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Stores als App-Friedhof? Studie zu „verwaisten“ Apps bei Apple und Google

Wer die Wahl hat, hat die Qual – auf kaum etwas trifft dieses alte Sprichwort so zu wie auf Apples iOS App Store und den Google Play Store. Die digitalen Softwareläden für iPhones, iPads und Android-Smartphones enthalten Millionen von Anwendungen für nahezu jeden nur erdenklichen Zweck. Nutzern fällt es angesichts der schier überwältigenden Quantität allerdings oft nicht leicht, in Sachen Funktion und Qualität die Spreu vom Weizen zu trennen und das jeweils Gewünschte zu finden. Erschwert wird das obendrein durch die Tatsache, dass es in den Stores zahlreiche „verwaiste“ Apps gibt, welche von ihren Entwicklern nicht mehr gepflegt werden.


iOS App Store enthält 650.000 „verwaiste“ Apps
Allein im iOS App Store beläuft sich die Zahl solcher Apps auf rund 650.000. Das ergab eine Untersuchung des US-amerikanischen Analyse- und Beratungsunternehmens Pixelate. Als „verwaist“ galten dabei Anwendungen, die seit mindestens zwei Jahren nicht mehr aktualisiert wurden. Im Play Store für Android-Geräte fanden die Experten sogar 869.000 verlassene Programme. Zusammen enthielten die digitalen Softwareläden von Apple und Google am 31. März dieses Jahres, dem Stichtag für die Auswertung, demnach mehr als 1,5 Millionen ungepflegte Apps. 30 Prozent der insgesamt in den Stores verfügbaren rund 5 Millionen Anwendungen sind somit Pixelate zufolge „verwaist“.

Spiele und Bildungs-Apps besonders oft betroffen
Hunderttausende von Apps wurden sogar seit mindestens fünf Jahren nicht mehr aktualisiert. Im iOS App Store ermittelte Pixelate in dieser als „Super-Abandoned“ bezeichneten Kategorie rund 184.000 Anwendungen, im Play Store waren es Ende März etwa 130.000. Der Untersuchung zufolge neigen vor allem Entwickler von Spielen und Bildungsanwendungen dazu, ihre Programme nicht mehr mit Updates zu versehen. Für Finanz- und Shopping-Apps sowie gesundheitsbezogene Anwendungen hingegen stehen relativ häufig und regelmäßig Aktualisierungen zur Verfügung.

Apple und Google räumen auf
Pixelate zufolge bergen „verwaiste“ Apps möglicherweise Risiken für die Nutzer. Sie könnten Sicherheitslücken enthalten, etwa wegen der Verwendung veralteter Programmierschnittstellen. Zudem erfreuen sich Anwendungen, welche regelmäßig Updates erhalten, laut den Experten signifikant höherer Downloadzahlen. Für über 84 Prozent aller Apps, die mehr als 100 Millionen mal heruntergeladen wurden, gab es in den vergangenen sechs Monaten eine Aktualisierung. Beachten sollte man allerdings, dass ausbleibende Updates nicht zwingend besagen, dass die jeweiligen Developer ihre Apps tatsächlich aufgegeben haben. In etlichen Fällen könnte es sich auch um ausentwickelte Anwendungen handeln, für die Aktualisierungen überflüssig sind. Sowohl Apple und Google weisen darauf hin, dass sie „verwaiste“ Apps aus den Softwareläden entfernen (siehe ). Der iPhone-Hersteller räumt den Entwicklern dabei für die Nachbesserung eine Frist von 90 Tagen ein.

Kommentare

Dibbuk13.05.22 10:59
Ich liebe eine dieser „ausentwickelten“ super-abandoned Apps. Ich werde doch auch nach deren Rausschmiss aus dem AppStore noch darauf zugreifen können, wenn ich sie mal im Zuge eines Backups gesichert habe, oder? Die Verträglichkeit mit der jeweiligen iOS-Version mal vorausgesetzt.
-1
Legoman
Legoman13.05.22 11:03
Muss denn jedes Tool immer wieder angepasst werden?
Ich für Miniaufgaben uralte Programme, die genau das machen, was sie sollen.
Von manchen gibt es Weiterentwicklungen, die überhaupt nichts mehr taugen.
Immer neue Funktionen, immer neuer Spielkram - und die Kernfunktion ist irgendwann futsch.
(Soll ja bei Apples hauseigener Software auch gelegentlich passieren...)
+1
wicki
wicki13.05.22 11:04
Ich finde, Apple (und auch dieses komische Analyse- und Beratungsunternehmen) brauchen dringend eine neue Kategorie: "benötigt kein Update".

Ich habe ein paar Apps aus den Anfangstagen des iPhone, die einfach "fertig" sind. Eine Metronom-App, einen Beat-Counter, eine Gitarren-Stimm-App, einen Drama-Button und noch ein paar mehr.

Warum zu Teufel sollten diese Apps "verwaist" sein – nur weil keine neue Funktion zu ihrem absolut vollständigen und zufriedenstellenden Funktionsumfang hinzukommt? Diese Apps sind auch nicht unsicher. Sie verwenden keinen Netzwerk-Code, der sie – wenn fehlerhaft – angreifbar machen würde. Sie haben super-gutaussehende und benutzbare GUIs – man sieht ihnen die <iOS7-Oberfläche nicht an.

Ich glaub' ich werd' alt … neu ist nicht immer besser
Better necessarily means different.
+9
macs®us
macs®us13.05.22 12:28
Wie lange dauert es bis mal bei einer App in der Updatebeschreibung steht:
Versionszähler um 0.01 erhöht…
Ein Fotograf sollte wie ein kleines Kind sein, das die Welt jeden Tag von neuem entdeckt.
+1
Terendir13.05.22 12:33
wicki
Ich finde, Apple (und auch dieses komische Analyse- und Beratungsunternehmen) brauchen dringend eine neue Kategorie: "benötigt kein Update".

Es sollte im AppStore (von mir aus auch etwas versteckt in Menüs verschachtelt) eine Kategorie geben, wo die alten Apps landen. Da kann dann auch gern ein Warnhinweis aufploppen.

Ich verstehe es zwar, dass Apple und Google keine Geister-Apps in ihren Stores haben wollen (die generieren im Zweifel ja auch keinen Umsatz, nehmen aber trotzdem "Platz" im Store weg), aber in einer eigenen Unterkategorie kämen sie den regulären Apps und ihren prominenten Platzierungen ja nicht in den Weg.
+1
wicki
wicki14.05.22 12:18
Terendir
wicki
Ich finde, Apple (und auch dieses komische Analyse- und Beratungsunternehmen) brauchen dringend eine neue Kategorie: "benötigt kein Update".

Es sollte im AppStore (von mir aus auch etwas versteckt in Menüs verschachtelt) eine Kategorie geben, wo die alten Apps landen. Da kann dann auch gern ein Warnhinweis aufploppen.

Wovor soll der von Dir vorgeschlagene „Warnhinweis“ bitte warnen? So in etwa „Achtung: Dieser Warnhinweis wurde in einem Alphabet geschrieben, dass schon 2600 Jahrr alt ist“. Das erscheint mir doch nur sehr wenig durchdacht.
Better necessarily means different.
+1

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