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Canon stellt neue Kameras EOS R8 und R50 für Ein- und Aufsteiger vor (mit Kommentar)

Der Übergang von Spiegelreflexkameras (DSLR) hin zu spiegellosen (DSLM) Systemkameras ist bei Canon noch in vollem Gange. Die beiden jetzt neu vorgestellten Kameras zeigen aber, dass Canon offenbar wieder die gleiche, oder zumindest eine sehr ähnliche Namensgebung wählt, wie zu früheren Zeiten.

Damals wie heute gibt es die Unterscheidung zwischen Vollformatsensoren und Kameras mit dem etwas kleineren (1,6x-Crop) APS-C-Sensor. Und anhand der Modellnummern kann unterschieden werden, wie die Kameras leistungs- (und preis-) technisch eingeordnet werden. Kleinere Zahlen bedeuten höhere Klassen, derzeit beginnend mit der EOS R3 (auf das Flaggschiff EOS R1 wird noch sehnsüchtig erwartet), über die R5, R6, R7, R10 bis hin zur nun vorgestellte R8 und R50. Dazu kommen inzwischen schon die ersten Nachfolgemodelle mit "Mark II"-Designation, wie bei der R6 II. Auf den verbauten Sensor kann man dabei leider nicht ohne weiteres Schließen. So haben in der eben genannten Reihe alle Kameras außer die R7 und R10 einen Vollformatsensor.


Weiter unten in der Hierarchie sind Canon-Kameras mit zweistelliger Modellbezeichnung positioniert. Wie im aktuellen Fall die neue EOS R50 und die schon erhältliche R10, bei denen es sich um ein APS-C-Modelle handelt. Ob APS-C für künftige Modelle mit zweistelliger Bezeichnung Standard wird, oder ob darin auch Vollformater vorkommen werden, bleibt abzuwarten. Früher gab es auch SLRs mit drei- und vierstelliger Bezeichnung. So weit sind wir bei den Spiegellosen aber noch nicht. Ziemlich sicher ist aber, dass die ursprünglich bei Canon für DSLM genutzten Bezeichnungen ohne Nummer, wie R oder RP, künftig ausgedient haben. Und es ist inzwischen auch recht deutlich, dass die bisherige M-Modellserie (APS-C-Kameras mit M-Mount) künftig von den R-Modellen mit zweistelliger Ziffer und RF-Mount abgelöst werden. – Back to the roots, sozusagen.

Canon EOS R8
Dei neue Canon EOS R8 (genaue Spezifikationen finden Sie auf der Produktseite) kommt nun als Vollformatmodell für Ein- und Aufsteiger in den Handel. Sie verfügt über den gleichen 24-MP-Sensor wie die auch noch recht junge R6 Mark II, ist aber sonst in vielen Punkten deutlich abgespeckt. So übernimmt sie in wesentlichen Teilen das Gehäuse des bisher günstigsten Canon-Vollformaters, der EOS RP.


Ein relativ niedrig auflösender EVF, der selbe Akku, wie in der RP, ein relativ lauter Verschluss, der nur auf 1. Vorhang oder elektronisch geschaltet werden kann und ein paar andere Einschränkungen machen die R8 dafür erheblich günstiger. Bei so wesentlichen Dingen wie dem AF hat Canon nach ersten Erkenntnissen von DPReview & Co. hingegen wohl nicht gespart. Wer auf die wichtigsten Foto- und Video-Basics wert legt und tolle Qualität erwartet, wird mit der R8 wohl nicht enttäuscht werden.

Das Wichtigste zur R8 im Überblick:
  • 24,2 Megapixel Vollformat-CMOS-Sensor
  • 4K 60p Videoaufnahmen aus Oversampling der 6K-Sensordaten in voller Breite und Full-HD-Aufnahmen bis 180 B/s
  • Hochauflösender EVF mit 2,36 Millionen Bildpunkten und einer maximalen Bildwiederholrate von 120 B/s
  • Intelligente Motiverkennung für Tiere, Fahrzeuge und Personen
  • WLAN- und Bluetooth-Unterstützung für eine konstante Kopplung zwischen Mobilgerät und Kamera

Der Preis für die voraussichtlich ab Ende April erhältliche R8 wird 1.799 Euro betragen. Im Kit mit dem RF 24-50mm F4.5-6.3 IS STM soll sie für 1.999 Euro zu haben sein.


Canon EOS R50
Die neue Canon EOS R50 wendet sich an Einsteiger und Kunden, die nicht allzu viel fotografische Erfahrung haben und einfach per Knopfdruck gute Fotos wollen. Dafür bietet die R50 viele Vollautomatik-Modi. Zudem ist sie sehr kompakt und leicht (375 g), für manche Hände vielleicht sogar schon zu klein.


Der 24-MP-APS-C-Sensor muss hier ohne IBIS auskommen. Stabilisierung gibt es nur über entsprechend ausgestattete Objektive. Dafür hat sie einen integrierten Pop-Up-Blitz. Auch das auf das Wesentlichste reduzierten Knöpfe- und Schalter-Schema macht klar, an wen sich die R50 wendet. Wer etwas mehr direkte Bedienfunktionen haben möchte und vielleicht fotografisch auch mehr mit der Kamera wachsen möchte, greift besser zur EOS R10.

Das Wichtigste zur R50 im Überblick:
  • APS-C-Sensor mit 24,2 Megapixeln
  • Neue erweiterte Automatik-Modi
  • Deep-Learning-Algorithmus
  • 3 Zoll großer dreh- und schwenkbarer Touchscreen
  • UHD 4K 30p Video aus Oversampling der 6K-Sensordaten


Die EOS R50 ist voraussichtlich ab Ende März zum Preis von 829 Euro für den Body, im Kit für 949 mit dem RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM oder für 1.149 Euro im Kit mit den beiden Objektiven RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM und RF-S 55-210mm F5-7.1 IS STM zu haben.

Kommentar
Mit seiner über viele Jahre gefahrenen Plattform- und Modellstrategie ist Canon zum Weltmarkführer im (Foto-) Kameramarkt geworden und hält diese Position bis heute inne. Durch den Übergang von Spiegelreflex hin zu spiegellosen Digitalkameras ist das alte Erfolgsschema aber ein wenig durcheinander geraten. Zumindest im Hinblick auf die Modellpolitik.

Es begann im Juli 2012 mit der Vorstellung der EOS M, der ersten spiegellosen Systemkamera von Canon, die als Antwort auf die ebenfalls spiegellosen Micro Four Thirds Kameras von Panasonic und Olympus gesehen werden konnte. Mit dem dafür eingeführten neuen Objektivanschluss M-Mount hatte Canon aber letztlich kein ganz so glückliches Händchen, wurde das Objektivangebot dafür doch nie so konsequent gepflegt, wie bei EF bzw. EF-S-Mount für die Spiegelreflex-Modelle.


Zu dem Zeitpunkt sah Canon den Mirrorless-Trend wohl noch nicht als ausgereift genug für professionelle und semiprofessionelle Kameras an und war noch weit davon entfernt, seine SLRs für die spiegellose Zukunft vorzubereiten. Das geschah erst viel später mit der Vorstellung der EOS R und der Einführung des RF-Objektivanschlusses im Jahr 2018. Gut vier weitere Jahre sind seit dem vergangen, und mittlerweile ist die anfängliche Zurückhaltung Canons in der Spiegelfrage kein Thema mehr.


Inzwischen ist die Canon EOS-R-Serie auf acht derzeit im Verkauf befindliche Kameras und (wenn ich mich nicht verzählt habe) 33 Objektive plus Adapter angewachsen. Vor allem die große Anzahl an Objektiven, die auch qualitativ durch die Bank sehr überzeugen, bilden die besten Voraussetzungen für den künftigen Erfolg der R-Serie-Kameras.

Mit der stillen Verabschiedung der EOS-M-Serie und Einführung des (mehr oder weniger) gleichen Namensschemas wie zu SLR-Zeiten, sowie dem stetig wachsenden Angebot an R-Serie-Kameras und -Objektiven in allen Preisklassen, dürfte Canon gute Chancen haben, seine Marktposition auch künftig verteidigen zu können.

Kurz vor Schluss: Inzwischen wurde bekannt, dass Canon die in Japan lange gebräuchliche Bezeichnung „Kiss“ für die kleineren EOS-Kameras (wie die R50) abschafft. In Nordamerike wurde hierfür der Name „Rebel“ genutzt – der vermutlich auch bald Geschichte ist.

Kommentare

system7
system711.02.23 08:23
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.
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zcarsten11.02.23 08:27
system7
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.
Leica , Q oder M, auch was Preis und Design angeht.
+9
carissimo
carissimo11.02.23 08:35
„oder für 1.149 Euro im Kit mit mit den beiden Objektiven RF-S 55-210mm F5-7.1 IS STM und RF-S 55-210mm F5-7.1 IS STM zu haben.“

Ist das beim Einsteigermodell dem Sicherheitsgedanken geschuldet, oder warum bekommt man zwei mal dasselbe Objektiv?
+3
Der gestiefelte Vater11.02.23 10:01
Das iPhone 14 Pro. Mac-Like und spiegellos. Sehr gute Bildqualität im ProRAW-Modus.
+3
darkov
darkov11.02.23 10:05
zcarsten
system7
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.
Leica , Q oder M, auch was Preis und Design angeht.

Leica M ist nicht Apple like. Es hat kein Autofokus. Mit dem Messfeldsucher ist es eine Glückssache mit der Schärfe.
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darkov
darkov11.02.23 10:06
Der gestiefelte Vater
Das iPhone 14 Pro. Mac-Like und spiegellos. Sehr gute Bildqualität im ProRAW-Modus.

Das beste iPhone bis jetzt!😁
+1
sonorman
sonorman11.02.23 10:23
carissimo
Ist das beim Einsteigermodell dem Sicherheitsgedanken geschuldet, oder warum bekommt man zwei mal dasselbe Objektiv?
Ja, von billigen Kit-Objektiven muss man immer eins in Reserve haben.

(Fehler korrigiert.)
+6
zcarsten11.02.23 10:35
darkov
zcarsten
system7
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.
Leica , Q oder M, auch was Preis und Design angeht.
Leica M ist nicht Apple like. Es hat kein Autofokus. Mit dem Messfeldsucher ist es eine Glückssache mit der Schärfe.
Leica Q hat Autofocus und Automatikmodus . Manuelles fokussieren bedarf natürlich Übung und ist dann keine Glückssache mehr. Aber klar, zum knipsen, nimm das iPhone.
+2
gorgont
gorgont11.02.23 10:53
zcarsten
system7
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.
Leica , Q oder M, auch was Preis und Design angeht.

oder Leica SL2 / SL2-S
Ich habe mir im Dezember 2022 eine SL2-S gekauft und freue mich jeden Tag daran ✌️
touch eyeballs to screen for cheap laser surgery
+3
becreart11.02.23 13:12
system7
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.

Leica oder Fuji
+1
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex11.02.23 13:15
Die Fuji Menüs sind definitiv nicht die Besten auf dem Kameramarkt. Allein die Übersetzungen sinnfreien Abkürzungen… dazu ein Touchscreen, der nicht wirklich zur Bedienung frei gegeben ist.

Dennoch: Ich liebe meine Fuji wegen der Farben und dem großen Sensor
+3
Sitox
Sitox11.02.23 13:35
Der gestiefelte Vater
Das iPhone 14 Pro. Mac-Like und spiegellos. Sehr gute Bildqualität im ProRAW-Modus.
Sehr gute Bildqualität im Vergleich zu anderen Smartphones, aber kein Vergleich zu einer ausgewachsenen Kamera - wie auch?
+6
becreart11.02.23 14:28
Gammarus_Pulex
Dennoch: Ich liebe meine Fuji wegen der Farben und dem großen Sensor

Ich habe mich jetzt rein auf den Spassfaktor bezogen
+1
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex11.02.23 15:48
becreart
Ich habe mich jetzt rein auf den Spassfaktor bezogen

Dem kann schließe ich mich an
+1
Super8
Super811.02.23 16:34
system7
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.
Naja Apple passt sich mit den neuen Ventura-Systemeinstellungen schon eher an den Sony Menü-Einstellungen an. Ist ja mittlerweile ähnlich unübersichtlich.
Leica ist toll, aber das Glas ist schon ziemlich kostspielig.
+5
frankenstein12.02.23 11:03
Der Kommentar am Ende des Artikels ist leider nur PR-Gelaber. Die Realität sieht anders aus.

Canon ist der einzige Hersteller, der Fremdobjektive komplett verbietet. Canon überzieht Objektivhersteller aggressiv mit Unterlassungsklagen, die versuchen, RF-Objektive an den Markt zu bringen.

Gleichzeitig schafft es Canon nicht, selbst eine breite RF-Objektivpalette anzubieten. Und die wenigen Objektive, die es gibt, sind mit Abstand die teuersten auf dem Markt. Von den APS-C-Objektiven ganz zu schweigen: Es gibt sie praktisch nicht.

Die Folge ist, dass es mittlerweile einen spürbaren Abwanderungstrend zu anderen Systemen gibt. Canon verliert derzeit Marktanteile, insbesondere an Sony im Vollformat und Fuji bei APS-C.

Wer sich intensiv mit der Fotografie beschäftigt, weiß, das die Objektive letztlich wichtiger sind als die Kamera-Bodies. Dementsprechend spielt die Objektiv-Auswahl eine zentrale Rolle.

Nur zum Vergleich: Für den Sony E-Mount gibt es rund 140 AF-Objektive - nur für Vollformat! In allen Preisklassen und Lichtstärken. Dazu mehrere dutzend APS-C-Objektive.

Nur ein Beispiel: Wer eine professionelles, lichtstarkes 85mm Portrait-Objektiv braucht, findet bei Canon exakt eine Linse: Das RF 85/1.2 für sagenhafte 3.700 Euro! Eine 1.4er Linse existiert nicht, obwohl diese viel leichter, kompakter und preiswerter wäre und daher von den meisten Profis und Amateuren bevorzugt wird. Im Sony System gibt es vier 85/1.4: Sony GM für 1.500, das hervorragende Sigma für 1.100, und dann noch zwei preiswerte, aber durchaus gute Samyang für unter 900 Euro. So zieht sich das durch das ganze Objektiv-Programm durch.
+15
sonorman
sonorman12.02.23 11:19
Frankenstein

Auf ein paar Deiner Anmerkungen möchte ich gern eingehen.

1. Ich mache kein Marketing für Canon. Das ist meine persönliche Einschätzung – mit der ich natürlich auch falsch liegen kann.

2. Canon macht, was Apple erfolgreich vorexerziert. Die Verweigerungshaltung zur Öffnung des R-Mount für Dritthersteller kann man kritisieren, aber sie schließt einen Markterfolg nicht aus.

3. Es gibt zwar viele Objektive für Sony, weil der E-Mount auch für Dritthersteller offen ist. Aber zusammen mit den Canon EF-Objektiven, die (fast) alle per einfachem aktiven oder passiven Adapter an R-Kameras genutzt werden können, gibt es über 260 kompatible Objektive für Vollformat und APS-C.

4. Es gibt nicht nur das 85 mm f/1,2, sondern auch das RF 85mm F2 MACRO IS STM () – plus diverse EF-Varianten. Wie viele 85er brauchst Du denn?

Ganz allgemein: Die ANZAHL verfügbarer Objektive sagt nichts über die Qualität und Nutzbarkeit des Systems aus. Ob es den Erfolg der Marke einschränkt, dass RF (bis jetzt) geschlossen ist, bleibt abzuwarten.
-1
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex12.02.23 13:03
Das Viltrox 85mm 1.8 für RF Mount wird übrigens immernoch verkauft und ist auch als auf Lager gelistet. Und die Viltrox AF Objektive sind wirklich gut – vor allem gemessen an ihrem Preis. Auch für Auftragsarbeiten absolut tauglich.
+2
Blofeld
Blofeld12.02.23 13:58
system7
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.

guck dir mal die Fujis an - sind m.E. von der Bedienung einmalig gut. Knäpfe und Regler, wo sie die Ergonomie haben möchte.
0
StraightEdge89
StraightEdge8912.02.23 16:06
Geht es eigentlich nur mir so, dass das Sortiment von Canon und die Modellbezeichnungen extrem unübersichtlich geworden sind?

Früher (wie ich diesen Satzanfang eigentlich hasse) gab es:

XXX - Einsteiger, billig und klein
XX - Semi, preiswert und solides Arbeitstier
X - teuer und für alle die es brauchen (und wollen)

Jetzt gibt es eine R7 und eine R10 die sich kaum unterscheiden und es auch nicht wert sind unterschieden zu werden, eine R50 die eigentlich eine R5000 sein sollte und Zoom Objektive mit Offenblende > 5,6.
das Sortiment an Kleinbildkameras ist auch nicht schön aufgebaut, sehr ähnlich ohne wirkliche Unterschiede.

Ich finde es echt schade weil Canon so schöne Objektive wie das 35 oder 85mm Macro hat, klein, leicht gute Abbildung.
0
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex12.02.23 16:13
Die R50 ist im Prinzip eine spiegellose M50 mit moderneren Specs.
+1
frankenstein12.02.23 18:09
sonorman
2. Canon macht, was Apple erfolgreich vorexerziert. Die Verweigerungshaltung zur Öffnung des R-Mount für Dritthersteller kann man kritisieren, aber sie schließt einen Markterfolg nicht aus.

Apple kann sich das nur deswegen erlauben, weil sie Produkte haben, die dem Wettbewerb weit überlegen sind. Davon kann bei Canon keine Rede sein. Die Kameras und Objektive sind hervorragend, keine Frage. Aber die der Konkurrenz ebenfalls.

Wir erleben (zum Glück für uns Kunden) ein hartes Kopf-an-Kopf-Rennen der großen Systeme. Mal hat Canon mit einem Modell die Nase vorn, mal Sony, mal Nikon, und im APS-C-Bereich nicht selten Fuji. Kein Hersteller dominiert derzeit den Markt von der Qualität der Bodys oder Objektive her. Alle sind verdammt gut.

In einem solch engen Wettbewerb ist die Objektiv-Auswahl für viele entscheidend.

sonorman
3. Es gibt zwar viele Objektive für Sony, weil der E-Mount auch für Dritthersteller offen ist. Aber zusammen mit den Canon EF-Objektiven, die (fast) alle per einfachem aktiven oder passiven Adapter an R-Kameras genutzt werden können, gibt es über 260 kompatible Objektive für Vollformat und APS-C.

Das ist natürlich richtig. Für jemand, der ohnehin schon EF-Linsen besitzt, ist das auch keine Frage. Aber wer sich Stand heute neu für ein System entscheidet, wird wenig Motivation haben, noch in Glas zu investieren, dass veraltet ist, und in Zukunft einen hohen Wertverlust haben wird.

Die 260 Objektive sind vermutlich mit MF-Objektiven gerechnet, stimmts? Das wären dann bei Sony incl. APS-C irgendwas um 350 Linsen ...

Die Canon EF Objektive kann man natürlich auch an Sony adaptieren ... macht dann zusammen insgesamt über 600 Linsen ...

sonorman
4. Es gibt nicht nur das 85 mm f/1,2, sondern auch das RF 85mm F2 MACRO IS STM – plus diverse EF-Varianten. Wie viele 85er brauchst Du denn?

Das Canon 85mm F2 ist seinen direkten Wettbewerbern (Nikon Z 85mm F1.8 und Sony 85mm F1.8) qualitativ in allen Punkten unterlegen. Dazu gibt es zahlreiche Vergleiche. Es ist eine eher mittelmäßige Linse.

Wieviele 85er ich brauche? Das ist vielleicht nicht die richtige Frage. Objektive sind Werkzeuge. Die fotografischen Aufgaben und Situationen sind vielfältig und es ist einfach gut, eine große Auswahl an passenden Werkzeugen zu haben. Was für mich passt, ist für jemand anders unpassend und umgekehrt.

Zum Beispiel das Sigma 90mm F2.8: klein und leicht, Premium-Qualität und optisch überragend. Eine "immer-dabei" Portrait-Linse, die von der Bildqualität her an die 1.4er Linsen herankommt, nur eben weniger Lichtstark ist. Das ist nicht für jeden was, aber ich bin froh, dass es so etwas gibt.

sonorman
Ganz allgemein: Die ANZAHL verfügbarer Objektive sagt nichts über die Qualität und Nutzbarkeit des Systems aus. Ob es den Erfolg der Marke einschränkt, dass RF (bis jetzt) geschlossen ist, bleibt abzuwarten.

Tatsache ist: Wer heute in den Canon RF-Mount einsteigt, muss akzeptieren, dass er eine deutlich reduzierte und dazu noch sehr teure Auswahl nativer Linsen hat, auch auf längere Sicht.

Mir war es wichtig, auch die Nachteile eines Systems zu erwähnen. Wenn man einfach nur die Vorteile aufzählt, ist das keine ausgewogene Berichterstattung.
+6
Raziel112.02.23 18:33
frankenstein

naja so ganz stimmt das alles nicht.

Canon ist der einzige am Markt der eine breit Palette der besten und exotischen Objektive hat, die in dieser Qualität niemand sonst bietet. Und genau darum wollen sie nicht das man ihren Markt unterwandert. Sony dagegen hat keine andere Wahl, da sie sonst nichts zu bieten hätten. Der Kundenstamm der aber einkauft interessiert sich nicht für die 5 Variante eines 50mm 1.8 oder 1.4, zumal man bei Canon für den Preis auch dementsprechend hochwertige Qualität bekommt.

Darüber hinaus muss man sagen stimmt die Aussage, das Canon keine Auswahl auf die Beine bekommt schlicht und ergreifend nicht. Canon hat vermutliche sogar die größte Auswahl aller Hersteller. Beginnend mit ihren high end RF Objektiven, über die günstigen RF, bis hin zu allen First und third Party EF Objektiven. Alle voll kompatibel mit aktuellen R Kameras
-4
Raziel112.02.23 18:37
frankenstein
Tatsache ist: Wer heute in den Canon RF-Mount einsteigt, muss akzeptieren, dass er eine deutlich reduzierte und dazu noch sehr teure Auswahl nativer Linsen hat, auch auf längere Sicht.

Mir war es wichtig, auch die Nachteile eines Systems zu erwähnen. Wenn man einfach nur die Vorteile aufzählt, ist das keine ausgewogene Berichterstattung.

nur genau das ist fraglich. Was nutzt es dem endkunden, von ein und dem selben Mittelklasse Objektiv 5 Varianten angeboten zu bekommen, wenn die Empfehlung am Ende sowieso immer die selben sind? Auf der Gegenseite warten viele Kunden auf die richtig hochwertigen Objektive die nicht kommen.

Bisher wüsste ich ehrlich gesagt nicht wo es mir beim RF System fehlen sollte. 35, 50, 28-70, etc. alles da und oft aussergewöhnlich. Per EF Adapter lassen sich dann auch alle dritthersteller und Canon Objektive verwenden.
-2
sonorman
sonorman12.02.23 18:49
Frankenstein
Über Kamera-Systemdiskussionen sollten wir hier eigentlich hinaus sein. Wer welche Marke, welches System bevorzugt, muss jeder selbst wissen. Aber noch zwei Dinge dazu:

1. Ein Kommentar ist per se keine „ausgewogene Berichterstattung“ wie Du es forderst, sondern [Definiton]: ein meinungsbildender, journalistischer Text, in dem der Autor Anmerkungen zu einem bestimmten Thema oder einer Nachricht macht. Der Autor bezieht also persönlich Stellung, was die Kernaussage des Textes ist.
Als Autor darf man in Deutschland auch Einschätzungen vortragen. Das wurde entsprechend als Kommentar gekennzeichnet. Bitte das zu berücksichtigen.

2. Es mag sein, dass meine Einschätzung zu Canon sich als unzutreffend erweist. Sony hat ja definitiv in den letzten Jahren (auch weil sie früh mit DSLM bei Vollformat und APS-C angefangen haben) ordentlich Marktanteile gewonnen, zuletzt sogar kurz den ersten Platz inne gehabt. In 2022 hat Canon den ersten Platz bei DSLMs aber wieder zurück erobert. (). Aber wie gesagt, das kann sich auch wieder ändern.

Hauptsache, jeder ist glücklich mit seiner Kamerawahl.
+2
frankenstein12.02.23 18:53
Raziel1
Bisher wüsste ich ehrlich gesagt nicht wo es mir beim RF System fehlen sollte.

Oh Mann. Da fehlt so viel…

Beispiel 50mm: Es gibt eine 200-Euro-Gurke und ein 2700-Euro-Klopper. Nichts dazwischen! Ganz abgesehen von dem absurden Preis des „Dicken“ - nicht alle haben Lust, sowas den ganzen Tag rumzuschleppen.

Beispiel Ultraweitwinkel unter 15mm (wichtig für Landschaft): wo ist das RF 12-24? Und so weiter und so fort.
+5
frankenstein12.02.23 19:07
sonorman
Ein Kommentar ist per se keine „ausgewogene Berichterstattung“ wie Du es forderst … Das wurde entsprechend als Kommentar gekennzeichnet.

Damit hast du absolut recht. Ich habe das im Eifer des Gefechts übersehen. Meinen letzten Absatz nehme ich somit zurück, er war falsch.

sonorman
Es mag sein, dass meine Einschätzung zu Canon sich als unzutreffend erweist. Sony hat ja definitiv in den letzten Jahren (auch weil sie früh mit DSLM bei Vollformat und APS-C angefangen haben) ordentlich Marktanteile gewonnen

Canon (und auch Nikon) haben natürlich eine gigantische Kundenbasis, von denen sie bis heute zehren. Sony musste mehr oder weniger bei Null anfangen, wenn man von den paar Minolta-Anhängern absieht.

Der Punkt ist der, dass Canon durch die Entscheidung gegen Fremdobjektive viele vergrätzt hat und dadurch seine Markführerschaft unnötig gefährdet. Sie machen ansonsten sehr viel richtig derzeit.

Wie es ausgehen wird, bleibt spannend.
+3
olilech12.02.23 19:41
Das ist schon ziemlich falsch, was du da von dir gibst. Will aber die Leistung von Canon nicht schmälern. Ist schon ein tolles System. Ihre Entscheidungen (Drittanbieter) sind halt leider nicht sehr kundenfreundlich und die Zeit wird zeigen, wie der Markt darauf reagieren wird.

Raziel1
frankenstein
Tatsache ist: Wer heute in den Canon RF-Mount einsteigt, muss akzeptieren, dass er eine deutlich reduzierte und dazu noch sehr teure Auswahl nativer Linsen hat, auch auf längere Sicht.

Mir war es wichtig, auch die Nachteile eines Systems zu erwähnen. Wenn man einfach nur die Vorteile aufzählt, ist das keine ausgewogene Berichterstattung.
nur genau das ist fraglich. Was nutzt es dem endkunden, von ein und dem selben Mittelklasse Objektiv 5 Varianten angeboten zu bekommen, wenn die Empfehlung am Ende sowieso immer die selben sind? Auf der Gegenseite warten viele Kunden auf die richtig hochwertigen Objektive die nicht kommen.

Bisher wüsste ich ehrlich gesagt nicht wo es mir beim RF System fehlen sollte. 35, 50, 28-70, etc. alles da und oft aussergewöhnlich. Per EF Adapter lassen sich dann auch alle dritthersteller und Canon Objektive verwenden.
+3
BlueSun
BlueSun13.02.23 14:50
system7
Bisschen off-topic: Aber welche spiegellose Kamera ist von der Bedienung her am ehesten Mac-like oder zumindest übersichtlich? Ich kenne Olympus und Sony und finde die Bedienung bei beiden eher unübersichtlich bis kompliziert. Für jemanden, der sehr viel fotografiert, mag das kein Thema sein, weil man sich dran gewöhnt.

Also ich würde Panasonic empfehlen. Empfinde die Menüs als sehr aufgeräumt und die Bedienung als intuitiv… aber sowas empfindet ja auch jeder anders.
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