
Test NODE ICON von Bluesound: Klein, stark, schwarz und sehr vielseitig (mit Raumeinmessung)
Wer schon mal mit einem Streamer herumgespielt und die allgemeine Bedienlogik verstanden hat, die sich die meisten Geräte dieser Art teilen, wird auch mit dem ICON schnell zurechtkommen. Wer schon andere Bluesound-Geräte kennt, fühlt sich gleich wie zu Hause. Insbesondere auch, weil die zugehörige Bluesound-App natürlich dieselbe wie für die anderen Streamer ist. Nur, dass manche Funktionen, die nur der ICON bietet, auch nur bei ihm in der App angezeigt werden. Wie etwa die Raumeinmessung per DIRAC Live. Dazu später mehr.
Nur gegen Aufpreis gibt es hingegen eine IR-Fernbedienung (Bluesound RC1). Das ist insofern eine sinnvolle Entscheidung, weil es nämlich auch möglich ist, eventuell schon vorhandene lernfähige Fernbedienungen für Musiksteuerung, Lautstärkeregelung und Preset-Auswahl nutzen.
Ein paar Screenshots aus der BluOS-App.
Beim Display gibt es aus technischer Sicht nichts zu kritisieren, bei der Darstellung gewisser Details hingegen schon. So werden manche Elemente, wie die Wiedergabezeit über dem Fortschrittsbalken, so klein angezeigt, dass sie nur aus nächster Nähe entzifferbar ist. Die Gestaltung der Anzeigen kann natürlich optimiert und dem Kunden via Firmware-Update zur Verfügung gestellt werden. Ich hoffe, Bluesound macht von dieser Möglichkeit Gebrauch
Der Stromverbrauch ist mit 1,8 W im Netzwerk-Standby und knapp unter 10 W im Betrieb vernachlässigbar gering. Einen Off-Modus gibt es allerdings nicht, ebenso wenig wie einen Hauptschalter. Bei längerer Abwesenheit sollte der Netzstecker gezogen werden.
Ein kleines Manko ist Betrieb allerdings aufgefallen: Unter ungünstigen Umständen neigt der NODE ICON zum Brummen. Das liegt an seiner Stromversorgung mit zweiadrigem Netzkabel vom Typ C7. Ob und wie eine solche Brummschleife entstehen kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Etwa, ob alle Geräte der Kette an derselben Steckdosenleiste angeschlossen sind oder nicht. Sollte es mal aus den Lautsprechern brummen, kann dies durch den Anschluss einer zusätzlichen Erdungsleitung (wie beim Plattenspieler) beseitigt werden, die man sich aber selbst konfigurieren muss, denn eine Masseklemme hat der ICON nicht. Oder man versucht es mit drehen des Netzsteckers in der Steckdose. Am Besten ist es natürlich, wenn erst gar keine Brummschleife entsteht. Tipps und Tricks dazu finden sich reichlich im Internet.
Hörtest: Überzeugend über Lautsprecher und KopfhörerZu den wichtigsten Konkurrenten des NODE ICON gehören der Cambridge Audio CXN100 (1.049 Euro) und der eversolo DMP-A6 Master Edition (1.299 Euro). Und in diesem Umfeld schlägt sich der Bluesound sehr gut. Ähnlich wie diese überzeugt auch der ICON mit einer wunderbar offenen und luftigen Bühnendarstellung, feinen Details und Akkuratesse in allen Bereichen. Klangfarben stimmen auf den Punkt und ohne direkten Vergleich mit überlegenen, deutlich teureren Konkurrenten dürfte auch niemandem auffallen, dass da noch mehr gehen könnte.
Darüber hinaus erfreut der ICON aber mit seiner THX AAA Kopfhörerstufe. Weder der Cambridge, noch der eversolo bieten einen integrierten KHV. Das wertet den ICON noch mal deutlich auf. Und zum Glück sind deswegen bei seinen Qualitäten über Lautsprecher keine bemerkenswerten Abstriche zu verzeichnen. Kleine Einschränkung: Allzu schwierig anzutreibende Kopfhörer mit besonders hoher Impedanz oder zu niedrigem Wirkungsgrad zeigen die Limits des Moduls auf.
