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iPadOS & Handschrift-Erkennung: Warum heute funktioniert, was einst komplett scheiterte

Alteingesessenen Mac-Nutzern fällt beim Thema Handschrifterkennung sicherlich zuerst der Newton ein, Apples PDA der 90er Jahre, welcher mit genau dieser Funktion glänzen sollte. Bekanntlich war die Qualität der Erfassung allerdings ziemlich durchwachsen – denn die damaligen Ansätze zeigten sich schlicht zu limitiert. Es verging viel Zeit, bis Apple erneut ansetzte und ein Betriebssystem um Eingabe per Handschrift erweiterte. Früchte trugen die Bestrebungen in iPadOS 14, denn zusammen mit dem Apple Pencil kann der Nutzer anstatt zu tippen nun auch in Felder hineinschreiben. Das System führt eine automatische Umwandlung durch – was technisch gesehen aber alles andere als trivial ist.


Maschinelles Lernen, große Datenbank
Apples Softwarechef Craig Federighi hat sich in einem Interview mit Popular Mechanics dazu geäußert, wie Apple bei der Entwicklung vorgegangen ist und was heutige Schrifterkennung von früheren Versuchen unterscheidet. So versucht das System nun nicht mehr, einfach nur bekannte Formen zu erkennen. Ausgefallenere Handschriften, die von einfachen Standards abweichen, wären so unmöglich. Stattdessen beruht der Erfahrungsschatz des Algorithmus auf unzähligen Schriftproben – also ein klassisches Vorgehen im Maschinellen Lernen. Federighi zufolge habe man weltweit mit Versuchspersonen gearbeitet und diese Texte per Apple Pencil niederschreiben lassen.

Lokale Ausführung inklusive Vorhersagen
Es reiche aber nicht aus, nur die Schriftproben zu analysieren, stattdessen müsse auch die Entstehung selbst in die Betrachtung mit eingehen. Erst die großen, kombinierten Datenmengen aus Handführung, der daraus resultierenden Handschrift und einem Wörterbuch-System mache es möglich, zuverlässige Vorhersagen zu treffen. Die Evaluierung findet direkt auf dem Gerät statt – was mit der Performance eines aktuellen Tablets funktioniert, in den 90ern aber noch schlicht undenkbar war. Alles funktioniere in Echtzeit, während des Schreibens trifft der Algorithmus dabei schon Vorhersagen, mit welchem Schwung es nun wohl weitergeht.

Kommentare

ThoSchl29.09.20 09:55
Schade, dass "Scribble" noch nicht mit deutscher Sprache funktioniert. Selbst in 14.2 ist es lediglich in Englisch verfügbar.
+3
Raziel129.09.20 09:58
ThoSchl
Schade, dass "Scribble" noch nicht mit deutscher Sprache funktioniert. Selbst in 14.2 ist es lediglich in Englisch verfügbar.

Habe es seit iOS 14.0 hier auf Deutsch verendet ohne nachzudenken, ging bisher einwandfrei?
0
barfoo29.09.20 09:59
Die Handschrifterkennung auf den späteren MessagePads funktionierte recht gut.
+2
gegy29.09.20 10:11
ThoSchl
Schade, dass "Scribble" noch nicht mit deutscher Sprache funktioniert. Selbst in 14.2 ist es lediglich in Englisch verfügbar.

Ja geht auch bei mir in deutsch seit 14.0 einwandfrei.
0
Megaseppl29.09.20 10:15
MTN
Bekanntlich war die Qualität der Erfassung allerdings ziemlich durchwachsen

Nur in der ersten Version des Newton OS. Mit dem Newton 120/130 war die Handschrifterkennung gut.
Meine Sauklaue konnte die wunderbar erkennen. Habe meinen Newton 130 als Schulheftersatz sehr oft verwendet.
Und anders als bei Palm musste man keine spezielle Schrift lernen.
+3
wicki
wicki29.09.20 10:34
Dass die Handschrift-Erkennung nicht besser funktioniert ist eigentlich eine Beleidigung der aktuellen Hardware. Der letzte Newton (Apple MessagePad 2100) – auf dem die Handschrifterkennung einigermassen funktionierte – hatte eine ARM-CPU mit 162 MHz und 4 Megabyte RAM. Der A12 im iPad 8 ist eine 6-Kern-CPU mit über 2 GHz Taktung und die Kiste hat 3 Gigabyte RAM. Eigentlich müsste das iPad mit dieser Rechenpower die Schrift erraten können, bevor sie geschrieben worden ist.
Better necessarily means different.
-2
Caliguvara
Caliguvara29.09.20 10:52
gegy
ThoSchl
Schade, dass "Scribble" noch nicht mit deutscher Sprache funktioniert. Selbst in 14.2 ist es lediglich in Englisch verfügbar.

Ja geht auch bei mir in deutsch seit 14.0 einwandfrei.
Bis auf die Umlaute und das ß. Im französischen fehlen auch sämtliche Akzente. Im rumänischen alle ș, ț, etc. Wenn man diese aber nicht braucht funktioniert es top 👌🏽 workaround auf deutsch, die ä durch ae ersetzten (usw).
Don't Panic.
+2
logo29.09.20 10:54
Deutsch geht definitiv NICHT: "habe" wird immer zu "have" konvertiert - und ich schreibe quasi Druckschrift.
+4
becreart29.09.20 11:12
schön wäre, wenn es klappen würde… nicht mit meiner handschrift
0
pixel_first29.09.20 11:24
ab welcher iPad(Pro)-Version funktioniert das scribbeln überhaupt?
+1
karlimann
karlimann29.09.20 11:26
Wie schon mehrfach erwähnt hat das später in den Newtons ganz gut funktioniert. Mein 2000er hat sogar meine Handschrift erkannt, wenn man unsauber geschrieben hatte.
0
timp
timp29.09.20 12:55
Wäre schön, wenn man die Software mit der eigenen Sauklaue trainieren könnte, zb indem man vorgegebene Texte abschreibt.
Never argue with an idiot. He'll bring you down to his level and then beats you with experience.
+1
RyanTedder29.09.20 12:56
Also bei mir erkennt das iPad nicht einen einzigen Buchstaben, obwohl ich sauber in Druckschrift schreibe. Es scheint so, als wäre die Funktion gar nicht vorhanden?!
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Dirk!29.09.20 13:11
RyanTedder
Also bei mir erkennt das iPad nicht einen einzigen Buchstaben, obwohl ich sauber in Druckschrift schreibe. Es scheint so, als wäre die Funktion gar nicht vorhanden?!

Man muss(te) wohl die Englische Tastatur als eine Option auf der Globus-Taste verfügbar haben (aktivieren), dann erst funktioniert Scribble überhaupt oder ist das inzwischen anders?
+4
kaizen29.09.20 14:02
Ich habe die Sprache einmal auf English umgestellt. Danach erschien in den Einstellungen der "Scribble" Knopf. Eingeschaltet und wieder zurück auf deutsch, dann erschien auf der Pencil Konfiguration Seite "Kritzeln".
Das Leben ist wie ein Brot. Irgendwann wird es hart.
+3
Peter
Peter29.09.20 16:38
kaizen

Ja, bei mir auch. Aber es funtioniert nur in Englischer Schrift. Deutsch wird nicht erkannt, bzw. in englische Wörter umgewandelt.
Über dem Button „Kritzeln“ steht ja auch „Englisch“.
Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht - Heinz Rühmann
+1
Mr.Bue
Mr.Bue29.09.20 18:25
Also bei mir funktioniert es super gut. Dieser Text wurde mit dem Pencil geschrieben. Allerdings habe ich Stylus von MyScript auf dem iPad installiert. Da es MyScript Stylus nicht mehr im Store gibt, kann ich noch "Selvy PenScript“ für Handschrift per Pencil empfehlen.
Hoffentlich funktioniert kritzeln auch bald so gut. Zur Zeit wird beim Kritzeln z.B. aus „paar Wörtern“ immer „pair workers“. Also wirklich brauchbar auf deutsch ist es nicht.

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Michael Lang02.10.20 00:02
Klar versucht das System die geschriebenen WÖRTER IN ENGLISCHE ZU DEUTEN. Dies halt derzeit nur auf englisch geht.

Es is wohl noch ein recht hoher Aufwand jede Sprachen zu integrieren. Vor allem Sprachen wie kyrillisch, asiatische Sprachen etc. da wird es wohl noch länger dauern....aber es wird kommen.
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
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