Meinung: "Bei Apple krankt es an Software, nicht Hardware" – zahlreiche Beispiele und Vergleich mit 2018er Artikel
These: Siri bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurückZum desaströsen Zustand von Siri muss man vor allem angesichts der Diskussionen der letzten Wochen kaum noch ein Wort verlieren. Apple hatte wenige Jahre nach Vorstellung der seinerzeit so innovativen Technologie den Anschluss verloren – und seitdem hat sich kaum etwas verbessert. Bis auf auswendig gelernte Standardbefehle ist Siri nicht zu gebrauchen, Apple scheiterte bislang an jeder versuchten, umfangreichen Weiterentwicklung. 2018 hieß es im Artikel: "Es ist schlichtweg unverständlich, wie Apple bei einer so wichtigen Komponente derart ins Hintertreffen geraten konnte." Die Situation 2025? Inzwischen ist die Lage noch weitaus blamabler als damals, verbessert hat sich kaum etwas, man hat hingegen oft den Eindruck, Siri sei noch dümmer geworden.
These: Apple hat das Auge für konsistente Oberflächen verlorenWas einst das oberste Mantra beim Macintosh war, nämlich strikte Paradigmen über das gesamte System hinweg, galt zunächst gleichermaßen für iOS. Das war jedoch nach einigen Systemversionen schon nicht mehr der Fall und die Position von Standardfunktionen im System und in Apps war wild verstreut (Navigation, Buttons, Controls). Was wir schon 2018 kritisierten, ist 2025 ebenfalls kaum besser. Mit jeder Neuentwicklung einer App erfindet Apple neue Bedienweisen, die aber wenig konsistent umgesetzt sind – von einer großen und einheitlichen Linie über alle Programme hinweg kann nicht die Rede sein. Es bleibt sehr zu hoffen, dass Apple mit dem erwarteten Redesign von iOS 19 einen wirklich großen Schritt zu einer einheitlichen, harmonischen Oberfläche geht, die der Branche wieder die Richtung vorgibt (so wie es beim Mac, dem ersten iPhone, Flat Design und anderen Entscheidungen der Fall gewesen war). Zum aktuellen Zeitpunkt lautet das Fazit jedoch zum dritten Mal: 2025 stellt sich das Problem gravierender als 2018 dar.
These: Die Apple Watch kam völlig unausgereift auf den MarktDie Hardware war, gemessen an den damaligen Möglichkeiten, sehr gut – die Software an vielen Stellen aber unausgereift und mit vielen Kompromissen gespickt. Apps benötigten teils eine halbe Minute und mehr zum Starten (was sich mit späteren Systemversionen auf identischer Hardware veränderte) – wobei es gar keine nativen Apps gab. Stand heute: Die Apple Watch ist so ausgereift, dass es schwerfällt, sich noch neue Funktionen abseits von immer weiteren Sensoren einfallen zu lassen. watchOS als Problem ansonsten tadelloser Hardware zu bezeichnen, ist kein haltbarer Vorwurf mehr. Ein Kritikpunkt davon damals gilt jedoch weiterhin: Warum gibt es keine frei gestaltbaren Ziffernblätter von Drittanbietern?
