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Livestream: Internet Archive zeigt Digitalisierung historischer Dokumente

Die Archivierung von Schriftstücken war vor dem Digitalzeitalter auch eine Platzfrage: In gedruckter Form nahmen Zeitungen oder amtliche Bekanntmachungen viel Platz ein. Einige Institutionen setzten auf Mikrofiche, bei dem 16 Blätter in miniaturisierter Form auf einem 10 mal 15 cm großen Fotofilm Platz finden. Diese Aufbewahrungsform erweist sich allerdings ebenfalls als temporär, denn das auf Acetat basierende Trägermaterial, welches bis in die Achtzigerjahre verwendet wurde, zerfällt zunehmend. Das gemeinnützige Internet Archive nahm sich der Aufgabe an, Altbestände zu digitalisieren – und dokumentiert den teilweise manuellen Vorgang in einem YouTube-Livestream.


Täglich von 7:30 bis 13:30 US-Westküstenzeit (16:30 bis 22:30 Ortszeit) zeigt der YouTube-Stream, wie Angestellte des Internet Archive stetig den Bestand an Mikrofiches digitalisieren. Dafür positionieren sie eine der Folien auf einem Leuchttisch, woraufhin sich eine Glasplatte absenkt. Eine darüber installierte Kamera fotografiert die einzelnen Seiten ab. Zuschauer bekommen parallel dazu in Echtzeit die Resultate angezeigt. Wer abseits der Scan-Schichten beim Live-Stream hereinschaut, bekommt Video- und Fotomaterial aus der umfangreichen Sammlung des Internet Archive präsentiert.

Außerhalb der Arbeitszeiten erhalten Zuschauer Einblicke in historische Foto- und Videoaufzeichnungen.


Präsentiert von Ex-Twitter-Angestellten
Die ehemalige Twitter-Entwicklerin Sophia Tung lebt in San Francisco; sie erreichte Nerd-Prominenz, als sie nächtliche Livestreams von chaotisch agierenden selbstfahrenden Taxis auf öffentlichen Parkplätzen veranstaltete. Jetzt arbeitet Tung mit dem Internet Archive zusammen, um das Digitalisierungsprojekt bekannt zu machen. Der Livestream wird mit entspannender Musik unterlegt und soll hauptsächlich unterhalten und entspannen – und natürlich nebenbei Aufmerksamkeit für das wichtige spendenfinanzierte Projekt erzeugen. In einem knapp achtminütigen Video mit dem Titel "This is where all of the internet is stored" erklärt die ehemalige Twitter-Entwicklerin die historische Aufgabe des Internet Archive und spricht dabei unter anderem mit Gründer Brewster Kahle.

Kommentare

andreas_g
andreas_g22.05.25 18:11
Gut, dass es Menschen gibt, die sich um den Erhalt des Wissens im Internet kümmern. Es entsteht zunehmend der Eindruck, dass der Informationsgehalt im Internet kontinuierlich abnimmt.
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dam_j
dam_j22.05.25 18:26
Der Wahrheitsgehalt nimmt ab, Informationen gibt es täglich mehr als jemals zuvor!
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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MacBelwinds
MacBelwinds22.05.25 18:56
Unwahrheiten gab es natürlich immer, seitdem es Informationsmedien gibt. Das Ausmaß und die Systematik der Lügen, also der vorsätzlichen Unwahrheiten, mag zugenommen haben. Dafür bekommt man heute bei ausreichender Recherche auch mediale „Juwelen“ geboten, von denen man vor 10-20 Jahren, geschweige denn noch früher, nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Ich bin gespannt, was das Archive-Team da „ausbuddelt“!
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