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Jamaika-Parteien vs. Telekom: Glasfaser oder Vectoring?

Wirtschaft und Politik sind sich einig: In Deutschland ist schleunigst ein Netzausbau zu betreiben. Die Menge an Daten, die über das Internet versendet werden, steigt in Zeiten von Smart TV, Clouds und Streaming-Diensten immer schneller an. Doch der Weg hin zu schnelleren Anbindungen für möglichst alle Nutzer ist umstritten. Langfristig ist der Wechsel von Kupferkabel zu Glasfaserkabel als Übertragungsmedium unumgänglich, der Geschwindigkeitsvorteil ist enorm. Doch gleiches gilt auch für die Kosten, deswegen möchte das hauptverantwortliche Unternehmen, die Deutsche Telekom, vermehrt auf Vectoring setzen. Mit dieser Technologie werden die letzten Meter zwischen Verteilerkasten und Wohnung weiterhin mit klassischem Kupferkabel bewältigt, durch spezielle Techniken und Endgeräte ist trotzdem ein Datendurchsatz bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich. Kritiker fürchten aber, dass durch diese Zwischenlösung der notwendige Glasfaserausbau zu weit in die Zukunft hinausgezögert wird.


Förderungen nur für Glasfaserausbau
Gegenwind erfährt die Telekom jetzt auch aus der Politik. Aus den Sondierungsverhandlungen der Jamaika-Parteien, welche aktuell die Möglichkeiten für eine gemeinsame Regierung in Deutschland ausloten, gelang ein Positionspapier zum Thema Digitalisierung bis zum Spiegel. Darin werden zwar viele Streitpunkte angegeben, allerdings just beim Netzausbau scheint es Einigkeit zu geben. So heißt es darin einerseits, dass sich die Parteien für einen flächendeckenden Ausbau mit Gigabit-Netzen bis 2025 einsetzen. Andererseits, und das ist viel wichtiger und konkreter, sollen nur noch solche Ausbauabschnitte mit staatlichen Fördergeldern bedacht werden, die mit Glasfasertechnologie ausgebaut werden. Für die Vectoring-Pläne der Telekom wäre dies ein Schlag ins Kontor, gäbe es doch keine öffentlichen Zuschüsse dafür mehr. Das Unternehmen sieht sich in der Zwickmühle, dass der geforderte Glasfaserausbau für alle zwar notwendig, aber wirtschaftlich in vielen dünn besiedelten Gegenden nicht rentabel ist.

Natürlich ist das Positionspapier noch kein Regierungsprogramm, die überraschend klare Positionierung erhöht aber den Druck auf die Telekom. Wie weit der Weg noch ist, den der deutsche Netzausbau zu leisten hat, zeigt unterdessen eine Studie der Bertelsmann-Stiftung auf, derzufolge weniger als sieben Prozent aktuell Zugang zum Glasfasernetz (FTTH/B) haben. In ländlichen Gebieten seien es sogar weniger als zwei Prozent.

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Kommentare

Fhensterfenger15.11.17 13:15
Kann man die IP Adresse neu bekommen (Verbindung trennen und neu verbinden), wenn sagen wir mal alle Internet Anschlüsse für den Verbraucher in Deutschland egal ob von der Telekom, o2 usw.. nur noch mit der Glasfasertechnologie betrieben werden?
-1
rene204
rene20415.11.17 13:24
wozu, die gleiche IP zu haben ist doch ideal, dann bräuchts z.B. kein DynDNS mehr.....
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
+1
trashcantrasher15.11.17 13:31
haja telekom und ihre pseudo-schnellmach-masche ist doch lächerlich. ich mag die zukunftspolitik von dem laden gar nicht. und die meisten landkreise hier in BaWü fallen darauf rein und stecken geld in den vectoringausbau. bis in 2 jahren wieder neu gebuddelt werden muss weil alle gf brauchen/haben wollen.
+3
teorema67
teorema6715.11.17 14:33
Die Telekom ist halt eine seltsame Firma. Sie denkt weit in die Zukunft und baut vorsorglich einen Flaschenhals in die Datenübertragung. Zum Wohle des Kunden, versteht sich. Damit dem bei > 100 Mbps nicht schwindelig wird
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+1
HR15.11.17 14:36
Die ganze Diskussion ist nutzlos. Jeder versucht nur seinen Vorteil zu sehen und die Bürger bleiben auf der Strecke. Seit Jahren wird über den Ausbau diskutiert, aber es entwickelt sich alles nur im Schneckentempo.

Logischerweise investiert keiner, weil es keinen Investitionsschutz gibt.

Vectoring ist eine Übergangstechnik und wird mir z.B. mit 700m Kupfer nicht wirklich helfen. Ich sehe aber nicht, dass mir in den nächsten Jahren zu erschwinglichen Preisen einer eine Glasfaser bis in den Keller legt. Vor 40 Jahren hat das mit Kabelfernsehen aber prima funktioniert. (ok, liegt bei uns leider auch nicht).

Ich schaffe es ja noch nicht einmal meinen 25Mbit/s Anschluss auf einen 50Mbit/s Anschluss umstellen zu lassen. Da wird einfach behauptet, dass das nicht geht. Obwohl ich seit Jahren immer mit dem Maximum verbunden bin und mein Router verspricht mir 45Mbit/s down und 11Mbit/s up.

Was ist mit dem Versprechen, dass bis 2018 jeder mindestens 50Mbit/s hat?
Liebe Politik, nicht so viel quatschen, einfach mal machen!
+3
maceric
maceric15.11.17 14:41
teorema67
Die Telekom ist halt eine seltsame Firma. Sie denkt weit in die Zukunft und baut vorsorglich einen Flaschenhals in die Datenübertragung. Zum Wohle des Kunden, versteht sich. Damit dem bei > 100 Mbps nicht schwindelig wird
Gut so, da wird mir nämlich tatsächlich schwindelig mit meinen 16 Mbit hier in Nürnberg. :'(
+4
MacTaipan15.11.17 16:41
Langfristig ist der Übergang zu Glasfaser unumgänglich. In der Tat, wenn man weiter Schlusslicht bleiben will. Ansonsten ist selbst mittelfristig schon zu kurz gedacht.
Komischerweise ist es in anderen Ländern, die uns meilenweit voraus sind, nicht mal teurer. Ein Bekannter in der Schweiz hat für einen ähnlichen Betrag wie der, den ich hier für mein Wald-und-Wiesen-DSL zahle, 1GBit/s synchron.
+2
stephanh6715.11.17 17:09
MacTaipan
Ein Bekannter in der Schweiz hat für einen ähnlichen Betrag wie der, den ich hier für mein Wald-und-Wiesen-DSL zahle, 1GBit/s synchron.
Naja ...
0
Starcrazy15.11.17 19:50
stephanh67

Unter 70 EUR für 1 Gigabit synchron. 100 MBits so um die 50 EUR. Ohne Drosselung wohlgemerkt...
+1
Raziel116.11.17 08:55
Starcrazy
stephanh67Unter 70 EUR für 1 Gigabit synchron. 100 MBits so um die 50 EUR. Ohne Drosselung wohlgemerkt...

Hier bei mir (Österreich) aktuell 150Mbit LTE um 36€ per Monat ohne Drosselung, Fair Use oder Limits. (150Mbit down | 50Mbit up).

Aber ist in D ja bekannt das dort die Preise und Angebote teilweise jenseits von gut und böse sind. Von meiner Beobachtung her ist es die letzten Jahre zumindest im mobilen Bereich bei euch etwas besser geworden, aber immer noch extrem teuer.

Ich hab zb einen normalen Anbieter Tarif (also kein Billiganbieter, von denen es natürlich auch viele gäbe). Aktuell bekomme ich für 23€ unendlich Minuten und SMS, 300 Roaming Minuten EU+USA (hat sich nun durch die neue Regelung natürlich teilweise erledigt) + 30GB LTE 150Mbit (150Down, 50Up)
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