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Witziger Apple-Werbespot: Tracking im echten Leben

Apples Anti-Tracking-Feature, das mit iOS 14.5 Einzug auf iPhones und iPads hielt, stößt bei Nutzern der Smartphones und Tablets aus Cupertino auf große Gegenliebe. Eine überwältigende Mehrheit der Nutzer verweigert Apps die Zustimmung zur Datensammlung, entweder von Fall zu Fall mithilfe der entsprechenden Pop-ups oder generell in den Systemeinstellungen. Apple stellt die App Tracking Transparency jetzt in den Mittelpunkt eines neuen Werbespots.


Apple überträgt Tracking auf die reale Welt
Wie die Erfassung von individuellen Aktivitäten funktioniert und welche Auswirkungen sie hat, ist vielen Smartphone-Nutzern nicht bekannt. Apple wählte deshalb für den gut einminütigen Clip einen sehr plastischen Ansatz: Das Unternehmen zeigt, wie sich das in der digitalen Welt weitgehend unsichtbare Tracking im realen Leben anfühlen würde. Der Spot beginnt damit, dass der Hauptdarsteller namens Felix sich einen Coffee-to-go gönnt und dann vom Verkäufer verfolgt wird. Dieser steigt mit ihm in ein Taxi und tauscht mit dem Fahrer einige persönliche Daten des jungen Mannes aus. Zudem heftet sich ein Motorrad an Felix' Fersen und gibt per Funk die Bewegungsdaten an eine unsichtbare Zentrale weiter.


Verfolgt von einer schnüffelnden Menschenmasse
Im weiteren Verlauf des Videos besucht Felix eine Bank und kauft in einem Drugstore eine Salbe gegen Juckreiz. Nach jeder Station wächst die Menge seiner Verfolger, bis er schließlich von einer wahren Menschenmasse begleitet wird. Jeder dieser "Tracker" beobachtet aufmerksam seine Aktivitäten und macht sich eifrig Notizen. Als der Protagonist schließlich zu Hause angekommen ist, machen sich seine schnüffelnden Begleiter in der ganzen Wohnung breit, registrieren auch hier, was er gerade macht, und durchstöbern seine persönlichen Unterlagen und Bücher. Schließlich zückt Felix sein iPhone und verbietet einer App namens "Pal About" das Tracking – woraufhin sich seine Verfolger explosionsartig in Luft auflösen und er seine Privatsphäre zurückgewinnt.

iPhone-Nutzer sollen selbst entscheiden
Apple unterstreicht die Botschaft des Werbespots am Schluss noch mit einem prägnanten Satz: "Entscheide selbst, wer deine Informationen tracken darf – und wer nicht." Zudem ist das Video mit dem mehr als vierzig Jahre alten Song "Mind Your Own Business" der Band "Delta 5" unterlegt. Der iPhone-Konzern hebt mit dem Clip einmal mehr hervor, welchen Stellenwert er dem neuen Datenschutzfeature beimisst. Zudem macht er sehr anschaulich deutlich, wie gläsern die Nutzer werden, wenn Unternehmen wie etwa Facebook oder Google Zugriff auf ihre persönlichen Daten nehmen können. Apples App Tracking Transparency zeigt übrigens bereits Wirkung: Ersten Analysen zufolge haben Vermarkter ihre werblichen Aktivitäten auf iPhones und iPads leicht zurückgefahren und sie auf Android-Geräten verstärkt.

Kommentare

MacRS21.05.21 10:06
Eine der besten Werbeclips seit sehr langer Zeit, einfach grandios!
+26
Marc Perl-Michel21.05.21 10:08
Extrem witziger Spot der das Wesentlich auf den Punkt bringt. Und wie am Ende sich die Protagonisten in Luft auflösen – einfach köstlich.
+14
Crypsis8621.05.21 10:08
damit sollte auch einer breiteren Masse die zugrunde liegende Problematik mal erläutert werden. Wobei ich glaube, wenn das nicht per default aus wäre, würden da keine 96% stehen, die das app-tracking ausgeschaltet haben. es gibt einfach viel zu viele, die das alles nicht interessiert aus der "ich hab nix zu verbergen" fraktion.
+10
Esterel
Esterel21.05.21 10:13
Crypsis86
damit sollte auch einer breiteren Masse die zugrunde liegende Problematik mal erläutert werden.

Die Breitemasse ist Tracking egal, die geben auf Instagram so wieso schon alles Preis.
-1
Crypsis8621.05.21 10:17
Esterel

jap.. aber viele verstehen gar nicht, was das Tracking überhaupt ist.. und wie es funktioniert. wenn man es dann mal so simpel-bildlich vor Augen bekommt, hilft vll bei ein paar.
+7
NONrelevant
NONrelevant21.05.21 10:45
So weit, so gut!
Das Apple die Tracking-Pest in Angriff genommen hat, find ich gut.
Jetzt würde ich mir noch die End-zu-End-Verschlüsselung der iCloud wünschen, dann könnt ich mich fast sorgenlos zurücklehnen.
NONrelevant - Wer nicht selber denkt, für den wird gedacht.
+6
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex21.05.21 11:06
NONrelevant
Jetzt würde ich mir noch die End-zu-End-Verschlüsselung der iCloud wünschen, dann könnt ich mich fast sorgenlos zurücklehnen.

In dem Zug dann bitte auch ein angepasstes Speicher-Preis-Modell.

Was soll ich mit 2TB, wenn alleine iPhone und iPad maximal 1,25TB nur durchs Backup ausfüllen können.
+1
iBär
iBär21.05.21 11:19
Die „Lockdown“ App kann ich nur empfehlen.
Da wird das Ausmaß noch viel deutlicher….. wie oft eine App an irgendwen irgendwas „funkt“. Tausende mal pro Tag
+4
pockpock21.05.21 11:26
Gedreht in Prag. Nice.
+3
MetallSnake
MetallSnake21.05.21 11:35
Crypsis86
Wobei ich glaube, wenn das nicht per default aus wäre, würden da keine 96% stehen, die das app-tracking ausgeschaltet haben.

Ist es nicht. Wenn der Benutzer nicht zuvor schon aktiv wurde wird er gefragt und gezwungen sich für "erlauben" oder "nicht erlauben" zu entscheiden.
Das Schöne an der KI ist, dass wir endlich einen Weg gefunden haben, wie die Wirtschaft weiter wachsen kann, nachdem sie jeden Einzelnen von uns getötet hat.
+2
Marc Perl-Michel21.05.21 12:15
NONrelevant
So weit, so gut!
Das Apple die Tracking-Pest in Angriff genommen hat, find ich gut.
Jetzt würde ich mir noch die End-zu-End-Verschlüsselung der iCloud wünschen, dann könnt ich mich fast sorgenlos zurücklehnen.

Das per Default wäre wirklich ein Schritt in die richtige Richtung.
+2
Peter Eckel21.05.21 12:47
iBär
Die „Lockdown“ App kann ich nur empfehlen.
Da wird das Ausmaß noch viel deutlicher….. wie oft eine App an irgendwen irgendwas „funkt“. Tausende mal pro Tag
Ja, die ist ziemlich spannend.

Ich habe bei der Gelegenheit mal systematisch Apps gecheckt, wie oft und mit wem sie Verbindung aufnehmen wollten. In gewisser Weise hat mich beruhigt, daß ich daraufhin nur drei vom System werfen mußte, weil sie es zu dreist betrieben haben. Aber daß auch so noch mehr als insgesamt 16000 Versuche in zwei Wochen zusammenkommen ist mehr als bedenklich.

Die Online-Werbebranche muß dringendst eingehegt werden. Wenn's nach mir geht auch gern ganz zugemacht.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+6
d2o21.05.21 14:39
Die meisten Menschen nehmen Tracking daher nicht wahr, weil sie es nicht bemerken.
Es schmerzt nicht, es steht nicht im Weg rum, es hindert nichts am aktuellen Tun und es verursacht keine Kosten (im Sinne von "das Geld auf dem Konto wird weniger) - kurzum: für die meisten Menschen dreht sich die Welt einfach normal weiter.

Der Spot verbildlicht für diese Menschen, was sie offenbar nicht (be)greifen können.
Und er sollte zum Nachdenken anregen, nicht dazu führen, dass man sich umdreht und feststellt "es rennt doch gar keine Menschenmeute hinter mir her!"
+3
Roque21.05.21 17:23
Ich zahle generell für meine Apps und wo es nicht geht, hält ein Werbeblocker meine iOS-Geräte seit Jahren werbefrei. Manchmal würde ich gern Werbung sehen. Nur um mal zu wissen, wie sich sowas anfühlt. Ansonsten habe ich diesen Link gerade an eine Menge Menschen geschickt, die meinen, Tracking wäre gar nicht so schlimm und ich litte unter einer Paranoia. Ein genialer Spot.
+1
marm22.05.21 19:47
NONrelevant
So weit, so gut!
Das Apple die Tracking-Pest in Angriff genommen hat, find ich gut.
Jetzt würde ich mir noch die End-zu-End-Verschlüsselung der iCloud wünschen, dann könnt ich mich fast sorgenlos zurücklehnen.
iCloud ist End-to-end-verschlüsselt, aber am Ende - auf dem Server - nicht.
0
martzell24.05.21 09:08
VPN sollte Apple anbieten. Integriert in Safari etc. Als Abo.
-2

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