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Probleme bei der Apple Card: Goldman Sachs und Apple beenden Partnerschaft

Im Frühjahr 2019 stellte Apple die "Apple Card" vor: Hierbei handelt es sich um eine Kreditkarte, welche sich direkt vom iPhone aus beantragen lässt – und bei ausreichender Bonität sofort via Apple Pay genutzt werden kann. Die physikalische Karte erhalten Kunden nach der Beantragung einige Tage später. Aktuell steht die Apple Card nur in den USA zur Verfügung und zeichnet sich durch einige kundenfreundliche Merkmale aus: So verzichtet die Apple Card auf Strafgebühren, wenn der Saldo nicht fristgerecht ausgeglichen wird. Ferner fällt auch keine monatliche oder jährliche Gebühr für die Karte an. Seit Frühjahr 2023 bietet Apple auch ein Sparkonto mit 4,15 % Zinsen für Inhaber der Apple Card an.


Apple tritt jedoch nicht als Bank auf, da eine Vielzahl von regulatorischen Hürden zu meistern wären, sondern ging eine Partnerschaft mit Goldman Sachs ein, um die Apple Card auf den Markt zu bringen. Doch bereits ein Jahr nach Marktstart kamen Berichte ans Tageslicht, dass die Apple Card für Goldman Sachs ein gigantisches Verlustgeschäft sei. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, aber es wird allgemein angenommen, dass Goldman Sachs seit 2020 über drei Milliarden Dollar Verlust mit der Kreditkarte erwirtschaftete.

Partnerschaft endet
Das Wall Street Journal berichtet nun, dass Apple und Goldman Sachs die Zusammenarbeit aufgekündigt haben und in den nächsten 12 bis 15 Monaten vollständig beenden. Heikel ist, dass bislang wohl kein konkreter Nachfolger für Goldman Sachs gefunden wurde, um die Apple Card und das Apple-Sparkonto fortzuführen.

Gerüchten nach soll sich Apple wie auch Goldman Sachs in Gesprächen mit American Express befinden, um eine mögliche Übernahme des Geschäftes zu verhandeln. Problematisch ist hierbei, dass es sich bei der Apple Card um eine Mastercard handelt und somit bei einer Übernahme durch AMEX das Bezahlnetzwerk gewechselt werden müsste.

Fortführung wahrscheinlich
Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass Apple die Apple Card fortführen wird, da dies ein für den Konzern sehr gutes Mittel ist, Kunden auf der Apple-Plattform zu halten. Die Suche nach einem neuen Partner dürfte sich allerdings schwierig gestalten, da für Goldman Sachs die Apple Card ein großes Verlustgeschäft war und ist.

Kommentare

Deppomat29.11.23 11:05
Ich bin ja sehr blöd in solchen Dingen: Kann mir jemand mal erklären, wofür die Apple Card überhaupt jemals gut war? Was bringt das? Habe wirklich keine Ahnung.
+2
esc
esc29.11.23 11:06
Deppomat
Ich bin ja sehr blöd in solchen Dingen: Kann mir jemand mal erklären, wofür die Apple Card überhaupt jemals gut war? Was bringt das? Habe wirklich keine Ahnung.

Ich glaube in den USA waren die Konditionen im Vergleich zu anderen Kreditkartenanbieter sehr gut.
+9
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck29.11.23 11:14
Deppomat
Ich bin ja sehr blöd in solchen Dingen: Kann mir jemand mal erklären, wofür die Apple Card überhaupt jemals gut war? Was bringt das? Habe wirklich keine Ahnung.

Steht doch im Text: Sofortige Verfügbarkeit, perfekte Integration ins Apple-Ökosystem
+9
MCDan29.11.23 11:19
In USA fallen horrende Zinsen für einen negativen Saldo bei einer Kreditkarte an. Bei der Apple Card waren die Zinsen aber sehr gering. Die Amis nutzen eine Kreditkarte vorrangig als Kredit und nicht als reines Zahlungsmittel.
+10
macs®us
macs®us29.11.23 11:55
In den USA können mit normalen Kreditkarten Sollzinsen von bis zu 21% anfallen .
Der Sparzins einer AppleCard ist etwa 10x so hoch wie bei anderen Karten .
Ein Fotograf sollte wie ein kleines Kind sein, das die Welt jeden Tag von neuem entdeckt.
+11
Fenvarien
Fenvarien29.11.23 11:57
macs®us In den USA sind selbst 30 bis 40 Prozent Zinsen absolut gängig, unter 25 Prozent gilt es als "eher günstig".
Ey up me duck!
+10
Michael Lang aus Rieder29.11.23 12:25
Nur frage ich mich wie GoldmanSachs da mitgemacht haben, wenn es doch so ein Negativgeschäft ist. Waren die total benagelt?
Was hat man sich davon (mehr) versprochen bei den Konditionen?

Natürlich wird sich niemand auf den Deal mit Apple einlassen, wo der derzeitige Verlust bekannt ist. Oder Apple muß mit schlechteren Konditionen leben, oder das Defizit selbst ausgleichen, damit es den Kunden den selben Service weiterhin anbieten kann.
+3
Deppomat29.11.23 12:48
Mendel Kucharzeck
Steht doch im Text: Sofortige Verfügbarkeit, perfekte Integration ins Apple-Ökosystem
Hab ich gelesen, aber dabei glasige Augen gekriegt. Ich weiß nicht, was das heißt 🥺 Das ist doch alles auch mit anderen Kreditkarten gegeben.
0
Bitsurfer29.11.23 15:49
Das Problem ist da vielschichtig. Einerseits gewährt Apple 3% Cashback, andererseits hat Apple zwei Hauptkundengruppen.

Die eine sind Kunden die die Kreditkarte haben, einkaufen und nichts zurückzahlen. Ergibt Totalverlust.
Andererseits diese welche Ende Monat den gesamten offenen Betrag zurückzahlen. Ergibt keine Zinsen aber 3% Cashback Verlust.

Die Mittelschicht die absottert und Gewinn ermöglicht fehlt bei Apples Karte fast vollständig.
+4
TheGeneralist
TheGeneralist29.11.23 15:49
Aus meiner Sicht wenig verwunderlich - wie soll ein Kreditkarten-Produkt, dass in den Konditionen durchweg weitaus günstiger ist als die Konkurrenz, auch profitabel werden?

Das Fazit des Artikels "Fortführung wahrscheinlich" teile ich eher nicht - ich vermute, Apple wird schlicht keine Bank finden, die scharf darauf ist, sehenden Auges ein paar Milliarden zu versenken. Oder aber die Konditionen müssen derart verschlechtert werden, dass es keine Fortführung, sondern der Start eines ganz anderen Produktes ist.
Ich denke, Apple wird die Apple Card entweder gänzlich einstampfen müssen oder mit einem ganz anderen Konzept kommen. In jedem Fall dürfte das, was derzeit als "Apple Card" vermarktet wird, keine Zukunft haben...
+2
Tom Macintosh29.11.23 18:39
ich liebe meine Miles&More Card - Fliege jedes Jahr mit meiner Frau einmal Interconti in der Business Class für kleines Geld ….

Da kommt mir keine andere Karte ins Haus😋
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