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Apple Overton: Wie Siri Antworten lernt und die Qualität verbessert wird

So gut wie alle Sprachassistenten der letzten Jahre basieren auf maschinellem Lernen. Dabei trainiert man Modelle mit Fragen und Antworten und im Idealfall können daraufhin Algorithmen auch Abwandlungen der Trainings-Fragen erkennen und korrekt beantworten – obwohl nicht die genaue Syntax gewählt wurde. Doch diese Modelle sind bei Fehlern oder Überlappungen mit anderen Fragen sehr schwer zu analysieren und auch die Beurteilung der Qualität der Antworten ist keine triviale Aufgabe.


Es geschieht selten, dass Apple Papers veröffentlicht und sich bei internen Projekten in die Karten schauen lässt – zu groß ist die Angst, der Konkurrenz wichtige Hinweise zu geben. Doch überraschend veröffentlichte Apple ein sehr interessantes Paper mit dem Titel "Overton: A Data System for Monitoring and Improving Machine-Learned Products". Darin beschreibt Apple, wie ein Tool namens "Overton" interne KI-Entwickler dabei unterstützt, bestehende Siri-Funktionen zu verbessern oder ganz neue Themengebiete einzupflegen.

Overton soll KI-Entwicklern von diversen Low-Level-Aufgaben wie dem eigentlichen Programmieren von Code entbinden. Die Entwickler sollen sich durch den Einsatz von Overton eher darauf konzentrieren können, neue Funktionen einzupflegen oder bestehende zu verbessern anstatt feingranulare Analysen selbst durchführen zu müssen – eine sehr mühsame Aufgabe.


Overton und Programme, welche eine grafische Benutzeroberfläche auf Basis der Overton-Daten anzeigen, begleiten dabei die KI-Entwickler, Qualitätsberichte zu erstellen und Modelle durch Tuning zu optimieren, um die Antwortqualität zu verbessern. Auch beim Einpflegen ganz neuer Funktionen hilft Overton – ohne Code mit Frameworks wie CoreML oder TensorFlow programmieren zu müssen.

Intern setzt Apple Overton schon seit über einem Jahr ein – und konnte sowohl die Fehlerrate bei Antworten von Siri deutlich senken und zeitgleich die Größe der Entwicklerteams reduzieren, da mittels Overton weniger Entwickler zur Überwachung der Qualität von KI-Modellen benötigt werden.

Kommentare

MikeMuc16.09.19 08:43
Jetzt verlässt man sich also mehr auf Software... Hoffentlich sind da keine Fehler drin und man stellt nicht irgendwann fest, das es doch mehr Leute zur Überwachung gebraucht hätte/ hat.
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steinb_i16.09.19 08:57
So wie ich den Artikel verstehe hat die Software nichts mit den vergangenen „Mithöhrskandalen“ zutun. Da ging es ja um das erkennen von Sätzen aus dem gesprochenen Wort. Hier geht es darum die erkannten Wörter zu verstehen. Apple wird auch zukünftig mitlauschen, aber eben nur wenn man einwilligt.
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My2Cent16.09.19 10:06
steinb_i: Richtig verstanden! Du hast die beiden Begriffe Siri und Mithör-Skandal offenbar gedanklich verknüpft. Im Artikel wird der Mithör-Skandal gar nicht erwähnt.
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cnick16.09.19 10:32
Kann jemand erklären, warum man hier von Künstlicher Intelligenz spricht? Ich sehe nicht, dass das Programm sich selbst verbessert. Sind das nicht einfach Algorithmen, die immer feiner werden? Hat doch nichts mit Intelligenz zu tun...
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iRadio
iRadio16.09.19 11:12
@cnick
Wirkliche Intelligenz gibt es bei Maschinen aktuell nicht. Wikipedia hilft da ganz gut weiter, wenn man sich die Artikel zu KI oder Machinelearning durchließt.
Als intelligent wird etwas bezeichnet, dass auf Grundlage von Algorithmen selbständig Entscheidungen trifft, also z.B. Siri.
Schlussendlich geht es dabei nur um das dahinter stehende Model, welches Parameter optimiert und dann zu einem bestimmten Input einen möglichst exakten Output liefert.
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jmh
jmh16.09.19 21:59
ich nutze siri eigentlich nur im auto mit carplay. das lustige: je langsamer und artikulierter ich spreche, desto oefter muss ich z. b. nachrichten neu sprechen, damit ich sie korrekt bzw. wie intendiert versenden kann. je weniger ich auf das sprechtempo oder die verstaendlichkeit achte, desto besser klappt es. mein eindruck: siri mag es gern authentisch ...
wir schreiben alles klein, denn wir sparen damit zeit.
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