Erste Schritte mit MIDI
Wo wir stehen
	Im zweiten Teil unserer Einführung in die Musikproduktion haben wir die ersten Schritte mit 
	GarageBand gemacht. Das Anlegen eines Songs und die Arbeit mit Loops sollten jetzt bereits locker von 
	der Hand gehen. Wenn Sie mit Ihrem bisherigen Ergebnis zufrieden sind, ist es Zeit, dem Song einen 
	eigenen Stempel aufzudrücken. Die Loops, die Sie bisher arrangiert haben, stehen auch allen anderen 
	Musikern zur Verfügung. Vielleicht hatten Sie aber bei den bisherigen Schritten schon eine Melodie im 
	Kopf, die Sie auf dem Weg zur Arbeit oder beim Putzen vor sich hin gesummt haben (die Dusche ist ein 
	weiterer völlig unterschätzter Ort der Kreativität). Diese Melodie kann die zündende Idee sein, die 
	aus dem bisherigen Arrangement etwas Einzigartiges macht, also nehmen wir sie auf.
	Gehen wir erst einmal den einfachsten Weg, der wiederum keine zusätzlichen Kosten erzeugt. 
	Legen Sie in Garage Band eine neue Spur an, indem Sie links unten den Plus-Knopf anklicken. Daraufhin 
	öffnet sich ein Dialogfenster, in dem Sie wählen, welche Art von Spur das sein soll. Wir wollen mit 
	einem Software-Instrument eine Melodie einspielen, wählen Sie also das Klavier aus.
Die Arbeit mit Software-Instrumenten
 
	In der rechten Spalte, aus der Sie vorher die Loops herausgezogen haben, sehen Sie jetzt die 
	Instrumenten-Einstellungen. Sollten Sie einmal diese Einstellungen öffnen wollen, wählen Sie eine 
	beliebige Spur aus und klicken Sie dann den Knopf mit dem "i", direkt neben dem Auge-Symbol, mit dem 
	Sie die Loops aufgerufen haben. Hier können Sie einfach ein anderes Instrument aus der Bibliothek 
	auswählen (wenn der Karteireiter "Durchsuchen" aktiv ist). Ein Klavier ist meist ganz gut geeignet, 
	um eine Melodie einzuspielen. Wenn Sie allerdings sehr lang anhaltende Töne brauchen, ist vielleicht 
	eine elektrische Orgel (unter "Organs") oder ein Synthesizer-Klang besser geeignet. 
	Um das entscheiden zu können, müssen Sie die Instrumente erst einmal dazu bringen, Töne zu erzeugen.
	GarageBand bietet dazu eine sehr praktische Einstiegslösung an. Wählen Sie im Menü "Fenster" den 
	Eintrag "Musik-Tastatur" aus. Dadurch wird Ihre ganz normale Tastatur zum Keyboard.
	Egal welche Spur Sie auswählen, solang sich darin ein Software-Instrument befindet, können Sie dieses 
	mit der Tastatur spielen. Sollten Sie jetzt schon herausgefunden haben, dass Ihnen die 
	Musikproduktion Spaß macht, suchen Sie doch einmal ein lokales Musikgeschäft auf und lassen Sie sich 
	dort beraten. Wir haben einige große und bekannte Händler auf unserer 
	Link-Seite zusammengefasst.
	Ist Ihnen das neue Hobby noch keine Investition wert, dann ist aber die Musiker-Tastatur ein sehr 
	schneller und einfacher Weg, eine Melodie einzuspielen. Setzen Sie dazu einfach den Positionsanzeiger 
	an eine Stelle, an der Sie die Melodie einspielen wollen, klicken Sie auf den Aufnahmeknopf im 
	Transport-Bereich und spielen Sie die Melodie dann zu Ihrem Playback ein.
Bearbeiten von MIDI-Daten
	Bei dieser Aufnahme wird eine Sequenz erzeugt, die in jeder Hinsicht genau so aussieht wie ein MIDI-
	Loop. Auch was das Verschieben, Kürzen oder Loopen betrifft, gibt es keine Unterschiede. Nicht immer 
	spielt man bei der Aufnahme alles richtig. Natürlich kann man so oft neu aufnehmen, bis es perfekt 
	ist, das ist aber nicht unbedingt nötig. Wenn Sie eine MIDI-Sequenz doppelt anklicken, wird der 
	Pianorollen-Editor eingeblendet. Hier sehen Sie sozusagen eine Großaufnahme der Sequenz.
	Vertikal sind die gespielten Noten als kleine Balken aufgetragen, horizontal sehen Sie die Länge 
	der Töne und ihre Position im jeweiligen Takt. Wenn Sie also hören, dass ein Ton etwas zu spät 
	beginnt, dann ziehen Sie einfach den dazugehörigen Balken nach links bis an die nächste Linie des 
	Rasters. Ist ein Ton dann noch zu kurz, verlängern Sie ihn einfach, indem Sie ihn durch einfachen 
	Mausklick selektieren und dann an der rechten Kante des Balkens klicken, um ihn nach rechts zu 
	verlängern. 
	Ist zwischendurch ein Ton zu niedrig, dann ziehen Sie ihn mit der Maus einfach vertikal auf die 
	passende Tonhöhe. Zur Kontrolle spielt GarageBand den Ton immer noch einmal, damit Sie das 
	Ergebnis hören. Auch hier gilt wieder: nach einer Änderung sollten Sie sich die Stelle anhören, damit 
	Sie beurteilen können, ob die Änderung das bewirkt hat, was Sie sich vorgestellt haben.
Quantisierung
	Eine wichtige Funktion jeder DAW im Umgang mit MIDI-Daten ist die Quantisierungsfunktion. Diese kann 
	automatisch Ihre aufgenommenen Noten untersuchen und verschiebt sie dann auf den Zähler, der am 
	nächsten liegt. Haben Sie also auf jeden 1. und 3. Zähler in einem Takt einen Akkord gespielt und 
	waren dabei nicht genau synchron mit den Zählern, dann kann die Quantisierung Ihnen viel Arbeit 
	abnehmen. Gerade dann, wenn Sie die ganze Aufnahme hindurch etwas hinter dem Takt lagen, brauchen Sie 
	so nicht jede einzelne Note von Hand zu verschieben, damit die Aufnahme zum restlichen Playback 
	passt.
 
	Sehen Sie im Pianorollen-Editor einmal in die linke Spalte. Unter dem Punkt "Noten-Timing 
	quantisieren" können Sie auswählen, an welches Raster GarageBand die gespielten Noten angleichen 
	soll. Haben Sie als kürzesten Wert Viertel-Noten gespielt, dann wählen Sie "1/4 Note" aus. Sind auch 
	Achtel-Noten dabei, wählen Sie "1/8 Note". GarageBand nimmt danach an, dass es keine kürzeren 
	Notenwerte als 1/4 oder 1/8 Noten gibt und verschiebt dann alle Noten, die nicht auf dem Raster 
	liegen, entsprechend nach vorn oder nach hinten. Quantisierung ist nicht immer nötig, manchmal macht 
	gerade diese winzige Verzögerung einen gewissen Reiz aus. Aber gerade bei sehr stark von Schlagzeug 
	oder Percussion geprägter Musik bietet es sich in den meisten Situationen an, Noten auf den Punkt zu 
	spielen oder eben zu quantisieren.
Notenschrift
	Wenn Sie Noten lesen können und lieber damit arbeiten, dann bietet Ihnen der Editor "Notation" eine 
	passende Alternative. Genau wie beim Pianorollen-Editor öffnen Sie ihn per Doppelklick auf eine 
	Sequenz. Klicken Sie danach einfach rechts neben der grün markierten Schaltfläche "Pianorolle" auf 
	"Notation". Wenn Sie weitere Noten eintragen möchten, dann wählen Sie den Notenwert entweder links 
	unter "Einfügen" aus oder klicken Sie mit der rechten Maustaste in das Notenblatt und wählen Sie dann 
	den Notenwert aus dem Kontextmenü. Um Noten dann einzutragen, halten Sie die cmd-Taste gedrückt (oder 
	Apple-Taste auf den älteren Tastaturen) und klicken Sie dann an die entsprechende Stelle auf dem 
	Notenblatt.
Aussicht
	Sie sehen schon, Musikproduktion hat nicht nur mit Genialität und dem fehlerfreien Beherrschen eines 
	Instruments zu tun, manchmal ist es auch einfach viel sorgfältige Bastelarbeit. Im nächsten Teil der 
	Serie geht es noch einmal um MIDI, aber nicht mehr nur um Grundlagen, sondern darum, wie Sie ein 
	MIDI-Keyboard anschließen und zur Aufnahme benutzen und wie Sie Software-Instrumente, die Sie als 
	Audio Unit-Plug-ins zusätzlich installieren, in GarageBand öffnen. Schauen Sie sich dazu ruhig in 
	unserer Linksammlung zur Musikproduktion die kostenlosen Instrumente einmal an. Wenn 
	Sie die mit GarageBand ausgelieferten Instrumente schon mochten, werden Sie hier vielleicht ganz neue 
	Inspirationsquellen finden.
Lernen Sie im nächsten Teil unserer Serie den Umgang mit Software-Instrumenten von Drittherstellern.
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