Apple-Quartalszahlen werfen Schatten voraus: Foxconn setzt Wertpapierhandel aus


Ein turbulentes Vierteljahr liegt hinter Apple, auch wenn sich dies in den Pressemitteilungen, Events und Interviews des Unternehmens kaum niederschlägt. Hinter den Kulissen dürften die Zollerhebungen der Trump-Regierung für einigen Wirbel gesorgt haben. Zeitweilig stiegen die Importzölle auf chinesische Produkte auf über 100 Prozent. Zwar konnte Apple-CEO Tim Cook Trump zu einer Ausnahme bewilligen; trotzdem wird diese Zollregelung Auswirkungen auf chinesische Auftragsfertiger gehabt haben. Foxconn ist einer der größten Hersteller von Apple-Produkten, und dieser hat nun an der taiwanesischen Börse eine Unterbrechung der Handelsaktivitäten mit Firmenanteilen erwirkt. Das Ende dieses Handelsstopps bleibt offen – er soll in Kraft bleiben bis zu einer Veröffentlichung von bedeutender Information. Dies lässt vermuten, dass die Aktion im Zusammenhang mit Apples morgiger
Bekanntgabe der Quartalszahlen steht.
Der Taiwan Stock Exchange (TWSE) gab die temporäre Aussetzung des Handels mit Hon-Hai-Wertpapieren am 30. Juli
bekannt. Apple ist der größte Kunde von Hon Hai Precision Industries, wie Foxconn in China offiziell heißt. Rund die Hälfte des Auftragsvolumens soll im Schnitt vom kalifornischen Unternehmen beansprucht werden. Die Bekanntgabe aktueller Gewinnzahlen könnte sich also mit hoher Sicherheit auf die Bewertung des Unternehmens auswirken. Ein eindeutiger Zusammenhang lässt sich allerdings nicht ableiten, doch die zeitliche Nähe in Kombination mit der außergewöhnlichen Maßnahme stellt ein bedeutendes Indiz dar.
Seltene MaßnahmeDie Unterbrechung des Handels mit Wertpapieren ist an sich keine Seltenheit, sondern gehört zu dem Standard-Instrumentarium bei der Bekanntgabe relevanter Informationen. Die Dauer der Unterbrechung beschränkt sich allerdings üblicherweise auf eine Stunde und beginnt fünf Minuten vor der Veröffentlichung. Es gibt andere Gründe, weshalb eine Börse den Handel aussetzt, etwa ein sehr plötzlicher Wertverlust oder -anstieg, oder wenn ernsthafte Zweifel an den Angaben eines börsennotierten Unternehmens aufkommen. Diese kommen hier jedoch eindeutig nicht zur Anwendung – das Aussetzen geschah auf eigenen Antrag des Foxconn-Konzerns. Ein eindeutiges Zeichen, in welche Richtung die bedeutende Information geht, liefert das Aussetzen ebenfalls nicht: Einerseits wäre denkbar, dass sich aus Apples Quartalszahlen ein massiver Foxconn-Umsatzeinbruch ableiten lässt, andererseits könnte der Auftragsfertiger auch den Bau neuer Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten ankündigen.
Unsichere Zeiten für AppleDas üblicherweise eher unspektakuläre 3. fiskalische Quartal, welches am 30. Juni endete, trägt bei Apple in diesem Jahr einige Unsicherheiten; diese sind hauptsächlich der US-amerikanischen Zollpolitik zuzuschreiben. An neuer Hardware hatte Apple Einiges im März vorgestellt: MacBook Air und Mac Studio mit M4-Prozessor, neue Modelle des iPad (A16) sowie iPad Air (M3). Seit 2021 liegen die Umsatzzahlen des Quartals auf einem ähnlich hohen Niveau von über 80 Milliarden US-Dollar.
Apples Umsätze des Quartals von April bis Ende Juni haben sich auf hohem Niveau eingependelt.