iPhone spiegeln: Apple plant keine baldige Einführung in der EU


Apple ist der einzige Anbieter auf dem Markt, von dem man Handys, Computer, Tablets, Smart Watches und sogar eine VR-Brille erwerben kann – und daher ist der Konzern auch sehr darauf bedacht, dass die einzelnen Geräte gut und verzahnt zusammenarbeiten. Auf der Worldwide Developers Conference 2024 stellte Apple eine sehr nützliche Funktion vor, mit welcher sich der Bildschirm des eigenen iPhones auf dem Mac darstellen lässt – und es lässt sich sogar das Handy steuern. Dabei bleibt der Bildschirm des iPhones dunkel und wird nur auf dem Mac dargestellt.
Leider steht diese Funktion nicht für Nutzer in der Europäischen Union bereit – und bereits in der Vergangenheit gab Apple hier an, dass regulatorische Unsicherheiten dazu führten, dass Apple diese Entscheidung traf.
Kein Umdenken in nächster ZeitGegenüber dem französischen Magazin Numerama gab Apple nun bekannt, dass sich hieran mit iOS 26 und macOS Tahoe im Herbst nichts ändert und der Konzern die Funktionalität weiterhin für Nutzer in der Europäischen Union blockiert. Als Grund nannte Apple erneut die rechtlichen Unsicherheiten bezüglich zukünftiger Regulierung. Wahrscheinlich sorgt sich Apple, dass der Konzern gezwungen werden könnte, die Schnittstellen für andere Anbieter öffnen zu müssen, so dass sich beispielsweise ein iPhone auch von einem Windows-PC steuern lässt.
Für Apple könnte dies einen großen Nachteil auf dem Markt bedeuten, weil Nutzer so ihr iPhone besser zusammen mit Drittherstellern verwenden könnten. Doch die Öffnung derartiger Schnittstellen könnte durchaus zu Sicherheitsproblemen führen, denn aktuell ist die Umsetzung an die Apple-ID als Sicherheitsmerkmal gebunden – und dies wäre nicht mehr möglich, wenn man auch Drittherstellern Zugriff gewährt.
EU fordert Öffnung anderer SchnittstellenDie Europäische Union fordert von Apple, andere Schnittstellen für Dritthersteller zu öffnen. Aktuell ist es praktisch nicht oder nur mit eingeschränktem Funktionsumfang möglich, beispielsweise eine Smartwatch herzustellen, welche mit dem iPhone zusammenarbeitet. Die Schnittstellen, über welche die Apple Watch mit dem iPhone kommuniziert, kann nur Apple selbst nutzen – und so verwehrt das Unternehmen anderen Herstellern den Bau gleichwertiger Uhren. Dies ist der EU aufgrund kartellrechtlicher Bedenken ein Dorn im Auge – und daher muss Apple einige der Schnittstellen im Jahr 2026 für Dritthersteller freigeben. Apple befürchtet, eine ähnliche Regulierung bezüglich der iPhone-Bildschirmspiegelung umsetzen zu müssen, wenn dieses Feature in der EU verfügbar wäre.