Neue Intel-Unruhen: Trump fordert Absetzung des CEOs


Intel sorgt bereits seit geraumer Zeit kontinuierlich für Schlagzeilen: Im Herbst des vergangenen Jahres kündigte das Unternehmen an, 15 Prozent der weltweiten Belegschaft abzubauen. Seit März steht zudem ein neuer CEO an der Spitze des Halbleiterherstellers: Lip-Bu Tan ersetzt den abgetretenen Pat Gelsinger. Tan gilt vielen Branchenkenner als Hoffnungsträger, um den angeschlagenen Konzern wieder an die Spitze zu hieven. Nicht alle sehen seine Ernennung zum CEO aber als probates Mittel an: Donald Trump äußerte sich nun zu Tans Geschäftsbeziehungen mit China – und fordert dessen Rücktritt.
Berichte über Tans Verbindungen nach ChinaEin im April von
Reuters veröffentlichter Bericht sieht die Ernennung Tans zum CEO überaus kritisch: Er habe in Hunderte chinesische Tech-Unternehmen investiert, darunter seien mindestens acht mit Verbindungen zum Militär. Reuters zitiert Investoren, welche die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährdet sehen. Die Analystin Stacey Rasgon kommt jedoch zu einer anderen Einschätzung: Tan sei „eine Legende“, die meisten Investoren wollten ihn als CEO von Intel sehen.
Trump fordert Tans RücktrittDer republikanische Senator Tim Cotton griff den Bericht auf und schrieb Intel wegen eines möglichen Interessenkonflikts. Der Brief erregte auch die Aufmerksamkeit von Donald Trump: Der US-Präsident forderte Tan auf, umgehend zurückzutreten. Es gebe keine andere Lösung für dieses Problem. Der Intel-CEO sei „äußerst konfliktbehaftet“. Das Unternehmen erklärte, im Einklang mit Trumps Politik erhebliche Investitionen in den Vereinigten Staaten zu tätigen. Ferner seien Intel, dessen Board of Directors sowie Tan selbst der „Förderung der nationalen und wirtschaftlichen Sicherheitsinteressen der USA zutiefst verpflichtet“. Das Weiße Haus äußerte sich in einer Stellungnahme gegenüber der
BBC zu der Causa: Für den Präsidenten sei wichtig, dass namhafte amerikanische Unternehmen von Männern und Frauen geführt werden, denen die Amerikaner vertrauen können.