Vor 15 Jahren: Apple stellt den Xserve ein – und verlässt den Servermarkt


"Viele Leute sehen Sever nicht als Macs an, wir allerdings schon. Der Xserve ist ein wichtiges Produkt für uns". Mit dieser Aussage äußerte sich Steve Jobs einst über den Xserve, der Apple-eigene Server, welcher in vielerlei Hinsicht genau wie ein Mac ausgestattet war. Beim Xserve hatte es sich um einen 1U-Rack-Server mit Dual-G4-Prozessoren, später G5- und Intel-Varianten gehandelt. Im Jahr 2002 hatte Apple den ersten Xserve vorgestellt und wollte damit in einem neuen Markt mitmischen. Es zeigte sich jedoch, dass zwar Interesse an Serverlösungen von Apple vorhanden war, allerdings entwickelte sich Apple nie zu einem bedeutenden Anbieter im Server-Business. Dabei war die Serverversion von Mac OS X sogar älter als die normale Variante: Noch bevor Mac OS X auf den Markt kam, stellte Apple nämlich Mac OS X Server vor.
Erst G4, dann G5, dann IntelEinige Jahre lang hatte Apple den Xserve auch aktiv gepflegt. Wahlweise konnte der erste Xserve mit einem oder mit zwei G4-Prozessoren bestellt werden, die Taktrate lag bei 1,0 GHz. Im Mai 2002 erschienen 2,5 TB Speicherkapazität sehr hoch, bei dieser Bestückung musste man allerdings auch einen erheblichen Aufpreis einkalkulieren. Anfang 2004 stellte Apple den Xserve auf G5-Prozessoren um, im August 2006 erfolgte der Wechsel auf die Intel-Plattform.
Nach acht Jahren schon wieder eingestelltVor 15 Jahren, im November 2010, kam jedoch schon wieder das Aus des Xserve – bis Januar wollte man nur noch Restbestände abverkaufen. Als Ersatz präsentierte Apple eine Lösung, wie man sie bereits vor dem Xserve verfolgt hatte, nämlich normale Macs in etwas anderen Konfigurationen. So konnte man sich den Mac mini als Serverversion konfigurieren, dieser enthielt dann zwei Festplatten. Andernfalls blieb natürlich der Mac Pro mit OS X Server, wenngleich sich dieser natürlich nicht so leicht in einem Serverschrank platzsparend unterbringen ließ.
Mac Pro für Racks, aber kein macOS Server mehrLetzteres wurde in gewisser Weise übrigens ab 2019 wieder korrigiert, denn seitdem gibt es den Mac Pro auch im "Querformat" – für 700 Euro Aufpreis (derzeit 8999 statt 8299 Euro in der normalen Variante) ist das Gerät dann für Racks konzipiert. macOS Server als eigenes System hat Apple aber beerdigt, im April 2022 gab das Unternehmen die Einstellung bekannt. Einige der Serverfunktionen sind längst ins normale macOS gewandert, doch es ist nicht zu erkennen, dass Apple den Markt noch mit besonderem Ehrgeiz bedienen will.