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Vor 25 Jahren: Das Mozilla-Projekt beginnt – Angriff auf Microsoft

Schon sehr lange ist es her, dass ein bestimmter Browser Standard darstellte und kaum ein Nutzer auf alternative Produkte setzte. Die Rede ist allerdings nicht vom Microsoft Internet Explorer, sondern vom Netscape Navigator. Dieser brachte es einst auf mehr als 90 Prozent Marktanteil – wenngleich es im Jahr 1995 noch längst nicht als Selbstverständlichkeit galt, über einen Internetanschluss zu verfügen. Microsoft konterte ebenfalls 1995 mit dem Internet Explorer, welcher rasch die Dominanz des Netscape Navigators brach. Anfang 1997 waren die Netscape-Anteile auf 75 Prozent gesunken, Ende 1998 erfolgte die Wachablösung und der Internet Explorer sicherte sich mehr als 50 Prozent. Im ersten Quartal 2000 hielten 20 Prozent der Nutzer Netscape die Treue, Anfang 2001 noch 10 Prozent, Anfang 2002 gerade einmal 5 Prozent.


Aus Netscape entstand das Mozilla-Projekt
Allerdings hatte schon vor dem Zusammenbruch des Netscape-Imperiums eine Entwicklung eingesetzt, die es Jahre später zu großer Bedeutung bringen sollte. Im März 1998 veröffentlichte Netscape den Quellcode der Communicator-Suite, welcher das Fundament des Mozilla-Projekts wurde. Besagte Initiative sollte mithilfe der Open-Source-Gemeinde einen konkurrenzfähigen Browser zum Internet Explorer entwickeln. Die "Mozilla Suite" war zwar nicht der durchschlagende Erfolg, wohl aber ein anderes Produkt, das im Rahmen der Organisation das Licht der Softwarewelt erblickte: Firefox, zuvor Firebird. Erstmals erkannten viele Nutzer, dass es durchaus andere Browser gibt und diese ihre Arbeit sogar besser verrichteten.

Der Internet Explorer auf dem Rückzug
Die inzwischen als "Mozilla Foundation" operierende Vereinigung ahnte vermutlich selbst nicht, wie sehr man dem Microsoft-Browser innerhalb weniger Jahre den Rang ablaufen sollte. 2004 besagten alle gängigen Webstatistiken, dass der Internet Explorer zwischen 90 und 95 Prozent Marktanteil lag. Vier Jahre später setzte schon ein Viertel der Internetnutzer auf Firefox, den Rekord verzeichnete der Mozilla-Browser Mitte 2010 mit rund 32 Prozent.

Chrome beendete, was Firefox anfing
Dass der Internet Explorer in der Browser-Versenkung verschwand, war jedoch nicht nur der historische Verdienst von Firefox, sondern allem voran der von Google Chrome. Dieser setzte noch schneller als Firefox zum Höhenflug an und arbeitete sich 2012 auf die Führungsposition vor – dies ging sehr stark zulasten des Internet Explorers, wohl aber auch von Firefox.

Aktuelle Zahlen, Desktop und Mobil kombiniert
Die Statistiken des laufenden Jahres gehen davon aus, dass die Browserwelt erneut von einem Produkt angeführt wird, diesmal ist es je nach Auswertung Chrome mit 65 bis 70 Prozent. Dank der hohen Anzahl aktiver iPhones kommt Safari auf 15 bis 20 Prozent, der Nachfolger des inzwischen beerdigten Internet Explorers (Edge) macht nur fünf Prozent aus. Mit Firefox sind hingegen weniger als 4 Prozent unterwegs. Filtert man nach reinen Desktop-Marktanteilen, so steht es laut StatCounter 66 zu 11 zu 10 zu 7 Prozent (Chrome, Edge, Safari, Firefox).

Kommentare

aMacUser
aMacUser27.03.23 15:46
MTN
Mit Firefox sind hingegen weniger als 4 Prozent unterwegs
Interessant ist aber auch, wie die Nutzung von Firefox in Deutschland ist. Bezogen auf alle Plattformen liegt Firefox bei 10,68% und gefilter auf Desktop liegt die Nutzung mit 18,96% sogar auf Platz 2.
+4
Mecki
Mecki27.03.23 16:14
Ich mag die Render-Engine von Firefox (Gecko), die JS Engine (SpiderMonkey) und die vielen Add-Ons, die zwar teilweise auch für Chrome existieren, in Firefox aber viel besser funktionieren und oft auch mehr können. Deswegen nutze ich Firefox und weil ich Produkte von Google kategorisch ablehne. Was die UI Entscheidungen von Mozilla angeht, mit denen hadere ich mal mehr und mal weniger und was anderen Umbauten angeht, so kann ich oft nicht nachvollziehen, warum man ständig Nutzer vor den Kopf stößt.

Mozilla will immer alles wie Chrome machen, weil sie sehen, dass sie ständig Nutzer an Chrome verlieren, aber die Nutzer verlieren sich nicht an Chrome, weil die Chrome so viel besser finden und lieber wollen würden, dass Firefox wie Chrome aussieht, die verlieren sie an Chrome, weil Mozilla sie so lange angepisst hat, bis die die Schnauze voll hatten und weg wollten und da Chrome die einzige akzeptable Alternative für die war, denn ein Browser von Microsoft oder Apple kam nicht in Frage. Die Nutzer sind nicht von Firefox zu Chrome gegangen, sie wurden von Mozilla zu Chrome hin vertrieben, das ist ein Unterschied und dadurch das Firefox immer mehr zu Chrome wird, haben sie natürlich keinen Grund wieder zurück zu kommen.
+7
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!27.03.23 16:38
Mecki
Ich mag die Render-Engine von Firefox (Gecko), die JS Engine (SpiderMonkey) und die vielen Add-Ons, die zwar teilweise auch für Chrome existieren, in Firefox aber viel besser funktionieren und oft auch mehr können. Deswegen nutze ich Firefox und weil ich Produkte von Google kategorisch ablehne. Was die UI Entscheidungen von Mozilla angeht, mit denen hadere ich mal mehr und mal weniger und was anderen Umbauten angeht, so kann ich oft nicht nachvollziehen, warum man ständig Nutzer vor den Kopf stößt.

Mozilla will immer alles wie Chrome machen, weil sie sehen, dass sie ständig Nutzer an Chrome verlieren, aber die Nutzer verlieren sich nicht an Chrome, weil die Chrome so viel besser finden und lieber wollen würden, dass Firefox wie Chrome aussieht, die verlieren sie an Chrome, weil Mozilla sie so lange angepisst hat, bis die die Schnauze voll hatten und weg wollten und da Chrome die einzige akzeptable Alternative für die war, denn ein Browser von Microsoft oder Apple kam nicht in Frage. Die Nutzer sind nicht von Firefox zu Chrome gegangen, sie wurden von Mozilla zu Chrome hin vertrieben, das ist ein Unterschied und dadurch das Firefox immer mehr zu Chrome wird, haben sie natürlich keinen Grund wieder zurück zu kommen.

... wie treffend formuliert!
Brauchen wir alles was wir können?
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Nebula
Nebula27.03.23 18:15
Mecki
Die Nutzer sind nicht von Firefox zu Chrome gegangen, sie wurden von Mozilla zu Chrome hin vertrieben …

Das ist sicher in vielen Fällen wahr, aber im Unternehmensumfeld dürften auch nicht wenige durch irgendwelche Business-Lösungen zu Chrome gedrängt worden sein, weil dort das "Designed for Internet Explorer" oft einfach durch "Designed for Chrome or Edge" ersetzt wurde. Allenfalls wird noch Firefox ESR unterstützt. Und wehe, man nutzt einen aktuellen Firefox. Ein Freund hat deswegen schon mal eine Abmahnung bekommen, denn die tolle Business-Software lief nicht sauber im aktuellen FF und er hat dadurch einige wichtige Daten zerschossen. Der Typ, der die schlechte Backup-Strategie verbockt hatte, bekam keinen Ärger, weil Schwiegersohn vom Chef.

Ich würde FF gerne mehr nutzen, aber die Integration ins System ist leider echt mau. Ich kann nicht mal mit AppleScript abfragen, welche Seite gerade offen ist. Für Tools wie Hookmark ist das essenziell.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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Mecki
Mecki28.03.23 12:46
Nebula
denn die tolle Business-Software lief nicht sauber im aktuellen FF
Was so gut wie immer heißt, dass diese Software sich nicht an die Standards hält und damit eigentlich der Fehler in der Business Software selber liegt und deswegen die Daten zerschossen wurden und daher die Macher der Business-Software eigentlich für den Schaden haftbar zu machen wären.

Wer sich auf irgendwelche Eigenheiten eines bestimmten Browsers verlässt, die so nicht von den offiziellen Standards abgedeckt sind, der produziert halt ein Schrott Produkt, dass auch jederzeit mit Chrome fehlschlagen kann, weil Google jederzeit entscheiden kann, jetzt doch den Standard korrekter umzusetzen oder nicht-standard Verhalten rauszuwerfen, denn dieses Verhalten war zu keinem Zeitpunkt garantiert und wer sich darauf verlässt ist natürlich auch selber Schuld, denn dafür gibt es so gut wie nie einen nachvollziehbaren Grund, außer Faulheit, Ignoranz oder "ist mir egal, sollen die Kunden ausbaden".

Ich kann nicht mal mit AppleScript abfragen, welche Seite gerade offen ist. Für Tools wie Hookmark ist das essenziell.
Auch das halte ich für wenig sinnvoll, denn Apple könnte AppleScript jederzeit komplett einstellen. Konnte man früher Apps damit komplett steuern, kann man bei heutigen Apple Apps fast nichts mehr damit machen. Apple hat die Entwicklung der Sprache schon vor ewigen Zeiten eingestellt, nachdem der Versuch alles auf JavaScript umzuziehen mehr oder weniger gescheitert ist. So gut wie alles von früher ist heute deprecated oder legacy markiert bei Apple; d.h. es funktioniert noch, aber Apple darf das jederzeit ohne Vorwarnung entfernen. Shortcuts soll das alles ersetzen, auch Automator ist tot, und Shortcuts funktioniert ganz anders und ist nicht auf AppleScript angewiesen.

Wenn man Software in Browser integrieren möchte, dann ist der korrekte Weg ein Add-On mitzuliefern, weil damit kann halt fast alles machen. Und hier muss man eben nicht für jeden Browser was eigenes bauen, denn die Add-On Schnittstelle ist standardisiert, schon lange. Firefox und Chrome haben exakt die gleiche Add-On Schnittstelle. Beide bieten zwar APIs an, die über diese Schnittstelle hinaus gehen, aber die muss man nicht verwenden, man kann sich auf das gemeinsame Standardset beschränken und dann ist es eine Sache von ein paar Stunden ein Add-On für einen Browser auf den anderen zu portieren (was man nur einmalig machen muss).
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Nebula
Nebula29.03.23 02:28
Der Anbieter der Software haftet nicht, wenn man einen Browser nutzt, den sie nicht unterstützen. Das ist in den AGB so festgelegt. Natürlich ist es Mist, wenn sie an Standards vorbei programmieren, aber nicht immer hat man die Wahl.

Ich will keine Software in den Browser integrieren, sondern Daten wie den Fenstertitel von außen abfragen, so wie ich das auch sonst mit fast jeder Mac-App kann, sogar mit Chrome. Ob jetzt per OSA (ist nicht deprecated) oder X-Callback-URL oder Shortcuts ist mir egal. Firefox hat da nix zu bieten und ist auch in anderen Aspekten wie Dienste schlecht an macOS angepasst. Da muss man nichts beschönigen. Sie hatten Jahrzehnte Zeit, OSA zu implementieren und Shortcuts gibt‘s jetzt auch schon einige Jahre.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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