekannt, dass sich nur baugleiche Geräte als Stereo-Paar koppeln lassen. Obwohl der Original-HomePod und das 2023er-Modell sich äußerlich kaum unterscheiden, waren wohl die klanglichen Unterschiede zu groß, um eine Koppelung als Stereo-Paar zu ermöglichen. Apple wolle, so der Konzern gegenüber TechCrunch, ein konsistentes Klangbild erzeugen – und gestattet daher nur Stereo-Paare aus baugleichen HomePods.

Kommentare

Deichkind03.02.23 08:56
Das Argument der geringeren Wärmeentwicklung bei Wi-Fi 4 überzeugt mich nicht. Die Wärmeentwicklung hängt vor allem von der Datenrate ab. Und die ist ja durch die Ansprüche des HomePod gegeben und nicht durch das angewendete Protokoll.

Und gerade ein Gerät mit den geringen Ansprüchen eines HomePod ist prädestiniert für 802.11ax (Wi-Fi 6). Damit können mehrere Stationen parallel in Teilbereichen des requirierten Kanals auf den Access-Point zugreifen, sofern der diesen Parallelbetrieb bewältigen kann, was ich nicht beurteilen kann, denn mir ist noch kein einschlägiger Testbericht untergekommen. Und es gibt dort auch Verbesserungen für das Organisieren des Powermanagements der Stationen.

Hat Apple eigentlich schon gesagt, in welchen Frequenzbändern der HomePod sich anmelden kann? Wi-Fi 4 heißt nicht "ausschließlich 2,4 GHz".
+3
ideal03.02.23 08:59
ungewöhnlich für Apple ein "altes" eingestelltes Produkt neu rauszubringen zum gleichen Preis/Optik und ohne Verbesserung/neue Anschlüsse. Da hat die Konkurrenz mehr zu bieten, ausser dem Klang, der überragend ist (hatte ein Stereo Paar zuhause). Würd ich gern verstehen, ansonsten klare "Fehlentscheidung".
0
Deichkind03.02.23 09:03
Die Herstellkosten haben sie wohl angepasst, da sie anhand der Geschichte der ersten Generation wissen, zu welchem Preis sie die Geräte verkaufen können.
+1
Plüschprum03.02.23 09:04
Braucht man die neueste WLAN-Technik für den Betrieb? Ich glaube nicht.
+13
Deichkind03.02.23 09:28
Plüschprum
Braucht man die neueste WLAN-Technik für den Betrieb? Ich glaube nicht.
Die Mindestanforderung ist erfüllt. Optimal ist was anderes, insbesondere im Hinblick auf den im Interview angesprochenen Energieverbrauch: .
+1
Häkelmeister03.02.23 09:29
Plüschprum
Braucht man die neueste WLAN-Technik für den Betrieb? Ich glaube nicht.

Ich denke auch, dass man für das bisschen Musik (und ab und an mal ein Update) keine große Bandbreite benötigt. Somit ist für mich diese technische Entscheidung nachvollziehbar.
+3
frank1266
frank126603.02.23 09:38
Deichkind
Hat Apple eigentlich schon gesagt, in welchen Frequenzbändern der HomePod sich anmelden kann? Wi-Fi 4 heißt nicht "ausschließlich 2,4 GHz".

Der S7 Chip, der im neuen Homepod verbaut ist, kann 5 GHz.
+8
eiq
eiq03.02.23 10:39
Immerhin, sparsamer ist er wirklich - laut Apple:
HomePod 1: 1,76 Watt im Standby low power mode
HomePod 2: 1,04 Watt

Meine Eve Steckdosen brauchen mehr Strom, und die haben kein WLAN und diverse Mikros an, nur Bluetooth und Thread.
+9
ricoh03.02.23 13:11
ideal
ungewöhnlich für Apple ein "altes" eingestelltes Produkt neu rauszubringen zum gleichen Preis/Optik und ohne Verbesserung/neue Anschlüsse. Da hat die Konkurrenz mehr zu bieten, ausser dem Klang, der überragend ist (hatte ein Stereo Paar zuhause). Würd ich gern verstehen, ansonsten klare "Fehlentscheidung".

So unterschiedlich kann man das sehen. Ich finde, es ist eine super Entscheidung für eines meiner liebsten Apple-Produkte.
+4
cyqurayte03.02.23 14:47
Für 50 Euro mehr gibts auch deutlich besseres Klang von B&O, den Beolit 17:
https://www.google.com/search?q=beolit+17&rlz=1C5CHFA_enDE1043&oq=beolit+17&aqs=chrome..69i57j0i512l9.2279j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

Hab die damals intensiv verglichen.
Vorteile: Frei verbindbar, mobil mit Akku für bis zu 20h(!)
Nachteile: kein Siri, aber das war für mich kein Nachteil
+3
iPer71
iPer7104.02.23 08:21
Die HomePods der 1. Gen. sind nach wie vor Top! Keine Grund zu wechseln.
+1
Windrose04.02.23 09:36
Der Hinweis im Artikel, dass der Original Homepod 802.11ac inkl. MIMO unterstützt und der neue nur noch 802.11n impliziert beim Leser, dass der Unterschied der Standards genau das fehlende MIMO ist. Das wäre falsch, da 802.11n gerade auch MIMO unterstützt (mehrere OFDM Modulationen, max. 64QAM). Der AC-Standard (nicht zu verwechseln mit AX) brachte hingegen u.a. das BeamForcing, also die Bündelung der modulierten Leistung, als neues Feature mit sich. Damit sind (noch) höhere Datenübertragungen möglich.

Grundsätzlich finde ich es schade, wenn Technik verbaut wird, die nicht neueste Standards unterstützt. Das wirkt antiquiert und verhindert auch die bestmögliche Einbindung in Netzwerke. Mich erinnert das ein wenig an die Apple AirPorts, denen es auch immer an Kompatibilität und Leistungsfähigkeit fehlte. Dennoch mag es stimmen, dass die meisten Nutzer (heute noch) ausreichend gut bedient sind, wenn nur 802.11n zum Einsatz kommt.
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