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Heftige Diskussion zwischen Phil Schiller und Apples Werbeagentur - weitere E-Mails aus dem Samsung-Prozess aufgetaucht

Der Gerichtsstreit zwischen Apple und Samsung förderte schon einige Apple-interne Diskussionen zu Tage. Nun sind E-Mails zwischen Marketing-Chef Phil Schiller und der Werbeagentur TBWA/Media Arts Lab ans Tageslicht gekommen. TBWA/Media Arts Lab ist neben vielen weiteren Apple-Kampagnen auch für die sehr bekannte Get-A-Mac-Werbung verantwortlich.

Der E-Mail-Wechsel begann, nachdem Schiller Anfang 2013 den Apple-kritischen Artikel in der New York Times "Has Apple Lost Its Cool to Samsung?" weiterleitete. Er kommentierte dies nur mit "We have a lot of work to do to turn this around...." (Vor und liegt eine Menge Arbeit, das Blatt zu wenden...). TBWA/Media Arts Lab antwortete mit einer sehr langen E-Mail, in der die Werbeagentur unter anderem Apples Situation Anfang 2013 mit der aus dem Jahr 1997 verglich. Damals ist Apple haarscharf an einer Pleite vorbeigeschrammt.

Schiller reagierte sehr schockiert auf den Vergleich mit 1997 und widerlegt den Vergleich mit dem Jahr 2013. Apple hatte damals, so Schiller, keine nennenswerten Produkte und Umsätze, das Geld hätte noch für sechs Monate gereicht. Apple war damals nicht einer der lukrativste Konzern gewesen, der den Smartphone- und Tablet-Markt neu erfunden habe.

TBWA/Media Arts Lab entschuldigte sich daraufhin und Schiller drückt im weiteren E-Mail-Verkehr die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Werbestrategie aus. Zwar ist er mit der Werbung für das iPad zufrieden, aber bei der iPhone-Werbung habe man noch einen weiten Weg vor sich.

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Kommentare

o.wunder
o.wunder07.04.14 21:00
was hat sich TBWA/Media Arts Lab eigentlich dabei gedacht als Auftragnehmer so einen Blödsinn zu schreiben? Unverständlich
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uLtRaFoX!
uLtRaFoX!07.04.14 21:14
So viel zum Thema "Der Kunde ist König". Das möchte glaube ich kein Kunde lesen...
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alephnull
alephnull07.04.14 21:27
Hier wird der Wahn der Unternehmen deutlich, alles mit Werbung richten zu können. Offenbar macht Apple da keine Ausnahme.
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GreatMaker07.04.14 21:29
Irgendwie musste ich beim Lesen dieser Konversation die ganze Zeit an Mad Men denken. Schön, dass wir solche Internas mal mitbekommen. Haben diese Mistprozesse also auch was Gutes...
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GreatMaker07.04.14 21:31
alephnull
Hier wird der Wahn der Unternehmen deutlich, alles mit Werbung richten zu können. Offenbar macht Apple da keine Ausnahme.

Wieso? Er sagt doch: Wir haben die besten Produkte, wie kriegt ihr das für uns vermittelt? Denn was nützt einem das beste Produkt, wenn man es nicht hinbekommt, es zu verkaufen?
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Andi Schenk
Andi Schenk07.04.14 21:38
Also ich finde es völlig normal, dass ein Marketing-Chef mit der PR/Marketing-Agentur die aktuelle Strategie diskutiert. Und dass die da nicht immer einer Meinung sind, ist doch auch logisch.
Alles andere wäre unerwartet und dumm.
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Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck07.04.14 21:42
GreatMaker
Irgendwie musste ich beim Lesen dieser Konversation die ganze Zeit an Mad Men denken.

Stimmt, das kam mir auch in den Sinn Glaub aber nicht dass Schiller und Die TBWA-Jungs kettenrauchend und trinkend beisammensaßen
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Cyco
Cyco07.04.14 22:33
o.wunder
was hat sich TBWA/Media Arts Lab eigentlich dabei gedacht als Auftragnehmer so einen Blödsinn zu schreiben? Unverständlich
Ein Problem der heutigen Wirtschaft.
Die Auftragsnehmer trauen sich nicht mehr eine eigene Meinung zu äußern und lecken den Auftragsgebern nur am Arsch.
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Boedefeld07.04.14 22:43
Letztlich ist es doch aber Apples Schuld. Sie müssen die Werbekampagne immer noch absegnen.
Wenn die Werbung also so schlecht ist, warum engagiert man dann kein anderes Unternehmen?
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Bitnacht07.04.14 22:48
Manchmal sollte man eben keine langen E-Mails schreiben, sondern sich mit den Leuten treffen. Das war wohl ein Missverständnis und es lässt alle schlecht aussehen. Es wäre wohl besser gewesen, wenn das nicht öffentlich geworden wäre.
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Hannes Gnad
Hannes Gnad07.04.14 23:54
Andi Schenk
Also ich finde es völlig normal, dass ein Marketing-Chef mit der PR/Marketing-Agentur die aktuelle Strategie diskutiert. Und dass die da nicht immer einer Meinung sind, ist doch auch logisch. Alles andere wäre unerwartet und dumm.
Stimmt einerseits. Andererseits sollte man Phil nicht zu oft Konzepte schicken, auf die er mehrfach "shocked" reagiert, eventuell nicht gut für die Dauerhaftigkeit der Geschäftsbeziehung.
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johnnyb08.04.14 00:15
uLtRaFoX!
So viel zum Thema "Der Kunde ist König". Das möchte glaube ich kein Kunde lesen...

Liest man doch hier die ganze Zeit von den selbsternannten Evangelisten: "wenn's dir nicht (mehr) passt, geh halt zu Samsung" oder "das ist nicht apple-like"... In dem Glauben, dass es das ist, was "auch Steve sagen würde"...
Da war halt Apple einfach mal nicht apple-like genug...
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o.wunder
o.wunder08.04.14 07:32
Andi Schenk
Also ich finde es völlig normal, dass ein Marketing-Chef mit der PR/Marketing-Agentur die aktuelle Strategie diskutiert.
ja so rum ist das ok, aber in diesem Fall hat die Agentur dem Auftraggeber Vorhaltungen gemacht - das ist wohl nicht normal.
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diddom
diddom08.04.14 10:20
o.wunder
Andi Schenk
Also ich finde es völlig normal, dass ein Marketing-Chef mit der PR/Marketing-Agentur die aktuelle Strategie diskutiert.
ja so rum ist das ok, aber in diesem Fall hat die Agentur dem Auftraggeber Vorhaltungen gemacht - das ist wohl nicht normal.

Hast du die mail Zitate überhaupt gelesen?
Da sind keine Vorhaltungen drin.
Er wagt nur, die Situation von 1997, als Apple auch unter grossem medialen Druck mit negativen Schlagzeilen stand, mit der jetzigen zu vergleichen.
Wenn ich mir die Zitate der Konversation durchlese, frag ich mich eher, ob ein Phil Schiller nicht zu sehr wie viele hier reagiert und nur das hören und lesen will, was in die eigene Denkweise passt.
Wenn dann jemand von aussen Jehova sagt, dann wird er gekreuzigt.
Für mich ist dieser Vorgang hier nur Ausdruck des derzeitigen Status bei Apple, dass sie relativ immun gegen Input von Aussen sind. Ein sehr ungesunder Zustand, wenn man zu sehr die Pippi Langstrumpf Perspektive, ich bau mir die Welt, wie sie mir gefällt, fährt.
Wer selbst anspricht, dass man in der Defensive ist und auf eine Bestätigung dieser Erstaussage so angefressen reagiert, hat ein echtes Problem. Ihm fehlt die nötige Distanz zur sachlichen Beurteilung der Situation.
Erinnert mich an so manchen Apple Jünger, die hier ständig so reagieren.
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Magicdrummer
Magicdrummer08.04.14 11:27
Diese Agentur wagt es dann ja auch noch, die "company behavior" zu kritisieren:
how should we behave? (lawsuits, china/usa workers, too rich, giveback)
neben der Roadmap...
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sierkb08.04.14 11:55
diddom:

+1

Magicdrummer:

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diddom
diddom08.04.14 12:16
Magicdrummer
Diese Agentur wagt es dann ja auch noch, die "company behavior" zu kritisieren:
how should we behave? (lawsuits, china/usa workers, too rich, giveback)
neben der Roadmap...

Äh, wo kritisieren die denn?
Die sprechen den allgemeinen Tenor in der Öffentlichkeit an.
Zu diesem Zeitpunkt gab es tonnenweise Meldungen zu den in Klammern genannten Themen und der Verfasser der Mail fragt, wie man sich dazu stellen soll.
Er kritisiert nicht sondern konstatiert.
Eine beleidigte Leberwurst fasst das dann als Kritik auf, weil er sich diesem Bild nicht stellen will.
Das passt wunderbar zu diesem esotherischen "wir sind die Guten" Apple Selbstbild.
Wenn man dadurch aber unzugänglich für die Realität wird, hat das schon einmal zu einer tiefen Krise geführt. steve hat das in den 80igern sogar seinen Job bei Apple gekostet, weil er die Realität nicht sehen wollte und verbissen an seinem Projekt festhielt, obwohl alle Zeichen drumherum schon dagegen sprachen.
Hätte man ihn damals nicht abgesägt, wäre vielleicht Apple Ende der 80iger schon Geschichte gewesen...
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sierkb08.04.14 12:18
diddom:

+1
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GreatMaker08.04.14 16:20
@ diddom

Wenn man den Tenor der Öffentlichkeit beschreiben will (den Apple ja kennt), dann schreibt man nicht "how should we behave". Das sollte mit Schulenglisch erkennbar sein. Dann schreibt man vielleicht sowas wie "turn around bad reputation (lawsuits, china/usa workers, too rich, giveback)"
Ich gehe allerdings einfach von einer unglücklichen Formulierung aus, die so nicht gemeint war. Deshalb sollten die einfach mal länger über so einer E-Mail an den Marketingchef des wertvollsten Unternehmens der Welt brüten oder zum Telefonhörer greifen...
Negativ aufgestoßen ist dem guten Herrn Schiller ja auch noch die "Beschwerde", dass nicht genug kreativer Freiraum und Kohle für neue Ideen vorhanden war...
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