Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Verleger verdienen mit Apples News weiterhin kaum Geld

Die Content-Lieferanten für Apples News-Dienst sind unzufrieden. Die Auslastung sei „schrecklich niedrig“, die Füllraten der Anzeigen „miserabel“ zitiert ein Bericht der britischen Digiday beteiligte Verleger. Sie identifizieren drei Gründe für die miese Ertragssituation.


Mit viel Optimismus gestartet
Eine glänzende Zukunft sah Apple für Verleger voraus, die beim News-Angebot des iPhone-Herstellers mitmischen. Zu Beginn letzten Jahres waren die Werbeeinnahmen zwar nicht besonders hoch, doch die Branche ging davon aus, dass sich das ändern werde. Sieben vom Magazin interviewte Verlage warten ein Jahr später immer noch auf bessere Zahlen. Einer bezeichnete die Umsätze als „miserabel“.

Eingeschränktes User-Targeting senkt Interesse an den Werbe-Slots
Die Verlage haben Schwierigkeiten, ihre Bestände an Werbeplätzen abzusetzen. Einer der Gründe liege in dem eingeschränkten User-Targeting: Apple erlaubt nicht die Weiterverwendung von Daten und IP-Adressen von Drittanbietern. Ein weiterer Verlag nennt Apples Verbot von „programmatischer Werbung” als Grund, da dies der aktuellen Verkaufstrategie des Unternehmens widerspreche. So können etwa Werbetreibende nicht in Echtzeit-Auktionen Anzeigenplätze ersteigern. Zum Dritten fehlt es überhaupt an Nachfrage für die Anzeigenplätze. 80 Prozent blieben unbelegt. Selbst bei der Positionierung als Premium-In-App-Anzeige beständen Problemen beim Targeting.

Resteinnahmen lächerlich gering
Verlage, die ihren Bestand nicht selbst verkauft bekommen, können sich an das NBCUniversal-Vertriebsteam wenden. Es kauft vergünstigte Restbestände auf und verdient zusätzlich an den Einnahmen. Die Werbeschaltungen erwirtschaften dann für die Verlagskunden nur noch reduzierte Umsätze für Restbestände, doch trotzdessen blieben weiterhin viele Slots unbelegt.

Insgesamt „schrecklich niedrige“ Auslastung
Zwei Verlage berichten von einer Füllrate ihrer Anzeigenplätze in Höhe von etwa 20 Prozent. Die Zahl sei so „schrecklich niedrig“, dass es sich sogar mehr lohne, über Googles AMP-Format oder Facebook Instant Articles zu veröffentlichen. Beide Formate waren wegen ihrer Montetarisierungsprobleme in Verruf geraten. Ein Publisher berichtete dem Magazin, man verdiene weniger als 1000 Dollar pro Monat über Apple News. Ein anderer sprach von niedrigen fünfstelligen Einnahmen.

Der Traffic ist nicht das Problem
Einig sind sich die Verlagshäuser, dass Apple News viele Millionen Leser bindet und das Publikum messbar wächst. Drei der befragten Unternehmen gaben gar an, der Dienst produziere mehr Empfehlungsverkehr als Facebook. Die Weiterleitungen auf die eigenen Seiten steigen, sodass dadurch zumindest indirekt ein wenig Umsatz gemacht werde. Die Häuser loben die Redaktion und die Traffic-Mechanismen auf der Plattform. Die Verlage akzeptieren Apples Datenschutz-Agenda, es mache es ihnen aber schwer, Anzeigen zu verkaufen.

Neue Strategien
Einige Content-Lieferanten versuchen über die Nachrichtenplattform Abonnenten zu gewinnen, aber beklagen den Datenentzug durch Apple. Es gäbe „alle möglichen Probleme“ damit, aber die Einnahmen daraus seien „besser als nichts“. Einige Verlage schwenken nun weg von einer direkten Monetarisierung und versuchen, andere Ziele über den Traffic zu erreichen. So versucht einer, die eigenen Podcast-Downloads zu steigern, ein anderer, Newsletter-Abonnenten zu gewinnen.

Kommentare

mactechh26.02.19 08:58
Sehe ich das richtig, dass dieser Dienst in Deutschland gar nicht verfügbar ist?
+3
Ely
Ely26.02.19 08:59
Selbst schuld. Mit der Werbung, die personalisiert und quer durchs Internet verfolgt, war es einfach zu viel, das wurde und wird immer noch mit teils perfiden Methoden übertrieben. Und jetzt winseln, daß sich dagegen gewehrt wird?

Na, da haben die Verlage den Schuß aber nicht gehört. Die Werbemafia hat das Online-Rennen verloren. Nicht nur Apple geht gegen derartige Verfolgung vor, auch Firefox wird da immer ausgefeilter und strenger.

Gut so.
+4
Urkman26.02.19 09:09
Tja, da mit Werbung kein Geld mehr zu verdienen ist, kommen jetzt die ganzen Abos...
Es geht nun mal nicht ohne das Geld damit verdient wird. Leider wollen das viele nicht einsehen...
+3
Legoman
Legoman26.02.19 09:41
Ely
Na, da haben die Verlage den Schuß aber nicht gehört. Die Werbemafia hat das Online-Rennen verloren.
Gut so.
Auf irgendeine Weise muss Leistung aber bezahlt werden.
Da im Internet eine "gib mir alles, gib es mir umsonst!"-Mentalität herrscht, ist Werbung die entscheidende Einnahmequelle. Wenn diese jetzt wegbricht, dann gibt es entweder keine Inhalte mehr oder nichts mehr umsonst.
Ich sehe da keinen Grund zur (Schaden-)Freude.
-1
MetallSnake
MetallSnake26.02.19 09:43
Wie haben es die Printmedien eigentlich geschafft? Da gab es doch auch keine zielgerichtete Werbung. Wenn ich den Artikel hier so lese hätte es die Printmedien also schon lange nicht mehr geben dürfen.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+4
LoCal
LoCal26.02.19 09:46
Urkman
Tja, da mit Werbung kein Geld mehr zu verdienen ist, kommen jetzt die ganzen Abos...
Es geht nun mal nicht ohne das Geld damit verdient wird. Leider wollen das viele nicht einsehen...

Ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber ich bin sehr wohl bereit für Inhalte Geld zu bezahlen, aber ich möchte dann bitte auch
- spürbar weniger Werbung
- die Wahl zwischen Abo, Einzelausgabe und Artikelkauf und das bitte zu realistischen Preisen.

Gerade zum letzten Punkt kann ich es nicht ganz verstehen, warum mir bei manchen Angeboten ein Einzelartikel für 4 Euro angeboten wird und gleich daneben steht Werbung für das Monatsabo für 8 Euro.

Da erkenne ich keine faire Preispolitik.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+6
Legoman
Legoman26.02.19 09:48
MetallSnake
Da gab es doch auch keine zielgerichtete Werbung.
Hä? Printmedien analysieren sehr wohl ihre Zielgruppe und stellen diese Informationen den werbenden Firmen zur Verfügung, die damit zielgerichtet in den entsprechenden Medien werben. Deswegen findest du Werbung für protzige Uhren sehr viel eher im Playboy als in Gartenzeitschriften...

Lustigerweise bezahlt man (grad bei Boulevardzeitschriften) Geld für ein mit Werbung vollgestopftes Produkt. Wie teuer - und wie dünn - wären diese Medien wohl ohne Werbung und würde die dann überhaupt noch jemand kaufen?
+3
breaker
breaker26.02.19 09:50
Ich bin auch bereit für gute Inhalte zu zahlen und bin vor 2 Jahren wieder ins Abo der ZEIT eingestiegen und hab deren Komplett-Abo (Digital und Print). Ja ja, Print ist oldschool, aber es hat schon was entspanntes für sich, am Wochenende auf der Couch durch die Zeitung zu blättern
+4
Ely
Ely26.02.19 10:01
Urkman
Tja, da mit Werbung kein Geld mehr zu verdienen ist, kommen jetzt die ganzen Abos...
Es geht nun mal nicht ohne das Geld damit verdient wird. Leider wollen das viele nicht einsehen...

Wenn es eine entsprechende Gegenleistung gibt, zahle ich auch dafür, keine Frage. Sonst hätte ich z. B. kein Digitalabo der Süddeutschen.

Was ich nicht mag, ist Werbung, die auf die Nerven geht, sich bewegt, verfolgt, ausspioniert und ggf. sogar die Sicherheit meiner Systeme herabsetzt. Alles Dinge, die bei Werbung in gedruckten Medien nicht der Fall ist. Warum nicht auch online bei diesem Schema bleiben? Gegen einen statischen Werbebanner, der einfach nur da ist und kein Eigenleben führt, mich nicht beim Lesen stört und nicht trackt oder die Sicherheit herabsetzt, habe ich nichts.

Weniger ist oft mehr.
+6
MetallSnake
MetallSnake26.02.19 10:11
Legoman
Hä? Printmedien analysieren sehr wohl ihre Zielgruppe und stellen diese Informationen den werbenden Firmen zur Verfügung

Aber doch nur mit mitteln die sie jetzt auch bei Apple haben.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+2
Cliff the DAU
Cliff the DAU26.02.19 10:16
mactechh
Sehe ich das richtig, dass dieser Dienst in Deutschland gar nicht verfügbar ist?

Kann sein. Wer vermisst sowas? Tagesschau News und die von ZON sind wirklich mehr als ausreichend!
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
-2
Urkman26.02.19 10:18
Cliff the DAU
mactechh
Sehe ich das richtig, dass dieser Dienst in Deutschland gar nicht verfügbar ist?
Kann sein. Wer vermisst sowas? Tagesschau News und die von ZON sind wirklich mehr als ausreichend!

Ich würde das gerne nutzen...
+1
Cliff the DAU
Cliff the DAU26.02.19 10:19
breaker
. . . am Wochenende auf der Couch durch die Zeitung zu blättern
👍
Wobei das „Display“ der Zeitung ca 100 mal größer ist als das des iPhones
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
+1
Cliff the DAU
Cliff the DAU26.02.19 10:20
Urkman
Cliff the DAU
mactechh
Sehe ich das richtig, dass dieser Dienst in Deutschland gar nicht verfügbar ist?
Kann sein. Wer vermisst sowas? Tagesschau News und die von ZON sind wirklich mehr als ausreichend!

Ich würde das gerne nutzen...

Das glaubst du nur
„Es gibt keine Nationalstaaten mehr. Es gibt nur noch die Menschheit und ihre Kolonien im Weltraum.“
-2
LoCal
LoCal26.02.19 10:28
Cliff the DAU
Urkman
Cliff the DAU
mactechh
Sehe ich das richtig, dass dieser Dienst in Deutschland gar nicht verfügbar ist?
Kann sein. Wer vermisst sowas? Tagesschau News und die von ZON sind wirklich mehr als ausreichend!

Ich würde das gerne nutzen...
Das glaubst du nur

Also ich nutze AppleNews sehr gerne … fand 1.0 aber in teilen besser als 2.0

Allerdings trauere ich Zite.app sehr hinterher.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
Yoko_Xani26.02.19 11:08
Ely
Selbst schuld. Mit der Werbung, die personalisiert und quer durchs Internet verfolgt, war es einfach zu viel, das wurde und wird immer noch mit teils perfiden Methoden übertrieben. Und jetzt winseln, daß sich dagegen gewehrt wird?

Na, da haben die Verlage den Schuß aber nicht gehört. Die Werbemafia hat das Online-Rennen verloren. Nicht nur Apple geht gegen derartige Verfolgung vor, auch Firefox wird da immer ausgefeilter und strenger.

Gut so.
Mich hat die Werbung zu einem gewissen Grad gar nicht gestört, aber als immer mehr mit dem ganzen Geblinke und direkten Zugriff auf Audio zugegriffen wurde, war es vorbei, seit dem setze ich Gegenmaßnahmen ein und stelle diese nur für gewisse Webseiten ab, die sowas nicht machen. Zu dem Rest sage ich einfach "F* off!"

Die Verlage sind schlicht und ergreifend selber Schuld, dass sie sich heute in dieser Situation befinden. 1. haben sie die Entwicklung verschlafen 2. statt eigene Konzepte zu entwickeln, wurde einfach auf andere Dienste gesetzt, war ja schließlich alles billiger 3. Sie haben absolut keine Ahnung was sie tun und was Kunden eigentlich wollen. Es wird z.B. über Apple/Google/Facebook geheult, aber wer hat diese ganze Macht damals bejubelt und befeurt? Man hat sich in eine komplette Abhängigkeit begeben und steht heute vor einem Scherbenhaufen, weil keine Alternativen oder Plan B erarbeitet wurde. Die Preise, die man heute gerne hätte, bekommt man sicher nicht mehr. Das analoge ins digitale zu übertragen hat in vielen Bereichen nicht funktioniert und wird es auch nicht. Im digitalen Zeitalter muss man sich entweder eine Nische suchen oder man setzt auf die Masse mit einem entsprechenden niedrigen Preis. 10 Euro im Monat für ein Abo ist in vielen Bereichen die Obergrenze, das ist bei Streamingdiensten so und für die Mehrheit auch bei den ganzen News/Zeitschriften usw.

Ich wäre bereit für bestimmten Verlag bzw. deren Dienst was auszugeben, aber schaut man sich heute an, dann will der Verlag an JEDEM Inhalt nur Geld verdienen und so müsste ich dann praktisch für mehrere Zeitschriften einzeln zahlen, statt an den Verlag (wie viele haben wir? So max. 5-7 Familienverlage in Deutschland, gabs mal bei "Die Anstalt" eine Übersicht, das war erschreckend) um dann an allen seine Inhalte zu kommen. Ich sehe nicht ein, dass ich dann z.B. für Spiegel+ zahlen soll und dann noch für jeden einzelen, der auch zu diesem Verlag gehört. Dann verzichte ich ganz auf die Zahlung und lebe mit den freien Inhalten oder besorge mir die anderen Informationen auch aus anderen Quellen. Oft ist es ehe so, dass bei dem einen der eine Artikel per Abo-Geschützt ist, wo anders aber dann ähnlicher Artikel/Thema komplett frei zugänglich.
+3
Retrax26.02.19 11:42
Ich glaube (wenn ich von mir ausgehe) ist das Problem dass ich auf dem iPhone keine 1:1 Ausgabe der Printausgabe möchte sondern den neuen Content in einer für das iPhone angepassten Version.

Ich möchte nicht dauernd Printseiten vergrößern und wieder verkleinern müssen.

Ist es nicht möglich in der News-App Zeitschriften-Content in App Form wie bei MTN oder SpOn oder Kino.de etc... anzubieten?

Dafür würde ich gerne bezahlen aber nicht für irgendein Magazin in Originalgröße.

Das möchte ich nichtmal auf dem iPad lesen.

Bücher wurden bei mir komplett von Hörbüchern abgelöst.

Und so müsste der Printbereich eben auch seinen Weg finden.

Bei SpOn würde ich bspws. gerne hin und wieder einen Spiegel+ Artikel kaufen, aber dort ist das Preismodell für mich noch zu unflexibel.

Wie sowas sehr gut realisiert wurde sieht man bei der BILD-App. Ausschließlich "BILD+" Content in der App für 1,99€ im Monat via Lastschrift vom Girokonto abgebucht + ein superschneller und freundlicher Support-Service.

Die habens verstanden, und deshalb macht Springer mit seiner Digitalsparte auch signifikant Umsatz / Gewinn.

Micropayment für einzelne Artikel hat durchaus Chancen.

Auch Monats- und Jahres-Abos (siehe MTN) läuft sicher gut.

Aber für Indesign / Quark PDFs zum offiziellen Marktpreis oder sogar noch darüber - da sehe ich eher wenig Chancen.
0
nane
nane26.02.19 11:52
"...Sie identifizieren drei Gründe für die miese Ertragssituation..."
Der Hauptgrund für die generell "miese" Ertragssituation der Verlage ist allerdings ein ganz anderer.
+ Ich und viele andere Konsumenten sind nicht bereit, für "miserable" Produkte, nicht-miserable Preise zu bezahlen. Unterm Strich ist es doch vollkommen sekundär über welche Technik und durch welche Vertriebskanäle "miserable" Produkte ihren Weg zum Kunden finden sollen.

Verlage glauben ja immer noch:
1. Dass eine automatische Rechtschreibkontrolle sämtliche Journalisten und auch die Lektoren ersetzt.
2. Dass billigst eingekaufter Massen-Content schnell und billig von Laien (Volontären und Studentischen Hilfskräften) zu "Artikeln" verarbeitet, dem Konsumenten teuer verkauft und samt Werbung als "hochwertiges" Produkt vorgesetzt werden kann.
3. Dass das vollkommene fehlen jeglichen Profiles und den damit verknüpften Inhalten der Verlagshäuser und damit die totale Austauschbarkeit der Produkte dem Kunden nicht auffällt.

Liebe Verlage, die Musikindustrie und auch die Filmindustrie haben in den letzten 20 Jahren sehr eindrücklich gezeigt, was Konsumenten nicht wollen. Ignoriert diese Erfahrung einfach weiter. Zum Schluss kann man ja immer noch die Kunden für die eigene "Misere" verantwortlich machen und generell als "Räuber und Diebe" hinstellen. Viel Erfolg!
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+4
LoCal
LoCal26.02.19 12:20
Retrax
Ich glaube (wenn ich von mir ausgehe) ist das Problem dass ich auf dem iPhone keine 1:1 Ausgabe der Printausgabe möchte sondern den neuen Content in einer für das iPhone angepassten Version.

Ich möchte nicht dauernd Printseiten vergrößern und wieder verkleinern müssen.
.
.
.

Ich habe mal gut zwei Jahre an einer App für Magazine mitentwickelt … und ich kann Dir sagen, dass die Verlage sich an ihr Printformat klammern wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm.

Adobe hat ja sogar eine Lösung herausgegeben, die aus Magazin-InDesign eine (meiner Meinung nach) sehr schöne iPad/iPhone-Variante erstellt.
Nur braucht es dafür eben noch etwas Nacharbeit und das war den Verlagen schon zuviel. Die MotorPresse hatte das z.B. für AMS, MotorKlassik und sportauto … und irgenwann haben sie ein ganz grosses Update für die App angekündigt … und dann vom besonderen Layout einfach wieder auf PDFs gewechselt.

Aber das paradoxe mit den Verlagen ist, dass sie bei ihren PDFs wahnsinnig auf Perfektion der Bilder usw. achten, aber dass die Präsentation eigentlich unter dem PDF leider, das wollen sie nicht verstehen.

EDIT: Und was ich damals auch noch verrückt fand. Irgendwann kamen die halt auf den Trichter, dass die User wohl doch lieber einen Artikel als das gesamte Magazin kaufen wollen. Aber statt sich dann endlich von der Magazin-Seiten als PDF zu verabschieden, wurden halt dann die Seiten des Artikels rausgezogen und dem User angeboten. Dass dann vielleicht auch mal 3 Artikel auf der Seite waren, für die der User nicht bezahlt war egal. Hauptsache kein zweites Layout.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
Retrax26.02.19 13:10
@LoCal
Traurig.

Es ist wie überall:

Innovation gerne - aber es darf halt nichts mehr kosten.

Ich kann nur kopfschütteln über solche Entscheider.

So dumm sind die nicht, als dass sie nicht wüssten an was es hakt.

Es fehlt nur wieder mal der Wille extra Geld auszugeben.

Im App Store werden Sie dazu gezwungen, sich Apples Regeln in einem gewissen Maße zu unterwerfen.

Vielleicht sollte man in der News-App ebenfalls den Gürtel enger schnallen.
+1
Frost26.02.19 13:14
LoCal
Aber das paradoxe mit den Verlagen ist, dass sie bei ihren PDFs wahnsinnig auf Perfektion der Bilder usw. achten, aber dass die Präsentation eigentlich unter dem PDF leider, das wollen sie nicht verstehen.

Villeicht sind gerade deshalb die Verlage bei den Abos so erfolgreich,
die gerade dies nicht machen.
Ich habe unter iOS die Welt, New York Times, National Geographic
und WIRED (USA) abboniert und alle unterscheiden sich doch in Ihrem
Auftritt unter iOS deutlich von den jeweiligen Print Ausgaben,
besonderts WIRED und National Geographic machen von den erweiterten Moeglichkeiten auf dem iPad regen Gebrauch und unterscheiden sich damit
extrem von dem was ein einfaches PDF des Magazins bieten wuerde.

Aber auch die New York Times bereitet ihre Artikel online noch einmal extra auf
und unterscheidet sich damit auch deutlich von einer einfachen 1:1 Umsetzung
der gedruckten Zeitschrift, wenn man diese auch als Abonnent abrufen kann.
Der Mehrwert liegt fuer mich aber in der speziellen online Aufbereitung der
Artilkel, wie dem taeglichen Morning Briefing zum Redaktionsschluss,
welches ich hier dank Zeitverschiebung wirklich noch "Druckfrisch" am Morgen
auf dem Weg ins Buero lesen kann, sowie dem "Your Feed" Bereich,
in dem die Artikel der NYT auf die persoenlichen Intressengebiete gefiltert
als Timeline angeboten werden, was bei der Menge an Artikeln die ich alleine
bei der NYT jeden Tag lesen koennte auch sehr angebracht ist.
+2
LoCal
LoCal26.02.19 14:08
Retrax
Es fehlt nur wieder mal der Wille extra Geld auszugeben.

Ich glaube nicht, dass es nur am Geld liegt … da spielen auch noch andere Dinge wie z.B. Machtstrukturen mit rein.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
Quickmix
Quickmix26.02.19 17:58
breaker
Ich bin auch bereit für gute Inhalte zu zahlen und bin vor 2 Jahren wieder ins Abo der ZEIT eingestiegen und hab deren Komplett-Abo (Digital und Print). Ja ja, Print ist oldschool, aber es hat schon was entspanntes für sich, am Wochenende auf der Couch durch die Zeitung zu blättern

100% agree mit der Couch
0
goldgeist
goldgeist26.02.19 18:45
Das Problem mit news its doch, das man sie einerseits überall bekommt. Umsonst. Oder aber, wie bei Springer, als bezahlbaren Inhalt.
Macht euch mal den Spass und ruft nacheinander Tagesschau.de, ntv.de, spiegel.de, welt.de und süddeutsche.de auf. als Beispiel. Dann werdet ihr feststellen, dass ca 75% der Inhalte in Wort und Bild identisch sind. Ist ja bei meinem Beispiel kein Wunder, da gehören 3 von 5 zu Springer.
Und dann schaut euch mal die "Plus" also zahlungspflichtigen Dinge an. Das ist meist der allerletzte Müll. Einfach die Schlagworte der Story suchen und schon findet man die Quelle, aus der Abgeschrieben wurde.
Das bedeutet eigentlich, dass es kaum noch guten Journalismus gibt, sondern sich alle aus den gleichen Quellen versorgen.
Wie man damit erwarten will, dass, wenn man Inhalte bei Apple preisgibt, mehr Geld als ohne verdienen will (Obwohl Apple - was - 50% für die Veröffentlichung verlangt) ist mir schleierhaft.
-1
MetallSnake
MetallSnake26.02.19 19:36
goldgeist
Tagesschau.de, ntv.de, spiegel.de, welt.de und süddeutsche.de (...) da gehören 3 von 5 zu Springer.

welt.de

und welche noch? Schnelle wikipedia recherche bringt bei allen anderen kein Springer Verlag zum Vorschein.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+3
breaker
breaker26.02.19 20:04
goldgeist
Und dann schaut euch mal die "Plus" also zahlungspflichtigen Dinge an. Das ist meist der allerletzte Müll. Einfach die Schlagworte der Story suchen und schon findet man die Quelle, aus der Abgeschrieben wurde.
Das bedeutet eigentlich, dass es kaum noch guten Journalismus gibt, sondern sich alle aus den gleichen Quellen versorgen.

Kann jetzt nur von der ZEIT sprechen, weil ich da ein Abo habe. Aber die haben in ihrem Plus-Bereich sehr oft sehr lange, gut gemachte Reportagen. Mag wohl daran liegen, dass die ZEIT eine Wochenzeitung ist und entsprechend eben nicht dem „neusten heißen Scheiss“ des Tages-Journalismus hinterher rennt.

Soweit ich das beurteilen kann, ist es bei Spiegel+ ähnlich. Eben die längeren Artikel aus dem Print-Spiegel. Ist dann doch ein anderer Schnack als Blöd+, wo man sich mitunter fragt, für was für einen Stuss man da eigentlich zahlen soll.
+1
sierkb26.02.19 21:27
Interessant in dieser Diskussion mMn auch das hier, mal abwarten, wie es sich anlässt:

Golem (26.02.2019): Scroll: Mozilla unterstützt Flatrate-News-App
Firefox-Hersteller Mozilla will stärker mit journalistischen Verlagen zusammenarbeiten und Werbung, die Nutzer trackt, weitgehend eindämmen. Dazu kollaboriert das Unternehmen nun auch mit der Flatrate-News-App Scroll.
Golem, 25.02.2019
Der Browser-Hersteller Mozilla sucht nach Wegen, wie das "kaputte Online-Werbe-Ökosystem" überwunden werden kann. Dabei soll einerseits das Tracking der Nutzer unterbunden werden, andererseits aber auch nach "nachhaltigen Lösungen" für Nutzer und Verlage gleichermaßen gesucht werden. Als Teil dieser Anstrengungen beginnt Mozilla eine Kooperation mit Scroll, wie der Hersteller bekanntgab .

Für eine monatliche Flatrate will das Unternehmen Scroll mit seiner gleichnamigen App Nutzern Zugang zu werbefreien journalistischen Angeboten bieten. Unterstützt wird Scroll bereits von vielen Verlagen in den USA. Verlagshäuser wie Axel Springer, Bertelsmann oder auch die New York Times beteiligen sich an der Finanzierung von Scroll über Risikokapital.
[…]

Scroll Blog (25.02.2019): Scroll’s new collaboration with Mozilla

Mozilla Blog (25.02.2019): Exploring alternative funding models for the web
The online advertising ecosystem is broken. The majority of digital advertising revenue is going to a small handful of companies, leaving other publishers with scraps. Meanwhile users are on the receiving end of terrible experiences and pervasive tracking designed to get them to click on ads or share even more personal data.
0
LoCal
LoCal26.02.19 21:29
goldgeist
Das Problem mit news its doch, das man sie einerseits überall bekommt. Umsonst. Oder aber, wie bei Springer, als bezahlbaren Inhalt.
Macht euch mal den Spass und ruft nacheinander Tagesschau.de, ntv.de, spiegel.de, welt.de und süddeutsche.de auf. als Beispiel. Dann werdet ihr feststellen, dass ca 75% der Inhalte in Wort und Bild identisch sind. Ist ja bei meinem Beispiel kein Wunder, da gehören 3 von 5 zu Springer.
Und dann schaut euch mal die "Plus" also zahlungspflichtigen Dinge an. Das ist meist der allerletzte Müll. Einfach die Schlagworte der Story suchen und schon findet man die Quelle, aus der Abgeschrieben wurde.
Das bedeutet eigentlich, dass es kaum noch guten Journalismus gibt, sondern sich alle aus den gleichen Quellen versorgen.
Wie man damit erwarten will, dass, wenn man Inhalte bei Apple preisgibt, mehr Geld als ohne verdienen will (Obwohl Apple - was - 50% für die Veröffentlichung verlangt) ist mir schleierhaft.

1. Bei denen von Dir erwähnten Portale gehört nur eines Springer
2. Es ist auch normal, dass "Allerweltsmeldungen" sich überall gleich lesen, denn sie kommen von Agenturen wie dpa.

Ich kann @breaker nur beipflichten, die Plus-Inhalte der Zeit sind sehr gut recherchierte Artikel und diese sind weit abseits von Agentur-Meldungen.

Ein anderes Beispiel sind Stories wie die Panama-Papers. Das ist wirklich guter Journalismus und dafür bezahle ich auch gerne.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+1

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.