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Vor 15 Jahren: Apples Bauchlandung mit "Ping"

Auch in der Geschichte eines so erfolgsverwöhnten Unternehmens wie Apple gibt es Produkt-Flops, die sich nie auf dem Markt etablieren konnten und rasch wieder ad acta gelegt wurden. Bei Apple zählt das soziale Musik-Netzwerk "Ping" dazu, das iTunes-Nutzer und die im dazugehörigen Store vertretenen Musiker zusammenbringen sollte. Steve Jobs kündigte Ping vor 15 Jahren während des damaligen iPod-Events an – denn das Unternehmen wollte ebenfalls auf dem Markt sozialer Netzwerke mitmischen. Die starke Stellung auf dem Musikmarkt sah man als wichtiges Fundament an, um den neuen Dienst erfolgreich zu etablieren.


Funktionen verschiedener Dienste kombiniert
Eine Mischung aus Facebook, Twitter und iTunes, so lautete das Rezept, welches Steve damals präsentierte. Ping unterscheide sich jedoch von den Social-Media-Platzhirschen, da der Fokus auf Musik liege. Die meisten der seinerzeit rund 160 Millionen iTunes-Nutzer interessierte Ping jedoch kaum bis gar nicht. Zwar gab es laut Apple innerhalb von 48 Stunden rund eine Million Anmeldungen, doch rasch stagnierten die Zahlen – rege Aktivität war nie festzustellen.


Debüt im September 2010
Apple stellte Ping am 1. September 2010 vor. Das soziale Netzwerk war ein neuer Bereich innerhalb der iTunes-App, der Fans und Musikern die Gelegenheit dazu geben sollte, miteinander in Kontakt zu kommen. Wie von Facebook und Co. schon damals unlängst bekannt, konnten Nutzer sowohl Interpreten als auch anderen Usern folgen und Beiträge veröffentlichen. Zudem gab es die Möglichkeit, Lieblingslieder und -alben zu nennen, um über den eigenen Musikgeschmack zu informieren.


Gründe für das Scheitern
Auf den ersten Blick erschien die Idee hinter Ping vielversprechend: Eine dreistellige Millionenzahl musikinteressierter iTunes-User wartete scheinbar nur darauf, mit den im Store vertretenen Musikern zu kommunizieren – und umgekehrt. Für den ausbleibenden Erfolg gab es mehrere Gründe. Die Übermacht von Facebook und Twitter war seinerzeit beispielsweise schon derart eklatant, dass es ein anderes soziales Netzwerk zwangsläufig schwer haben würde – auch wenn es von Apple kam und im Gegensatz zur Konkurrenz einen gezielten Themenschwerpunkt setzte. Apple sah sich auch dem Vorwurf ausgesetzt, Ping lediglich als Anheizer für iTunes-Käufe zu nutzen und eben nicht als das, wie der Dienst angepriesen wurde.

Zudem fehlte Ping als Teil der iTunes-App die Flexibilität, Plattform-Unabhängigkeit und Vielfalt, die Browser-gestützte Dienste wie Facebook boten. Apple behandelte das soziale Netzwerk darüber hinaus ohne erkennbare Energie. Forderungen nach mehr Interaktion über den iTunes Store und dessen Inhalte hinaus wurden nicht erhört. Der Berichten zufolge geplatzte Deal zwischen Apple und Facebook, der eine enge Verzahnung von Ping mit dem Marktführer garantieren sollte, trug ebenfalls seinen Teil zum Ping-Flop bei.

Nach Ping floppt auch „Apple Music Connect“
Apple stellte Ping schon nach zwei erfolglosen Jahren wieder ein. Am 30. September 2012 fiel der finale Vorhang für den Dienst. Apple versuchte es bei Apple Music zum Marktstart anno 2015 erneut mit einem sozialen Netzwerk für Kunden und Interpreten – und scheiterte damit ebenfalls. Das Unternehmen trug „Apple Music Connect“ im Jahr 2018 zu Grabe.

Kommentare

Moranai
Moranai02.09.25 12:58
Ich war einer der User...aber ja es hat sich nicht gelohnt sich dort anzumelden
+2
deus-ex
deus-ex02.09.25 13:06
Ping war ein sogenanntes One-Trick-Pony. Allerdings war der eine Trick den es konnte auch noch schlecht und den konnten andere Ponys besser.
+6
Retrax02.09.25 15:04
Wenn es Erfolg gehabt hätte, wäre es wieder etwas gewesen was iTunes weiter aufgebläht hätte.

Damals hat sich bei Apple noch die Devise durchgesetzt, dass man nicht auf jeder Hochzeit mittanzen muss.

Gut, heute zum Teil auch noch (keine Apple Suchmaschine. Stand jetzt.).
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mateteetasse
mateteetasse02.09.25 16:38
apple kann keine community-software.
entweder sie zwingen dich in deren verkopften workflow oder die nutzerbasis ist nicht offen genug.
das ganze mac-ökosystem ist größtenteils auf einen selbst bezogen.
+1
Peter Longhorn02.09.25 16:52
Retrax
Gut, heute zum Teil auch noch (keine Apple Suchmaschine. Stand jetzt.).
Die Suchmaschine gibts nur nicht weil sie Milliarden von Google bekommen damit die Daten der User bei denen landen. Müssten sie dafür bezahlen hätten sie die eigene Suchmaschine schon lang (wie gut sie dann wäre ist ein anderes Thema) und würden das natürlich als Datenschutz verkaufen (was auch stimmen würde, jetzt ist man halt sehr leise was das betrifft).
+1
adiga
adiga02.09.25 18:06
Für mich war Ping eher positiv. Konnte mich mit verschiedensten Personen verknüpfen und Kontakt aufnehmen. Waren auch die eine oder andere damals bekannte Person, welche mir folgten. Waren interessante Diskussionen. Leider ging dann Ping zu und die anderen Plattformen sagten mir nicht zu.
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