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Nacktfotos: Apple und Google könnten zu Filterung verpflichtet werden (UK)

Jugendschutz ist ein großes Thema – und die aktuellen Maßnahmen sind mit Sicherheit nicht ausreichend, um zu verhindern, dass Kinder und Jugendliche auf nicht altersgerechte Bilder und Videos Zugriff erhalten. Apple führte kürzlich eine Möglichkeit ein, das Versenden und Empfangen von Nacktbildern über Nachrichten, AirDrop oder FaceTime zu verhindern – doch andere Messenger-Dienste oder Internetseiten werden hier nicht überprüft.


Systemweite Überprüfung
Die Financial Times berichtet nun, dass das Vereinigte Königreich wohl Apple und Google dazu anhalten will, eine systemweite Erkennung von jugendgefährdeten Inhalten umzusetzen. Dieses System soll greifen, bis sich der Nutzer als Erwachsener ausgewiesen hat. In den kommenden Tagen soll ein entsprechender Gesetzesvorschlag vorgelegt werden.

Privatsphäre ein Problem
Noch ist allerdings unklar, wie eine entsprechende Filterung umgesetzt werden könnte. Nicht alle Endgeräte verfügen über ausreichend Leistung, um eine Erkennung von Nacktbildern lokal auf dem Gerät durchzuführen. Ist die lokale Rechenleistung ungenügend, gäbe es nur den Weg, die Auswertung auf Servern abzuwickeln – was bei einer systemweiten und stets aktiven Überprüfung dazu führt, dass ständig der Bildschirminhalt an Dritte übertragen wird.

Altersverifikation ein großes Problem
Aktuell ist es praktisch nicht möglich, Kinder und Jugendliche davon abzuhalten, beispielsweise im Web jugendgefährdende Inhalte aufzurufen. Inhaltsfilter erweisen sich oftmals als unzureichend und Seiten mit jugendgefährdenden Inhalten sind aktuell nicht dazu verpflichtet, eine tatsächliche Altersverifikation durchzuführen – und selbst wenn eine Überprüfung stattfindet, ist diese oftmals leicht zu umgehen. Aus diesem Grund ist der Gedanke, Hersteller von Endgeräten bezüglich Jugendschutz in die Pflicht zu nehmen, im Grunde nicht falsch – doch eine ständige Überwachung des Bildschirminhaltes könnte datenschutzrechtlich wie auch technisch eine große Herausforderung darstellen.

Kommentare

adiga
adiga15.12.25 17:27
Jugendgefährdend sind auch Waffen. Müssen auch ausgeblendet werden. Genauso wie Alkohol. Wie ist es mit Trauben? Die können zur Herstellung von Wein oder Grappa verwendet werden. Müsste als vorgelagertes Produkt ebenfalls verboten werden. Natürlich auch Zigaretten, Joints usw.

Und in verschiedenen Staaten wahrscheinlich auch nicht genehme Literatur.

Ich will nicht 1984 schreiben, aber irgendwie geistert diese Zahl in meinem Kopf herum. Wieso nur?
+16
Turm
Turm15.12.25 17:35
Irgendwann fotografiere ich den Eiffelturm, und auf dem Bild ist dann an der Stelle des Eiffelturms alles mit KI wegretouschiert und ein fettes stilisiertes Adidas Logo prangert an der Stelle ..
0
Stefanie Ramroth15.12.25 17:36
Wenn so etwas umgesetzt wird, dürfte die bisherige Empfehlung "geben Sie einfach den 17er Adressraum komplett frei" hinfällig sein.

Da macOS für jede Region der Welt identisch ist, wären solche Funktionen auch in Systemen enthalten, die außerhalb von UK eingesetzt werden. Ohne paranoid klingen zu wollen ... was schlummert, kann auch geweckt werden.

Niemand außerhalb der Apple Entwicklungsabteilung weiß natürlich, was bereits alles im System vorhanden ist. Aber die Vorstellung, dass eine Überwachungsfunktion eingebaut ist, die so weitreichende Folgen wie "Bildschirminhalt an Dritte übertragen" enthält, das schmeckt bitter.

Und wie soll der Altersnachweis erfolgen? Muss ich mich als Nutzer des Gerätes an eine offizielle Stelle bzw. den Hersteller wenden? Wird die UUID meines Geräts dann mit meiner Person verknüpft? Offline eingerichtete Geräte bleiben dann im Lock-Mode?

Der feuchte Traum mancher Politiker dürfte wahr werden, wenn der Anwender dann gläsern wird.
+6
milk
milk15.12.25 17:47
So langsam bin ich froh, dass ich mir im
Notfall ein Linux aus dem Quellcode kompilieren kann.
+6
CommodoreVC2015.12.25 17:48
Wie immer, wenn es in Wahrheit um Überwachung geht, wird der Kinder-/Jugendschutz vorgeschoben. Die Regierungen wollen den gläsernen Bürger, bei dem sie jederzeit wissen, wo er ist und was er macht, am besten sogar noch was er denkt.
Wenn es die Chinesen oder die Russen machen, sind es die „Bösen“, wenn es die sogenannten westlichen Regierungen machen, sind es natürlich die „Guten“, denn die wollen uns ja nur schützen!
Zumal mir in diesem Fall jemand erklären soll, was an einem Nacktfoto so jugendgefährdend sein soll?
+5
Spacely15.12.25 17:51
Zum Thema Jugendschutz möchte ich die Bilder die man auf kleinen Schächtelchen an der Supermarktkasse zu sehen bekommt hervorbringen.
Wir haben noch viel zu tun...
+1
sonnendeck15.12.25 17:55
Weil sie mit ihren Pornofilter nicht weiter gekommen sind … warum führen die nicht Internet Zugänge ab Volljährigkeit ein mit klarnamen Pflicht
0
Dunnikin
Dunnikin15.12.25 19:22
Zumindest für die EU ist eine „Alters-App“ angedacht, die den Zugang zu entsprechenden Inhalten erlaubt. Die App soll sehr hohe Standards beim Datenschutz bieten und übermittelt nur ob das Alter paßt.
+1
Fred G. Eger15.12.25 20:21
Dunnikin
Zumindest für die EU ist eine „Alters-App“ angedacht, die den Zugang zu entsprechenden Inhalten erlaubt. Die App soll sehr hohe Standards beim Datenschutz bieten und übermittelt nur ob das Alter paßt.
Der war gut.

Die ganzen "Nacktbilder-Jugendschutz" Argumente werden seit zig Jahren als Ausrede genommen um die nicht-internet-kompatible Eltern- und Grosselternwählerschaft auf die eigene Seite zu ziehen.
Denn die werden es nicht merken, dass wenn man einen Faktor "wegsperren" kann, auch alle anderen Faktoren weggesperrt werden können. Ist das einmal etabliert, kann es für alles mögliche genutzt werden.
Denn letztendlich geht es um Zensur. Weil das problematisch aka ungesetztlich ist für Staaten, wird es an Privatunternehmen ausgelagert.

"Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zugunsten von etwas mehr Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient." Benjamin Franklin
+3
Dunnikin
Dunnikin15.12.25 20:55
Fred G. Eger
Dunnikin
Zumindest für die EU ist eine „Alters-App“ angedacht, die den Zugang zu entsprechenden Inhalten erlaubt. Die App soll sehr hohe Standards beim Datenschutz bieten und übermittelt nur ob das Alter paßt.
Der war gut.

Die ganzen "Nacktbilder-Jugendschutz" Argumente werden seit zig Jahren als Ausrede genommen um die nicht-internet-kompatible Eltern- und Grosselternwählerschaft auf die eigene Seite zu ziehen.
Denn die werden es nicht merken, dass wenn man einen Faktor "wegsperren" kann, auch alle anderen Faktoren weggesperrt werden können. Ist das einmal etabliert, kann es für alles mögliche genutzt werden.
Denn letztendlich geht es um Zensur. Weil das problematisch aka ungesetztlich ist für Staaten, wird es an Privatunternehmen ausgelagert.

"Eine Gesellschaft, die ihre Freiheit zugunsten von etwas mehr Sicherheit opfert, hat beides nicht verdient." Benjamin Franklin

Bei dieser App geht es um richtiges Pornozeug und nicht um einen Nippel, der mal auf einem Bild erscheint. Und Pornoseiten sollten halt nicht wirklich vor Kinderaugen.
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