Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Corona-Warn-App 2.0 mit Event-Check-in veröffentlicht

Version 2.0 der offiziellen deutschen Corona-Warn-App ist erschienen. Das Update auf die neue Ausgabe der Anwendung, die mittlerweile rund 27 Millionen mal auf iPhones und Android-Smartphones heruntergeladen wurde, bringt eine wichtige Neuerung mit. Die sogenannte Eventregistrierung ermöglicht wie bereits vor einigen Wochen angekündigt den Nutzern das Einchecken unter anderem bei Restaurantbesuchen und Konzerten, lässt sich aber auch für private Zusammenkünfte einsetzen.


Ziel ist die Erkennung von Infektionsclustern
Im Unterschied zur zentralen Funktion der "Luca"-App, die aus verschiedenen Gründen ins Gerede gekommen ist, soll die Eventregistrierung der Corona-Warn-App nicht die von Restaurants und Geschäften zu führenden Kontaktlisten ersetzen. Ziel ist es vielmehr, das Kontakt-Tracing der Anwendung um die Erkennung von Infektions-Clustern zu erweitern und somit Ansteckungsketten schnell unterbrechen zu können. Getreu den Richtlinien für die von Apple und Google gemeinsam entwickelten Exposure Notifications, auf denen die Corona-Warn-App basiert, geschieht das ohne das Sammeln persönlicher Daten und somit vollständig anonym.

Corona-Warn-App erstellt einen QR-Code
Konzertveranstalter, Einzelhändler und Gastronomen, aber auch Privatpersonen können in der Corona-Warn-App einen QR-Code erstellen. Dieser enthält alle erforderlichen Daten des Geschäfts beziehungsweise der Veranstaltung einschließlich des Datums sowie gegebenenfalls die Uhrzeiten von Beginn und Ende. Alle Gäste beziehungsweise Besucher können dann diesen QR-Code mit ihren Smartphones scannen und dadurch einchecken. Die Daten werden ausschließlich lokal auf den Geräten gespeichert, die App löscht sie automatisch nach zwei Wochen. EIne Übermittlung etwa an Gesundheitsämter, andere Behörden oder Unternehmen findet nicht statt.

Infizierte Nutzer können Check-ins hochladen
Wird ein Nutzer während dieses Zeitraums positiv auf SARS-CoV-2 getestet, kann er seine sämtlichen Check-ins und den Diagnoseschlüssel auf den Server der Corona-Warn-App hochladen und so mit anderen Nutzern teilen. Diese erhalten dann im Zuge des regelmäßig stattfindenden Abgleichs eine entsprechende Warnung und können entsprechend reagieren, sich also beispielsweise auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen lassen. Die Risikobewertung wird im Kontakt-Tagebuch der App angezeigt, das bereits seit einiger Zeit in der Anwendung enthalten ist. Die Anwendung unterscheidet zwischen zwei Szenarien: Als Ad-hoc-Events gelten etwa private Treffen sowie Feste und Veranstaltungen mit definierten Anfangs- und Endzeitpunkten, sogenannte ständige Lokationen ohne zuvor festgelegte Besuchszeiten sind beispielsweise Restaurants, Läden und Friseursalons.

Keine vollwertige Alternative zur "Luca"-App
Wegen ihrer datenschutzkonformen Gestaltung stellt die Eventregistrierung der Corona-Warn-App keine vollwertige Alternative zur "Luca"-App dar. Allerdings soll sie deren QR-Codes auslesen können, ob die soeben veröffentlichte Version 2.0 das bereits ermöglicht, ist derzeit nicht bekannt. Antworten auf die häufigsten Fragen zum Event-Check-in der Corona-Warn-App gibt es auf einer eigens eingerichteten Webseite, die Beschreibung des Features einschließlich einiger Videos haben die Entwickler in ihrem Blog veröffentlicht.

Corona-Warn-App im iOS App Store
Corona-Warn-App im Google Play Store

Kommentare

eMac Extreme22.04.21 17:10
Verstehe nicht ganz, worin da der Unterschied zu vorher liegt, denn sobald eine Person die Information zu ihrer Infektion teilt, wurde doch zuvor auch schon der Personenkreis informiert, welcher sich in der direkten Umgebung für längere Zeit aufgehalten hat. Wofür dann noch den QR-Code scannen? Könnt ihr mir das erklären?
+1
freeroot
freeroot22.04.21 17:13
Am Ende bekommt jedes Volk die Staatsform, die zu seiner Mentalität passt 🤩
vertrauen sie mir, ich habe einen mac 8-)
-34
ChrisK
ChrisK22.04.21 17:19
eMac Extreme
Verstehe nicht ganz, worin da der Unterschied zu vorher liegt, denn sobald eine Person die Information zu ihrer Infektion teilt, wurde doch zuvor auch schon der Personenkreis informiert, welcher sich in der direkten Umgebung für längere Zeit aufgehalten hat. Wofür dann noch den QR-Code scannen? Könnt ihr mir das erklären?

Das ist für Innenräume gedacht, wo sich auch Leute die nicht alle nebeneinander saßen gegenseitig anstecken können.
Wer anderen eine Bratwurst brät, hat ein Bratwurstbratgerät.
+5
Stimpson J. Cat22.04.21 17:21
@freeroot
"Am Ende bekommt jedes Volk die Staatsform, die zu seiner Mentalität passt 🤩"

Und die wäre?
0
stefan22.04.21 17:36
freeroot
Am Ende bekommt jedes Volk die Staatsform, die zu seiner Mentalität passt
Und jedes Forum die Trolle, die es nicht braucht.
+18
freeroot
freeroot22.04.21 18:00
stefan
freeroot
Am Ende bekommt jedes Volk die Staatsform, die zu seiner Mentalität passt
Und jedes Forum die Trolle, die es nicht braucht.

Exakt 👍
vertrauen sie mir, ich habe einen mac 8-)
-16
morpheus
morpheus22.04.21 18:40
Luca ist eine echte Coronaglücksritter App.
Datenschutzrichtlich schwierig und laut CCC auch handwerklich schlecht gemacht.

Denen geht es um ganz was anderes als um Coronaverfolgung!
Etwas unkritisch von MTN dies hier als die Referenz darzustellen.
Smudo: Das war schlecht gemacht!
Coffee is always the solution
+5
janstolle22.04.21 18:48
eMac Extreme
Verstehe nicht ganz, worin da der Unterschied zu vorher liegt, denn sobald eine Person die Information zu ihrer Infektion teilt, wurde doch zuvor auch schon der Personenkreis informiert, welcher sich in der direkten Umgebung für längere Zeit aufgehalten hat. Wofür dann noch den QR-Code scannen? Könnt ihr mir das erklären?
Die Luca App macht eine Liste mit Kontaktdaten die ans Gesundheitsamt gehen. Bei der Corona Warn App werden nur die Leute welche die App nutzen anonym informiert. Damit kann allerdings keine Kontaktverfolgung durchgeführt werden und ggf weitere Orte informiert werden.
+2
eMac Extreme22.04.21 20:17
Danke ChrisK und janstolle für die Info, jetzt ist es etwas klarer.
0
Krusty
Krusty22.04.21 20:57
ChrisK
eMac Extreme
Verstehe nicht ganz, worin da der Unterschied zu vorher liegt, denn sobald eine Person die Information zu ihrer Infektion teilt, wurde doch zuvor auch schon der Personenkreis informiert, welcher sich in der direkten Umgebung für längere Zeit aufgehalten hat. Wofür dann noch den QR-Code scannen? Könnt ihr mir das erklären?

Das ist für Innenräume gedacht, wo sich auch Leute die nicht alle nebeneinander saßen gegenseitig anstecken können.

Also Bluetooth geht ja ziemlich weit, denn das merke ich immer, wenn ich mit meinen AirPods weit vom iPhone weg bin. Daher ist’s auch bei der bisherigen Funktion kein Problem, wenn man weit weg vom infizierten ist: Wenn er meldet, bekommt man es trotzdem. z.B. in Studentenwohnheimen kriegt man da dann wahrscheinlich die Warnung vom Stockwerk darüber und darunter. Der Nachteil, der glaub ich dadurch wett gemacht werden soll ist: Bisher wusste man nie WO die Begegnung war. Und jetzt kann man dann künftig sagen: Warne alle, die am gleichen Standort waren wie ich, und der QR-Code Ersteller bekommt auch noch eine Nachricht, dass an dem von Ihm erstellten QR Code eine Corona-Begegnung war... Oder sehe ich das falsch?
-1
Ely
Ely22.04.21 21:29
Die CWA ermittelt auch die Entfernung, also wird alles, was weiter weg als etwa 2 Meter ist, nicht gewertet. Eine Wand oder Etage dazwischen schwächte das BT-Signal stark.

Eine Fehlerquelle kann z. B. sein, wenn jemand später positiv ist, man quasi danebenstand und die positive Person drin war, ich aber draußen gewesen bin. Nur 0,7 Meter Abstand, aber mit einem geschlossenen Fenster dazwischen.

Im Grunde geht das mit der CWA recht gut, obwohl BT für die Entfernungsbestimmung nicht vorgesehen ist.

Das mit den QR-Codes ist sehr gut und wird nochmal für Downloads und Nutzung sorgen. Und ja, es reicht zu wissen, daß auf einer Veranstaltung jemand mit Corona war, mir ist es dann wurscht, wer‘s war. Loggt man sich wo ein, wird ein Tagebucheintrag erstellt. Und falls es eine Warnung gibt, kann diese auch der entsprechenden Veranstaltung zugeordnet werden.
+2
RyHoRuK22.04.21 21:42
was hier gerne übersehen wird, aber vielleicht verstehe ich das auch falsch.
Alle die kein Handy haben, können sich bei Luca einen „Token“ erstellen lassen und ihn als Schlüsselanhänger mit nehmen. So können sie in z.B. Restaurants auch einchecken ohne irgendwelche Zettel ausfüllen zu müssen und können dann auch gewarnt werden.
Ebenso würde bei Luca im Infektionsfall eines Kunden der Veranstalter informiert, der dann wiederum seine MA etc informieren könnte und auch der „ohne Handy mit Token“ kann informiert werden.

Dies würde aktuell wohl bei CWA entfallen oder nicht möglich sein. Ich denke die CWA hat da auch noch einiges an Verbesserungspotential.
+1
MacBlack
MacBlack22.04.21 22:19
RyHoRuK
Ich denke die CWA hat da auch noch einiges an Verbesserungspotential.

Meine Einschätzung ist, dass man an den beiden Apps die Wandlung der Mentalität gegenüber dem Pandemiegeschehen erkennt: Die CWA ist in den Anfangstagen konzipiert worden und vertraut auf die Freiwilligkeit der Vernünftigen. Entsprechend stark wurde der Datenschutz berücksichtigt. Hat bloß nicht so funktioniert, wie es sich die Verantwortlichen gedacht haben: Zu wenig Vernünftige, die sich freiwillig unter dieses Konzept gestellt haben. (Auch mit der CWA wäre eine Nachverfolgung möglich, wenn sich die Betroffenen gegenüber den Gesundheitsämtern offenbaren würden).

Luca spiegelt dagegen die aktuelle Mentalität wieder, nach der den Gesundheitsbehörden die Einschränkung der persönlichen Schutzrechte zugestanden wird. Hier ist die Meldung nicht mehr freiwillig, sondern zwingend. Zum Glück wurde der Datenschutz trotzdem weitgehend beachtet (keine Daten an die Betreiber der App und an die Veranstalter).
+2
Aphorism22.04.21 23:22
Technisch ist das alles hochinteressant und iwie auch spannend.

Als Privatperson in der aktuellen Lage finde ich das beängstigend. Sowas sollten die Grünen mal verbieten, wenn sie dem neuen Zentralstaat vorstehen. Ist doch creepy, oder bin ich der einzige, der 1984 gelesen hat?
-13
MacBlack
MacBlack22.04.21 23:52
Aphorism
Technisch ist das alles hochinteressant und iwie auch spannend.

Als Privatperson in der aktuellen Lage finde ich das beängstigend. Sowas sollten die Grünen mal verbieten, wenn sie dem neuen Zentralstaat vorstehen. Ist doch creepy, oder bin ich der einzige, der 1984 gelesen hat?

"1984" hilft wenig dabei, die Funktionsweisen der genannten Apps zu verstehen.
+4
pogo3
pogo322.04.21 23:54
Alle die kein Handy haben, können sich bei Luca einen „Token“ erstellen lassen und ihn als Schlüsselanhänger mit nehmen. So können sie in z.B. Restaurants auch einchecken ohne irgendwelche Zettel ausfüllen zu müssen und können dann auch gewarnt werden.
Der "Token" steckt aber auch schwer in der Kritik. Wer hat einen? Oder wer hat seinen irgendwen übergeben? Wer verleiht ihn an wen? Ist der Token personalisiert oder übertragbar? Dann wäre die Sache auch schon am Ende der eigentlichen Absicht, ähnlich wie wenn einer auf ner Liste eine Pseudo-Identität angibt.

Zudem: Was bringt Luca wenn ich hinterher erfahre wer vorher positiv war? Wie nahe bin ich dem event. positiven Fall dann gekommen? Müssen dann bei einer positiven Testung hinterher alle Teilnehmer einer Veranstaltung pauschal in Quarantäne? Bei Luca liebäugelt man ja mit größeren Events, wie soll das gehen?

Es kann doch die Gefahr einer Infektion durch Luca nicht verhindert, sondern nur hinterher festgestellt werden, und dann ist es immer, immer, immer zu spät. Das dürfte doch mittlerweile etabliertes Wissen sein. Man muss sich vorher ! schützen. Das Virus nimmt jeden wenn es ermöglicht wird, also eine Infektiöser vor einem steht. Im dümmsten Falle wissen es beide im Event nicht, ein QR Code gibt darüber keine Auskunft. Die schelle, und hoffentlich datensichere Erfassung der Personen ist natürlich nützlich, aber sicher ist nur, wenn alle auch sicher negativ sind, und das ist nur durch einen vorausgehenden Test festzustellen. Wenn der zertifizierte zeitnahe Test, die Impfung, das Immunitätsniveau nach Genesung einer Infektion (wird gerne übersehen), VOR der Veranstaltung auf dem Luca-Handy geprüft werden kann, erst dann wäre sie sinnvoll. Und dann kommen auch schnell die Bedenken bezüglich Datenschutz etc.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
0
haschuk22.04.21 23:58
RyHoRuK

Nur das die Implementation des Anhängers ein heftiges Failure ist.
+2
haschuk23.04.21 00:00
Aphorism

Was genau ist creepy?
+1
Frost23.04.21 00:00
morpheus
Smudo: Das war schlecht gemacht!

Nach den erfolgten Orderabschluessen die inzwischen schon oeffentlich sind, kann man dies wohl keinesfalls sagen. Das was man bis jetzt mitbekommen hat, vermittelt mir zumindest den Eindruck, das Geschaeftsmodell dieser App scheint doch sehr lukrativ zu sein.
0
Frost23.04.21 00:04
haschuk
AphorismWas genau ist creepy?

Das sich jetzt jeder freiwillig von X beliebigen Firmen auf Schritt und Tritt verfolgen laesst. Ich checke ganz bestimmt nirgendwo mit einer App ein und uebermittle meine Daten an irgendwelche Startups.
0
fleissbildchen23.04.21 00:20
Die Luca App verbessert die Umsetzung der Verpflichtung, beim Betreten bestimmter Räume seine Kontaktdaten zu hinterlassen. Das ist ja keine Empfehlung, sondern eine Vorschrift.

Der jeweilige Unternehmer (Veranstalter, Gastwirt etc.) ist verpflichtet, die Daten der Besucher zu erfassen, zu kontrollieren, ob sie plausibel sind (oder ob Minnie Maus draufsteht), sie 14 Tage aufzubewahren (falls das Gesundheitsamt sie anfordert) und sie danach sicher zu vernichten. Wenn er das nicht macht oder zu lasch damit umgeht, drohen ihm empfindliche Geldstrafen.

Die Luca App sorgt hier sowohl für Bequemlichkeit (QR-Code scannen statt Zettel ausfüllen) als auch für Privatsphäre (der Betreiber kennt meine Daten nicht, kommt aber trotzdem seiner Verpflichtung zum Führen der Anwesenheitsliste nach).

Luca hat also eine ganz andere Aufgabe als die Corona-Warn-App. Und trotz aller Bedenken, die dazu geäußert werden, finde ich Luca dem bisherigen Zettel-System haushoch überlegen.
-4
haschuk23.04.21 00:30
Frost

Hmmm. Ich dachte, der Artikel handelt von der CWA. Was Luca macht, interessiert hier einen Sch... Wenn mit creepy in seinem Post Bezug darauf genommen wird, sollte man das auch erwähnen.

CWA verfolgt einen anderen Ansatz. Entsprechend ist Dein creepy in Bezug auf die CWA fehl am Platz.
-1
Sideshow Bob
Sideshow Bob23.04.21 08:58
genau - und dann am Besten Orwell anführen im Bezug auf Luca und andererseits fleißig auf Insta, WA und FB unterwegs sein...
+1
fruchtkiste
fruchtkiste23.04.21 09:19

Der "Token" steckt aber auch schwer in der Kritik. Wer hat einen? Oder wer hat seinen irgendwen übergeben? Wer verleiht ihn an wen? Ist der Token personalisiert oder übertragbar? Dann wäre die Sache auch schon am Ende der eigentlichen Absicht, ähnlich wie wenn einer auf ner Liste eine Pseudo-Identität angibt.

..dafür gibts doch jetzt die AirTags. Könnte mir gut vorstellen das diese Funktion noch in die kleinen Biester integriert wird. Fände ich persönlich ein cooles Feature.
wer nicht fragt, stirbt dumm
0
LoCal
LoCal23.04.21 09:42
RyHoRuK
Alle die kein Handy haben, können sich bei Luca einen „Token“ erstellen lassen und ihn als Schlüsselanhänger mit nehmen.

Hier gibt es ein "schönes" Demonstrationsvideo das zeigt warum der Token alles andere als gut umgesetzt ist.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
LoCal
LoCal23.04.21 09:59
fleissbildchen
Die Luca App verbessert die Umsetzung der Verpflichtung, beim Betreten bestimmter Räume seine Kontaktdaten zu hinterlassen. Das ist ja keine Empfehlung, sondern eine Vorschrift.

Der jeweilige Unternehmer (Veranstalter, Gastwirt etc.) ist verpflichtet, die Daten der Besucher zu erfassen, zu kontrollieren, ob sie plausibel sind (oder ob Minnie Maus draufsteht), sie 14 Tage aufzubewahren (falls das Gesundheitsamt sie anfordert) und sie danach sicher zu vernichten. Wenn er das nicht macht oder zu lasch damit umgeht, drohen ihm empfindliche Geldstrafen.

Die Luca App sorgt hier sowohl für Bequemlichkeit (QR-Code scannen statt Zettel ausfüllen) als auch für Privatsphäre (der Betreiber kennt meine Daten nicht, kommt aber trotzdem seiner Verpflichtung zum Führen der Anwesenheitsliste nach).

Luca hat also eine ganz andere Aufgabe als die Corona-Warn-App. Und trotz aller Bedenken, die dazu geäußert werden, finde ich Luca dem bisherigen Zettel-System haushoch überlegen.

Die CWA bietet das ja nun auch an und es gab schon vor Luca ein gutes dutzend Apps, die genau diese Funktionalität zur Verfügung stellten.
Luca hat an mehren Punkte gravierende Probleme, viele sind hier gut aufgearbeitet.

Und um hier einige Kritikpunkte zu nennen:

- Die Vergabe der Bundesländern an die Luca-App ist mehr als undurchsichtig.
Es gab keine Ausschreibungen, die BLs haben die einfach mal gekauft … dabei floss dann übrigens mehr Geld als für die CWA.

- Da die Luca-App sich so zu einer (halb)-offiziellen Lösung geschlichen hatte, wurde die Forderung laut, dass die Luca-App ihren SourceCode (vor allem der Server!) veröffentlichen soll. Geschehen ist da erstmal nichts, bis der Druck zu groß war.
Dann wird der Code einer Android-Version veröffentlicht, die aber eine andere war, als die man aus den Stores laden konnte.
- Der SourceCode war auch mit einer selbstverfassten Lizenz verbunden, die testen, Fehlersuche und das öffentliche Beschreiben von Bugs unmöglich machte. Erst nach weiterem großem Druck wurde auf GPLv3 umgeschwenkt.
- Die Luca-App konnte sehr einfach ausgetrickst werden, es genügte ein Foto von einem QR-Code (nett demonstriert von @janboehm). Den Hinweis, dass die Luca-App doch den Checkin via GeoFencing prüfen könne, lehnten die Luca-Leute mit "Datenschutzbedenken" ab … komisch nur, dass der automatisch CheckOut mit GeoFencing gemacht wird.
- Bei mobilen QR-Code (z.B. Busse) muss ein manueller Checkout erfolgen, ob wohl es gerade hier einfachere Möglichkeiten gäbe. Der User wird NICHT darauf hingewiesen, dass er manuell auschecken muss.
- Die Bewegungsdaten von Personen, die den Schlüsselanhänger nutzen, konnte man relativ einfach auslesen:
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
Sascha77
Sascha7723.04.21 11:34
LoCal
Die CWA bietet das ja nun auch an und es gab schon vor Luca ein gutes dutzend Apps, die genau diese Funktionalität zur Verfügung stellten.
Nein. Die CWA kann immer noch keine Besucher erfassen und dem Gesundheitsamt zur Verfügung stellen. Sie kann also nicht die Listen ersetzen, die von Wirten/Veranstaltern verlangt werden, um Kontakte nachzuverfolgen. Aufgrund der Anonymität in alle Richtungen setzt sie immer sehr hohes Eigenengagement voraus.
pogo3
Es kann doch die Gefahr einer Infektion durch Luca nicht verhindert, sondern nur hinterher festgestellt werden, und dann ist es immer, immer, immer zu spät.
Keine App kann den Besucher direkt schützen. Aber sie kann verhindern, dass der Besucher das eingefangene Virus an andere weitergibt.

Ich habe den Eindruck, dass die Kritik der Luca-App oft von Argwohn der App-Wettbewerber getrieben ist. Wenn man den Ausweg bzw. das Leben mit Corona als Ziel #1 im Auge hat, sollte man lieber zum Verbessern der App beitragen, anstatt digital Steine zu werfen. Ein Nebeneinander von zig Corona-Apps würde mMn zu Verwirrung und Verlangsamung führen, eine einheitliche "Marke" ist da schon hilfreich zum Animieren der Bevölkerung. Und für eine zähe öffentliche Ausschreibung fehlt einfach die Zeit. Der Staat muss halt sehen, dass sich damit niemand eine goldene Nase verdient, sondern das Ganze eher zum Selbstkostenpreis betrieben wird.
0
pogo3
pogo323.04.21 13:00
Aber sie kann verhindern, dass der Besucher das eingefangene Virus an andere weitergibt.
Ach so, und das der nichts ahnende virale Besucher, da noch ohne Symptome, an der Veranstaltung mit 5.000 Besuchern teilnahm, wo er das Virus dann weitergab, ist dann o.k.?
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
0
Sascha77
Sascha7723.04.21 13:53
pogo3
Aber sie kann verhindern, dass der Besucher das eingefangene Virus an andere weitergibt.
Ach so, und das der nichts ahnende virale Besucher, da noch ohne Symptome, an der Veranstaltung mit 5.000 Besuchern teilnahm, wo er das Virus dann weitergab, ist dann o.k.?
Um das Risiko zu minimieren, kommen ja vorerst nur getestete/geimpfte/immune Menschen rein. Wenn da ein Infizierter durchrutscht kommt die App ins Spiel. Sind halt alles nur Bausteine, die im Zusammenspiel Ansteckungsgefahren verringern sollen.
0
pogo3
pogo323.04.21 15:07
Um das Risiko zu minimieren, kommen ja vorerst nur getestete/geimpfte/immune Menschen rein.
Wenn es so wäre, wäre es auch gut. Ich verweigere mich nur der Annahme mit Luca etc. wäre alles gut, und den sich damit einstellenden Leichtsinn. CWA, Luca u.a. können Infektionen nicht verhindern, das können wir nur selbst. Ich beobachte dass sich das Verhalten enorm nach den Rahmenbedingungen ändert. 100 Leute im riesigen Museum: alle halten mehr als genügend Abstand mit Maske. 100 Leute beim Aperol Spritz am Markt: alle halten null Abstand mit null Maske.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
+2
Weitere News-Kommentare anzeigen

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.