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iPhone - Erste Eindrücke

Erste Eindrücke zum deutschen iPhone

Nachdem wir gestern Nacht unter großem Andrang im T-Punkt Köln ein iPhone erworben haben, folgt nun ein erster Erfahrungsbericht des schon seit fünf Monaten in den USA verfügbaren Handys.

Edge
Das wichtigste zuerst: Die mobile Internetverbindung. Liest man sich durch Foren, gewinnt man schnell den Eindruck, dass man mit Edge noch nicht einmal die Google Startseite in unter 5 Minuten laden könnte, viele schreien nach UMTS. In einem ersten Test auf der Rückfahrt von Köln nach Mainz konnten wir ohne Geschwindigkeitsprobleme unsere Mails abrufen und im Internet browsen. Mit einem WLAN mit DSL-Internetanbindung ist die Edge-Verbindung zwar nicht vergleichbar, aber allemal schnell genug um unterwegs vernünftig das Internet nutzen zu können.

Synchronisierung
Leider werden die Kontakte, Kalender, Postfächer und die iTunes Bibliothek nicht über WLAN gesynct wie technisch möglich wäre, sondern über Kabel. Besonders ärgerlich ist, das man so schnell vergisst, dass iPhone zu synchronisieren und somit unter Umständen nicht den aktuellen Stand des Kalenders mitnimmt. Ansonsten klappte die Synchronisierung ohne Probleme.

Mail
Zuerst probierten wir den Mail-Client auf dem iPhone aus. Die Konfiguration eines .Mac-Accounts gestaltete sich sehr einfach, alle Serverdaten waren bereits eingegeben, nur die Benutzerdaten mussten ergänzt werden. Das Abrufen samt allen IMAP-Postfächern funktionierte tadellos. Später entdeckten wir, dass sich die Konfiguration der Postfächer auch mit iTunes synchronisieren lässt, so dass ein manuelles Eintragen unnötig wird.
Mails lassen sich leider nur im 15-Minuten-Takt automatisch abfragen (manuell geht immer), auch scheint es so, dass Mail auf dem iPhone den IMAP IDLE-Zustand nicht unterstützt, mit dem der Client bei neuen Mails direkt notifiziert wird, anstatt jede paar Minuten beim Server nach neuen Mails zu fragen (dies ist in Leopard implementiert).
Ärgerlich ist, dass es keine kombinierte Inbox wie in Mail.app auf einem Mac gibt, sondern jeder Account separat behandelt wird und eine eigene Inbox besitzt.

Kamera
Im iPhone ist eine 2 Megapixel-Kamera eingebaut, genau wie bei Safari lässt sich das Handy einfach drehen, um Aufnahmen im Hochformat zu machen. Erste Tests zeigen, dass die Kamera allemal für Schnappschüsse ausreicht. Bei schlechten Lichtverhältnissen sollte man allerdings keine allzugroßen Erwartungen an die kleine Kamera stellen. Hier ein paar Schnappschüsse als Beispiele:

Bild 1

Bild 2

Bild 3

Bild 4

Google Maps
Die Google Maps-Integration funktioniert über WLAN wie auch über EDGE in akzeptabler Geschwindigkeit. Schön ist, dass Google Maps nicht wie die normale maps.google.com-Seite aufgebaut ist, sondern eine eigene Applikation mit vielen Hilfestellungen ist. Dies kann unterwegs in fremden Städten eine echte Hilfe sein. Wann und ob Apple dies mit einem GPS-Empfänger koppelt, so dass man das iPhone auch als vollwertiges Navigationssystem nutzen kann, ist unklar.

T-Com Hotspots
Ein erster Test mit Telekom-Hotspots (in unserem Fall bei McDonalds) verlief enttäuschend. Leider meldet sich das iPhone zwar selbstständig bei dem Hotspot an, man muss aber auf einer normalen Internetseite erst seine Logindaten eintragen, um Zugriff zu haben. Dies hätte man komfortabler gestalten können, so dass dies automatisch geschieht und man direkt surfen kann ohne erst manuell die Daten eintragen zu müssen.

Systemsprache
Merkwürdigerweise war das iPhone-System beim ersten Start in Englisch, genau wie die Tastaturbelegung. Dies muss man zuerst manuell in den Systemeinstellungen ändern, um ein deutsches System und das deutsche Tastaturlayout zu erhalten.

Allgemine Systemperformane
Die Geschwindigkeit des iPhones ist für ein solch kleines Gerät mehr als bemerkenswert. Trotz aufwändiger graphischer Effekte an der Benutzeroberfläche wurde das iPhone nie langsam oder legte längere Pausen ein. Auch komplexe Internetseiten wurden schnell dargestellt und es konnte flüssig gescrollt werden.

iTunes Mobile Store
Der iTunes Mobile Store steht, anders als YouTube oder Google Maps, nur über WLAN zur Verfügung, nicht über EDGE. Ob EDGE einfach zu langsam ist oder ob dies ein Zugeständnis an Starbucks ist, so dass mehr Lieder in den Starbucks-Cafés verkauft werden, ist unklar.
Über WLAN funkitoniert der iTunes Mobile Store sehr komfortabel. Das Abspielen von Liedern funktioniert tadellos und, schnelle Internetverbindung vorausgesetzt, ohne Verzögerung.
Der interne Lautsprecher ist ähnlich wie bei anderen Handys, zum kurzen Reinhören geeignet, auf längere Zeit aber zu schrill und übersteuert.

Akku & Wärme
Der Akku war bei Kauf komplett aufgeladen. Wenn man das iPhone mehrere Stunden nutzt, besonders beim Surfen über EDGE oder im WLAN-Netzwerk, reicht der Akku für ein bis zwei Tage. Bei normaler Benutzung mit gelegentlichem Surfen und Mails abrufen dürfte die Akkulaufzeit allerdings deutlich höher liegen.
Das Gerät wurde auf der Rückseite beim Surfen über EDGE recht warm. Nicht unangenehm heiß, aber merklich wärmer als erwartet.

Fazit
Das iPhone ist, wie auch schon in den USA, für viele eine echte Erleichterung, besonders wenn viel über Mail kommuniziert wird. Das Gerät ist von der Größe her noch Hosen- oder Jackentaschentauglich, auch das Gewicht ist nicht störend.
Die Möglichkeit, nun endlich auch unterwegs kompletten Zugriff auf das Internet, seine gesamten Postfächer mittels IMAP und einen anständigen Kalender zu haben, sind faszinierend. Besonders die Performance über EDGE wurde häufig in der Presse und in diversen Foren schlechter geredet als sie ist.
Die Einstiegspreis in die Welt des iPhones ist recht hoch: 399 Euro für das Gerät, der kleinste Tarif mit 100 Freiminuten und 40 SMS inklusive sowie Datenflatrate (ggf. nur 200 MB in voller Geschwindigkeit inklusive) kostet satte 49 Euro im Monat. Betrachtet man aber die Gegenleistung, dass man nun auch Unterwegs seine Mails immer abrufbereit hat, ohne ein Laptop mitnehmen zu müssen, amortisieren sich diese Kosten schnell.
Im Februar wird Apple Entwicklern den Zugang zum iPhone und zum iPod touch ermöglichen, so dass das Gerät in den Funktionen erweitert werden kann. Dies steigert zusätzlich den Wert der wirklich gelungenen ersten Fassung des Apple Handys.