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IBM-CEO: KI-Bubble? Gibt es nicht! Prognosen zur Zukunft von KI, menschlicher Arbeit, Quantencomputern

Viele Anbieter aus dem KI-Sektor sind sehr hoch bewertet, was nicht nur auf Software-Hersteller, sondern unter anderem auch auf Chip-Spezialisten wie Nvidia zutrifft. Unternehmen wie OpenAI gelingt, es, Abermilliarden an Geldern einzusammeln, ohne dass überhaupt ein solider Plan zur Profitabilität existiert. Oft ist daher die Rede von einer KI-Bubble, welche möglicherweise platzen könnte – so wie einst die .com-Blase, als ebenfalls viele Unternehmen geradezu mit Geld beworfen wurden, solange sie nur irgendeine Idee in Zusammenhang mit dem Internet verfolgten. IBMs CEO Arvind Krishna spricht in einem Interview ausführlich über Vergangenheit sowie Zukunft von KI und zeigt sich überzeugt, dass von einer KI-Bubble nicht die Rede sein könne.


Consumer vs. B2B-Lösungen
Krishna unterscheidet zwischen spekulativen Consumer-Produkten und nachhaltigen Business-KI-Lösungen. Während Konsumer-Hypes riskant seien, sehe er in Unternehmens-KI echte langfristige Wertschöpfung. Er betont, dass generative KI heute reif genug sei für "industrial-scale deployment" – also produktiv nutzbar in Unternehmen. Krishna sagt zudem, dass heutige Hardware- und Software-Entwicklungen (GPUs, spezialisierte Chips, optimierte Modelle) den Einsatz von generativer KI wirtschaftlich viel tragfähiger machen – was sich als Entwicklung so fortsetzen dürfte.

IBM mit Watson einst als Pionier
Auch auf IBMs Forschung geht er dabei ein. Mit "Watson" habe man große KI-Ambitionen gehabt, sei aber technisch und konzeptionell zu früh und zu starr vorgegangen. Das System hatte seine Ursprünge in den frühen 2000ern, als IBM mit der Idee begonnen hatte, ein KI-System zu bauen, welches natürliche Sprache versteht. Der Öffentlichkeit wurde es 2011 bekannt, als Watson in der Quiz-Show Jeopardy gegen menschliche Gegner antrat. Damalige Ansätze konnten aber die Erwartungen nicht erfüllen, weswegen IBM heute mit Watsonx einen anderen Weg gehe. Unternehmen sollen keinen Alleskönner, sondern kleine, spezialisierte Module erhalten, die verlässlicher und effizienter arbeiten.


Hype-Produkte für Endverbraucher, KI-Investitionen, Job-Wandel
Die Befürchtungen rund um eine KI-Bubble und einen wirtschaftlichen Zusammenbruch hält Krishna auch deswegen für wenig begründet, da die Chancen in nachhaltigen Unternehmensanwendungen liegen, weniger in Hype-Produkten für Endverbraucher. Firmen werden in den nächsten Jahren massiv in KI investieren, weil sich konkrete Vorteile hinsichtlich Kosten und Produktivität ergeben. Gefahren von Jobvernichtung sieht er eher nicht, denn KI ersetze zwar Teile von alltäglicher Arbeit, schaffe gleichzeitig jedoch neue Aufgaben. Tätigkeiten verschieben sich, die Personen bleiben, doch deren Aufgaben seien andere.

KI+Quantencomputer
Noch einen weiteren Ausblick bietet Krishna: Die Kombination aus KI und Quantencomputern werde zum strategischen Kern der nächsten Tech-Welle. Innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre sieht er real einsetzbare Computersysteme kommen, welche Aufgaben lösen können, an denen aktuelle Hardware scheitere. Im Bereich Materialwissenschaft, Kryptografie oder Simulationen dürfte das gewaltige Fortschritte bringen, jedoch keinesfalls klassische Rechner obsolet machen.

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