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»Garantiert keine Steuern«: Apples Rolle in den Paradise Papers

Nach den Panama Papers kommen jetzt die Paradise Papers: Erneut hat ein Netzwerk aus investigativen Journalisten umfangreiches Datenmaterial zu den Aktivitäten von Finanzdienstleistern und Steueroasen veröffentlicht, die Milliardären und Konzernen das Einsparen von Steuern ermöglichen sollten. Insbesondere die Tricks der Kanzleien Appleby auf Bermuda und Asiaciti Trust in Singapur stehen im Zentrum - auch Apple hatte Kontakt zu ihnen.


Am liebsten gar keine Steuern zahlen
Während allerdings die meisten Betroffenen konkrete Aktionen durchführten, um auf legale, aber kaum legitime Art und Weise um ihre gesellschaftlichen Abgaben herumzukommen, taucht Apple nur in Form eines Anfragenstellers auf. Den Berichten zufolge suchte der iPhone-Konzern mit Hilfe der Dienstleister nach einem Geschäftssitz, für den »offiziell garantiert keine Steuern anfallen«. Natürlich ist das an und für sich nicht verboten, es spricht aber den offiziellen Bekenntnissen der Verantwortlichen für Steuergerechtigkeit Hohn. Die offizielle Sprachregelung in Cupertino, man zahle jeden Cent an Steuern, zu dem man verpflichtet sei, beinhaltet natürlich auch das Ziel, zu möglichst wenigen Cents an Steuern verpflichtet zu sein. Aktuell ist Apple in Europa mit der EU-Kommission im Konflikt um illegale Steuerabsprachen mit Irland, wo Apples Europazentrale ihren Sitz hat. Die Wettbewerbskommissarin Vestager hatte den Konzern zu 13 Milliarden Euro Nachzahlungen verpflichtet, wogegen Apple sofort Klage einreichte.

Facebook und Twitter erhielten indirekt Geld vom Kreml
Während Apple also »nur« in Form einer wenig sozialen Anfrage in den Paradise Papers in Erscheinung tritt, sind andere IT-Unternehmen ein größeres Thema der Aktenberge. Insbesondere die beiden sozialen Netzwerke Facebook und Twitter wurden während ihrer jeweiligen Aufbauphase auch von Geldern unterstützt, die mittelbar vom russischen Staat kamen. Der bekannte Investor Juri Milner unterstützte beide Konzerne nicht nur mit eigenem Geld, sondern auch mit Mitteln der Staatsbank VTB, bzw. der Gazprom Investholding. Beide werden vom Kreml finanziert. Die Vorwürfe gegen beide Plattformen, nicht genug gegen russische Einflussnahme zu unternehmen, dürften sich durch die Enthüllungen noch verstärken.

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Kommentare

mkummer
mkummer06.11.17 11:39
Natürlich sind alle „Empörten“ treue, brave und überkorrekte Steuerzahler, die grosse Freude an ihren getätigten Leistungen haben. Absolut unverständlich, warum jemand zur Steuervermeidung legale Möglichkeiten ausschöpft. Schliesslich hat doch jeder die Verantwortung für die sozialen Aufgaben des Staates wie zB ausreichende Versorgung der Abgeordneten, sowie Parteienfinanzierung usw. Hier sollte man nicht an den Nutzern von Schlupflöchern rumschimpfen sondern eher die betreffenden Staaten dazu bringen, selbige zu schliessen. Die ganzen Steueroasen sind doch an sich schon ein Saustall - vor allem, weil ich nichts davon habe.
Wir sind die Guten! (Mac-TV)
+7
HR06.11.17 11:39
Da haben über Hundert Journalisten über ein Jahr recherchiert und dann kommt als Meldung, dass ein Konzern versucht Steuern zu sparen, was völlig legal ist? Wo ist da die neue Erkenntnis?
-4
jogoto06.11.17 11:44
Ja ich sag zu meinem Steuerberater auch immer, bitte den Höchstsatz zahlen und nichts gegenrechnen, was weniger Steuern ergeben könnte.

Bevor hier wieder ein Sturm der Entrüstung losbricht: Apple (und alle anderen) sollten mehr Steuern zahlen aber das geht nur über verpflichtende Regelungen.
+4
Richard
Richard06.11.17 11:58
@mkummer
Ja ich zahle meine Steuern brav und schauen das ich mir da nichts zu Schulden kommen lasse (zwei kleine Firmen und privat). Und ich finde es ehrlich gesagt peinlich, wenn ein Unternehmen so viel Gewinn mit Luxusprodukten scheffelt und dann so was macht. Aber leider ist das ja normal. Die kleinen Geschäfte zahlen für die großen schön mit. Die schaffen ja Arbeitsplätze und Co. Sind ja alles nur Wohltäter da oben.

Und nur mal als Erinnerung. Diese Firmen betrügen EUCH und mich. Das Geld was fehlt zahlen wir. Aber so weit denkt ja heutzutage keiner mehr.
iMac 27 :: MacBookPro Retina :: OS X 10.13
+20
teorema67
teorema6706.11.17 11:59
Schön, das MTN das meldet. Ich das habe gestern Abend gepostet und mit nur 1 Daumen runter eingehandelt


mkummer
... die grosse Freude an ihren getätigten Leistungen haben ...
Ja, habe ich. Genauso große Freude habe ich an allen Ausgaben, die ich der Steuer gegenrechnen kann.


Apropos Apple: Nicht alles, was legal ist, ist auch legitim
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+5
schaudi
schaudi06.11.17 11:59
HR
Da haben über Hundert Journalisten über ein Jahr recherchiert und dann kommt als Meldung, dass ein Konzern versucht Steuern zu sparen, was völlig legal ist? Wo ist da die neue Erkenntnis?
hä? meinst du die hatten sich apple als Ziel gesetzt? da gehts um ganz andere Sachen. einige werden doch auch im Artikel erwähnt.
Der Artikel (auf einer  Seite) will uns ansonsten nur vermitteln, dass Apple zwar in den Dokumenten auftaucht, aber ohne nennenswerte Relevanz. Wenn du mehr darüber erfahren magst, musst du auf anderen Webseiten suchen =)
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+5
thomas b.
thomas b.06.11.17 12:02
HR
Da haben über Hundert Journalisten über ein Jahr recherchiert und dann kommt als Meldung, dass ein Konzern versucht Steuern zu sparen, was völlig legal ist? Wo ist da die neue Erkenntnis?

Allein der Versuch, nicht mehr Steuern zu zahlen als nötig, wird heute von vielen quasi mit Steuerhinterziehung auf eine Stufe gestellt.
0
teorema67
teorema6706.11.17 12:04
thomas b.
Allein der Versuch, nicht mehr Steuern zu zahlen als nötig, wird heute von vielen quasi mit Steuerhinterziehung auf eine Stufe gestellt.
Sicher nicht. Aber einen Wust an Briefkastenfirmen auf die Beine zu stellen, um möglichst keine Steuern zu zahlen, erfüllt in vielen Fällen den Tatbestand des Steuerbetrugs.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+8
HR06.11.17 12:07
@schaudi
Da hast du schon recht, aber in der Presse, auch im Spiegel wir als erstes Apple, Facebook und Twitter erwähnt.

@Richard
auch du hast recht, nur muss man die richtigen Gesetze erlassen.
Wenn du einen Wolf und eine Ziege umangebunden in einen Käfig sperrst, schau mal was dann passiert.

Es sollte doch ganz einfach sein. Bei allen bilanzierenden Unternehmen sollten die Gewinne in dem Land zu dem Steuersatz anhand es Umsatzes in dem Land versteuert werden. Wenn in Deutschland Apple 20% Umsatz macht, dann muss Apple auf 20% seines Gewinns den Deutschen Steuersatz bezahlen. Dann ist doch egal wo der Firmensitz ist und das Geld kommt den Bürgern zugute, die auch dafür gesorgt haben, dass der Gewinn erzielt werden konnte.
+7
teorema67
teorema6706.11.17 12:10
HR: Super! Genau das wollen Apple und Amazon nicht
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+2
jogoto06.11.17 12:12
Richard
Ja ich zahle meine Steuern brav und schauen das ich mir da nichts zu Schulden kommen lasse ...
Das sind zwei Paar Stiefel: Dei Steuerberater wird schon dafür sorgen, dass Du alle legalen Möglichkeiten ausnutzt, um weniger Steuern zu zahlen. Ansonsten würde er seinen Job nicht machen. Nichts anderes macht Apple auch.
Und ich finde es ehrlich gesagt peinlich, wenn ein Unternehmen so viel Gewinn mit Luxusprodukten scheffelt und dann so was macht. Aber leider ist das ja normal.
Natürlich ist das normal. Das ist ein gewinnorientiertes Unternehmen, das seinen Aktionären verpflichtet ist!
Und nur mal als Erinnerung. Diese Firmen betrügen EUCH und mich. Das Geld was fehlt zahlen wir. Aber so weit denkt ja heutzutage keiner mehr.
Doch, sogar viel weiter: Das Problem sind nicht die, die selbst oder Mithilfe spezialisierter Unternehmen alle legalen Möglichkeiten ausnutzen, das Problem sind jegliche Form von Ausnahmen, die durch diverse Lobby-Verbände überhaupt erst geschaffen werden. Und das sind "Wir". Hast Du Dir schon mal Gedanken gemacht, welche Politik Du durch irgendwelche Beiträge förderst? Oder schon mal Unterlagen zur Sozialwahl in der Hand gehabt? Was glaubst Du wird in Deinem Namen dort alles an Vorteile für irgendwelche Unternehmen, Verbände etc. herausgeschunden?

Fazit: wir brauchen weltweit verbindliche Regelungen oder zumindest ein Steuersystem, das Steuerflucht oder -vermeidung ausschließt. Moral ist bei sowas der falsche Maßstab.
+3
Richard
Richard06.11.17 12:17
@jogoto
Das das Problem in der Politik liegt ist doch klar. Aber wenn die Politik was macht, dann kommen die ganze Fanboys um die Ecke. Schau dir doch nur die Diskussion zu den EU Milliarde und Apple an.

Aber lassen wir das. Über Politik spreche ich im Internet sehr ungerne. Meine Meinung muss nicht jeder kennen und meine Erschütterung über die Meinung anderer würde mich wieder tagelang beschäftigen und das brauche ich nicht mehr.
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+4
dan@mac
dan@mac06.11.17 12:19
HR
Es sollte doch ganz einfach sein. Bei allen bilanzierenden Unternehmen sollten die Gewinne in dem Land zu dem Steuersatz anhand es Umsatzes in dem Land versteuert werden. Wenn in Deutschland Apple 20% Umsatz macht, dann muss Apple auf 20% seines Gewinns den Deutschen Steuersatz bezahlen. Dann ist doch egal wo der Firmensitz ist und das Geld kommt den Bürgern zugute, die auch dafür gesorgt haben, dass der Gewinn erzielt werden konnte.
Und jetzt setze das mal weltweit durch, unwahr ausnahmslos auf jeder noch so kleinen Insel. Sonst funktioniert das doch nicht.

jogoto
Richard
Ja ich zahle meine Steuern brav und schauen das ich mir da nichts zu Schulden kommen lasse ...
Das sind zwei Paar Stiefel: Dei Steuerberater wird schon dafür sorgen, dass Du alle legalen Möglichkeiten ausnutzt, um weniger Steuern zu zahlen. Ansonsten würde er seinen Job nicht machen. Nichts anderes macht Apple auch.

Auch kleine Unternehmen könnten ja theoretisch einen Firmensitz im Ausland anmelden und lege tricksen, das ist aber den großen vorbehalten die genug Mittel haben um das bestens zu organisieren und durchzuführen.
0
tommy-lg06.11.17 12:22
Ich gehöre zu denen, die diese Nachricht eher als Ohrfeige für die Politiker, die sogenannten Volksvertreter, verstehen.
Es liegt in der Natur des Menschen, daß immer geschaut wird, daß man im Vorteil ist, egal bei was auch immer.
Dieses ganze Gelaber von, die Unternehmen müssen eine Moral haben und möglichst viel Steuern zahlen, das labern nur die, die nur das Geld anderer verbrennen, oder eh nichts zu versteuern haben.
Schaut doch was selbst in der EU, in Sachen Trockenlegung von Steueroasen abgeht. Da legen EU-Staten ihr Veto ein um Steueroasen eben nicht trocken zu legen. Oder schauen wir nach Deutschland, da können sich die Konzerne Armrechnen um eben keine oder nur ganz wenig Steuern zu bezahlen. Da werden sogenannte Verluste im Ausland gegengerechnet und wir, die hier die hohen Preise zahlen, subventionieren die anderen im Ausland.
Diese Zustände kann nur die Politik ändern und dazu sind unsere EU-Politiker nicht bereit, da hängen zu viele mit drin.
Übrigens, wer hier glaubt, irgend einem Unternehmen oder Politiker ist was peinlich, der irrt sich gewaltig. Heute ist gar nichts mehr peinlich. Man sieht es ja an dem Trumpeltier aus den USA.
Erneuerbare Energien - Seit wann kann Energie erneuert werden?
-1
teorema67
teorema6706.11.17 12:26
jogoto
Richard
Ja ich zahle meine Steuern brav und schauen das ich mir da nichts zu Schulden kommen lasse ...
Das sind zwei Paar Stiefel: Dei Steuerberater wird schon dafür sorgen, dass Du alle legalen Möglichkeiten ausnutzt, um weniger Steuern zu zahlen. Ansonsten würde er seinen Job nicht machen. Nichts anderes macht Apple auch.
Das ist ein Irrtum. Apple macht ganz andere Sachen, um nix zu zahlen. Dein Steuerberater sitzt in Deutschland und riskiert etwas, wenn er (auch in deinem Namen) betrügt. Apples Steuerberater sitzt sonst wo.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
-1
adiga
adiga06.11.17 12:29
Richard

Und nur mal als Erinnerung. Diese Firmen betrügen EUCH und mich. Das Geld was fehlt zahlen wir. Aber so weit denkt ja heutzutage keiner mehr.

Ist leider nicht so. Die Firmen betrügen uns nicht. Es ist die Politik, welche die Schlupflöcher bietet. Die Firmen (und Privatpersonen) nehmen die nur gerne an. Betrug ist es erst, wenn die Firmen etwas illegales machen.

Leider kann man es auch nicht einfach machen mit einem identischen Steuersatz für alle. Nicht alle Länder haben die perfekte Ausgangslage wie Deutschland, Schweiz, Österreich und Co. mitten im "Kuchen" zu sitzen. Länder wie Irland, welche am Rande von Europa existieren, haben es mit ihren abenteuerlichen Steuergesetzen geschafft Firmen anzulocken und für Arbeitswachstum zu sorgen. Ein identischer Steuersatz würde nur die geografisch besser postierten Staaten unterstützen und hätte eine Verarmung der Randgebiete zur Folge. Ähnliches kann man auch innerstaatlich verfolgen, Zentren wachsen und Randgebiete bluten aus.
+2
Bitsurfer06.11.17 12:44
HR
@schaudi
Da hast du schon recht, aber in der Presse, auch im Spiegel wir als erstes Apple, Facebook und Twitter erwähnt.

@Richard
auch du hast recht, nur muss man die richtigen Gesetze erlassen.
Wenn du einen Wolf und eine Ziege umangebunden in einen Käfig sperrst, schau mal was dann passiert.

Es sollte doch ganz einfach sein. Bei allen bilanzierenden Unternehmen sollten die Gewinne in dem Land zu dem Steuersatz anhand es Umsatzes in dem Land versteuert werden. Wenn in Deutschland Apple 20% Umsatz macht, dann muss Apple auf 20% seines Gewinns den Deutschen Steuersatz bezahlen. Dann ist doch egal wo der Firmensitz ist und das Geld kommt den Bürgern zugute, die auch dafür gesorgt haben, dass der Gewinn erzielt werden konnte.
Wa erzhählst du denn da für einen Unsinn. Oder versteuert irgendein Deutsches Unternehmen ihre Gewinne in den Ländern wo sie den Umsatz generieren. ZB die Deutsche Autoindustrie. Da wäre in Deutschland die Hölle los als Exportweltmeister wenn die ganzen Gewinne ins Ausland gehen.
0
Richard
Richard06.11.17 12:44
adiga
Ist leider nicht so. Die Firmen betrügen uns nicht. Es ist die Politik, welche die Schlupflöcher bietet. Die Firmen (und Privatpersonen) nehmen die nur gerne an. Betrug ist es erst, wenn die Firmen etwas illegales machen.

Das stimmt so nicht. Es gibt genügend Firmen die nicht jedes noch so legale Loch ausnutzen. Nicht immer alles über einen Kamm scheren. Auch unter den Unternehmern sind noch ein paar normal Denkende dabei.
Das die Politik Schuld ist, klar. Aber die Politik wird ja von den Unternehmen gemacht und wir dulden das doch auch. Ich sag nur FDP. Einfach ein schönes weißes Hemd anziehen, drei Tage Bart und nicht in die Kamera schauen. Und schon hast du 10 % in diesem Land.
iMac 27 :: MacBookPro Retina :: OS X 10.13
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heavymeister06.11.17 13:01
Aktiengesellschaften sind ihren Sharholdern verpflichtet möglichst viel Return On Investment zu erarbeiten. Dafür schrecken sie auch nicht davor zurück mit Lobbyisten auf PolitikerInnen einzuwirken, damit die genau diese legalen Wege schaffen um Steuern sparen zu können. Jetzt wo überall das Geld fehlt um marode Infrastruktur und kaputte Schulen zu sanieren, stellen sich gewisse PolitikerInnen wieder hin und fordern mehr Ausgaben und Investitionen für Bildung und Infrastruktur und gleichzeitig Steuersenkungen für Unternehmen. Es ist einfach unerträglich, dass das Wahlvolk immer wieder auf solche Unmenschen reinfällt.
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HR06.11.17 13:17
Bitsurfer
Wa erzhählst du denn da für einen Unsinn. Oder versteuert irgendein Deutsches Unternehmen ihre Gewinne in den Ländern wo sie den Umsatz generieren. ZB die Deutsche Autoindustrie. Da wäre in Deutschland die Hölle los als Exportweltmeister wenn die ganzen Gewinne ins Ausland gehen.
ja und? Wäre doch gerecht oder? Man kann ja nicht auf der einen Seite es ungerecht empfinden, aber wenn es einen dann selber betrifft ist man nicht dafür? Dann ist auch das Problem mit den Exportüberschüssen nicht mehr da.

dan@mac
Es reicht ja schon mal, wenn es in Europa umgesetzt wird.
0
LoCal
LoCal06.11.17 13:27
schaudi
HR
Da haben über Hundert Journalisten über ein Jahr recherchiert und dann kommt als Meldung, dass ein Konzern versucht Steuern zu sparen, was völlig legal ist? Wo ist da die neue Erkenntnis?
hä? meinst du die hatten sich apple als Ziel gesetzt? da gehts um ganz andere Sachen. einige werden doch auch im Artikel erwähnt.

Da hast Du recht, aber sämtliche Berichte darüber machen mit Apple auf … und dann gibt es da exakt eine (1) Email mit einer Anfrage von einem Angestellten bei Apple.
Weiter Informationen, wie z.B. das Datum dieser Email, werden nicht genannt.
Und das lässt, in Bezug auf Apple, den faden Beigeschmack, dass die Nennung von Steuervermeidung und Apple in einer Nachricht eben Aufmerksamkeit generiert.

Als ich gestern Abend den Bericht zu den Paradise Papers in der ARD gesehen und Teil bei der SZ gelesen hatte, kam bei mir leider kein gutes Gefühl in Bezug auf die Journalisten auf (Hauptanteil hatte hier sicherlich die ARD).
Der Grund dafür ist, dass die meisten von denen angesprochenen Fälle nämlich nichts illegales beinhalten. Steuervermeidung ist nunmal per se nicht illegal, selbst wenn es indirekt auf Kosten anderer geht.
Es ist ja auch so, dass viele die Pauschalbeträge für Werbungskosten nutzen … aber u.U. gar keine haben. Oder um mal von den Steuern wegzukommen. Bei Diskounter eben doch lieber die billigste Milch, die billigsten Eier usw. kaufen, wohlwissend, dass damit eine widerliche Tierhaltung unterstützt wird.

Und da der ARD-Bericht zum Grossteil aus dem Aufzeigen legaler Steuertricks bestand, würde ich dem Bericht eher Stimmungsmache und Anstacheln von Neid unterstellen.

Oh und eines noch … was mich bei der SZ massiv geärgert hat. Sie haben die Paradise Papers weiter über wichtigeres gestellt.
Das Massaker in der Kirche in Texas rangiert heute noch unterhalb der Paradise Papers und gestern Abend war die Meldung noch eher klein gehalten z.B. die Überschrift in der gleiche Grösse wie die alten Artikel. Ich verstehe, dass in die Paradise Papers viel Arbeit und Geld geflossen ist, aber wenn an einem Ort 26 Menschen sterben, sollte einem das wichtiger sein.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+1
teorema67
teorema6706.11.17 13:36
LoCal
... Sie haben die Paradise Papers weiter über wichtigeres gestellt.
Das Massaker in der Kirche in Texas rangiert heute noch unterhalb der Paradise Papers und gestern Abend war die Meldung noch eher klein gehalten z.B. die Überschrift in der gleiche Grösse wie die alten Artikel ...
Und über die Konferenz wegen des hinreichend bekannten krebserregenden Feinstaubs aus Benzin-Direkteinspritzern, viel mehr als aus Diesel-PKWs, hat sogar überhaupt niemand berichtet. Frechheit, Schande!!

Allein die Anzahl der Beiträge hier belegt, dass Apple mit seinem unsozialen Steuergebaren ein Riesenproblem hat.
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+1
CAPTN HIRNI
CAPTN HIRNI06.11.17 14:35
Sog. "investigativen Journalisten" sollten wissen: Steuern sind Raub!
Tim Cook muss weg. Make Apple Great Again.
-8
LoCal
LoCal06.11.17 14:46
CAPTN HIRNI
Sog. "investigativen Journalisten" sollten wissen: Steuern sind Raub!

Don Martin rotiert im Grab wenn er einen Käse liest
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
Warp06.11.17 15:18
Das soll einer verstehen. Wenn Firmen usw. nach Möglichkeiten suchen die Steuern zu minimieren werden diese sofort als asozial etc pp angeprangert. Wie wäre es wenn die gleiche Truppe mal die ganzen Steuerverschwendungen im am besten täglichen Rythmus präsentiert. Da gibts einmal jährlich mal einen Bericht vom Bund der Steuerzahler das wird hingenommen als "Iss halt so". Jede aber jede Firma wär Pleite bzw. die Verantwortlichen auf der Strasse wenn sie so agieren würden wie die Damen und Herren diätenbeziehenden Staatsschmarotzer. Also liebe Foristen auf auf da könnt ihr viel Schreiben oder werdet ihr dafür bezahlt nur gegen die "Steuersünder" zu keilen um die Unfähigkeit der Regierung verantwortungsbewusst mit den Steuergeldern umzugehen zu vertuschen? Oder seid ihr so linksgrüne Vögel die generell auf dem linken Auge blind sind? Übrigens war da Gasprom Gerd nicht mit auch drauf? Gerade bei so Sprüchen wie "wer bezahlt die STrassen" Hallo D nimmt horrende Steuern ein und wie schauen die Strassen aus? Und nun hopp hopp mit den Daumen runter!
-6
Rosember06.11.17 19:01
HR
@Richard
Es sollte doch ganz einfach sein. Bei allen bilanzierenden Unternehmen sollten die Gewinne in dem Land zu dem Steuersatz anhand es Umsatzes in dem Land versteuert werden. Wenn in Deutschland Apple 20% Umsatz macht, dann muss Apple auf 20% seines Gewinns den Deutschen Steuersatz bezahlen. Dann ist doch egal wo der Firmensitz ist und das Geld kommt den Bürgern zugute, die auch dafür gesorgt haben, dass der Gewinn erzielt werden konnte.
Ich spiele mal den Advocatus Diaboli:
Wa tue ich als Firmenchef in solch einem Fall? Erstens, ich begrüße den Vorschlag öffentlich und bekenne mich zur unternehmerischen Verantwortung von Firmen/Konzernen, sich an der Finanzierung des Gemeinwohls substantiell zu beteiligen. Gleichzeitig verlege ich meinen Firmensitz nach Malta oder Irland und klopfe mir selbst strahlend auf den Rücken. Alle nationalen Konkurrenten in Deutschland sind gerade mit zusätzlichen Ausgaben belastet worden, die ich selbstverständlich nicht entrichten werde.
Wie vermeide ich das?
Ganz einfach: ich schließe meine Dependancen in sämtlichen anderen EU-Ländern - leider, leider und nur wegen der unzumutbaren Kosten und schlechten Geschäftsprognosen, selbstverständlich.
Am nächsten Tag gründe ich die Firma Birnle to Your Country Ltd., ebenfalls mit Sitz in Malta/Irland. Einziger Zweck der Firma ist der kostengünstige, weil massenhafte Transport von Birnle-Produkten in die nun unterversorgte übrige EU. Wegen der großen Zahl von Transporten kann ich sie sehr günstig anbieten, sagen wir mal für 5 €/Stück. Als nächstes schalte ich eine große Werbekampagne zu dieser ungewöhnlich günstigen und bequemen Bezugsquelle. Außerdem stelle ich sicher, dass Birnle nur mit Birnle to Your Country Ltd. Geschäfte macht (Kunststück, wir sind ja zu 100% in Birnles Besitz). Außerdem biete ich auch noch vollumfänglichen Birnleservice in Malta/Irland an. Das Gerät muss dafür eingeschickt werden, ist aber nach drei Tagen garantiert gegen Zahlung von 5€ wieder zurück und kann an jeder Wunschadresse eingeliefert bzw. abgeholt werden.
Siehe da und Hokuspokus, Birnles Umsatz in D, F, Es, GB etc. ist jetzt null, da sämtliche Kundem ja ausschließlich in Malta/Irland bestellt haben und auch der Transport allein von einer maltesischen/irländischen Firma abgewickelt wurde.
Konsequenz: D, F, Es, GB etc. gehen leer aus, und Birnle zahlt ausschließlich maltesische/irländische Steuern bezahlt,
Fertig. Und vollkommen legal.

Leider
+2
jogoto06.11.17 19:30
teorema67
Das ist ein Irrtum. Apple macht ganz andere Sachen, um nix zu zahlen. Dein Steuerberater sitzt in Deutschland und riskiert etwas, wenn er (auch in deinem Namen) betrügt. Apples Steuerberater sitzt sonst wo.
Ich sprach von Steuervermeidung und nicht von Betrug. Wenn Du Apple Betrug nachweisen kannst, scheinst Du besser zu sein als eine Gemeinschaft internationaler Journalisten.
+1
HR06.11.17 19:32
Rosember
Da hast du leider einen Denkfehler. Der Umsatz ist nicht da zu versteuern wo das Gerät verkauft wurde, sondern da wo der Käufer wohnt.
Das ist übrigens in der EU beim Online Handel von elektronisch erbrachten Leistungen heute schon so. Wenn Apple also nach Deutschland was verkaufen möchte müssen da auch die Steuern bezahlt werden.
Wenn ich ein PDF oder Software über einen Online Shop verkaufe, muss ich in dem Land wo der Käufer wohnt die Umsatzsteuer erhebe und abführen. Ich muss quasi in jedem Land der EU eine Umsatzsteuer Voranmeldung machen.
Große Konzerne wie Apple können sich da gar nicht gegen wehren, ich glaube nicht, dass sie auf den Umsatz in Europa verzichten wollen.
In der gleichen Weise kann man dann auch den Unternehmensgewinn versteuern.
0
Rosember06.11.17 22:37
HR
Vermutlich kennst du dich da besser aus als ich. Wenn du aber schreibst: "Das ist übrigens in der EU beim Online Handel von elektronisch erbrachten Leistungen heute schon so.", entnehme ich dem, dass es bei anderen Waren heute noch nicht der Fall ist. Nach diversen legalen(!) Online-Softwarekäufen, bei denen ich lediglich eine E-Mail-Adresse hinterlassen musste, frage ich auch, wie ein Softwareverkäufer, überhaupt herausfinden soll, wo der betreffende lebt (das geht ja weder aus der E-Mail-Adresse noch dem verwendeten Bankinstitut o.ä. hervor trotzdem magst du recht haben, mit dem, was du schreibst - ich habe nur mit der deutschen Umsatzsteuer ein wenig(!) Erfahrung).
0
teorema67
teorema6706.11.17 22:42
jogoto
Ich sprach von Steuervermeidung und nicht von Betrug.
Wenn du oder ich mit Wohnsitz in DE das anstellen bzw. dazu überhaupt in der Lage wären, was Apple und Amazon & Co. machen, dann wäre das Betrug. Wenn du einen Wohnsitz auf den Caymans oder Bermudas hast, dann eventuell nicht.


Rosember
... wo der betreffende lebt ...
IP?
Wenn ich groß bin, geh ich auch auf die Büffel-Universität! (Ralph Wiggum)
+2
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