KI-Siri: Apple-Aktionäre klagen wegen Verzögerungen – und wittern Täuschung


Die Worldwide Developers Conference 2024 drehte sich hauptsächlich um Apple Intelligence, die neu KI-Plattform des Konzerns. Während über die vergangenen Monate die meisten gezeigten Funktionen in iOS- und macOS-Updates nachgereicht wurden, fehlt nach wie vor die größte Ankündigung: eine deutliche Verbesserung des Sprachassistenten Siri. Die neue Generation sollte viele neue, auf Künstlicher Intelligenz basierende Funktionen mitbringen – doch die Entwicklung lief nicht so wie gedacht.
Verzögert auf 2026Bereits Anfang des Jahres kamen Berichte auf, dass Apple mit den neuen Siri-Features bei internen Tests nicht zufrieden ist – und im März 2025 gab der Konzern schließlich eine Verzögerung bekannt. Damals wählte Apple (wahrscheinlich mit Absicht) eine doppeldeutige Formulierung, wie lange die Entwicklung nach dauert – doch auf der WWDC 2025 schaffte das Unternehmen Klarheit: KI-Siri erscheint erst im Jahr 2026.
Mockup oder Tech-DemoEinige bezichtigten Apple, auf der WWDC 2024 und in den Werbevideos zum iPhone 16 nur Mockups oder eine Tech-Demo der neuen Siri-Generation gezeigt zu haben und kein (halbwegs) fertiges Produkt – doch hochrangige Apple-Mitarbeiter widersprachen vehement dieser Darstellung.
Klage von AktionärenDie Ankündigung, die neue Siri-Generation verzögern zu müssen, wurde natürlich am Aktienmarkt nicht positiv aufgenommen – besonders, weil Apple im KI-Wettrüsten sowieso als abgeschlagen gilt. In der Woche der Ankündigung, Siri verschieben zu müssen, fiel die Apple-Aktie um rund 13 Prozent. Nun reichte Apple-Aktionär Eric Tucker im Staate Kalifornien eine
Sammelklage gegen das Unternehmen ein – und nennt auch CEO Tim Cook, ehemaliger CFO Luca Maestri und aktueller CFO Kevan Parekh als Beklagte.
Täuschung der InvestorenApple habe, so die Klageschrift, Investoren durch die gezeigten Werbevideos auf der WWDC 2024 und zum iPhone 16 getäuscht, da der Konzern nicht über ein funktionierendes Produkt verfügte und nicht davon ausgehen konnte, die neue Siri-Generation rechtzeitig fertigstellen zu können. Bislang gab Apple zu der Sammelklage keinen Kommentar ab. Der Ausgang ist sehr ungewiss – doch sollten die Kläger erfolgreich sein, könnte dies große finanzielle Konsequenzen für Apple haben.