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Wie Siri Emotionen erkennen und darauf reagieren soll

Sprachassistenten wie Siri sind emotionslos – und zwar gleich in zweifacher Hinsicht. Zum einen verfügen Computersysteme nicht über eigene Gefühle, andererseits sind sie nicht in der Lage, die Befindlichkeiten der Nutzer zu erkennen. Geht es nach Apple, dann könnte sich das in nicht allzu ferner Zukunft ändern: Der iPhone-Konzern erforscht derzeit offenbar Möglichkeiten, Gesichtsausdrücke zu erkennen und auszuwerten.


Analyse der Muskelaktivitäten
Ein entsprechendes Verfahren beschreibt Apple in einem jetzt vom US Patent & Trademark Office veröffentlichten Patentantrag. Zur Erkennung von Gesichtsausdrücken könnte dabei eine erweiterte Form von Face ID dienen. Diese soll in der Lage sein, die Mimik des Nutzers anhand einer Analyse der Muskelaktivitäten auszuwerten. Im einfachsten Anwendungsfall erlaubt das die präzisere Identifizierung des Nutzers, aber eben auch Rückschlüsse auf dessen Emotionen. Das System könnte so anhand einer mimischen Reaktion beispielsweise erkennen, ob eine Anfrage zufriedenstellend beantwortet wurde.


Foto: Apple

Kodierung der Gesichtsbewegungen
Zum Einsatz kommt dabei das sogenannte Gesichtsbewegungs-Kodierungssystem ("Facial Action Coding System", FACS), welches Psychologen seit rund 40 Jahren zur Klassifizierung von Gesichtsausdrücken verwenden. FACS beschreibt eine Vielzahl von mimischen Ausdruckformen wie etwa das Heben der Augenbrauen, das Herabziehen der Mundwinkel oder das Rümpfen der Nase. Das System bezieht auch die Stärke einer Bewegung mit ein. Aus Kombinationen bestimmter Bewegungsmuster lassen sich dann Emotionen wie Freude, Wut oder Trauer ableiten.

Erkennung der Reaktion des Nutzers
In einem ersten Schritt erkennt das System dem Patentantrag zufolge anhand der hinterlegten FACS-Kategorien, ob der Nutzer positiv oder negativ auf der Ergebnis einer Anfrage reagiert. Allerdings sollen auch weitere Auswertungen möglich sein, etwa die Ausdrucksstärke der erfassten Mimik. Dadurch ließe sich unter Umständen der Sinn eines Sprachbefehls oder einer Frage präziser ermitteln, was vor allem bei mehrdeutigen Sätzen die Fähigkeiten des Sprachassistenten erheblich verbessern würde. Ob Apple die im jetzt veröffentlichten Patentantrag beschriebene Technologie bereits praktisch entwickelt oder gar erprobt, ist nicht bekannt.

Kommentare

Macrenne18.11.19 10:34
Siri sollte ersteinmal anderweitig gut funktionieren, bei vielen Spracheingaben kommt wirklich nur Schrott raus... Wünsch mir echt das Siri irgendwann mal gut funktioniert...
+1
sahomuzi18.11.19 12:23
Wenn mein iphone automatisch an meinen verärgerten Gesichtsausdruck erkennt, was ich von manchen Apps bzw. deren Menüführung halte, löscht es die wahrscheinlich gleich automatisch.
0
cab18.11.19 12:50
"Bitte beruhigen Sie sich, sonst kann ich Ihr iPhone nicht entsperren"
+3
Mecki
Mecki18.11.19 16:15
Ich nutze Siri eigentlich fast täglich, aber ich glaube ich habe dieses Jahr vielleicht 3x Siri genutzt und dabei auf mein iPhone geschaut. Wenn Siri Gefühle erkenne soll, dann würde ich mal damit anfangen diese aus der Sprache heraus zu hören. Ob es allerdings wirklich hilfreich ist, wenn Siri weiß, dass ich angepisst bin, weil ich jetzt zum dritten mal die gleiche Anfrage stelle, da Siri sie zweimal nicht im Ansatz richtig verstanden hat... naja, könnte sogar etwas helfen, wenn Siri nach dem dritten mal Falschverstehen erwidert "Tut mir wirklich leid, dass ich anscheinden zu blöd bin die Anfrage richtig zu verstehen. Ich wüdre ja Alexa fragen, aber die spricht nicht mehr mit mir." Bringt den Nutzer auch nicht weiter, aber besämpftig ihn vielleicht ein bisschen.
+1
Legoman
Legoman18.11.19 16:18
Jetzt soll ich das Handy auch noch angrinsen, wenn ich was will??
Möglicherweise bin ich altmodisch - aber ich würde immer noch nicht auf die Idee kommen, mit einem technischen Gerät zu diskutieren.
0
larsvonhier19.11.19 09:17
Legoman
..
aber ich würde immer noch nicht auf die Idee kommen, mit einem technischen Gerät zu diskutieren.
Dark Star
2001
...

wird schon noch so kommen
0
My2Cent06.04.20 19:56
Ich lasse mir Artikel gern von den „Bedienungshilfen“ vorlesen.
(Einstellungen - Bedienungshilfen - Auswahl sprechen).
Leider macht die Erkennungslogik von Apple auch dabei immer noch ganz triviale Dinge falsch.
Beispiel: In diesem MacTechNews Artikel wird der.Begriff „1.000 Euro“
von der Sprachausgabe als „ein Euro“ vorgelesen.
0

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