Größeres Logic-Update mit vielen neuen Funktionen


Die Digital Audio Workstation (DAW) Logic Pro gibt es seit über einem Jahrzehnt im Mac App Store. Vor zwei Jahren erhielt das Programm zum Musikarrangement einen iPad-Ableger. Seitdem veröffentlicht Apple Updates für Rechner- und Tablet-Version parallel – und nähert den Funktionsumfang beider Varianten immer weiter einander an. Die beiden größten neuen Funktionen, der überarbeitete Stem Splitter sowie Flashback Capture, sind mit dem
Update auf iPad ebenso wie auf Mac verfügbar.
Die Funktion „Stem Splitter“ nutzt Machine Learning, um einzelne Instrumententracks aus einer gemeinsamen Aufzeichnung zu extrahieren. Während Logic pro bisher vier Spuren (Gesang, Schlagzeug, Bass plus andere) als dedizierte Spuren erkannte, kann das Update auf 11.2 (macOS) sowie 2.2 (iPadOS) zusätzlich Gitarre sowie Klavier erkennen, unterteilt eine Aufnahme also in bis zu sechs Spuren. Mittels Presets legen sich Musikproduzenten typische Szenarien zur Komponententrennung an, um der lokalen Machine-Learning-Funktion die Arbeit zu erleichtern. Die Komponententrennung ist Geräten mit M-Chip vorbehalten.
Die Komponententrennung erkennt bis zu fünf Instrumente aus einer Aufnahme und separiert sie in Einzelspuren.
Aufnahme nachträglich wiederherstellenEine typische Probenraumsituation: Dieses Mal hat niemand den Einsatz verpasst, die Töne saßen, die Geschwindigkeit stimmte – und niemand hat auf „Aufnahme“ geklickt. Mit Flashback-Aufnahme (Flashback Capture) stellt man solche Performances mittels Tastenkürzel wieder her. Selbst die Signale angeschlossener MIDI-Geräte und externer Mikrofone fließen in eine solche Wiederherstellung mit ein. Die einzige Voraussetzung: Die App muss im aktiven Wiedergabemodus sein.
iPad lernt MIDI-InstrumenteDie Funktion „MIDI lernen“ war bisher der Mac-Version vorbehalten; sie erlaubte es Anwendern, die Regler eines externen MIDI-Geräts mit bestimmten Bedienelementen innerhalb von Logic Pro (oder Plug-ins) zu koppeln. Das Update auf Version 2.2 rüstet diese Funktion nun auch fürs iPad nach.
Logic Pro (iPad) kostet monatlich 5 Euro (49 Euro/Jahr). Es lässt sich einen Monat lang ausprobieren.
Mac: Schreibwerkzeuge, Sound-Pakete und SpurensucheDie Mac-Version integriert ein Notepad; darin stehen fortan die Schreibwerkzeuge von Apple Intelligence zur Verfügung. Herunterladbare Sound-Pakete wie „Dancefloor Rush“ und „Magnetic Imperfections“ bieten mehr Variationen. Tosin Abasi, Gitarrist der Prog-Metal-Band „Animals as Leaders“, steht Pate für ein neues Producer Pack mit mehr als 170 Apple Loops; dieses lässt sich ebenfalls in GarageBand herunterladen.
Logic Pro (Mac) steht im Mac App Store für 229 Euro zum Einmalkauf bereit. Zum Ausprobieren lädt man sich eine separat auf der Website erhältliche
Testversion herunter.
Neues iPhone-Video "A Day in the Life of a Beat"In der
Ankündigung der neuen Funktionen präsentiert Apple ein Video mit der Überschrift „A Day in the Life of a Beat“, in dem drei Personen getrennt voneinander an einem Hip-Hop-Track arbeiten. Den Anfang macht die Rhythmus-Produzentin am iPad: Inspiriert von Alltagsgeräuschen stellt sie ein Instrumentalstück zusammen, das sie ihrem Vokalartisten schickt. Dieser nimmt spontan an der Bushaltestelle mittels der iPhone-App „Sprachmemo“ die Gesangsspur auf. Am Mac Studio (mit Logic Pro) kommen die Teile schließlich zur Optimierung zusammen.