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Vor 10 Jahren: Apple stellt MobileMe ein – und beerdigt die Marke nach Debakel komplett

Apple ist eigentlich nicht als Unternehmen bekannt, das zu selbstkritischen Aussagen neigt. Auf der World Wide Developers Conference 2011 fiel allerdings während Steve Jobs letzter Keynote eine bemerkenswerte Aussage. Gerade erst hatte er ausführlich dargelegt, wie eine Cloud in Zukunft dafür sorgen solle, die Daten über mehrere Device-Arten hinweg synchron zu halten. "It just work", versprach Jobs – und sorgte dann für lautes Lachen und Stimmung im Publikum, als er die Frage nachschob: "Warum sollte ich denen vertrauen! Das sind doch diejenigen, die uns MobileMe beschert haben?"

Aussage bei 1:23:00

Vor allem die ersten Monate waren ein Debakel
Die Produkteinführung von MobileMe hatte sich nämlich so katastrophal gestaltet, dass der Ruf einfach ramponiert war. Obwohl Apple die meisten Probleme in den Griff bekommen konnte, lastete dem Online-Dienst dauerhaft schlechtes Karma an. Als Nachfolger von .mac ("Dot Mac") ging im Sommer des Jahres 2008 MobileMe an den Start und sollte den Mac sowie die noch sehr junge Produktlinie des iPhones enger miteinander verbinden. Synchronisation von Kontakten, Kalendern sowie Push-Mail zählten zu den wesentlichen Neuerungen – 79 Dollar pro Jahr musste man dafür bezahlen, was vielen damals als vertretbar galt, hätte es nur funktioniert.


Offener Brief: Nicht unsere beste Stunde
Der Dienst war monatelang so notorisch unzuverlässig, dass Apple sogar in einer Stellungnahme einräumen musste, es handle sich nicht um die beste Stunde des Unternehmens. Steve Jobs benannte in einem offenen Brief, welche offensichtlichen Fehler Apple unterlaufen waren. App Store, iPhone 3G, iPhone OS 2.0 und MobileMe gleichzeitig zu veröffentlichen, habe Apples Ressourcen überfordert. Man hätte lieber Funktionen nach und nach freigeben sollen, denn unzureichende Entwicklungs- und Testzeit waren demnach in erster Linie für das Debakel verantwortlich. Intern ging es etwas unbesonnener zu Sache. Rund eine Stunde lang beschimpfte Jobs das MobileMe-Team lautstark, welches "sich selbst hassen solle, die anderen so hängengelassen zu haben". Auf die im Meeting beantwortete Frage, was denn die gewünschte Funktionalität von MobileMe sei, gab es von Jobs ein "So why the fuck doesn't it do that?" zurück.

Vor 10 Jahren war dann Feierabend
Im Juni 2012, ein Jahr nach der Vorstellung von iCloud, brachen die letzten Tage von MobileMe an. Apple schaltete die Synchronisation von Dock-Symbolen, Einstellungen, Kennwörtern und Widgets, iDisk sowie die MobileMe-Fotogalerie ab. Vier Jahre nach dem Start war somit schon das Ende des Dienstes gekommen, seitdem gab es nur noch die iCloud als Cloud-Dienst von Apple. Dessen Start war hingegen recht rund verlaufen, denn diesmal konzentrierte sich Apple auf wenige, dafür zuverlässigere Funktionen. Eine Sache hat sich übrigens nicht verändert: Damals wie heute bietet iCloud in der kostenlosen Version nur 5 GB Speicher an.

Kommentare

Mostindianer01.06.22 18:11
Ich widerspreche, dass es ein Debakel war!

Ich war einer der ersten, welche ein Familienabo von MobileMe bestellten und es war damals die einfachste Lösung, ohne Server z. B. Die Kalender und Kontakte kollaborativ über einen Cloud-Sync zu verwalten!
Auch die ersten Versuche für einen gemeinsamen Datenraum waren damals einfacher als in Dropbox.

Die Dienste funktionierten so einwandfrei!

Heute hat meine Familie immer noch eine @me.com Adresse, aber klar, es wird zu einem @icloud.com durchgeschlauft.

Mal schauen, wie lange Apple die @me.com Adresse aktiv hält.

Das einzige wirkliche Debakel war Maps, mit der “Sandwich-Grafik” aber da gab es ja anschliessend eine bekannte Entlassung.
+11
David_B
David_B01.06.22 18:20
Ich war zufriedener MobileMe-Kunde.
+12
esc
esc01.06.22 18:36
Ich kann die ganze Kritik auch nicht wirklich nachvollziehen, war auch zufrieden damit.

Ausserdem gefällt mir die Domäne „me“ besser als die sperrige „icloud“.
+12
Eventus
Eventus01.06.22 18:42
Mostindianer
Mal schauen, wie lange Apple die @me.com Adresse aktiv hält.
Vermutlich lang; ich hab ja sogar noch mac.com
Live long and prosper! 🖖
+21
ideal01.06.22 18:56
Einspruch, ich war erst .mac und dann mobileme Kunde, und nutzte es täglich, zum Daten-Austausch mit Freunden, auch für Kunden-Uploads. Hab keine Ausfälle mitbekommen. Einen eigenen "Mac Server" als WEBdav zu haben, der als "Kugelsymbol" am Schreibtisch erscheint, war damals schon toll und man musste kein Technik-Junkie sein, war plug and play. Auch andere hatten gebastelte WebDAV Server, das fand ich jedoch kompliziert zum Einrichten.
+8
mistamilla
mistamilla01.06.22 19:08
Die «alten» Domains müssen weiter am Leben gehalten werden! Da laufen seit .Mac (2004) bei mir zu viele Accounts – ganz wild verstreut mal mit me.com, mal mit icloud.com oder mac.com (und ich habe 5 Aliasse pro Adresse, sprich gesamt 18 Möglichkeiten).
Kalender- und Kontakte-Sync läuft seit jeher recht zuverlässig – ich hatte tatsächlich wenig Probleme und nie Datenverlust.
ITZA GOOTZIE
+6
ahnungsloser01.06.22 19:10
dito mit @.mac.com
+7
rene204
rene20401.06.22 19:44
same for me... @mac.com
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
+3
becreart01.06.22 19:44
Fand MobileMe auch gut.
auch noch mit @mac und @me unterwegs
+4
trw
trw01.06.22 19:59
... ich freu mich auch, dass ich noch ...@me.com und sogar noch ...@mac.com nutzen kann.
... und nutze es "privat" für bestimmte Sachen sogar immer noch als "Hauptadresse".
(sorgt aber ab und an mittlerweile schon mal für "Verwirrung" bei Leuten, die erstmalig von so einer Adressen hören)
+5
zwirn
zwirn01.06.22 20:25
Ich trauere auch dem iWeb aus der damaligen Zeit nach.
War alles viel besser als der Ruf.
http://www.youtube.com/watch?v=HGmjr4p34Y8
+8
Der echte Zerwi01.06.22 20:26
Hatte auch keine Probleme mit MobileMe und wir nutzen unsere @me.com Adressen heute noch.

P.S.:
Habe auch noch eine @mac.com Adresse.
+2
andreas7601.06.22 20:59
Hier ebenfalls, schon ewig eine @mac.com, ist immer noch meine Hauptadresse, finde sie aber irgendwie auch schon ein wenig aus der Zeit gefallen.

Damals© gab es halt nur PC und Mac, da gehörte man dann zu den „coolen“ wenn man so eine email Adresse hatte, heute mit den ganzen vernetzten Gadgets finde ich icloud.com irgendwie moderner weil allgemeiner und nicht auf ein Gerät (Mac) spezifiziert.

P.S. Kann mich auch nicht wirklich an irgendwelche Probleme mit mobileme erinnern
0
tbaer
tbaer01.06.22 21:05
Leider hatte ich damals bei der Umstellung die @mac-Emailadresse nach @me überführt, so dass ich sie später nicht mehr nutzen konnte. Der @mac-Account von mir besteht aber noch - mit @icloud-Emailadresse. Die auf @mac endenden Emailadressen Konten auch vom Apple-Support nicht wieder aktiviert werden.
Auch ich hatte keine Probleme mit der Synchronisierung und habe die damals adressierten Probleme nicht gehabt.
0
HMW01.06.22 22:18
hier auch damals und heute alles fein (me.com). sehr zuverlässig und ein riesige erleichterung durch die automatische synchronisation, eine der wichtigsten funktionen im appleuniverdum.
0
Perry Goldsmith
Perry Goldsmith01.06.22 22:49
Ich sage nur iTools! Habe meine@mac.com E-Mail Adresse leider verloren, weil ich mal für ein Jahr nichts für MobileMe bezahlen wollte. Ich war von dem Dienst nur begrenzt überzeugt. Ich erinnere mich nicht mehr genau, aber ich vermute es hatte auch mit iWeb zu tun. Jedenfalls war ich dann irgendwann wieder dabei und lange Zeit war meine Apple-ID noch als @mac.com verzeichnet, aber eben ohne die E-Mail Adresse. Ich glaube das ist inzwischen aber auch Geschichte.
0
strateg
strateg01.06.22 22:52
ich habe als junger entwickler mit einer apple.com adresse begonnen & bin bei diversen .mac adressen mit vielen aliasse geblieben

natürlich gibts auch bei apple produkten & software ecken & kanten. aber ich hatte äusserst selten unannehmlichkeiten & noch keinen datenverlust in bald 35 jahren

nutze seit anbeginn alle apple dienste und die aktuelle icloud mit 4 tb
cuntentientscha, attentivitad, curaschi —
+2
ssb
ssb02.06.22 01:25
Ja, ich war gleich am ersten Tag von iTools dabei und werde - so Apple das nicht irgendwann beendet - die Adresse weiter verwenden.

Immerhin konnte ich mir auf diese Weise eine .Mac Adresse mit nur 3 Buchstaben ergattern (da kommt man schnell drauf). Allerdings kommt da relativ viel Spam an. Aber wenn der Name schon lang ist, dann soll die Mail-Adresse kurz sein (die von der Firma ist ewig lang - das tippt kein Mensch ab)

Übrigens hat wohl in UK eine Apple-Mitarbeiterin die gleichen 3 Buchstaben nur mit apple.com. Da kam mal ein Buchungsbeleg für eine Dienstreise versehentlich bei mir an (ich habe sie freundlich darauf hingewiesen).
0
Babba02.06.22 06:12
Das Ende von mobile.me war damals das erste Mal, dass Apple MIR Geld überwies, normalerweise passiert dies genau anders herum
Ehrlicherweise hatte ich damals auch keine Probleme und sogar eine zahlungspflichtige Version für die gesamte Familie. Den kleinen Karton besitze ich auch noch irgendwo.
+2
yogimo02.06.22 06:53
Für mich war es immer nur ein Name. Erst iDisk, oder war es iWork, dann .me, dann iCloud, aber im Prinzip funktionierten alle 3 oder 4 Systeme ähnlich. Nur der Name änderte sich.
Ich sehe noch immer keinen gravierenden Unterscheid zwischen iCloud und MobileMe. Klar ein paar Funktionen mehr, aber wahrscheinlich ist der Unterbau der gleiche.

Egal, lange lebe @mac.com - das ist meine Apple ID
-1
DogsChief
DogsChief02.06.22 07:03
Auch hier ein zufriedener .Mac und MobileMe -Kunde. Meine private Mailadresse ist ...@mac.com und ich hoffe, das darf noch lange so bleiben.

Ich hatte mit dot-mac und MobileMe weniger Probleme als z.B. mit iCloud heutzutage. Zu echten Schwierigkeiten, gerade mit MobileMe, kann ich gar nichts sagen. Für meine Sachen damals ( Kalender- und Adressbuch-Sync ) funktionierte es einwandfrei.

Off topic:
Ein Mitarbeiter eines Apple-Dealers hat mich mal "ganz böse" angeschaut, weil ich @mac.com als Kontaktadresse angab und er zu jung war, um eine dot-mac-Adresse zu haben. Er hatte nur eine MobileMe-Adresse und er fand es sehr schade, nicht auf dot-mac downgraden zu können
Die 2 wichtigsten Tage im Leben eines Menschen: 1. Der Tag an dem man geboren wird und 2. der Tag, an dem man herausfindet, warum... (Mark Twain)
+1
becreart02.06.22 07:05
yogimo
Egal, lange lebe @mac.com - das ist meine Apple ID

du kannst dich auch mit @me.com einloggen, ist für Apple die selbe Adresse.
0
hhunger240402.06.22 08:16
Ich hoffe, bis in alle Ewigkeit die hochgezogenen Augenbrauen und "Ahh"s und "Ohh"s zu erleben, wenn ich meine Emailadresse mit vorname.nachname@me.com angebe.
Es gibt kaum eine schönere Email-Adresse. Oder?
0
hophop02.06.22 11:42
Was mich sehr genervt hat, war beim Übergang von MobileMe zu iCloud, die Kastration des Dienstes. Vorher Adressen, Kalender (und auch gemeinsamer Plattenplatz, wenn ich mich nicht täusche) für die Famile gesynct, dann war alles perdu. Heut noch habe ich ein Extra-iCloudkonto für die Adressen, weil sonst alles durcheinander geht.
0
MacMann72
MacMann7202.06.22 13:34
Also ich bin auch seit dem ersten Tag @mac.com dabei und hatte nie Probleme, auch nicht mit MobileMe.
Habe früher sehr gerne die iCards verwendet, später die Galerien von MobileMe und natürlich iWeb. War eine coole Zeit und irgendwie vermisse ich das schon ...
iCloud ist super und für Apple User ein mega Luxus, allerdings ist es nichts mehr besonderes.
Anfang 2000er waren einfach noch viel aufregender als die letzten zehn Jahre. Jede neue iMac-Farbe gefeiert und die G3/G4 PowerMacs waren auch viel cooler als die glatten Alugehäuse von heute. Ich weiß noch als jeder versuchte den wunderschönen Aqua-Look von Max OS X 10.0 auf seiner Webseite nachzubauen. Überall bunte gläserne Buttons
Zum Glück ist mit dem M1 wieder ein bisschen Spannung und den 24" iMacs auch wieder mehr Farbe in den Mac-Alltag zurück gekehrt!
+6
yogimo03.06.22 09:49
becreart
yogimo
Egal, lange lebe @mac.com - das ist meine Apple ID

du kannst dich auch mit @me.com einloggen, ist für Apple die selbe Adresse.

Ja klar, aber als Angeber muss man halt immer auf die @Mac.com Adresse verweisen um zu zeigen wie lange man schon mit Apple zu tun hat
+1

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