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Polizei nimmt Klickfarm hoch: Fast 500 iPhones beschlagnahmt

Likes sind heutzutage mitunter bares Geld wert. Deswegen hat sich in einigen Ländern eine richtige Schattenwirtschaft etabliert, die eine große Anzahl an Klicks oder »Gefällt mir«-Markierungen verkaufen. Natürlich sind solche »Klickfarmen« in der Regel illegal.


Im Südosten Thailands hat die örtliche Polizei am Sonntag eine solche Farm ausgehoben und ist dabei auf eine ganze Batterie an elektronischen Geräten gestoßen. Nicht weniger als 474 iPhones waren auf einem Metallgestell aufgereiht und offensichtlich mit einem Computer verbunden. Über diesen betrieben die drei verdächtigen Chinesen einen Bot, der zahllose Klicks, Likes und Shares über die in China besonders beliebte App WeChat absetzte. Wie die Festgenommenen angaben, erhielten sie dafür umgerechnet etwa 4.000 Euro von einer chinesischen Firma, deren Namen sie nicht preisgeben wollten. In China ist WeChat mehr als nur ein soziales Netzwerk; vielmehr handelt es sich dort um eine ganze Plattform, inklusive Bestellfunktionen, Streamingmöglichkeiten und Mobile Payment.


500 iPhones, 350.000 SIM-Karten
Die iPhones waren alle drei bis fünf Jahre alt. Es handelte sich um Exemplare der Generation 4s, 5c und 5s. Unklar ist noch, wie die Betreiber der Klickfarm an die Geräte herankamen. Dasselbe gilt auch für die insgesamt 347.200 SIM-Karten, die an gleicher Stelle sichergestellt wurden und bei drei verschiedenen Mobilfunkbetreibern registriert waren. Die Polizei geht davon aus, dass neben den drei Festgenommenen noch weitere Personen zu der Klickfarm gehörten, unter ihnen auch der Chef der Bande. Vorerst lautet die Anklage allerdings lediglich illegale Einwanderung sowie unrechtmäßiger Import von Elektronikgeräten.

Thailand bietet sich wegen der relativ geringen Kosten für Mobilfunktarife als Basis für Klickfarmen an. Allerdings sind die Netzbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet, die Kundendaten zu protokollieren. Deswegen ist die Polizei über die schiere Menge der verwendeten Geräte erstaunt und setzt die Ermittlungen fort.

Weiterführende Links:

Kommentare

alephnull
alephnull14.06.17 14:52
"Es handelte sich um Exemplare der Generation 4s, 5c und 5s."

Deshalb dachte Apple: Hey, super Absatz für die kleinen Displays - da müssen wir noch das SE nachschieben.
+1
Raziel114.06.17 15:10
Ich habe mich sowieso schon immer gefragt wo die ganzen Geräte landen, die zb von Mobilfunkanbietern angekauft werden oder im Austausch für die Vertragsverlängerung einen Rabatt geben etc.
0
D.R.C.B.14.06.17 15:30
Wenn da ein Gerät auch nur 10€ gekostet hat, dann haben die nicht mal die Unkosten mit dem im Artikel erwähnten Coup eingespielt.
0
chb14.06.17 15:52
Warum sind Klickfarmen illegal?
Kann doch jeder klicken wie, wo und wieoft er will? Und nachdem Likes und Klicks nur statistisch ermittelte Werte sind, und keine Währung...
+1
alephnull
alephnull14.06.17 16:21
chb
Warum sind Klickfarmen illegal?

Gute Frage. Ist ja nix anderes als Claqueure , für die es schließlich auch legale Agenturen gibt.
+3
MetallSnake
MetallSnake14.06.17 16:40
chb
Warum sind Klickfarmen illegal?
Kann doch jeder klicken wie, wo und wieoft er will? Und nachdem Likes und Klicks nur statistisch ermittelte Werte sind, und keine Währung...

Laut Wikipedia sind sie legal.
https://en.wikipedia.org/wiki/Click_farm
Although click farm services violate many social media user policies, there are no government regulations that render them illegal.

Als Quelle dafür geben sie diesen Link an: ( =
http://blog.legalsolutions.thomsonreuters.com/law-and-techology/click-farming-challenge-online-content-integrity/ )
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
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ein.Leguan
ein.Leguan14.06.17 16:42
Ich bin ebenfalls an einer Erläuterung zur Frage nach der Illegalität interessiert, denn für mich ist diese nicht vollkommen selbstverständlich.

Erhält ein gewerbliches Produkt dank eingekaufter Likes in Medien etc. bessere Bewertungen, klingt es einleuchtend, von Täuschung/Betrug zu sprechen.

Wieso das auch für beispielsweise Betreiber von YouTube-Kanälen gelten sollte -obwohl diese dank höherer Abonnentenzahl dadurch potentiell mehr Geld einnehmen können- erschließt sich mir (noch) nicht.
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Hannes Gnad
Hannes Gnad14.06.17 18:11
Die Click Farm per se ist nicht illegal.

Aber jemand, der eine App in den Store bringt, verstösst mit der Beauftragung einer Click Farm gegen Apples App Store Guidelines.
+2
meloen
meloen15.06.17 08:12
Hannes Gnad
Aber jemand, der eine App in den Store bringt, verstösst mit der Beauftragung einer Click Farm gegen Apples App Store Guidelines.

... was dann allerdings nicht illegal ist, sondern lediglich gegen Apples Geschäfts-Bedingungen verstößt.
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Legoman
Legoman15.06.17 08:36
chb
Warum sind Klickfarmen illegal?
Kann doch jeder klicken wie, wo und wieoft er will? Und nachdem Likes und Klicks nur statistisch ermittelte Werte sind, und keine Währung...
Al Capone wurde am Ende auch nur wegen Steuerhinterziehung erwischt...

"Illegal" liest sich eben besser als "wir wissen nix, aber irgendwas ist seltsam".
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Mr BeOS
Mr BeOS15.06.17 10:47
Zum Thema “illegal“ müßte thailändisches “Recht“ angewendet werden....
Das wird aller Wahrscheinlichkeit etwas anders gehandhabt werden als in Deutschland.
http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei
+1
Dekator
Dekator16.06.17 07:22
"Illegal" häng von der Rechtsprechung ab. "Unmoralisch" ist es allemal, da, wie ein.Leguan schreibt, arglistige Täuschung vorliegt. Klicks, shares sind, indirekt, Geld wert. Auch Geheimdienste betreiben Klickfarmen, um etwa bestimmte politische Inhalte auf 'sozialen' Medien zu pushen oder downzuvoten (was für ein Wort!). Das ist unrechte Manipulation. Hier liegt Impersonifizierung vor, also etwa das Gleiche wie bei fälschung von Unterschriften in einer Unterschriftenaktion.
+1

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