Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Zukunftssichere Verschlüsselung: Apple bereitet macOS 26 auf Quantencomputer vor

Die zukunftsfähige Verschlüsselung war stets eine Herausforderung in der IT: Stetig zunehmende Rechenleistungen ließen frühe Algorithmen schnell alt aussehen. Zusätzlich scheint ein weiterer Unsicherheitsfaktor zunehmend Form anzunehmen, über den bereits seit Jahrzehnten spekuliert wird. Quantencomputer, so wird befürchtet, könnten mittels optimierter Algorithmen etablierte Verschlüsselungsmethoden in kürzester Zeit überwinden. Um frühzeitig vorzubeugen, arbeiten Sicherheitsforscher an Post-Quantum Cryptography (PQC). Diese Algorithmen sorgen dafür, dass Datenübertragungen nicht von Quantencomputern mit wenig Aufwand entschlüsselt werden können. In macOS 26 (Tahoe) stellt Apple entsprechende Fähigkeiten systemweit zur Verfügung.


Viele weitverbreitete Verschlüsselungsverfahren setzen auf asymmetrische Verschlüsselung mit einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel. Diese wird allerdings recht leicht von Quanten-Computern zu knacken sein. Deshalb setzt Apple auf Kyber, ein seit 2005 in der Entwicklung befindliches Schlüsselkapselungsverfahren. Entwickler aus der EU, der Schweiz und Nordamerika haben daran mitgewirkt; er wird ebenfalls als ML-KEM bezeichnet. Howard Oakley berichtet, dass Apple dessen Algorithmen in macOS 26 in das öffentliche Framework CryptoKit integriert hat. In der Entwickler-Dokumentation lässt sich Beispiel-Code herunterladen; zudem widmet sich eine zwanzigminütige WWDC-Session den neuen Verschlüsselungsalgorithmen.

Schutz vor „Jetzt sammeln, später entschlüsseln“
Derzeit existieren Quanten-Chips als hochgradig experimentelle Systeme mit hohen Fehlerraten und kurzer Lebensdauer. Trotzdem empfiehlt es sich, frühzeitig auf quantensichere Verschlüsselung umzusteigen. Sobald Qubit-basierte Systeme stabil und weitverbreitet sind, wäre es relativ trivial, konventionell verschlüsselte Kommunikation im Nachgang zu dechiffrieren. Bei entsprechend sensitiven Informationen könnte also eine entsprechend motivierte Organisation den Datenaustausch zunächst sammeln und die Entschlüsselung auf einen späteren Zeitpunkt verlagern.

Langfristige Strategie
Apple führte bereits im Jahr 2024 mit macOS 14.4 und iOS 17.4 PQ3-Verschlüsselung für iMessage ein. In diesem Zusammenhang kündigte Apple auf seinem Security-Blog eine langfristige Strategie bezüglich „Quantum-secure communication“ an. macOS Tahoe legt nun das Fundament, um zukünftig jegliche Kommunikation zwischen Macs und Servern zukunftssicher zu verschlüsseln.

Apple verfolgt eine langfristige Strategie bei der Absicherung von Kommunikation in iPhones, iPads und Macs. (Quelle: Apple Security)

Kommentare

shotekitehi
shotekitehi08.07.25 19:18
Zuletzt in einer Diskussion zu Thema KI gehört von Markus Gabriel, so ungefähr "...das Passwort, bei dem jetzt noch der stärkste Computer ca. 200 Jahre bräuchte um es zu entschlüsseln, wird ein Quantencomputer in unter 1 Sek. knacken..."
Auf der Schachtel stand: ‘Benötigt Windows XP oder besser’. Also habe ich mir einen Mac gekauft.
+1
Tomboman08.07.25 20:11
Und auf der anderen Seite wird in Tahoe der FileVault Schlüssel direkt in iCloud gespeichert. Hoffe wirklich, dass das noch abgeändert wird bis zum Release
+6
SparklesJD08.07.25 23:10
Sollte die iCloud vom Nutzer mit dem optionalen, kostenlosen Erweiterten Datenschutz abgesichert sein und dessen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung quantencomputer-sicher umgesetzt werden, dann wird es wohl ähnlich oder gleich sicher sein, wie mit jedem anderemn Server, über die neue Verschlüsselung, mit macOS 26 Daten zu übertragen.
+1
RaphaS
RaphaS08.07.25 23:46
Aber Hauptsache mal den FileVault Schlüssel ungefragt in die iCloud schieben… 🤦🏻‍♂️ zumindest wenn man diversen Berichten über die Beta 2 glauben darf. Wäre interessant ob die Beta 3 das immer noch macht.
Völlig egal was Du über Dich und andere denkst – Du wirst immer Recht behalten.
+4
gfhfkgfhfk09.07.25 07:46
shotekitehi
Zuletzt in einer Diskussion zu Thema KI gehört von Markus Gabriel, so ungefähr "...das Passwort, bei dem jetzt noch der stärkste Computer ca. 200 Jahre bräuchte um es zu entschlüsseln, wird ein Quantencomputer in unter 1 Sek. knacken..."
Ein prominentes Beispiel. Die RSA Verschlüsselung baut drauf, dass es ein schweres Problem ist das Geheimnis (eine N-Bit langes Produkt zweier Primzahlen) zu faktorisieren. Die beiden Primfaktoren sollten eine möglichst große Differenz haben, aber beide Zahlen sollten N/2 Bit lang sein.

Für klassische Computer ist das ein sehr schwieriges Problem. Es gibt Algorithmen für einen Quantencomputer, der das in ein sehr einfaches Problem verwandelt: Beispiel .
+1
Radetzky09.07.25 08:00
Tomboman
Und auf der anderen Seite wird in Tahoe der FileVault Schlüssel direkt in iCloud gespeichert. Hoffe wirklich, dass das noch abgeändert wird bis zum Release

Das sieht für mich so aus, als damit jedes iPhone ganz einfach ausgelesen werden kann.
Vielleicht sogar ultraeinfach. Kopie aus der iCloud abholen und FV-Schlüssel anfordern - fertig.
Oder??
-1
Nebula
Nebula10.07.25 00:45
Ich wurde in beta 3 gefragt, ob ich den Schlüssel in iCloud speichern will.
»Wir waren schon immer schamlos darin, großartige Ideen zu stehlen.« – Steve Jobs
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.