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Wirtschaftsvertreter fordern einen Digitalminister für Deutschland

Öffentlichkeitswirksam hat der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder verkündet, Digitalisierung sei für ihn »das Megathema der kommenden Jahre«. Auch zahlreiche andere Politiker forderten immer wieder einen höheren Stellenwert für die Themen Breitbandausbau, Startup-Förderung in der IT-Branche oder Digitalisierung der Behörden. Dementsprechend war die Enttäuschung bei vielen groß, als am Ende der Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD weiterhin kein eigenes Digitalministerium stand.


Digitalminister (m/w) gesucht
Sollte es also erneut zu einer Großen Koalition kommen - noch müssen Parteitage zustimmen und insbesondere die Mitgliederbefragung der SPD positiv ausgehen -, wird die Ressortaufteilung in diesem Bereich unberührt bleiben. Weiterhin steht »Digitales« als eines von vielen Überschriften im Aufgabengebiet des Verkehrsministers, viele Einzelaspekte verteilen sich auf weitere Ministerien. Aus diesem Grund haben sich nun zahlreiche Branchenverbände wie die Bitkom, der BVDW, der Bundesverband Mittelstand, der Bundesverband Deutsche Startups, Eco und das Wirtschaftsforum der SPD zu einer gemeinsamen Petition entschlossen, in der sie von CDU, CSU und SPD die Schaffung eines eigenen Digitalministeriums fordern.


Deutschland hat 15 Jahre Rückstand aufzuholen
Den Herausforderungen der Digitalisierung könne man nicht begegnen, indem man nichts ändere, so heißt es im Petitionstext. "Unsere Schulen und Universitäten stecken in der Kreidezeit fest, Staat und Verwaltung arbeiten analog. Beim Ausbau der Breitbandinfrastruktur fehlen wirksame Impulse und die Wirtschaft findet keine international wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen vor." Wenn Deutschland endgültig den Anschluss verliere, drohten fatale Folgen für Arbeit, Wohlstand und sozialen Frieden.

Die Unterzeichner zitieren einerseits eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey, demzufolge eine überwältigende Mehrheit von 77,7 Prozent der Deutschen einen deutlich höheren Stellenwert für Digitalisierung in einer neuen GroKo fordern. Andererseits führen sie auch jüngere Zitate von Politikern auf, die genau dasselbe fordern. Dazu gehören nicht nur Oppositionspolitiker wie Christian Lindnern (FDP) und Cem Özdemir (Grüne), sondern auch Persönlichkeiten aus der sich nun formenden Großen Koalition. SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sagte etwa noch im November: "Es braucht jetzt jemanden, der das Thema vorantreibt und immer wieder den Finger in die Wunde legt, wenn es nicht vorangeht. Das gelingt am besten mit einem eigenen Digitalministerium oder mit einem Ministerium für Wirtschaft und Digitales." Im Sommer war auch für den amtierenden Minister für Digitales, Alexander Dobrindt, klar: "Wir brauchen ein Bundesdigitalministerium, das unsere Digital-Kompetenz in einem Haus und einer Verantwortung bündelt."

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Kommentare

seekFFM14.02.18 14:06
Digitalkompetenz? Die sollen mal genau definieren was gemeint ist. Digitalisierung kann ja nicht bedeuten dass wir uns 💩bilder mit 500mbit/s via Mobilfunk schicken können.
-1
rene204
rene20414.02.18 14:07
Solange das nicht von der CSU (Dobrindt oder Baer) besetzt wird...

könnte es vielleicht was nützen.
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
+4
iGod14.02.18 14:09
Schönes Beispiel mit der Schule:

Was soll der Digitalminister dort machen? Das ist etwas, was der Bildungsminister erledigen müsste. Jeder Minister müsste in seinem Ressort dafür sorgen, dass Digitalisierung stattfindet.
Mit einem Digitalminister würde es am Ende vielleicht darauf hinauslaufen, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut.

Das ganze Problem gäbe es aber nicht, wenn Politiker jünger und aufgeklärter wären. Man sieht es ja auch hier im Forum - die Ü50-Fraktion hat immer Angst vor neuen Apple Features.
-9
Bitsurfer14.02.18 14:25
Wenn Deutschland in den nächsten 5 Jahren 15 Jahre aufholt haben sie in 5 Jahren wieder einen Rückstand von 5 Jahren.

Vielleicht merkt man irgendwann dass man mit Sparen keinen Fortschritt erzielen kann

Mutti wird doch demnächst frei.
-1
nohow
nohow14.02.18 14:31
Ein solider Posten, ein fettes Gehalt, eine üppige Pension, was will man mehr.
Darf das jeder machen (außer Dobrindt natürlich) ?
+4
Mecki
Mecki14.02.18 14:38
Mir ist das immer zu wenig konkret. Mir konnte bisher noch keiner erklären, was eigentlich ganz genau so ein Digitalministerium machen soll (was macht der Minister den ganzen Tag, was machen die Beamten, die dort arbeiten? Und wie konkret führt deren Arbeit irgendwo zu mehr Digitalisierung?), was genau eigentlich die Industrie will, wenn sie ständig von fehlenden Rahmenbedingungen spricht (was genau fehlt denn, was genau muss der Staat ändern, warum muss er das ändern, usw), und warum man dafür zwangsweise ein eigenes Ministerium braucht, wenn alle die genannten "Problemstellen" bereits in Bereiche existierender Ministerien fallen (Kultusministerium, Wirtschaftsministerium, ggf. Justizministerium, usw.) Denn mit den Satz "Wir brauchen ein Bundesdigitalministerium, das unsere Digital-Kompetenz in einem Haus und einer Verantwortung bündelt." kann ich wenig anfangen, da "Kompetenz" etwas ist, dass ich bei den meisten Ministerien sowieso schon immer vergeblich gesucht habe und warum sollte das bei einem Digital-Ministerium jetzt auf einmal anders sein? Man bekommt nicht einfach so Kompetenz, nur weil man ein neues Ministerium gründet.
+3
CAPTN HIRNI
CAPTN HIRNI14.02.18 15:28
Ich finde ein "Glücksminister", so wie in Venezuela, hätte Vorrang.
Tim Cook muss weg. Make Apple Great Again.
+2
aMacUser
aMacUser14.02.18 16:21
Meiner Meinung nach ist das ein sehr guter Ansatz. Allerdings würde es nichts bringen, wenn es ein dediziertes Digitalministerium gäbe, dieses aber nur für sich arbeitet. Eine solche Einrichtung müsste dann zentral die Digitalisierung von allem vorantreiben, also auch der anderen Ministerien und weiteren Regierungseinrichtungen.
Denn es ist einfach extrem schlimm, dass jede einzelne Einrichtung der Regierung eine komplett eigene IT und eine komplett eigene Digitalisierungsstrategie hat (oder eben nicht hat). Das fängt bei zentralen "Datenverarbeitungssystemen" erst an.
Und Schulen gehören sicherlich auch dazu, und das ist das beste Beispiel für falsche Kapselung. Das Thema Schule ist aktuell Sache der einzelnen Länder, allerdings müsste ein zentrales Digitalisierungsministerium trotzdem an der Stelle etwas zu sagen haben.
Ich schaue mir mal als Beispiel meine ehemalige Schule an. IT-Technisch und Digitalisierungstechnisch einfach grauenhaft, wie halt normal. Aber nachdem diese Schule zur "Selbstverwaltenden Schule" (oder wie auch immer das heißt) wurde, also mit ihrem Budget machen konnte, was sie wollte, hat es keine drei Jahre gedauert, bis die Schule Technisch auf dem neuesten Stand war.
Und sowas sollte zentral geregelt werden, dass Deutschland digital vorwärts kommt. Mit der bisherigen Variante funktioniert es ja offensichtlich nicht.
+1
TFMail1000
TFMail100014.02.18 17:16
nohow
Ein solider Posten, ein fettes Gehalt, eine üppige Pension, was will man mehr.
Darf das jeder machen (außer Dobrindt natürlich) ?
ja klar, ist ein Wahlmandat, musst dich nur melden....
May the force be with you
0
DerWahreHeino
DerWahreHeino14.02.18 17:17
"Wir brauchen ein Bundesdigitalministerium, das unsere Digital-Kompetenz in einem Haus und einer Verantwortung bündelt."

Wow, das nenn ich geballte Kompetenz, klingt ja alles wahnsinnig wichtig und beeindruckend! Ich schlage außerdem die Bildung eines "Ministerium für Liebe" vor, frei nach G. Orwell.
Oh my God, it's the future. My parents, my co-workers, my girlfriend, i'll never see any of them again. Yahoo!
0
TFMail1000
TFMail100014.02.18 17:21
TFMail1000
Mecki
Mir ist das immer zu wenig konkret. Mir konnte bisher noch keiner erklären, was eigentlich ganz genau so ein Digitalministerium machen soll ... Man bekommt nicht einfach so Kompetenz, nur weil man ein neues Ministerium gründet.
Er muss all deine Fragen beantworten Das sind die gleichen Fragen, die sich alle anderen auch stellen. Und, man muss sich die Kompetenz erarbeiten.
Jetzt könnte man meinen, man kann ja gleich einen kompetenten nehmen... dann kommen aber wieder die Fragen, Kompetenz für wen? Die Wirtschaft, Bildung, Bürger?
Schnell kann man über Politiker und Ihresgleichen herziehen und nörgeln, aber besser machen können es die wenigsten
May the force be with you
0
maczock14.02.18 18:06
Endlich ein neuer Job für Günther Oettinger.
+2
Lefteous
Lefteous14.02.18 18:25
Deutschland isse Land von Schrauber und Tüftler, nix digital. Digitale isse in die Kopf, oder eben nisch.
+1
Robmen14.02.18 18:28
iGod

100%👍🏻
-3
ratti
ratti14.02.18 18:29
Warum haben wir ein Verkehrsministerium? Es würde doch reichen, wenn der Finanzminister den Baufirmen Geld gibt, damit sie bauen, was der Architekt plant?

Eben.

Weil jemand die Anforderungen bündeln muss und Budget verteilen. Weil Bildung Ländersache ist und sich sonst ein Land auf eine OpenSource-Plattform festlegt, während ein anderes den Eltern iPads aufbürdet. Weil wir wollen, dass jemand festlegt, welche Verschlüsselung zertifiziert ist, und dass alle Behörden die einsetzen müssen. Weil sich sonst Juristen um digitale Haftungsfragen kümmern, und das hat in der Vergangenheit schon ganz schlecht funktioniert mit Domainnamen unter Markenrecht und Urheberrechtsverletzung als Raubdelikt.

Das Wirtschaftsministerium will Breitband für Unternehmen. Das Bildungsministerium will Breitband für Schulen. Am Ende des Tages liegen drei separate Leitungen im Boden, und der Bürger hat die dünnste.
+3
coffee
coffee14.02.18 19:02
iGod
Schönes Beispiel mit der Schule:

Was soll der Digitalminister dort machen? Das ist etwas, was der Bildungsminister erledigen müsste. Jeder Minister müsste in seinem Ressort dafür sorgen, dass Digitalisierung stattfindet.
Mit einem Digitalminister würde es am Ende vielleicht darauf hinauslaufen, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut.

Das ganze Problem gäbe es aber nicht, wenn Politiker jünger und aufgeklärter wären. Man sieht es ja auch hier im Forum - die Ü50-Fraktion hat immer Angst vor neuen Apple Features.

Grenzen der Votings: Du hast so viele Dislikes, dass ich die nicht auf ein angemessenes Niveau anheben kann.
Deshalb auf diesem Weg:
+1 ich (Ü70) teile deine Auffassung.
Simplicity is the ultimate Sophistication (Steve Jobs)
-2
coffee
coffee14.02.18 19:13
Ich überlege immer noch hilflos, was diese idiotische Bezeichnung Digitalminister soll.
Für mich klingt das ziemlich genau so wie Analogkäse.
Simplicity is the ultimate Sophistication (Steve Jobs)
0
nova.b14.02.18 19:36
Wie wärs mit „Ministerium für Neuland“?
+2
nova.b14.02.18 19:41
Bitsurfer
Vielleicht merkt man irgendwann dass man mit Sparen keinen Fortschritt erzielen kann

Vielleicht doch, wenn die Regierung sich ersparen würde, ausschließlich die Wünsche der Telekom (ein Ü50-Unternehmen ) zu erfüllen, Stichwort Monopolrechte durch Vectorisierung.
+5
b4iT15.02.18 10:21
Digital ... gibt's schon sehr lange aber das Wort ist gerade so in Mode, nur weis keiner so richtig was damit genau gemeint ist, es ist ja vom Kontext abhängig. Aber es ist wohl vortschrittlich und man muss es haben, daher reden wir mal drüber, damit es nicht so aussieht als würden wir es verschlafen.

iGod
Schönes Beispiel mit der Schule:

Was soll der Digitalminister dort machen? Das ist etwas, was der Bildungsminister erledigen müsste. Jeder Minister müsste in seinem Ressort dafür sorgen, dass Digitalisierung stattfindet.
Mit einem Digitalminister würde es am Ende vielleicht darauf hinauslaufen, dass die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut.

Das ganze Problem gäbe es aber nicht, wenn Politiker jünger und aufgeklärter wären. Man sieht es ja auch hier im Forum - die Ü50-Fraktion hat immer Angst vor neuen Apple Features.

Das mag richtig sein, trotzdem braucht man vielleicht einen, der das Bereichsübergreifend in die Hand nimmt, damit das Thema eben auch in allen Ressorts behandelt wird.

Und gerade bei der Bildung, hat das nicht auch der neue iGott letztens gesagt, ich sehe das auch so, Digital und Bildung, das heißt nicht, dass jeder Schüler nur noch am iPad rumspielt. Gute Bildung hat nix mit iPad und klicki bunti zu tun, im Gegenteil. Alte Schule lernt man mit alter Schule. Wenn ich was von Mathe verstehen möchte, dann muss ich mich da rein "fuchsen" und da brauch ich kein iPad. Das kann mir vielleicht helfen um Informationen zu finden, aber das kann mich auch sehr stark ablenken. Lernen geht am besten ohne Handy und Co.
Ich hab im Studium auch immer wieder versucht wie ich mir das Leben mit Technik einfacher machen kann, aber am Ende war mir Zettel und Stifft immer noch am liebsten. Genau so wie bei den Vorlesungen, bei denen der Prof. noch mit Kreide an die Tafel geschrieben hat, am meisten hängen bleibt. Klar mittlerweile ist die Technik weiter und man kann jetzt auch recht gut digital mitschreiben. Aber ich kann eben nicht 10 iPads oder Surface nebeneinanderlegen und damit arbeiten, mit Papier ist das eben schon möglich. Digital in der Bildung heißt, dass man den Teil, bei dem es Sinn macht, digital lernt. Digital heißt auch, dass man lernt was digital ist, das wiederrum kann man auch mit Zettel und Stift machen. Muss man nicht, aber kann man. Es muss nicht jeder Mensch programmieren können, den Umgang mit der Technik sollte schon jeder können, aber da hat die heutige Jugend wahrscheinlich auch kein Problem damit. Wenn ich schon sehe, dass Eltern ihre Kinder mit dem Tablet ruhig stellen...
+1
johnnybpunktone16.02.18 02:08
Wenn „die Industrie“ das fordert, dann wohl deshalb, weil die Lobbyisten in einem nicht ausdrücklich ihren Interessen gewidmeten Ministerium wohl zu lange in selbiger warten müssen.
Auch eine Art von Fortschritt...
+1

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