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Sicherheitsexperte warnt vor unzureichender Kennwort-Sicherung in Lion

In seinem Blog hat Patrick Dunstan die unzureichende Kennwortsicherung in Lion kritisiert. Bereits bei älteren Systemen war es möglich, nach der Ermittlung der eindeutigen Nutzer-ID die zugehörigen Hash-Werte der jeweiligen Kennwortdatei abzufragen und schließlich mittels Crack-Software die Kennwörter durch mehr oder weniger langwierige Tests zu knacken. Bisher waren für den Zugriff auf fremde Kennwortdateien immerhin Administrator-Rechte nötig. Mit OS X Lion fällt diese Hürde für Angreifer weg, wenn auf dem System der Verzeichnisdienst aktiv ist. In diesem Fall lassen sich die Kennwort-Hash-Werte der Nutzer nämlich über den Dienst auch dann abrufen, wenn der Angreifer nur als Gast angemeldet ist. Schuld ist das ShadowHashData-Attribut des Dienstes, welches die gleichen Hash-Daten wie die Kennwortdatei enthält. Lässt sich mittels Crack-Verfahren nicht das Kennwort ermitteln, können Angreifer zumindest das aktuell erbeutete Nutzerkonto weiterverwenden. Anders als in Snow Leopard können in Lion über den Verzeichnisdienst die Zugangsdaten des angemeldeten Nutzers nämlich auch ohne altes Kennwort geändert werden.

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Kommentare

verstaerker
verstaerker19.09.11 13:23
was ist denn der Verzeichnisdienst?
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Hyper19.09.11 13:36
schön
Und was machen wir nu?
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Hannes Gnad
Hannes Gnad19.09.11 13:47
@verstaerker:

Kurzfassung: Das ist der Dienst im Rechner, der es den Benutzern erlaubt, sich anzumelden. Im Hintergrund stehen Konfigurationsdateien und/oder Datenbanken, lokal und/oder auf Servern, in denen Dinge wie Name, Kennwort, Pfad zum Homeverzeichnis etc. stehen.

Langfassung: Das ist ein viertägiger Kurs für erfahrene Admins, es gibt dicke Bücher dazu, schaue mal hier:
http://training.apple.com/itpro/snow301
und (432 Seiten, dazu kommt ein Workbook mit noch mal ein paar Hundert Seiten):
http://www.amazon.com/gp/product/0321635329
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Hannes Gnad
Hannes Gnad19.09.11 13:55
@MTN:
wenn auf dem System der Verzeichnisdienst aktiv ist
Der Dienst "DirectoryService" läuft unter Mac OS X immer. Sonst hat man leichte Schwierigkeiten bei der Anmeldung...
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Hannes Gnad
Hannes Gnad19.09.11 13:57
@Hyper:
Nix. Da diese Lücke anscheinend nur vom lokal angemeldeten Benutzer für sein eigenes Kennwort ausnutzbar ist, ist die Gefahr an sich nicht so groß.

Schön ist die Sache natürlich nicht, und es ist davon auszugehen, daß Apple das möglichst bald per Update fixen wird. Mal schauen...
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verstaerker
verstaerker19.09.11 14:00
aha also egtl wollt ich ja nur wissen ob ich den brauch und ob er an ist bei mir ... Frage beantwortet
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Hannes Gnad
Hannes Gnad19.09.11 14:05
@verstaerker:
Ja, Du brauchst den. Ja, der läuft immer. Hoffentlich!

(Oh je. Hoffentlich kommt niemand aufgrund solcher mittelschwer unklar formulierter Meldungen auf die Idee, mal per "Aktivitiätsanzeige" auf die Pirsch zu gehen und auf seinem Mac den "DiretoryService" zu erlegen. Der sollte zwar eigentlich sofort wieder gestartet werden vom launchd (wie der Finder), aber mit grober Gewalt bekommt man ja alles kaputt...und dann ist das Gejammer groß, wenn beim nächsten Rechnerstart gar nix mehr geht, also, keine Anmeldung mehr.)
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jens
jens19.09.11 14:20
Adressbuch und iCal verhässlicht und guter Funktionalität beraubt, Final Cut zerstört, Xserves gibt's nicht mehr, Installationsmedien werden nicht mehr mitgeliefert, die Hälfte der me.com Synchronistation und iDisk abgekündigt, Sicherheitslücke bei den Kennwörtern... was bitte ist los bei Apple?!
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Raziel119.09.11 14:24
@Jens
Pessimist? Das Glas ist halb leer?

Wie wäre es mal mit einem Blick auf die ganzen Vorteile und positiven Seiten dieser Entwicklungen? Die sind nämlich zahlreich.
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jens
jens19.09.11 14:29
Was ist an den genannten Sachen den positiv?
Ich verteidige gerne Entwicklungen, deren positive Seiten nicht jedem sofort ersichtlich sind. OS 9 => OS X damals, Intel Umstieg, Rosetta fällt weg, was weiß ich.
Spätestens aber wenn ich mir Adressbuch und iCal in Lion anschaue ist mein Glas nicht nur halb leer, es hat auch noch jemand reingespuckt.
Ganz nüchtern betrachtet.
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Tiger
Tiger19.09.11 14:35
Hannes Gnad
Schön ist die Sache natürlich nicht, und es ist davon auszugehen, daß Apple das möglichst bald per Update fixen wird. Mal schauen...

*lach* Apple war noch nie schnell beim Stopfen einer Sicherheitslücke, ausser wenn es, wie bei iOS, um den guten Ruf geht.
Apple sieht sein System ja nach wie vor als unangreifbar.
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Marcel_75@work
Marcel_75@work19.09.11 14:47
Was ist (u.a.) das erste, was man macht, wenn man einen Mac einrichtet:

1. Einen Administrator-Account mit einem sicheren Passwort anlegen und dem ursprünglich eingerichteten Benutzer (den man für die tägliche Arbeit benutzt) die Administrator-Rechte entziehen.

2. Den Gastzugang deaktivieren.

So kann man zumindest dieses Problem ansatzweise umgehen …
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gentux
gentux19.09.11 14:49
Moment, als Gast kann man sich nur lokal anmelden (im Netz nur per Sharing) und wer kein FileVault und Firmwarepasswort definiert hat, der ist sich dessen bewusst, dass ein Angreifer mit physischem Zugriff freie Hand hat.

Aber: Diese Lücke ist so banal, dass sie gar nicht hätte entstehen dürfen. Auf einen Password-Hash darf nicht zugegriffen werden können als Gast. Ich denke schon, dass es bald gefixt wird, schliesslich ist das eine kleine Sache die Berechtigung dort zu korrigieren.
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macmagus19.09.11 14:57
VPN Shared Secret = Plain Text Apple, think different.
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Thomas Mank19.09.11 15:09
@Jens: Wir sind mal wieder in einer Übergangsphase. Apple bereitet offensichtlich den Boden für ein neues Betriebssystem vor, dass mehrere Arten von Geräten mit möglichst gleichen Funktionen und Oberflächen ausstattet. Und wo gehobelt wird, da fallen Späne bzw. man kann eben nicht alles haben. Seien wir lieber dankbar dafür, an der Entwicklung einer künftigen ideal vereinheitlichten Spaß- und Informationsgesellschaft teilhaben zu dürfen (...)
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heldausberlin
heldausberlin19.09.11 16:35
Im Targetmode lässt sich doch grundsätzlich auf alle Daten zugreifen und seit Lion lässt sich doch über die Recovery-Partition das Benutzerkennwort zurücksetzen, ohne dass man ein anderes Passwort benötigt. Von daher verstehe ich die Aufregung um das hier genannte Problem nicht.
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Swentech19.09.11 16:37
Also ich brauche keinen Passwortschutz.
Meine Frau geht sowieso nicht an den Computer, sie hat einen eigenen Mac.
Und Hacker gibt es bei mir zuhause auch nicht

Vom Internet auf meinen Rechner kommt auch niemand, ist per Firewallsoftware geschützt.
Ausserdem gibt es auf meinem Mac sowieso nichts interessantes.

Ich denke die Meldung ist interessant für Firmen die was zu verstecken haben.
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ulanbator
ulanbator19.09.11 17:35
.. in 6 bis 12 Monaten ist der Lion vielleicht bereit... vorher einfach nur testen, aber nicht scharf stellen.....
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Kernelpanik
Kernelpanik19.09.11 18:18
Ja sicher... vor einer Version von XX.X.3 hab ich noch nie was ausprobiert.
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user_tron19.09.11 18:42
ich warte bis 10.8 nächstes Jahr
Ich erwarte von niemanden Zustimmung für meine persönlichen Ansichten ;-)
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Johnny
Johnny19.09.11 21:48
...ist per Firewallsoftware geschützt.

Ja dann...

Komisch das die ganzen Firmen wie Sony und Co. das nicht wissen. Sollten die auch mal einführen, dann werden denen ihre Daten sicher nimmer gestohlen
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Andi Schenk
Andi Schenk19.09.11 22:34
Nicht schön .... Auch wenn die Zusammenfassung von MacTechNews (mal wieder) zeigt, wieviel Ahnung die Redakteure haben.

"wenn auf dem System der Verzeichnisdienst aktiv ist" - das ist ausser im Single User Mode immer der Fall.

Es gibt hier ein Sicherheitsproblem, wenn auch kein allzu akutes. Letztendlich sind 2 Dinge unschön:
- Lokale User können die shadow-hashes auslesen (und damit nach einer Übernahme eines unpriviledged users offline per Wörterbuch angreifen). Das sollte so nicht sein - war aber in frühen OS X Versionen auch der Fall, da stand der Hash direkt in Netinfo drin, was auch jeder dumpen konnte. Das ist schlechtes Design seitens Apple, ich vermute, dass sie das bald fixen werden. Dennoch ist dann erstmal auch ein Erfolgreicher Wörterbuchangriff nötig (brute force auf SHA512 ist meiner Meinung nach sehr sehr unwahrscheinlich). Wer also sichere Kennwörter verwendet ist hier geschützt.
- Ein User kann sein eigenes Kennwort ändern, ohne das alte eingeben zu müssen (selbstverständlich ist der Inhalt des Schlüsselbunds geschützt). Das ist auch ungut, weil es sehr sehr schnell geht: Ein verlassener Mac, kurz den Befehl getippelt, wenn der angemeldete User admin Rechte hatte, ist man drin.
Also auch hier wieder: Nicht als Admin arbeiten, beschränkt Risiken.

Aber klares Fazit: Hier sollte Apple schnell fixen ...
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sierkb20.09.11 01:31
Andi Schenk
Es gibt hier ein Sicherheitsproblem [..] Lokale User können die shadow-hashes auslesen (und damit nach einer Übernahme eines unpriviledged users offline per Wörterbuch angreifen) [..] Das ist schlechtes Design seitens Apple [..] Wer also sichere Kennwörter verwendet ist hier geschützt. [..] Ein User kann sein eigenes Kennwort ändern, ohne das alte eingeben zu müssen [..] Das ist auch ungut, weil es sehr sehr schnell geht: Ein verlassener Mac, kurz den Befehl getippelt, wenn der angemeldete User admin Rechte hatte, ist man drin. Also auch hier wieder: Nicht als Admin arbeiten, beschränkt Risiken. [..] Hier sollte Apple schnell fixen ...

+1

Siehe auch diese recht praxisnahe Angriffsvektor-Beschreibung, betrachtet aus einem etwas anderen Blickwinkel:
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dom_beta20.09.11 17:50
- Ein User kann sein eigenes Kennwort ändern, ohne das alte eingeben zu müssen (selbstverständlich ist der Inhalt des Schlüsselbunds geschützt). Das ist auch ungut, weil es sehr sehr schnell geht: Ein verlassener Mac, kurz den Befehl getippelt, wenn der angemeldete User admin Rechte hatte, ist man drin.


seit wann das??


bei mir hier wird das alte Kennwort verlangt um ein neues zu erstellen.
...
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