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GroKo-Verhandlungen: Bekenntnis zum Gigabit-Netzausbau, aber auch zu Glasfaser?

Deutschland gilt beim flächendeckenden Ausbau mit Hochgeschwindigkeitsinternet als weit abgehängt. Deswegen versprachen alle Parteien im Wahlkampf große Investitionen in diesem Bereich - in den gescheiterten Jamaika-Verhandlungen war gar von ausschließlicher Förderung von Glasfaserprojekten die Rede, welche der Telekom und ihren Vectoring-Plänen wenig gefallen haben dürften (MTN berichtete: ). Nun sind auch erste Sondierungsergebnisse zwischen CDU, CSU und SPD zum Thema an die Öffentlichkeit gelangt. Sie lesen sich zunächst einmal ähnlich wie die Jamaika-Kompromisse, lassen aber das Wort »Glasfaser« vermissen.


Flächendeckendes Gigabit-Netz bis 2025
So würde sich auch eine angehende neue Große Koalition für einen flächendeckenden Netzausbau im Gigabit-Bereich bis zum Jahr 2025 einsetzen. Das geht aus einem durchgesteckten Papier der Arbeitsgruppe »Wirtschaft, Verkehr, Digitalisierung« hervor, in dem Thomas Strobl für die CDU, Alexander Dobrindt für die CSU und Thorsten Schäfer-Gümbel für die SPD sondieren. Anders als im Jamaika-Papier gibt es allerdings nicht den Zusatz »Dabei sollen zukünftig ausschließlich Ausbauabschnitte förderfähig sein, die mit Glasfasertechnologie ausgebaut werden«. Zwar wäre Vectoring auch für die GroKo keine Alternative, weil sie die notwendige Gigabit-Geschwindigkeit nicht erreicht, aber theoretisch sind auch Mischtechnologien möglich, um den erforderlichen Datendurchsatz von einem Gigabit pro Sekunde zu erreichen. Deswegen protestieren erste Oppositionspolitiker bereits den Entwurf und prangern das fehlende Bekenntnis zum Glasfaserausbau an.

Für den »flächendeckenden Ausbau von Gigabit-Netzen« sollen, wie beim Jamaika-Vorschlag, Gelder aus der Versteigerung von UMTS- und 5G-Lizenzen zweckgebunden bereitgestellt werden. In Kombination mit bestehenden Ausbauauflagen sollen die Gelder außerdem dabei helfen, »bestehende Funklöcher zu schließen und 5G dynamisch auszubauen«. Insgesamt rechnen die möglichen Koalitionäre mit einem Finanzierungsbedarf von etwa 10 bis 12 Milliarden Euro.

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Kommentare

Moogulator
Moogulator10.01.18 15:14
Das ist ganz einfach, solang man auch über 100MBit Glücklichkeit auslöst, verkaufen sie uns vorher noch 200, 300, .. und schon 2050 haben wir dann 1GB/s -

Wurde von den Anbietern bzw. deren Vertreter so "kommuniziert". Da wird man vielleicht auch hier und da noch einmal die Hand aufhalten.

Ich glaube es erst, wenn in jedem Minidorf genau das vorhanden ist.
Ich habe eine MACadresse!
+4
maculi
maculi10.01.18 15:24
Ich glaub denen kein Wort. Wenn es ihnen wirklich so wichtig wäre, dann könnten wir heute schon viel weiter sein. Wer hat den die letzten 4, 8, 12 Jahre regiert? Zudem, solange der Bund noch Anteile an der Telekom hat hören die doch eh nur auf die telekomiker, aber bilden sich keine eigene Meinung. Von der Telekom-Konkurrenz und anderen (Firmen, Privatleute, Kommunen) gabs oft genug Forderungen nach vernünftigen Netzen. Wer hat denn da immer alles blockiert?
+5
hoschan
hoschan10.01.18 15:47
Bei und haben sie bis einen Ort vor uns 100 Mbit/s ausgebaut und bei uns LTE Max für 59,99 EUR/Monatlich. Ich bin also gezwungen zu einem Fremdanbieter zu gehen und kann dies nicht über meinen bisherigen zu nutzen. Die Politiker sind Weltfremd und arbeiten nur in ihre Taschen. Der kleine Bürger ist ihnen egal.
-1
Richard
Richard10.01.18 15:51
Solange bei dem Thema der Dobrindt irgendetwas zu sagen hat, wird das niemals kommen oder funktionieren. An dieser Person sieht man am besten wie es um die Politik heutzutage bestellt ist. Der würde in keinem ordentlich geführten Betrieb eine Führungsposition einnehmen.

Ansonsten viel Labberei um nichts. Die Industrie sagt denen doch sowieso nachher, was die Industrie braucht und das darf die Regierung dann auch machen
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+11
An_Dy10.01.18 15:58
Am Ende wird es mal wieder irgendwas von "bis zu 100Mbit/s" sein und alle Dörfer haben dann mit sehr viel Glück flächendenkend 10-50Mbit/s und die Verträge werden wie bisher sein. Wir haben hier in unserem Dorf krasse unterschiede zwischen den Straßen, während ich hier 50Mbit/s habe, habe ich Bekannte, die heute noch 2Mbit/s empfangen und eine Änderung ist nicht in Sicht. Der Vertrag spricht auch bei ihnen von "bis zu 50Mbit/s". Schon vor 10 Jahren hatte ich hier 16Mbit/s, während dieser Zeit konnte sie mit stolzen 384Kbit/s surfen. Auf dem Papier wird unser Dorf als praktisch voll ausgebaut betitelt, dass aber min. 70% der Leute hier davon träumen können ist wohl eine andere Geschichte.
Ich sehe in diesem Land, was den Ausbau angeht echt schwarz. Es wird seit min. 2000 von Internetausbau gefasselt und immer wieder neue Termine vorgelegt, aber passiert tut ehrlich gesagt wenig, selbst diverse asiatischen Staaten mit zig Inseln (z.B. Thailand) haben besseres Internet als wir.
+7
tranquillity
tranquillity10.01.18 17:36
Ob das was wird. „Plötzlich“ auftretende Klimaschutzziele werde ja auch nach jahrelangem Nichtstun aufgegeben.

Als Unitymedianutzer (ohne Probleme toi toi toi) mit ziemlich stabilen 120 MBit muss ich schmunzeln, wenn mir die Telekom mal wieder „bis zu“ 50 Mbit anbietet. Insgesamt ein Armutszeugnis zur den Industriestandort D, aber es ist ja nicht das einzige. Diese GroKo wird wahrscheinlich ähnlich Innovativ sein wie eine neue Schlaftablette. Von „Jamaika“ wäre mit Sicherheit mehr ausgegangen, aber die fdp hat ja gekniffen und sich mit einem platten Spruch selbst ad absurdum geführt.
+4
MacTaipan10.01.18 18:29
"Mischtechnologien" heißt dann wahrscheinlich, dass man einfach die Werte von zwei Technologien wie DSL und LTE addiert, die an einem Ort (theoretisch und nur, wenn man alleine in der Funkzelle unterwegs ist) verfügbar sind, auch wenn kein Mensch beides zusammen nutzt (und erst recht nicht kumulativ). So wie die Hersteller von Access Points die Durchsatzraten im 2,4 und 5GHz Netz einfach addieren.
+4
haschuk11.01.18 11:59
hoschan
Bei und haben sie bis einen Ort vor uns 100 Mbit/s ausgebaut und bei uns LTE Max für 59,99 EUR/Monatlich. Ich bin also gezwungen zu einem Fremdanbieter zu gehen und kann dies nicht über meinen bisherigen zu nutzen. Die Politiker sind Weltfremd und arbeiten nur in ihre Taschen. Der kleine Bürger ist ihnen egal.

Schön, dass die Politiker für alles herhalten. Das Volk hat Anfang der 90iger Jahre die Pirvatisierung der Telekommunikation akzeptiert. Wenn nein, wäre Kohl 1994 nicht wiedergewählt worden.

Aber, der Netzausbau kann durchaus von unten nach oben gesteuert werden.

Beispiel, wie es in meiner ländlichen Gemeinde ablief.

Bis vor ca. 5 Jsahren gab es in meiner Gemeinde und in den angrenzenden Nachbargemeinden eine Zweiklassengesellschaft. Gutes Internet (6 MBit) entlang des Telekom-Hauptstrangs, alle anderen Dörfer arbeiteten mit Buschfunk. Die Politik der Gemeinde hat sich mit einem kleinen, privaten Kommunikationsunternehmen zusammengesetzt und für 7 - 8 Dörfer modellhaft Richtfunklösungen realisiert. Folge: Diese Dörfer hatten plötzlich flächendeckend 16 MBit und waren besser versorgt (zu Preisen analog Telekom) als der Hauptstrang. Bürger und Wirtschaft der Gemeinde haben dann zusammen mit der Politik dafür gesorgt, dass die Gemeinde selbstständig die Initiative zu Breitbandausbau ergriffen hat. Erstverhandlungen mit Telekom, Vodofone und dem privaten Kommunikationsunternehmen haben den Finanzierungsbedarf abgesteckt. Danach wurden Bedarfsumfragen in allen Haushalten durchgeführt. Dazu wurden ehrenamtliche Berater ins Leben gerufen, die vorort die ca. 2000 Haushalte informiert und beraten haben. Resultat über 90% Zustimmung zu einem Breitbandausbau. Danach Verhandlung mit der Landesregierung, Aufstellen des Etats, zweite Angebotseinholung, Auftragsvergabe. Ausbau innerhalb von 9 Monaten. 80% des Auftrags ging an den privaten Anbieter, 20% an die Telekom. 80% deshalb, weil der private Anbieter bereits über einen Zeitraum von 3 Jahren zuvor Leerrohre bei allen kommunalen Straßenbauprojekten gepachtet hatte und somit die Ausbaukosten und Faktor 2 - 3 senken konnte.

Die Lehre aus dieser Geschichte. Wer auf die Gießkanne von oben wartet, muss damit rechnen, dass der tröpfelnde Strahl ihn nicht trifft. Wer dagegen selber den Feuerwehrschlauch an den Hydranten anschießt und das Wasser aufdreht, kann durchaus selber höchstwahrscheinlich mit einem dicken Wasserstrahl rechnen.

Ansonsten bitte die Linken wählen, die sind die einzigen, die eine Verstaatlichung und Zentralisierung der TK fordern.
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pcbastler12.01.18 07:23
Moogulator
Das ist ganz einfach, solang man auch über 100MBit Glücklichkeit auslöst, verkaufen sie uns vorher noch 200, 300, .. und schon 2050 haben wir dann 1GB/s -

Das Problem ist nur, dass der derzeit schnellste Internetanschluss (für Privatpersonen vorgesehen) 40MBit/s hat... da sind wir von 100 sogar noch sehr weit entfernt.

Solange nicht erstmal dieses unsägliche asynchrone Geraffelt abgeschafft wird, können sie für "Down" Zahlen hinschreiben, wie sie wollen, mich interessiert ausschließlich "Up".
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