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US-Zölle: Erneute Kehrtwende fordert Apples Flexibilität heraus

„Designed by Apple in California – Made in China“ steht auf vielen elektronischen Geräten, die der Konzern weltweit zum Kauf anbietet. Dieses Konstrukt wird bei aktuellen Entscheidungen der US-Regierung zunehmend zum Problem. Der Handelskrieg der Trump-Regierung erschwert eine langfristige Planung für Apple. Die neueste Volte betrifft die Ausnahme auf landesspezifische Zölle von bis zu 50 Prozent, welche am 9. April in Kraft treten sollten. Sie wurden noch am selben Tag für 90 Tage außer Kraft gesetzt. In einer Pressekonferenz kündigte der US-Präsident nun an, diese Auszeit für einige Länder auf 45 Tage zu reduzieren.


Das verkürzte Moratorium betreffe Länder, welche bisher nicht in Verhandlungen auf neue Handelsvereinbarungen eingetreten sind, und zudem Länder, welche nicht bereit seien, die Forderungen der US-Regierung zu akzeptieren. Apple lässt in vielen asiatischen Ländern Komponenten und Geräte produzieren, etwa Taiwan, Vietnam, Thailand, die Philippinen sowie Indien. Die jüngste Ankündigung bedeutet neue Herausforderungen. Falls einige landesspezifische Zölle in weniger als einem Monat in Kraft treten, muss der Konzern kurzfristig reagieren, um Preise und Margen in den Vereinigten Staaten stabil zu halten. Vielleicht gelingt es Apples CEO, eine bereits bestehende, auf China beschränkte Ausnahme auszuweiten. So konnte Tim Cook den US-Präsidenten zu einer Ausnahme für Smartphones und Computer von exorbitant hohen Zöllen auf China-Importe überzeugen.

Ab Ende 2026 alle US-iPhones aus Indien?
Auch mittelfristig plane Apple, die Importstrategie an die neuen Begebenheiten anzupassen. So berichtet Bloomberg, dass Apple die Produktion in Indien zu verdoppeln gedenke, um den gesamten US-Markt mit iPhones aus dem asiatischen Subkontinent zu versorgen. Bisher setzten indische Auftragsfertiger jährlich etwa 40 Millionen Smartphones für Apple zusammen; dies solle im Laufe der nächsten anderthalb Jahre auf 80 Millionen angehoben werden. Jährlich verkauft Apple schätzungsweise 60 Mio. iPhones in den USA. Ob Apple aufgrund der hohen Zölle die Produktion ins Heimatland verlegt, bleibt unwahrscheinlich – einige Experten halten einen solchen Schritt für derzeit schlicht undurchführbar.

Chronologie aktueller US-Importzölle
Datum Ereignis
01.02.2025 10 % auf Importe aus China, 25 % auf Waren aus Mexiko und Kanada
03.02.2025 Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko werden für 30 Tage ausgesetzt
04.02.2025 Importzoll gegen China tritt in Kraft
10.02.2025 Ankündigung von 25 % Importzöllen auf Stahl und Aluminium
04.03.2025 25-%-Zölle gegen Kanada und Mexiko treten in Kraft (Energie reduziert auf 10 %)
05.03.2025 Einmonatige Ausnahme für Importe durch Automobilhersteller aus Nachbarländern
12.03.2025 Stahl- und Alu-Zölle treten in Kraft
24.03.2025 25 % Zoll auf Waren aus Venezuela, ebenso auf Länder, welche Öl oder Gas aus Venezuela importieren
26.03.2025 25 % auf Auto-Importe angekündigt
02.04.2025 Ankündigung von 10 % Zoll auf alle Importe plus „wechselseitiger“ landesspezifischer Zölle
03.04.2025 Auto-Zölle treten in Kraft
05.04.2025 10 % weltweite Importzölle treten in Kraft
09.04.2025 Landesspezifische Zölle treten in Kraft, werden nach wenigen Stunden für 90 Tage ausgesetzt (Ausnahme: China)
10.04.2025 China und USA steigern gegenseitige Importzölle auf 125 bzw. 145 %.
11.04.2025 Smartphones und Computer werden von „wechselseitigen“ Zöllen ausgenommen
14.04.2025 US-Regierung plant zusätzlichen Importzoll auf Halbleiter und elektronische Bauteile
23.04.2025 Trump droht mit Halbierung des 90-tägigen Zoll-Moratoriums für Länder ohne Erfolg versprechende Verhandlungen

Kommentare

Bitsurfer25.04.25 15:15
Hat irgendwer Donald gesteckt dass dass in Rom gerade eine Stelle frei ist? Präsidenten gibt es viele. Papst nur einen.
+13
Deppomat25.04.25 15:20
Da hätte Donald in seinem Krieg gegen China ja sogar was erreicht, wenn Apple jetzt seine Produktion abzöge... vermutlich war das Teil des Deals, um die Zölle aussetzen zu lassen, oder? Tim kriegt Aufschub und muß dafür weg von China. Vermutlich hat Donald ihm auch garantiert, daß Indien nicht plötzlich irrsinnig bezollt wird, denn sonst hätte Apple ja keine Planungssicherheit.
+2
Weia
Weia25.04.25 16:08
Deppomat
Vermutlich hat Donald ihm auch garantiert, daß Indien nicht plötzlich irrsinnig bezollt wird
Hätte eine „Garantie“ von Donald Trump irgendetwas zu bedeuten?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+29
Deppomat25.04.25 17:32
Weia
Deppomat
Vermutlich hat Donald ihm auch garantiert, daß Indien nicht plötzlich irrsinnig bezollt wird
Hätte eine „Garantie“ von Donald Trump irgendetwas zu bedeuten?
Vermutlich hat Apple einfach keine andere Wahl nach der Machtdemonstration mit den 145%igen Zöllen. Aber es würde mich nicht wundern, wenn da doch etwas mehr Absprache und Strippengeziehe herrschte. Indien z.B. tritt erstaunlich happy und selbstbewußt auf derzeit. Der Donald will vermutlich neue (kleinere) Machtzentren fördern, Hauptsache China schwächen.
+1
MacNu9225.04.25 17:42
Es ist naiv zu denken, Trump führt Zölle ein und sechs Monate später lässt Apple andwerswo produzieren. Die Verlagerung der Produktion hochkomplexer technologischer Produkte kann Jahre dauern. Apple hat mit Sicherheit schon nach Trump 1.0 damit angefangen, zu diversifizieren.

Davon ab: Trump ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ab Ende 26 nach den Midterms geschwächt, 2028 wahrscheinlich nicht mehr Präsident. Soll Cook jetzt alles extrem kostenintensiv in die USA holen und noch bevor alles umgestellt ist, gibt es ohnehin einen neuen Präsidenten mit dann hoffentlich mehr Sachverstand? Apple wird das aussitzen und Schadensbegrenzung betreiben.
+1
Fontelster
Fontelster25.04.25 17:57
MacNu92
2028 wahrscheinlich nicht mehr Präsident.

Wie heißt es immer … »Dein Wort in Gottes Ohr«
+6
Metti
Metti25.04.25 18:14
Bitsurfer
Präsidenten gibt es viele. Papst nur einen.

Aktuell stimmt das. Als der aktuell verstorbene sein Amt annahm, gab es sogar drei.
0
5omeone25.04.25 20:52
Super Zusammenfassung! 👍🏻
+2
truth
truth26.04.25 06:51
Man könnte meinen, Donnie würfelt jeden Morgen beim Zähneputzen die neuen Zollbestimmungen aus. Man könnte aber auch meinen, dass der ganze Hickhack mehrere Ziele verfolgt.
A) Durch Insiderhandel können sich Donnie und seine Freunde die Taschen noch voller machen.
B) Konzerne die sich ihm gegenüber besonders loyal und/hilfreich erweisen werden mit Zollaussetzungen belohnt. Also so ähnlich wie die Auftragsvergabe an bestimmte Anwaltskanzleien.

Wie dem auch sei: Dem Typen ist nicht zu trauen.
Was ist eigentlich mit dem ganzen Trump/MAGA Merchzeugs? Gibt es dafür auch Zollbefreiungen/-aussetzungen?
+2
Retrax26.04.25 20:06
Metti
Aktuell stimmt das. Als der aktuell verstorbene sein Amt annahm, gab es sogar drei.
Drei? Das musst Du der Welt erklären...
+1
adiga
adiga26.04.25 23:42
Retrax
Metti
Aktuell stimmt das. Als der aktuell verstorbene sein Amt annahm, gab es sogar drei.
Drei? Das musst Du der Welt erklären...
Wäre mir auch neu. Wojtyła war ja schon länger tot, es lebte noch Ratzinger. Daher gab es nur zwei lebende Päpste, d. h. den gewählten und den abgetretenen Ratzinger.
0
Metti
Metti27.04.25 09:58
Der orthodoxe Papst wird üblicherweise vergessen.
orthodoxwiki-org.

Auszug:
Aktuelle Päpste
Der derzeitige orthodoxe Papst von Alexandria ist Theodoros II .
Der derzeitige koptisch-orthodoxe Papst von Alexandria ist Shenouda III .
Der derzeitige römisch-katholische Papst von Rom ist Franziskus.

Dann gab es sogar mal vier, als Benedikt zurückgetreten ist.

Zumindest ist die Aussage "es gibt nur einen Papst" nicht so ganz korrekt.

... und meine Aussage etwas spitzfindig
+3

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