Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Mit Veteranen-Deal könnte Apple massiv im Gesundheitssektor aufsteigen

Apple verhandelt mit dem U.S. Department für Veteranen-Angelegenheiten, um den ehemaligen Angehörigen des US-Militärs tragbare Gesundheitsakten zur Verfügung zu stellen, berichtet das Wall Street Journal. Die Partnerschaft hätte Vorteile für beide Seiten: Es würde das Leben der Veteranen erleichtern und Apple einen großen Schritt in den US-Gesundheitsmarkt erlauben. Der nächste anvisierte Schritt fällt jedoch noch größer aus.

Neun Millionen Kunden auf einen Schlag
Die Informationen, welche das renommierte Blatt geprüft haben will, besagen unter anderem, Apple solle spezielle Tools für die Behörde programmieren. Durch diese Software können die geschätzten neun Millionen Veteranen unter anderem ihre Gesundheitsdaten auf iPhones transferieren und mit sich führen. Zudem soll Apple der Agentur Support bei der Weiterentwicklung leisten. Laut Fachleuten für Gesundheitsdatenanalyse würde Apple im Fall eines erfolgreichen Abschlusses über die größte mobile Plattform zur Speicherung von Datensätzen auf persönlichen Telefonen verfügen.


Alles deutet auf Health Records
Die Anwendungsbeispiele identifizieren Kenner sofort als Teil des Anfang des Jahres vorgestellten Dienstes "Health Records". So sollen die Veteranen mobile Gesundheitsakten erhalten, die sie über die Health-App abrufen können. Alle Daten der besuchten Kliniken sollen darin gesammelt sein. Bisher unterstützen nur wenige Häuser, etwa das Johns Hopkins Medicine oder das Cedars-Sinai die Beta-Version der Funktion. Apple setzt dabei auf einen internationalen Standard, den FHIR (Fast Healthcare Interoperability Resources), um die Akten zu übertragen. Davon existieren auch Open-Source-Varianten.

Neue Funktionen bis zur Selbstmordprävention
Interessant sind die Diskussionen, die angeblich im Vorfeld stattgefunden haben. Das System soll etwa Geotagging-Funktionen bereitstellen, um nahegelegene Gesundheitseinrichtungen zu finden. Ein weiteres Ziel war, Testergebnisse schnell zwischen den beteiligten Institutionen auszutauschen und Rezepte zu verfolgen. Neben Arztbescheinigungen und der Patientenkontrolle über deren Daten soll auch von einer Selbstmordpräventions-App die Rede gewesen sein, die bei Apple im Entwicklungsstadium sei. Weitere Funktionen hat der Technologiekonzern schon in der Vergangenheit angedeutet, etwa die automatische Reaktivierung von Rezepten über Drittanbieter-Apps. Die große Herausforderung liegt darin, die Daten aus den verschiedenen Systemen auf einen Nenner zu bringen.


Über eine modifizierte Version von Apples "Health Records" könnte der Konzern in Zukunft Millionen von Veteranen-Daten verwalten.

Neuer Ansatz mit mehr Erfolgswahrscheinlichkeit
Bisher musste Apple immer auf Krankenhäuser setzen, die ihre Patienten zum Einsatz der Technik ermutigen. Mit dem anvisierten Deal liegt der Fall anders: er ist viel stärker patientenorientiert und Apple erschließt auf einen Schlag eine der größten, konzentrierten Patientengruppe der Vereinigten Staaten. Mit dieser Basis könnte der Konzern Druck auf die Krankenhausketten ausüben und erreicht vielleicht sogar einige unabhängige Häuser. Außerdem zeigt Apple, dass es den erweiterten Herausforderungen gewachsen ist und kann sein System sukzessive ausbauen.

Beste Perspektiven im Gesundheitssektor
Der Run Silicon Valleys auf einen der grössten Wirtschaftszweige der USA ist im vollen Gange. Neben Apple versucht auch Google-Mutterkonzern Alphabet mit Akquisitionen im Gesundheitssektor Fuß zu fassen. Amazon hat gemeinsam mit JPMorgan Chase und Berkshire Hathaway ein Unternehmen gegründet, dass sich um die Gesundheitskosten seiner Mitarbeiter kümmert. Apple bekommt mit diesem Deal – wenn er denn zustande kommt – einen großen Fuß in die Tür und kann zugleich die Leistungsfähigkeit von Health Records demonstrieren. In den Gesprächen soll auch die Idee gefallen sein, Apple könne ein entsprechendes System ebenfalls für die aktiven Truppen bereitstellen – was wiederum ein massives Patientenpotential in Höhe von rund 1,3 Millionen Angehörigen der Streitkräfte bedeuten würde. Rechnet man noch die Reservisten ein, erhält man mehr als zwei Millionen potentielle Kunden auf einen Schlag.

Kommentare

Keine Kommentare vorhanden.

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.