Vor 20 Jahren: Das letzte iBook erscheint – eine Ära endet


Nach der Rückkehr von Steve Jobs zu Apple stellte Jobs das "Quadranten-Modell" vor, um wieder ein übersichtliches und einfach zu verstehendes Produktsortiment zu schaffen. Dieses besagte, je eine Notebook- und eine Desktop-Serie für die Zielgruppen Pro und Consumer anzubieten: Power Mac und iMac sowie PowerBook und iBook. Letzteres glänzte zwar nicht unbedingt mit beeindruckender Performance, war aber als vergleichsweise günstiges (900 Dollar weniger als ein PowerBook) Gerät sehr beliebt. Den Anfang hatte 1999 das iBook G3 gemacht, dessen farbenfrohes, halb-durchsichtiges Design stark an den iMac erinnerte. Teilweise als "der Klodeckel" verspottet, fand das G3-basierte Device dennoch schnell viele Kunden.
Juli 2005: Die letzte iBook-Generation erscheintDer Markenname iBook sollte jedoch nur wenige Jahre Bestand haben, wenngleich es durchaus eine bedeutende Ära für Apple darstellte. Mit dem Intel-Umstieg ging eine Umbenennung der Notebook-Reihe einher, außerdem wertete man die Serie auf und positionierte sie für eine größere Zielgruppe. Aus dem PowerBook wurde bekanntlich das MacBook Pro, aus dem iBook das MacBook. Vor 20 Jahren präsentierte Apple das iBook G4 ("Mid 2005"), welches das letzte seiner Art sein sollte. Das gilt in doppelter Hinsicht, denn der Markenname verschwand nach jenem Modell (um später für eBooks neu aufzuleben), gleichzeitig war es aber auch das letzte mit PowerPC-Prozessoren ausgestattete Apple-Notebook.
Ja, das war damals schlank! Reaktionen waren eher verhaltenDie Ankündigung, fortan Prozessoren von Intel zu verwenden, lag zu diesem Zeitpunkt bereits einige Wochen zurück. Viele Nutzer zeigten sich daher sehr vorsichtig, ob es eine gute Entscheidung wäre, jetzt noch zu einem PowerPC-Gerät zu greifen. Wie die
Diskussionen zum iBook G4 2005 zeigen, herrschte zudem keine ausgeprägte Begeisterung bezüglich Ausstattung, Grafikchip und Preis.
Scrolling Trackpad und BluetoothAllerdings gab es durchaus wichtige Neuerungen, denn erstmals verfügten iBooks über das "Scrolling Trackpad", um mit zwei Fingern horizontal oder vertikal durch Seiteninhalte zu scrollen. Damit hatten Apple-Notebooks ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt – was seit Februar 2005 im PowerBook erstmals Einzug hielt, stieß auf so große Begeisterung bei den Nutzern, dass man es auch in das iBook integrierte. Die Taktraten des 2005er iBook G4 stiegen auf bis zu 1,42 GHz (voher maximal 1,33), außerdem verdoppelte Apple die RAM-Ausstattung von sehr mageren 256 MB auf fortan 512 MB.
Die Ablöse kam mit dem MacBook (2006)Anfang 2006 erschien das MacBook Pro, im Mai 2006 folgte das MacBook als Nachfolger des iBooks. Anstatt des in die Jahre gekommenen und eher schwachbrüstigen G4-Chips werkelte seitdem ein Intel-Prozessor mit zwei Kernen, was je nach Einsatzgebiet ein Vielfaches an Performance bot. Vergleicht man die Leistungsfähigkeit eines iBooks mit der eines MacBooks, so ließ sich Apples Consumer-Serie nun für Aufgaben einsetzen, die vorher eines PowerBooks zu deutlich höheren Preisen bedurft hätten. 100 Dollar teurer wurde es zwar dennoch, für viele Nutzer sollte jedoch das MacBook nun aber ausreichen.