Apple-Chips aus Japan? TSMC-Konkurrent mit ersten 2-Nanometer-Chips


Ob iPhone, iPad oder Mac: Die in den Geräten verbauten A- und M-Chips werden allesamt im 3-Nanometer-Verfahren von TSMC gefertigt, wenngleich diese Bezeichnungen schon lange nicht mehr die tatsächlichen Strukturbreiten wiedergeben. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht: Das erst im August 2022 in Japan gegründete Unternehmen Rapidus prescht nun vor und präsentiert einen Prototyp eines 2-Nanometer-Wafers. Erste Chips wurden bereits hergestellt, wenngleich Rapidus bislang keine Angaben zur möglichen Ausbeute macht.
Rapidus: Rasche Entwicklung dank MilliardensubventionenDass es Rapidus an Tempo mangelt, lässt sich wohl schwerlich behaupten: Wie das Unternehmen in einer
Presseaussendung verkündet, erfolgte der Spatenstich für das erste Halbleiterwerk im September 2023. Mittlerweile verzeichne es „mehr als 200 der modernsten Halbleiteranlagen der Welt“. Das Kapital kommt vor allem von der japanischen Regierung: Diese erklärte sich bereit, Rapidus bis zum Jahr 2030 mit Fördermitteln in Höhe von umgerechnet rund 56 Milliarden Euro zu bezuschussen. Ferner kooperiert das Unternehmen unter anderem mit Fraunhofer, japanischen Forschungseinrichtungen und der Entwicklungsabteilung von IBM. Dem eigenen Zeitplan zufolge sollen im Jahr 2027 erste Chips im 2-Nanometer-Verfahren gefertigt werden. Rapidus setzt hierfür auf ein einzelwaferbasiertes Front-End-Processing. Ein „Process Development Kit“ steht Kunden eigenen Angaben zufolge bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres zur Verfügung.
Prototyp des 2-Nanometer-Wafers
Quelle:
Rapidus 2-Nanometer-Verfahren: Apples A-Chips könnten nächstes Jahr so weit seinRapidus verspricht, durch den Einzelwafer-Prozess Anpassungen vornehmen zu können und diese auf weitere Wafer auszuweiten. Auf diese Weise ließen sich KI-Modelle trainieren, um die Ausbeute an Chips zu steigern. Apples Fertiger TSMC bleibt ebenfalls nicht untätig: Ming-Chi Kuo zufolge wartet dieser schon im nächsten Jahr mit 2-Nanometer-Chips für das iPhone auf. Für die M-Chips dürfte das Unternehmen hingegen ein wenig mehr Zeit benötigen (siehe
hier).
Berichten zufolge befindet sich Cupertino jedoch mit Rapidus in Gesprächen: Der US-Konzern könnte so seine Verhandlungsposition gegenüber TSMC stärken und die Wahrscheinlichkeit von Produktionsengpässen verringern.