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Apples Butterfly-Reparaturprogramm neigt sich dem Ende zu – ein Rückblick zur Misere

Im Jahre 2015 stellte Apple ein besonders dünnes MacBook im 12-Zoll-Format vor und mit ihm einen neuen Tastaturmechanismus, den das Unternehmen nach dem Schmetterling taufte. Die flache Bauweise zog zwar zunächst die Blicke in Richtung Cupertino, doch bei genauerem Hinsehen entpuppte sie sich als schwerer Konstruktionsfehler. Die Anfälligkeit für sich unerwartet wiederholende Tastatureingaben oder Buchstaben, die bei Betätigung gar nicht erst erscheinen wollen, war schlicht zu hoch. Aus diesem Grund leitete der iPhone-Konzern ein Reparatur-Programm in die Wege, um die Probleme mit den Kunden zu adressieren. Eine ganze Weile später ruderte man zum altbekannten Scherendesign zurück, das heute wieder in allen MacBook-Reihen ihren Dienst verrichtet.


Auch die nächsten Generationen versprachen, kein Erfolg zu werden
Zunächst versuchte man allerdings mit einer zweiten Generation der Butterfly-Tastatur nachzuhelfen und die „Kinderkrankheiten“ auszumerzen. Es half jedoch nicht viel, die Kundschaft beschwerte sich immer häufiger über klebende Tasten, die nicht mehr reagieren wollten. So schnell wollte man das neue Design jedoch nicht aufgeben. Man schuf sogar Platz für eine Silikonmembran unterhalb der Tasten und übertrug das Design dann wenige Jahre später in der dritten Generation auf das MacBook Air. Aus dem Fehler wurde ein Feature: Die Membran würde für noch leiseres Schreiben sorgen. Doch stellte sich das fehlerhafte Verhalten hierdurch nicht ein, wie MacBook-Air-Besitzer anschließend feststellen durften. Der Stein war bereits ins Rollen geraten: Apple sah sich im Mai 2018 mit einer Sammelklage konfrontiert, worin dem Unternehmen böses unterstellt wurde. Man solle die Kunden bewusst getäuscht und die fehlerhafte Tastatur weiterhin mutwillig verbaut haben.

Das Zeitfenster schließt sich
Einen Monat später, im Juni 2018 und somit vor beinahe sechs Jahren stellte man in Cupertino ein „Keyboard Service Programm“ auf die Beine und darin fest, dass ein „geringer Prozentsatz“ womöglich Fehler in seinem Verhalten aufweise. Dieser erstrecke sich über die Modellreihen des MacBook, MacBook Air sowie MacBook Pro und hierbei würden sich „überraschend Buchstaben oder Zeichen wiederholen oder aber nicht angezeigt“ werden. Das Ganze gehe mit einem „klebrigen Gefühl“ einher. Bis zu vier Jahre nach dem ursprünglichen Kaufdatum habe man nun die Gelegenheit, betroffene Geräte kostenlos bei einem durch Apple autorisierten Servicepartner reparieren zu lassen. Lediglich die letzten beiden Versionen des 13 Zoll messenden MacBook Pro aus dem Jahre 2019 profitieren noch von der Regelung. Im November 2020 ging dieses Modell in Rente und der Anspruch erlischt somit im November dieses Jahres – je nach Kaufdatum.

Entschuldigung fällt knapp aus – Eingeständnis Fehlanzeige
Somit bringt Apple das Reparaturprogramm zum Abschluss. In der Zwischenzeit entschuldigte man sich gar für den Schlamassel, fügte der Erklärung, die Joanna Stern vom Wall Street Journal herbeiführte, jedoch abschließend hinzu, dass „die große Mehrheit der Kunden positive Erfahrungen mit der neuen Tastatur gemacht hätte“.

Kommentare

MikeMuc19.03.24 09:26
Unterm Strich eine schwache Leistung und eigentlich sollten solche Reparaturprogramme mindestens bis zum Vintagestatus laufen müssen. Vor allem, weil da nich „was besseres“ eingebaut wird sondern immer nur der gleiche Mist als Ersatzteil rein kommt. Da ist der nächste Ausfall quasi vorbestimmt
+7
Patrick Wienands19.03.24 09:38
Ich fand das Programm super - ich habe es vor kurzem genutzt und zusätzlich einen brandneuen Akku erhalten 😂👍🏼
+2
Deichkind19.03.24 09:49
Repariert werden ja wohl nur Geräte, bei denen der Fehler nicht bloß sporadisch auftritt. Ab welcher Häufigkeit des Auftretens gilt denn das Gerät qualifiziert für die Teilnahme?
0
Achtlos weggeworfener Vogel19.03.24 10:03
Ob ein Gerät für den Austausch infrage kommt, richtet sich nicht nach der Häufigkeit des Auftretens, sondern nach der Seriennummer. Da sollte man auf der Apple-Seite fündig werden. Das Problem dabei ist, dass nicht nur die von Apple bezeichneten Geräte betroffen sind, sondern auch andere, die die gleiche Tastatur haben. Aber die hat Apple aus unerfindlichen Gründen nicht mit ins Programm genommen. Deren Eigentümer sind also angeschmiert.

Es gibt beim Austausch nicht nur eine neue Tastatur mit der gleichen Problematik, sondern eine komplett neue Oberschale inkl. Tastatur und Akku.

Sollte man sich nach Ablauf des Austauschprogramms zum Austausch entscheiden, geht das natürlich auch. Allerdings dann zu entsprechenden Preisen. Wer Apple kennt, weiß, dass das kein Spaß wird.

Sollte man ein MacBook mit der betroffenen Tastatur und einem schwächelnden Akku haben, sollte man das Programm also in Anspruch nehmen. Will man nämlich später den Akku austauschen lassen, wird das auch teuer. Dafür gibt es dann nicht nur einen neuen Akku, sondern auch eine neue Oberschale inkl. neuer Tastatur (mit dem alten Problem).

Fazit:
Austausch Tastatur bringt neue Tastatur, neue Oberschale, neuen Akku.
Austausch Akku bringt neue Tastatur, neue Oberschale, neuen Akku.

Merkwürdigerweise verlangt Apple in beiden Fällen unterschiedliche Preise.
Aber sonst wärs ja auch nicht Apple.
+6
maceric
maceric19.03.24 11:14
mtn
Doch stellte sich das fehlerhafte Verhalten hierdurch nicht ein,...

Wenn sich das fehlerhafte Verhalten nicht einstellt,
dann ist doch alles bestens.
+1
Deichkind19.03.24 11:19
Das heißt also, jedes aufgrund der Seriennummer qualifizierte Gerät kann bis zum Ende des Programms zur Reparatur eingereicht werden, und Apple ersetzt dann umstandslos das Oberteil mit Batterie?

In den Berichten bei MacRumors hieß es nämlich, es würden eventuell auch nur einzelne Tasten ausgetauscht. Ein solches Vorgehen erfordert es, dass die Funktion der Tastatur eingehend geprüft wird.
+1
Achtlos weggeworfener Vogel19.03.24 11:44
Da die Typen in Cupertino es für besonders nachhaltig hielten, alles miteinander zu verkleben oder sonstwie schwer trennbar zu verbinden, gibt es beim Austausch der Tatstatur praktisch eine komplette neue Oberschale. Diese beinhaltet Tastatur und Akku. Egal, welchen Teil (Akku, Oberschale, Tastatur) man also austauschen lassen will – es gibt immer das ganze Paket. Und es gibt immer die gleiche Tastatur – also wieder eine mit dem gleichen Mangel. Apple repariert ja nix, sondern tauscht nur aus. Und da keine anderen, also fehlerfreien, Teile nachgefertigt werden, gibts den gleichen Mist wieder, nur eben in neu. War schon damals bei den fehlerhaften Grafikchips in den MacBooks Pro 2011 ganz genau so.

Ich glaube nicht, dass das inzwischen geändert wurde.

Dass einzelne Tasten ausgetauscht werden, halte ich für ein Gerücht. Da müsste sich ja jemand hinsetzen und jede einzelne Taste prüfen, indem er einen längeren Text tippt. Schließlich tritt das Problem bei einzelnen Tasten ja nicht bei jedem Tastendruck auf.
+1
ruphi
ruphi19.03.24 13:32
Achtlos weggeworfener Vogel
Dass einzelne Tasten ausgetauscht werden, halte ich für ein Gerücht. Da müsste sich ja jemand hinsetzen und jede einzelne Taste prüfen, indem er einen längeren Text tippt. Schließlich tritt das Problem bei einzelnen Tasten ja nicht bei jedem Tastendruck auf.
Vom Apple Support wurde mir persönlich bestätigt, dass je nach Fall auch nur einzelne Tasten ausgetauscht werden.
Tatsächlich wurden bei all meinen 3 Austauschen in den 4 Jahren der Eligibility immer das Gesamtpaket getauscht.
Ich gönne es Apple, dass sie mir aufgrund ihrer Nichtreparierbarkeitswut 3 neue Akkus stellen mussten - wenn auch ökologischer Wahnsinn.
+3
Patrick Wienands19.03.24 16:18
ruphi

Das hört sich für mich eher nach einem „uninteressant machen“ seitens Apple an. Man liest ja überall das es nicht nur eine neue Tastatur, sondern auch einen neuen Akku gibt (bei mir wurde die Oberschale nicht getauscht!). Der Anreiz in den Apple Store zu gehen ist geringer, wenn eventuell nur einzelne Tasten getauscht werden, als wenn es sofort heißt das die Tastatur gesamt getauscht wird (mit dem Wissen das es einen neuen Akku gibt).
0
Thomas Keimel
Thomas Keimel05.04.24 10:17
Achtung, ich war im AppleStore: Zwar waren meine Gerät aufgelistet bzw. ”qualifiziert”, aber......

Auf der Support-Webseite steht folgender Satz: ”Dieses Programm ist für qualifizierte MacBook-, MacBook Air- und MacBook Pro-Modelle vier Jahre nach dem ersten Verkauf des Geräts im Einzelhandel gültig.”

0
dundo
dundo05.04.24 14:22
Im Artikel steht: „Bis zu vier Jahre nach dem ursprünglichen Kaufdatum habe man nun die Gelegenheit, betroffene Geräte kostenlos bei einem durch Apple autorisierten Servicepartner reparieren zu lassen.“

Je nach dem, wann das Gerät erworben (und nicht aktiviert) wurde, sind die vier Jahre sicherlich oftmals schon vorüber. ;-/
Am Ende bereust du, es nicht getan zu haben. Carpe diem.
0

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